Filmhaus Hasnerstraße - Filmkultur in Ottakring



In Österreich am 13. Juni 1997 neu angelaufene Kinofilme


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THE KILLER (DIEXUE SHUANGXIONG)

HONG KONG 1989
Regie: John Woo, Buch: John Woo, Musik: Lowell Lowe, Kamera: Peter Pau, Wong Wing-hang, Schnitt: Fang Kung Ming, David Wu, Darsteller: Chow Yun-fat, Danny Lee, Sally Yeh
Kinostart: 13/6/1997

Zwei ausführliche Artikel erschienen im STANDARD (#1, #2).

John Woo, Kino-Aktionist aus Hongkong, erzählt anläßlich des Neustarts seines berühmtesten Films - "The Killer" - von Gewalt und Erlösung: ein Interview.
John Woo ist ein Primitiver des Kinos, wie Sam Fuller, wie Sam Peckinpah. Woos Filme kreuzen, exklusiv, durch extreme Territorien: von den Letzten Dingen zur Großen Liebe und zurück. The Killer (1989) nannte er selbst, vor ein paar Jahren, ein romantisches Gedicht - und er stimmt zu, wenn man ihn einen romantischen Filmemacher nennt. The Killer, dem man ab sofort - im Wiener Filmcasino - wiederbegegnen kann, ist eines jener klassischen Woo-Gemische aus raffiniert komponierter Gewalt und triefend schönen Schlagern: eine bis ans Äußerste sakrale Gangster-Oper, ein Melodram der durchschossenen Körper, eine Ode an die Geschwindigkeit der Projektile. Und alles, Mensch und Maschine, ist bei Woo stets in Bewegung: als wäre die eigentliche Katastrophe nur das Stehenbleiben.
John Woo kommt aus Hongkong. Dort hat er zwischen 1973 und 1992 unzählige Filme gemacht, in denen er die Körper und die Gewalt, die ihnen angetan wird, in der Montage buchstäblich kleingehackt hat. John Woo, der mit seinen Filmen gern messages sendet, teilt die Welt in simple Dinge ein: in good guys und bad guys (auch wenn die Grenzen dazwischen verschwimmen), in das Trauern, das Kämpfen und das Sterben. Aber was der Mann im Auge hat, das ist alles andere als simpel: Seine traumweichen Todesballette kennen im Kino der neunziger Jahre keinen Vergleich. Seit 1993 arbeitet Woo in Hollywood, wo er als Auftrags-Aktionist bislang nur Stil, nicht Seele ausspielen konnte. Sein jüngster Film, Face/Off, wird demnächst in Amerikas Kinos starten: zur gleichen Zeit also, an dem seine alte Heimat an China zurückgegeben wird.
"DIE PRESSE": Es gibt eine bestimmte Weichheit in Ihren Filmen. "The Killer" etwa ist fast träumerisch angelegt. Sind Sie ein heimlicher Surrealist?
JOHN WOO: Vielleicht, ja. The Killer spielt tatsächlich in einer Traumwelt: In der wirklichen Welt gibt es solche Menschen nicht. Für mich ist alles, auch Action, nur ein Traum.
Mußten Sie Kompromisse machen bei "Hard Target" und "Broken Arrow", Ihren ersten beiden Hollywoodfilmen?
Hard Target war schwierig. Es gibt so viele Regeln hier, die ein Geschichtenerzähler zu beachten hat. Das war ich nicht gewöhnt: Die Actionszenen in Hard Target waren daher ein wenig anders als ich mir das vorgestellt hatte. Es macht einen Helden doch langweilig, wenn er nur straight und sauber ist, nicht weinen und nicht sterben kann. Die Studios aber leben so in Angst, Publikum zu verlieren. Bei Broken Arrow war alles leichter, weil das Studio auf meiner Seite war. Face/Off sehe ich nun als weiteren Fortschritt: Da ist alles mein Stil - er ist sehr nahe an The Killer.
"Face/Off", ein Thriller mit Nick Cage und John Travolta, ist Ihr teuerster Film bis jetzt?
Ja, er kostete etwa 90 Millionen Dollar. Und diesmal wollte ich für das Drama mehr ausgeben als für die Effekte, mich auf die Figuren konzentrieren.
Ist es wahr, daß Sie als Tanzlehrer gearbeitet haben?
Ja, ein paar Jahre lang, als ich auf der High-School war. Ich liebe Musik und Bewegung. An eine Actionszene gehe ich heran wie an eine musikalische: Ich habe martial arts oder Kung Fu ja nie gelernt. Ich folge da nur meinen Instinkten - und manchmal benütze ich Musiktheorie, um die Action zu choreographieren.
Ist es wahr, daß Sie niemals eine Waffe anfassen würden, weil Sie reale Gewalt so sehr hassen?
Das ist wahr. Ich meine, ich habe einmal eine echte Waffe angefaßt, als ich einen Film in Thailand drehte. Ich haßte das. Seither mache ich zwar Filme über Waffengewalt, aber eben mit falschen Waffen.
In der totalen Abstraktion der Gewalt liegt eine eigene Schönheit. Davon handeln Ihre Filme.
Ich suche immer nach dem Spirituellen hinter der Aktion. In The Killer etwa steht die Kirche, in der so viel Gewalt passiert, auch für die Erlösung: ob das nun der Verbrecher ist oder der Cop - sie müssen am Ende alle für ihre Schuld bezahlen. Aber ihre Seele wird gerettet. Action handelt bei mir von der Erlösung. In Face/Off habe ich nun sogar ein Kinderlied zu einer der gewalttätigsten Szenen geschnitten. Ein Bub gerät in die Schußlinie, zwischen die Fronten, und alles, was er dabei hören kann, ist dieses Kinderlied. Ich meine, ich versuche, Sinn zu finden in all der Gewalt: eine Art von Reinheit.
In "A Better Tomorrow" gibt es eine Szene der Nostalgie, in der Ihre Helden Hongkongs Skyline sehnsüchtig betrachten. Sehen Sie Hongkong auch so?
Ich habe Hongkong vor über fünf Jahren verlassen: Vor der Wende war alles friedlich, weil es viel Freiheit gab. Die chinesischen Behörden werden nun diese Freiheit einschränken, die der Kreativen und auch die Meinungsfreiheit. Davor habe ich Angst, und daher habe ich diese Dialogzeile in A Better Tomorrow geschrieben. Es wird aber Zeit brauchen: Die Menschen in Hongkong sind stur.
Würden Sie da wieder drehen?
Das Problem ist, daß die Themen im Kino Hongkongs so limitiert sind: Man kann dort nur Action oder Comedy machen, es gibt nichts anderes. Ich werde wohl vorläufig in Hollywood bleiben, obwohl es mein Traum ist, einen Film in China zu machen, ein Epos. Ich würde gern Filme anderswo machen, in einem Land fern meiner Kultur. So kann ich mir auch vorstellen, einmal einen Liebesfilm zu drehen.
Sender wie MTV imitieren alle verfügbaren Bilder & Stile, auch Ihren, in kürzester Zeit. Ärgert Sie das - oder gehört das zur Evolution audiovisueller Intelligenz?
Nein, das ärgert mich nicht. Ich mag es, wenn jemand - auch stilistisch - aus meinen Filmen lernt. Da schließt sich dann der Kreis: Ich habe soviel von der westlichen Populärkultur gelernt und damit eine Art Stil kreiert, da ist es schön zu sehen, daß es auch in die andere Richtung geht. Wir sind eben alle eine große Familie. (Stefan Grissemann, DIE PRESSE)

In John Woos Gewalt-Oper ist das Leben billig. Es kostet nur soviel wie eine Kugel. Die hebt Profikiller Jeff für seinen letzten Auftrag auf. Der berühmte letzte Job, der einem blinden Mädchen zur Augenoperation verhelfen soll als grandios choreographierte Blutorgie.
Nostalgisches Heldentum und einsame Großstadtwölfe im Kugelgewitter, das auf den Zuschauer im Stakkato niederprasselt. Wortkarge Killer in weißen Anzügen, dunklen Sonnenbrillen und stichwortkurzen Dialogen. Eisklare Bilder mit rasanten Schnitten und unzähligen Toten.
Ein Turbobolide aus dem Jahr 1989, der nonstop geradewegs in die Hölle menschlicher Abgründe rast. Quentin Tarantino betet diesen Film an. Verständlich. (Monika van Vanecek, KURIER)

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DER SEE

A 1997
Regie: Thomas Roth, Buch: Gerhard Roth, Darsteller: Gabriel Barylli, Heribert Sasse, Alfons Haider, Gertraud Jesserer
Kinostart: 13/6/1997

Eine Vatersuche im Burgenland: Gabriel Barylli findet in der desaströsen Verfilmung von Gerhard Roths Roman "Der See" abgesägte Gliedmaßen. Und Regisseur Thomas Roth verliert sich in hohlen "schnellen Szenen und Schnitten".
Für vier Seiten seines Romans Der See sah sich vor zwei Jahren der Schriftsteller Gerhard Roth von Journalisten fortwährend mit der Frage konfrontiert, ob er denn ein Attentat auf Jörg Haider tatsächlich als letzte Möglichkeit politischer Argumentation empfinde: Roths Protagonist, der drogenabhängige Pharmavertreter und "verlorene Sohn" Paul Eck drückt auf einem kleinen, burgenländischen Marktplatz angesichts eines populistischen "Hoffnungsmannes" ab, aber sein Revolver hat Ladehemmung.
Es ist eine denkbar kleine Szene, über die sich diverse Rezensenten recht wohlig erregten, was dem Verkauf andererseits aber nicht unbedingt schadete. Das öffentliche Bild des Romans reduzierte sich auf Beschwörungen eines "Landes der Mörder" am Neusiedlersee, das Roth ja tatsächlich mit seelenlosen Entenjägern, Waffenhändlern und "verschlagen grinsenden" Neonazis am Neusiedlersee bevölkert hatte. Kultur und Kontroverse: Das fetzt!
Sollte man daraufhin von einer Verfilmung erwarteten, sie würde doch wieder mehr den in Wahrheit gar nicht so spektakulären Charakter des Buches betonen, es gewissermaßen vor seinen Bejublern retten? Spätestens als erste Drehfotos Gabriel Barylli und eine blutige Gummihand im Schilfgürtel zeigten, war zu erahnen, daß hier eher Boulevard-Schlagzeilen als der Roman als Maßstab dienten.
Schon der Trailer, mit dem der ORF den Kinostart seiner Eigenproduktion Der See als "Bestsellerverfilmung" recht aggressiv und sehr bevorzugt bewirbt, behauptet inständig Absagen an konventionelle Literaturadaptionen der letzten Jahrzehnte. Ein brennendes Wahlplakat, eine Selbstmörderin in körnigem Schwarzweiß, Barylli im Tablettenrausch: Auch das fetzt!
Zog Hanno Pöschl 1982 entlang von Gerhard Roths Der stille Ozean noch durch karge, naturalistische Einöden, so scheint jetzt alles, was an traditionelle Fernsehspiele erinnern könnte, verpönt: Wenn sich da etwa zwei alte Schulfreunde zum ersten Mal seit Jahren wiederbegegnen, sind für den Regisseur nicht mehr diese beiden Charaktere von Interesse.
Die Kamera verfolgt stattdessen die Lebensgefährtin des einen beim Weinholen und läßt die Szene schließlich in gespielt kennerhafter Würdigung besonders vollmundiger Winzerkunst gipfeln. Keine Geschichte, keine Beobachtungen – stattdessen Behauptungen aus dem Off und flashige Rückblenden.
Warum? "Platz für schnelle Szenen und Schnitte" sollte geboten werden, so Gerhard Roth, der im Presseheft nicht genauer ausführt, warum seine Geschichte einer Vatersuche solcher Beschleunigungen wirklich bedürfte.
Thomas Roth, der Sohn des Autors, gibt als des ORF jüngste Regiehoffnung jedenfalls ganz ordentlich Gas: Das Gesicht eines Hotelportiers wird ganz eng vor der Kamera zur Visage. Gertraud Jesserer gibt dem Helden erst dann eine Schußwaffe, nachdem Farbhintergründe rund um sie recht plakativ delirierten. Und weil bis dato immer noch jemandem nicht klar geworden sein könnte, wer mit dem politischen "Hoffnungsmann" gemeint sein könnte, verkörpert diesen der Schauspieler Alfons Haider.
Wie Barylli schließlich die Pistole auf diesen richtet, muß umfängliche Recherche in Pulp Fiction erfordert haben: ein bißchen cool, ein bißchen geil – wie in amerikanischen Action-Filmen halt, denn was die können, das probieren wir beim ORF auch. Wenn dies als politisches Statement durchgehen soll, dann gute Nacht am Küniglberg, wo mit innenpolitisch "heiklen" Filmen sonst vorsichtig umgegangen wird. Zuletzt schob man Franz Novotnys Beschwörungen einer verkümmerten Sozialdemokratie in Exit 2 kommentarlos auf einen Sendeplatz nach Mitternacht ab.
Der See aber ist jetzt wohl so etwas wie ein Prototyp eines ORF-kompatiblen Austrokinos, auch wenn er auf der Großleinwand in all seiner Ungelenkheit immer noch ein aufgeblasener Fernsehfilm bleibt. Er ist – handwerklich und ideologisch – auch die unfreiwillige Bebilderung jenes Zitates von Joseph Conrad, mit dem Gerhard Roth seinen Roman einleitete, und dem er wahrscheinlich etwas entgegenhalten wollte:
"Sie lebten wie blinde Männer in einem großen Raum, nur das erfassend, was mit ihnen in Berührung kam (und selbst das nur unvollkommen), doch unfähig, die allgemeine Gestalt der Dinge zu begreifen." (Claus Philipp, DER STANDARD, 13/6/1997)

"Der See", ein neuer Spielfilm aus Österreich, läuft - produziert vom ORF, erdacht und inszeniert von der Familie Roth - im Kino an: die Tragödie eines entbehrlichen Kinostarts. Ein Auto quält sich durch den Dreck. Eine nervöse Kamera beäugt das Fahrzeug von allen Seiten. Es regnet im Burgenland. Das Auto hält, ein Mann steigt aus, seine Schuhe quietschen nachsynchronisiert im Schlamm. Um Existentielles geht es hier, man sieht das gleich. Dann wird ein Auto gesprengt, in Zeitlupe, und in einem Aschenbecher drückt jemand seine Zigarette aus. In einer Rückblende gibt es Sex in blaustichigem Schwarzweiß, gefolgt von Mord & Mißhandlung, weil Geschlecht und Tod ja immer irgendwie zusammengehören. An der Rezeption eines Hotels sitzt wenig später ein dicker Mann, der äußerst servil äußerst banale Dinge dem Mann mit den quietschenden Schuhen entgegen spricht. Das soll beunruhigend aussehen, weshalb die Kamera sich aufdrängt, ihm auf den Leib rückt, sein Gesicht hyperrealistisch in Einzelteile zerlegt: ein faselnder Mund, ein starres Auge, fertig ist der Terror - und ein Krimi aus Österreich.
Eine apokalyptische Vision immerhin hat dieser Film, genannt Der See,ja parat: eine Vision vom heimischen Kino, in der alles nur noch Videoclipmaschine ist, in dem es um look geht statt um Hirn und um jene unstete Coolness, wie sie Musikvideo und Werbeindustrie vorgeben. Der See, das ist eine ORF-Produktion, wie jeder weiß, der in letzter Zeit den Fernseher eingeschaltet hat: Nach einem Bestseller des Schriftstellers Gerhard Roth adaptierte Sohn Thomas den Stoff um einen Drogensüchtigen (Gabriel Barylli), der am unwirtlichen Neusiedler See seinen Vater bloß sucht, aber in Verdacht gerät, diesen womöglich umgebracht zu haben. Eine kleine Geschichte, zu deren Umsetzung sich der Anspruch der Filmemacher außerdem in engen Grenzen hielt: "Schnelle Szenen und Schnitte" hatte man im Sinn, sagt Romancier Roth.
Die Schnelligkeit also. Seltsam aber, daß hier alles endlos dauert, daß nichts und wieder nichts von Bedeutung passiert, daß alles, Bilder, Story, Dialoge sich nur im Kreis drehen. Star Barylli schüttet, während Der See sich weiterquält, wahllos Tabletten und Alkohol in sich hinein, als müßte er Bad Lieutenant Harvey Keitel Konkurrenz machen: So trivial wie in diesem Film hat man simple Probleme schon lange nicht mehr erklärt bekommen. Und Bad Barylli ist alles andere als ein charismatischer leading man: Somnambul schleppt er sich, gute zwei Stunden lang, unbewegt und unverändert, immergleich und immer ausdruckslos, durch diese Geschichte, die von Anfang an keine ist. Ein Mann ist unschuldig, was ihm aber keiner glaubt, weswegen er von einem sehr zynischen Cop immer wieder verhört wird: Das als Story eines Kriminalfilms zu verkaufen, grenzt an Phantasterei.
Im See blüht der Billig-Surrealismus: Das Blut spritzt, in Visionen und in echt, und alle, alle saufen sie, konsumieren Schnaps, Bier, Wein, wie das bei uns daheim halt ist. Daneben reden die Rechtspopulisten Unsinn, öffentlich und heimlich, mit der Waffe in der Hand und den Totschlagworten im Mund: ein Österreichbild. Und dann steht da noch Hans Theessink im Fransen-Outfit, ein später Cowboy, in der Landschaft, die Vögel imitierend, anlockend, Gott weiß warum. Dazu jault die Rockgitarre, ohne Ahnung von der Evolution der Rockmusik, und Barylli, den man über all dem nicht vergessen will, muß mit ekelerregenden Schaben zusammen in einem winzigen Zimmer leben: ein heruntergekommener Heimatloser, wenn es je einen gab. Dick auftragen hilft der Breitenwirkung sehr.
Seltsames geschieht in Der See , nicht nur in den skurrilen Gesichtern und in der dünnflüssigen Dramaturgie. Ein Thriller? Die Mimen sprechen eine andere Sprache: Marianne Mendt, Roland Düringer, Alfons Haider und Götz Kauffmann signalisieren nebenbei erstens heimelige Kaisermühlen-Nähe und zweitens die Unsterblichkeit des Kabarettismus im österreichischen Kino. Am Ende singt Peter Weibel noch ein Lied dazu, aus dem Off: "Nur der Sinn, der steht still", heißt es da.
Warum ein Film wie dieser, den man bis in die letzte quälende Fernsehkrimi-Einstellung TV-maßgeschneidert hat, ein Film, der schon am Heimbildschirm eine Blamage für die zuständigen Herrschaften am Küniglberg darstellt, warum dieser Film nun unbedingt ins Kino muß, bleibt ungeklärt. Aber demnächst schon, das immerhin ist absehbar, wenn der ORF dann endlich noch mehr Macht in der derzeit reformierten Filmförderung ausüben wird, werden "fernsehtaugliche" Materialien wie Der See wohl endgültig zum qualitativen Maßstab im Ö-Kino werden. In dieser Vorstellung liegt der eigentliche Horror, den Der See vermittelt. (Stefan Grissemann, DIE PRESSE)

Ich habe den als Bestseller bezeichneten Roman von Gerhard Roth nicht gelesen. Also konnte ich der Uraufführung ohne Vorurteil beiwohnen. Thomas Roth, der Sohn des Autors, hat die ersten sechzig Minuten einen sinistren, thrillerartigen kleinen österreichischen Kunstfilm auf die Leinwand gehievt, der Gruselpartikel (Anschlag auf den Prostituiertenkunden Paul Eck, dräuende Seeoberfläche, Leichenteilfunde, Medikamentenmißbrauch, alkoholkranke Ärztin) und Ironieblitze (Kommissar, Stabsarzt) vor dem staunenden Auge des Betrachters professionell ausbreitet. Man fühlt sich zeitweise wie in einem Corman-Klassiker.
Dann aber outrieren Herwig Seeböck (mysteriöser Ex-Richter), Mercedes Echerer (Reporterin) und Fritz von Friedl (Gendarmerieoffizier), daß man die exzellente Schauspielerführung der Protagonisten (Heribert Sasse als Kommissar, Jaromir Borek als Stabsarzt, Rudolf Schwarz als Hotelportier) vergißt. Gabriel Barylli mit stierem Blick als Paul Eck ist so fehlbesetzt wie der Soundtrack von Lothar Scherpe und Peter Weibel. Das Finale gehört außerdem neu geschnitten. (Hansjörg Spies, Kleine Zeitung, 14/6/1997)

Der Anfang ist aufregend. Eine nervöse Kamera findet überraschende Perspektiven in einer vertrauten Umgebung. Die Szene: Der Neusiedler See. Mysteriöse Dinge geschehen. Ein Mann wird ermordet. Dann wird ein Mann (ist er das Mordopfer?) vermißt. Er verschwand spurlos, angeblich bei einem Segeltörn im Sturm. Ein anderer Mann bekommt Besuch von der Polizei. Er ist der Sohn des Verschwundenen. Liegt ein Verbrechen vor? Hat der Sohn etwas damit zu tun? Gute Thriller beginnen so. Die Kamera steigert die Spannung. Leider sind ihre Bilder nicht nur reich an bedeutungsschwangerer Symbolik - sie sind so überladen damit, daß es rasch zur Übersättigung führt. Egal. Der Plot nimmt den Zuschauer gefangen. Man wartet: Was ist da los?
Dann wartet man. Und wartet. Und wartet. Endlich, nach einer Stunde, gibt’s einen Hinweis: Der verschwundene Mann war ein Waffenschieber. Ein Politthriller also? Fehlanzeige. Zwar spielt Politik in den Film hinein, doch der Thriller verschwindet im Nichts. Es stellt sich heraus: Der Vermißte ist wirklich ertrunken. Das Mordopfer ist ein anderer. Die Hauptstränge der Handlung haben nicht das geringste miteinander zu tun. Das erfährt man erst gegen Ende des Films, und zu diesem Zeitpunkt ist die Aufmerksamkeit des Zuschauers längst schon dem Ärger gewichen. Zu berichten ist, leider, von einem ambitionierten, aber heftig gescheiterten Film aus Österreich. Die Krimi-Andeutungen führen in die Irre - es geht um die Suche eines Mannes nach seiner Identität.
Das ist der Sohn des Ertrunkenen, der Pharma-Vertreter Paul Eck. Umringt von Depressionen, Ängsten und gescheiterten Lebensentwürfen, betäubt er sich mit den Medikamenten aus seinem Musterkoffer. Der Film und seine Hauptfigur atmen dieselbe Aura: hoffnungslose Melancholie. In der literarischen Vorlage, Gerhard Roths Roman „Der See“, mag die Geschichte funktionieren. Im Film nicht. Die Regeln des Kinos werden mißachtet, was nicht Kunst ergibt, sondern eine völlig verunglückte Mixtur: Erzählerisch schwach und formal ohne jede Struktur. Schade drum. Auch die exzellenten Schauspieler sind angesichts dieses Drehbuchs chancenlos. (Gunther Baumann, KURIER)

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DIE 3 MÄDELS VON DER TANKSTELLE

D 1997
Regie: Peter F. Bringmann, Darsteller: Wigald Boning, Carol Campbel, lAnya Hoffmann
Kinostart: 13/6/1997

Abgesehen davon, daß der Schlager "Ein Freund, ein guter Freund" gesungen wird, hat der Film nichts, aber auch absolut nichts mit dem Musical-Klassiker "Die Drei von der Tankstelle" (1930) zu tun - der Verweis im Vorspann hat lediglich vertragliche Gründe. Wilhelm Thieles Film war einst die Antwort des ganz jungen deutschen Tonfilms auf die amerikanischen Musikfilme und unterhält mit seinem naiven Charme, seiner Melodiösität und Ironie auch heute noch - Peter F. Bringmanns seltsame Mischung aus Blödel-Komödie und Girlie-Trend-Clip hat dagegen weder Zwischentöne noch überhaupt irgendeine Art von Hintergründigkeit, und sie verdient, schon morgen vergessen zu sein. Alles ist zugeschnitten auf die kindlich-trotzige Eigenartigkeit Wigald Bonings, der seine gewohnt exzentrische Kleidung vorführen darf und ansonsten einen verwöhnten Millionärssohn gleichen Namens darstellt, der in seiner Entwicklung zum Mann durch zwei Ereignisse gehemmt wurde: einerseits leidet er unter seiner strengen Mutter, die ihn beherrscht und kontrolliert und Wigalds Versuchen zur Selbständigkeit mit Wutanfällen begegnet, die nur durch das Essen von Geldscheinen zu besänftigen sind; andererseits hatte Wigald schon in seiner Kindheit ein einschneidendes Erlebnis, das ihn zwangsläufig zum Frauenhasser hat werden lassen. Als seine Mutter stirbt, kann er seine Freude kaum verbergen und ist um so aufgebrachter, als ihm seine Tante offenbart, daß er nur erben wird, wenn er in kürzester Zeit eine marode Tankstelle in ein florierendes Unternehmen verwandelt. Nun ist Wigald zwar erfindungsreich, wie sein "aromatischer Pupsveredler" beweist, aber bar jeden Geschäftssinns. Zudem ist die Tankstelle bereits von drei jungen Frauen gepachtet, die sie in eine Erlebniskneipe verwandeln wollen. Nur einige freundlich ersonnene Intrigen, die Liebe und viele Zufälle führen da zu einem Happy End.
Im Prinzip bedarf dieser Film keiner Kritik - genauso wenig aber auch eines Zuschauers. Warum hier überhaupt mit einem Minimum an geistigem wie inszenatorischem Aufwand Filmmaterial belichtet wurde, ist ausschließlich mit dem Blick auf die schnelle Mark zu erklären und zudem ein Armutszeugnis für Regisseur und Schauspieler. Und dennoch wird man den Film als neuen Trend verstehen müssen, wenn er sich aus Versatzstücken biederer 50er-Jahre-Unterhaltungsfilme eine betont dekorative neudeutsche Flachheit zusammenzimmert, die nichts aussagen will und nur sich selbst in naiver Flapsigkeit gefällt. Alles ist dabei Patchwork, betont wertfrei und "clean": ob Wigald sein Geld mit Telefonsex verdient, wobei er seinen Pudel hecheln und schlabbern läßt, ob Boxhiebe mit einmontierten Zeichentrickelementen garniert werden, ob die Handlung durch einen dumpfen Bier-Reklamespot unterbrochen wird, ob koreanische Geschäftsleute mit Lotus-Geruch pupsen oder ob Wigalds erste Liebesnacht zu "Bekehrung" und Verlobung führt - das alles sind Segmente einer Banalität, die weder verletzt noch aufregt noch wirklich verärgert. Dafür hinterläßt der Film viel zuviel von jener gähnende Leere, die er 82 Minuten lang zelebriert hat. (Horst Peter Koll, filmdienst)

Mit Wigald Boning treibt das deutsche Lustspiel auf ein schwarzes Loch zu.
Es war einmal: die deutsche Komödie. Es soll hier gar nicht die Rede sein von jenen fernen Tagen der UFA, in denen Die Drei von der Tankstelle (Fritsch, Karlweis, Rühmann) mit Schwung um die Gunst Lilian Harveys getanzt haben. Diese Zeiten sind vergessen - zumindest bei jenen Filmemachern, die in den flotten Neunzigern ein wiedergefundenes Massenpublikum zum Lachen bringen.
Glaubt man den Statistiken, so will der deutsche Komödienkonsument eben das: Lachen über die alltäglichen Probleme der Post-Problembewußtseinsgeneration. Daß da kein Szenario zu absurd ist, konnte man an Männerpension oder Knockin' on Heaven's Door sehen. Mit Die drei Mädels von der Tankstelle treibt das Genre nun der tendenziellen Selbstauflösung zu.
Ein Millionärssohn mit Frauen-Phobie soll eine Tankstelle auf Vordermann bringen. Dabei kommen ihm die neuen Pächterinnen in die Quere: drei Frauen, die auf nichts zu warten scheinen als auf ihn. Wigald Boning, bekannt als Chef der Doofen , verkörpert das infantil-ordinäre Gelüst: als Erfinder eines "Furzveredlers", als polternder "Frauen-Allergiker" etc.
Den Hinweis, daß Die drei Mädels kein Remake der Drei von der Tankstelle (1930) sei, hätte man sich sparen können. Man fühlt sich ohnehin spontan an die Spätphase jener deutsch-österreichischen Komödien der Fünfziger erinnert, in denen das Unterhaltungs-Genre der Nachkriegszeit seine faulen Früchte zu präsentieren begann - als die Niveaulosigkeit des Heimatfilms von der Hemmungslosigkeit des Touristen-Sexfilms unterboten wurde. Nachdem die Witzchen zusehends abgelutschter wirken und die Paarfindungs-Szenarien immer ausgefallener, rettet sich nun auch die neue deutsche Komödie nur noch in die Zote: ein Film für infantile Lüstlinge oder für Kinder mit Sinn fürs Obszöne. (Robert Buchschwenter, DIE PRESSE)

Wigald Boning ("Nimm' mich jetzt, auch wenn ich stinke") ist nichts zu doof. Für die einen ist sein Wirken schon wieder hohe Kunst, für die anderen eine Art von Humor, die wehtut. Bei seinem Kino-Debüt verhält es sich noch extremer: Man amüsiert sich oder muß flüchten. Es gibt keinen Mittelweg, nur einen Ausweg.
Mit der populären Vorlage des Ufa-Klassikers (Heinz Rühmann) hat die Sache, wie berichtet, fast nichts mehr zu tun. (CU, , Kleine Zeitung, 14/6/1997)

Schade, daß es bei der "Goldenen Himbeere", Hollywoods inoffizieller Auszeichnung für die gräßlichsten Filme des Jahres, keine Kategorie für deutsche Lustspiele gibt. Dieses Werk wäre absolut unschlagbar. Wigald Boning, der Blödler aus "RTL Samstag nacht", ist Star eines Films, dessen einzig herausragendes Element die Freiheit ist.
Das Drehbuch ist frei von Witz (kein müder Lacher in 82 Minuten!). Die Darsteller sind frei von Anzeichen auch nur des geringsten Talents. Der Film handelt von einem gedanklich mittellosen Dolm aus finanziell bestgepolstertem Hause, der eine Tankstelle erbt. Dort arbeiten drei Mädels (vermutlich, damit der Titel einen Sinn bekommt), und bald lernt Wigald, der Dolm, die Mädels kennen, und dann... Egal.
Völlig belanglos, was hier passiert. Boning, der Star der Trash-Kultur, legt einen Offenbarungseid ab, der ihn nackt in der Wüste des Humors stehen läßt. Man kann den Film nicht einmal als warnendes Beispiel dafür empfehlen, wie Komödien nicht auszusehen haben. Denn spätestens, wenn der Vorspann vorüber ist, beginnt man, die qualvoll langsam verrinnenden Sekunden zu zählen. (Gunther Baumann, KURIER)

Siehe IMDb

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CON AIR (CON AIR)

USA 1997
Regie: Simon West, Buch: Scott Rosenberg, Musik: Mark Mancina, Trevor Rabin, Kamera: David Tattersall, Schnitt: Chris Lebenzon, Steve Mirkovich, Darsteller: Nicolas Cage (Cameron Poe), John Cusack (US Marshal Vince Larkin), John Malkovich (Cyrus "The Virus" Grissom), Steve Buscemi (Garland "The Marietta Mangler" Greene), Nick Chinlund (Billy "Billy Bedlam" Bedform), Rachel Ticotin (Sarah Bishop)
Kinostart: 13/6/1997

Der Münchner Produzent Bernd Eichinger und seine Berufskollege Jerry Bruckheimer, Hollywood, haben mindestens eines gemeinsam: Filme, in denen ihre Name in den Stabangaben erscheint, sind mehr von ihrer Handschrift als der des Regisseurs geprägt. Was bei dem Deutschen immer wieder als Hang zum Euro-Star-Kino ins Auge fällt, sind bei Bruckheimer Tempo, Lärm und eine fast pyromanische Obsession für ohrenbetäubende Explosionen. Auch ohne seinen verstorbenen Partner Don Simpson folgt Bruckheimer im neuesten Produkt dem bewährten Erfolgsrezept, das von "Top Gun" (fd 25 722) bis "The Rock" (fd 32 033) einen Blockbuster nach dem anderen bescherte: das Publikum mit einer Mischung aus atemloser Action und schwindelerregenden Stunts in eine Art halluziogenen Zustand zu versetzen, der zwei Stunden im Kino zu einem betäubenden Höllenritt durchs Inferno werden läßt. Vielleicht ist "Con Air" sogar mehr als eine bloße Fortsetzung dieser Überwältigungsstrategie, weil sich im Trommelfeuer der Eindrücke die Geschichte endgültig verabschiedet und einer Folge von losen Potpourri-Effekten Platz macht.
Die nacherzählbare Haupthandlung spinnt sich um die Figur des Elitesoldaten Cameron Poe, der aus dem Kuweit-Krieg heimkehrt und einen Rowdy erschlägt, weil er seine schwangere Geliebte belästigt. Als er acht Jahre später vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird, ist aus dem wilden Krieger ein reifer Held geworden, der neben Fäusten und Waffen nun auch seinen Kopf zu gebrauchen weiß. Das Flugzeug, das ihn zu seiner Familie bringen soll, wird jedoch von einer Handvoll Schwerkrimineller gekapert, die ihre Überstellung in ein neues Hochsicherheitsgefängnis zu einem raffinierten Ausbruch nutzen. Bei einem Zwischenstop schlägt Poe die Möglichkeit aus, von Bord zu gehen, weil er seinen zuckerkranken Zellengenossen nicht allein lassen möchte und um das Leben der gefangenen Aufseher fürchtet. Nächster Landepunkt der Con Air ist eine abgelegene Wüstenpiste. Von hier aus will sich der Kopf der Aktion, Cyrus "The Virus", Richtung Südamerika absetzen. Doch vom erhofften Anschlußflieger fehlt jede Spur. Stattdessen taucht die von Poe verständigte Polizei auf, die in einem furiosen Gemetzel aber wieder zurückgeschlagen wird. Stark beschädigt erhebt sich der Gefangenentransporter erneut in die Luft, um schließlich mitten in Las Vegas notzulanden, wo die Maschine erst im Foyer eines Hotels zum Stehen kommt. Weil Cyrus und ein paar seiner Gesellen noch am Leben sind, ist Poe noch eine Weile weiterbeschäftigt, ehe er Frau und Tochter in die Arme schließen kann.
Alles an diesem Film ist maßlos, übertrieben, auf Superlativ getrimmt. Die schlimmsten Verbrecher, die doofsten Polizisten, die integersten Helden, John Malkovich und Steve Buscemi als skrupellose Massenmörder. Nicolas Cage mit Nazarener-Haartracht und John Cusack auf der Seite des Guten, klar definierte Markenzeichen, die so einfach zu dechiffrieren sind wie Computersymbole. Die Mörder und Psychopathen sehen aus wie Mörder und Psychopathen und werden im Flugzeug wie wilde Tiere in Käfige gesperrt, Steve Buscemi als Garland "The Mareitta Mangler" von vier ängstlichen Männern an Eisenstangen geführt. Die Ironie, die - anders als es Kamera und Schnitt in Szene setzen - sehr wohl mitgesetzt ist, läßt sich meist erst nachträglich verstehen, wenn der schmächtige Buscemi mit leiser Stimme Erkenntnisse aus der Aggressionspsychologie memoriert, oder in hingeworfenen Dialogfetzen plötzlich über Sein oder Nicht-Sein Gottes debattiert wird. Der Lust am Zitat frönt nicht nur Drehbuchautor Scott Rosenberg, sondern auch Regiedebütant Simon West, dessen Reverenz an Hannibal Lector ("Schweigen der Lämmer", fd 28 838) nur eine unter vielen ist und bis auf den Aha-Effekt der Identifizierung keine weitere inhaltliche Relevanz nach sich zieht. Die hektische Fülle, die jede Einstellung dieses Reißers durchpulst, will durchaus nicht die dünne Story kaschieren, sondern ist das Stilprinzip und Lebenselixier eines Kinos, das wie ein Feuerwerk funktioniert: krachend, bunt, ein strahlender Flash, der wenige Sekunden später in der Dunkelheit verglüht. · (Filmdienst, Josef Lederle)

Nicolas Cage: Vor einigen Jahren hatte man bei Nennung dieses Namens noch das Bild eines probaten, bisweilen amüsanten Filmschurken vor Augen. Inzwischen liebt Cage die Rolle des Schafes unter Wölfen. In Con Air mimt er nun den schuldlos büßenden Häftling, der zum Beweis seiner Integrität am Tag der Entlassung schnell noch ein paar "Bestien" unschädlich macht. Ein ständig ins Spiel gebrachtes Bild seiner achtjährigen Tochter dient ihm als eine Art Umhängeschild mit der Aufschrift "moralisch besonders wertvoll".
John Malkovich: Bekannt als reizvoll tückischer Kino-Erotiker, darf er in Con Air nur noch die Tücke zur Schau stellen. Der König der Bestien: ein eiskalter kluger Allround-Krimineller, der die Führung eines Flugzeugs voller Sträflinge an sich reißt und die Maschine samt böser Belegschaft (knapp an der Freiheit vorbei) zu Bruch fliegt. Seine abgrundtiefe Bosheit ist daran zu erkennen, daß er dem Helden damit droht, dessen Töchterchen etwas anzutun.
Steve Buscemi - der Mann mit dem verzweifelten Blick, der nun plötzlich ein irrer Blick sein soll. Als blasse Reinkarnation des kannibalistischen Hannibal Lecter in Das Schweigen der Lämmer darf er in Con Air eine Handvoll Aphorismen von sich geben - und schließlich (weil er in dieser Story trotz seines Rufs viel braver als die bösen Buben um ihn herum war) als einziger in die Freiheit entfleuchen.
John Cusack: Als Komödientalent bereits von Woody Allen engagiert, gibt er in Con Air jenen Ermittler-Typus, der fortschrittlich und witzig sein soll, in Wahrheit aber nur peinlich ist. Immerhin: Er kommt in Sachen Rettung-der-Menschheit gleich an zweiter Stelle hinter Cage.
Colm Meany: Was der dickliche rothaarige Ire, der Stammgast in Stephen Frears' filmischen Irland-Ausflügen hier verloren hat, bleibt ein Rätsel. Als ruppiger Drogenfahnder, der sich an der Verbrecherjagd beteiligt, bleibt er der einzige, dessen Darbietung einen gewissen Unterhaltungswert hat.
Simon West - der Mann schließlich, der für all das verantwortlich ist; der mit Con Air einen Action-Thriller gemacht hat, in dem gute Namen über Pappmaché-Charaktere hinwegtäuschen sollen; der viel Geld in Action-Show-Trivialeffekte investiert - und eine Spannungsdramaturgie aus der Konserve aufgekocht hat. Daß er am Ende das Böse-Buben-Fluchtflugzeug mitten in Las Vegas notlanden läßt, ist eine von vielen unnützen Spaß-an-der-Freud-Aktionen dieses Films. Vielleicht aber ist auch das nur eine Genre-Variation jener Bruchlandung, die Cage als Schweralkoholiker in Leaving Las Vegas erlitten hat. (Robert Buchschwenter, DIE PRESSE)

"Ich werde diesen Scheißtag retten." Gar nicht so leicht für Cameron (Cage), der mit einem Haufen hochexplosiver Schwerstverbrecher in einem Flugzeug sitzt und mit seiner hohen Soldatenmoral das Happy-End ganz schön rauszögert. Beim Action-Genre ist ja schon positiv zu vermerken, wenn die Handlung logischen Abläufen folgt. Dazu kommen die erfreulich hochkarätige Besetzung, die weitere Peinlichkeiten vermeidet, und Spannung mitten in einem bombastischen Flammeninferno. (CT, Kleine Zeitung, 14/6/1996)

Wie verhalten Sie sich, wenn Ihnen auf der Autobahn ein Flugzeug entgegenkommt? Was wir bei der Führerscheinprüfung als üblen Scherz auffaßten, wird in diesem actionreichen und wortkargen Knallfroschkino wahr. Da fährt nämlich ein verbeulter Flieger mitten auf der Autobahn spazieren. An Bord befinden sich nicht die üblichen Verdächtigen, sondern das abgefeimteste Verbrecherpack Amerikas. Obwohl die Arche Noah der Mörderprominenz im Vollantrieb und mit enormem pyrotechnischem Fackelschweif über die Leinwand fegt, schwingt sie sich nur selten in atemberaubende Spannungshöhen auf.
Die Passagiere des fliegenden Bestiariums sollen in ein Hochsicherheitsgefängnis verlegt werden. Der eine hat etwa 30 Menschen aufgefressen, ein anderer 23 Frauen vergewaltigt. Geplant ist eine Kollektivflucht im Flieger mit Destination Freiheit. Eine Revolte allerdings, die uns weismachen will, daß neben diesen Killern die Manson-Bande wie Sängerknaben aussieht.
Mordlustig wirkt aber nur Steve Buscemi als Menschenfresser, der jedoch - kinomäßig schade - gerade keinen Appetit hat. Die übrigen Fieslinge randalieren wie Dackelwelpen. Natürlich sitzt unter den Bad Boys auch einen Good Guy. Ein frisch Entlassener, der die Bande schnell abwatschen will, um rechtzeitig zum Geburtstag der Tochter daheim zu sein. Statt dessen findet er sich auf einer Party für Fans des Krach-Kinos.
Zwar wiegen spektakuläre Stunts und Spezialeffekte das Manko der dialoggeknebelten Besatzung wieder auf, aber nach zwei Stunden kriegt man davon Augenzucken. Schade um die gute Crew, die in der bombastischen Action-Maschine nur als Ballast mitfliegt. (Monika van Vanecek, KURIER)

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14 TAGE LEBENSLÄNGLICH

D 1996
Regie: Roland Suso Richter, Buch: Holger-Karsten Schmidt, Musik: Ulrich Reuter, Christoph Gracian Schubert, Kamera: Martin Langer, Schnitt: Peter R. Adam, Darsteller: Kai Wiesinger (Konrad von Seidlitz), Michael Mendl (Czernetzy), Katharina Meinecke (Annika Hofer), Axel Pape (Häring), Sylvia Leifheit (Cornelia)
Kinostart: 13/6/1997

Der prominente, selbstbewußte Anwalt Konrad von Seidlitz zieht ungerührt 14 Tage Knast einer Geldstrafe vor. Von Seidlitz sieht die medienwirksame Aktion in erster Linie als kostenlose Publicity für seine Kanzlei, die er mit seinem Freund und Partner Axel Häring betreibt. Arrogant weist er Gefängnispersonal und Mithäftlinge in ihre Schranken.
Doch am Entlassungstag entpuppen sich seine kleinen Triumphe als Beginn eines höllischen Trips. In seiner Zelle findet man Kokain. Die Mithäftlinge treten als Zeugen gegen ihn auf. Prompt wird von Seidlitz zu zwei Jahren ohne Bewährung verurteilt.
Der Star wird zum Opfer im harten Gefängnisalltag. Sein Erzrivale und skrupelloser Gegner ist Czernetzky, der wegen Mordes und Millionenraubs einsitzt. Von seiner Verlobten Cornelia und seinem Partner zunehmend im Stich gelassen, ist von Seidlitz nun auf sich selbst gestellt. Aus dem verwöhnten Egozentriker wird ein zäher Einzelkämpfer, der seinen Knast- Kollegen mehr und mehr Respekt abtrotzt. Und allmählich gewinnt Konrad von Seidlitz die Zuneigung der Anstaltspsychologin Annika Hofer, die an seiner persönlichen Veränderung Anteil nimmt. Als der ehemalige Komplize Czernetzkys und gewissenlose Killer, Ramon, sich ins Gefängnis ein- schleusen läßt, um Czernetzky seine Beute zu entreißen, sieht plötzlich alles ganz anders aus. Czernetzky überrascht von Seidlitz mit einem Partnerschaftsangebot. Sie fliehen zusammen mit Ramon, und zurück in Freiheit wird Konrad von Seidlitz mit der größten Bewährungsprobe seines Lebens konfrontiert.
Regisseur Roland Suso Richter, in diesem Jahr für seine TV-Inszenierungen bereits zweimal ausgezeichnet, hat einen psychologisch dichten und spannenden Thriller inszeniert. Kino-Star Kai Wiesinger ("Stadtgespräch") zeigt sich diesmal in einer harten und anspruchsvollen Rolle von internationalem Rang. (KINOWEB)

Gleich mit seinem ersten Spielfilm "Kolp" (1984) sorgte Roland Suso Richter für Aufsehen, fiel aber beim Publikum durch, so daß sein zweiter Kinofilm "Nur Frauen, kein Leben" (1985) gar keinen Verleih mehr fand. Richter perfektionierte daraufhin sein Handwerk bei zahlreichen Fernsehserien und -Krimis und hat wohl nun wieder Vertrauen zum deutschen Kinopublikum gefaßt. Dabei versucht er sich an einem Genre, das bisher nur in Hollywood gut aufgehoben schien: dem "Knast-Thriller". Dem ehrgeizigen "Yuppie" Konrad von Seidlitz ist alles recht, um seine Anwaltskanzlei publik zu machen. Noch in derselben Nacht, in der er sich mit Cornelia, der Tochter des Justizministers verlobt hat, tritt er medienwirksam eine 14tägige Haftstrafe an, die er dem Bezahlen von Protokollen vorzieht. Durch sein arrogantes Auftreten macht er sich bei Mithäftlingen und Aufsichtspersonal unbeliebt, und als man am Tage seiner Entlassung 200 Gramm Kokain in seiner Zelle findet, sagt das halbe Gefängnis gegen ihn aus. Seidlitz wird zu zwei Jahren ohne Bewährung verurteilt und zum Spielball des wegen Raubmord einsitzenden Knast-Königs Czernetzky und seiner Adlaten, die ihn demütigen, vergewaltigen und schließlich niederstechen.Von Cornelia und seinem Kanzlei-Partner Axel im Stich gelassen, wird aus dem verwöhnten Egozentriker nach und nach ein zäher Einzelkämpfer, eine Wandlung , die sowohl Czernetzky als auch die Anstaltspsychologin Annika respektieren. Als sich Czernetzkys ehemaliger Komplize Ramon ins Gefängnis einschleusen läßt, wird Seidlitz zum unfreiwilligen Mittler zwischen den beiden Gangstern. Denn nur durch eine gemeinsame Flucht und seine Anwaltstricks glauben sie an die Beute zu gelangen. Der Plan gelingt, Ramon aber spielt falsch. Während Czernetzky untertaucht, kehrt Konrad ins Gefängnis zurück und läßt seinen betrügerischen Geschäftspartner auffliegen. Als er als freier Mann den Gerichtssaal verläßt und Annika in die Arme schließt, taucht der totgeglaubte Ramon auf und nötigt sie, ihn zu Czernetzkys Versteck zu fahren. Dort kommt es zum entscheidenden Show-down.
Die Einleitung des Films zeigt ein Badezimmer. Fast wortlos machen sich Cornelia und Konrad für ihren "Auftritt" vor den Verlobungsgästen fertig. Das Scopeformatige Bild konzentriert sich auf Groß- und Detailaufnahmen ihres Handelns, wobei man selten im deutschen Film eine präzisere Typisierung der Hauptfigur sah. Und den lakonischen, aufs Wesentliche konzentrierten Blick hält die Inszenierung durch. Die in kalten Farben "malende" Kamera findet immer wieder ungewöhnliche Perspektiven, um die engen Innenräume aufzubrechen, bewegt sich im Freien wie schwerelos um die Personen herum. Der dynamische Schnitt treibt die Handlung dermaßen forsch voran, daß man sich schwertut, sich ihrer Suggestivkraft zu entziehen. Richter wird gemerkt haben, daß es das Drehbuch mit der Realität nicht so genau nimmt, und verkauft eine eher amerikanisch anmutende Gefängnis-Szenerie als deutschen Knastalltag. Selbst der Drogen-Prozeß gegen von Seidlitz nimmt einen zu glatten Verlauf, um glaubwürdig zu sein. Wenn man sich aber von diesen Ungereimtheiten nicht stören läßt und sich auf die Äußerlichkeiten der Geschichte und ihre inszenatorisch einfallsreiche Umsetzung einläßt, dann erlebt man pralles Kino, wie man es dem deutschen Film noch vor kurzem nicht zugetraut hätte. Auch Richters souveräner Umgang mit den bis in kleinste Nebenrollen kongenial besetzten Schauspielern ist eine Augenweide. Jede Geste ist präzis auf den Punkt gebracht, kein geschwätziger Dialog lenkt vom Wesentlichten ab. Wie in vielen Actionfilmen geben auch hier die "Bösen" die beste Figur ab, aber auch Kai Wiesingers gelingt es respektabel, Anteil nehmen zu lassen an der charakterlichen Wandlung einer eher als Ekelpaket eingeführten Figur. Der spröde Charme schließlich, mit dem Katherina Meinecke die Anstaltspsychologin ausstattet, läßt keinen falschen romantisierenden Ton in das konsequent "hart" inszenierte Knast-Drama einfließen. Die beeindruckende Geschlossenheit wird nur durch das etwas zu unvermittelt herbeigeführte Showdown relativiert. (Filmdienst, Rolf-Ruediger Hamacher)

Kai Wiesinger, deutsches Filmsternchen, wird hinter Gittern vom Yuppie zum besseren Menschen. Der deutsche Spielfilm floriert. Aber zu welchem Preis?
Im Himmel, wo man ja vorher höflich anklopft, ist Platz für alle, selbst für die minder Bemittelten: 37 Prozent Marktanteil, das hat Deutschlands Filmindustrie schon jahrzehntelang nicht mehr erlebt. Aber eine Reise in den Himmel braucht mehr als einen Reiseleiter: Mit eitler Autorenfilmerei wie Rossini, mehr noch aber mit tarantino-aromatisierten Action-Hohlkomödien wie Knockin' on Heaven's Door oder Pubertäts-Zeichentrick wie Das kleine Arschloch macht das deutsche Kino derzeit Kasse. Dabei gilt: Je mehr die Sache nach Amerika riecht, umso mehr Profit ist drin. Dieser Grundgedanke führt bisweilen weit - zum Beispiel in einen Film wie 14 Tage lebenslänglich.
Ob man in Kai Wiesinger nun jenen Filmstar erblicken mag, zu dem das neuerdings patriotisch gestimmte deutsche Feuilleton ihn machen will, tut nichts zur Sache. Der junge Mann taugt immerhin zum Zugpferd dieses Films, in dem Regie, Buch & Spiel gnadenlos Hollywood hinterherhetzen: vom finsteren Orchester, molto espressivo, bis zum Shoot-Out unter Männern im Finale, ohne den ein echter Kinoknaller, ein Kassenknüller für die Krimikultgemeinde natürlich nicht auskommt.
14 Tage lebenslänglich ist ein Thriller hinter Gittern: Schon das ist ziemlich amerikanisch. Aber dann kommt's deutsch: Ein arrogant-brillanter Anwalt, Yuppie bis in die Haarwurzeln, beschließt, sich der Publicity wegen einsperren zu lassen - vierzehn Tage, schnell mal rein, dann wird er sicher gleich berühmt. Glaubt er, stimmt aber nicht, denn im Gefängnis sind die harten Jungs daheim, behauptet ja das Genre. Also setzt Regisseur Roland Suso Richter Tätowierungen und brutale Visagen ins Bild, orchestriert feindselige Blicke und unmenschliche Haftbedingungen, bis man weiß: Das ist die Hölle, aus der es kein Entkommen gibt.
Den feinen Herrn aus der Anwaltskanzlei haßt jeder dort, vom Wärter bis zum Insassen, weshalb sich bald eine Intrige anbahnt: In seine Zelle pflanzt man Kokain, ein Gerichtssaaldrama folgt, ein Schuldspruch ist auch schnell zur Hand - und aus der Traum von der Karriere. Alles kommt, wie's kommen muß: Der Mensch wird roh in Haft (aber fürs Leben lernt man doch), und wenn man sich nicht wehren kann, wird man halt vergewaltigt, so ist das in der Hölle. Das Leben ist keine Baustelle, es ist ein Trümmerhaufen.
Von der Desillusionierungs-Welt der mythischen Männer und Metalltüren, die so schön dröhnend ins Schloß fallen, ist es nur noch ein kleiner Sprung bis zur Erkenntnis: Der Held sieht, wo das wahre Böse liegt, nämlich daheim, in den eigenen Reihen, wo ihn der Anwaltskollege via Komplott aus dem Weg schaffen wollte. Dann geht alles ganz schnell und ganz wie in einem echten Hollywoodfilm: Die Gangster sterben, und für den reformierten Ex-Yuppie gibt es zum Lohn sogar noch die - schnell in die Wege geleitete - Liebe.
Das deutsche Filmwunder mag Quote machen und finanzielle Wunder wirken: Künstlerisch gehört es, um in der Diktion dieses Films zu bleiben, gerichtlich belangt. (Stefan Grissemann, DIE PRESSE)

"Glauben Sie an Gerechtigkeit?", fragt der Wärter zynisch. - "Natürlich, ich vertrete sie ja", antwortet der Yuppie-Anwalt nichtsahnend. Doch schon wird ihm der Boden unter den Füßen weggezogen. "14 Tage" ist ein schlagender Beweis, daß atmosphärisch dichte Knast- bzw. Lebensabschnittsdramen auch aus Deutschland kommen können. Schade, daß das letzte Drittel die Qualität nicht halten kann. Kai Wiesinger ("Stadtgespräch") ist aber bis zum Showdown ein herausragender Darsteller mit wohl großer Zukunft. (CU, Kleine Zeitung, 14/6/1997) Aus der Wühlkiste deutscher, meist wenig komischer Komödien reißt man dieses Häf'n-Drama geradezu triumphierend unter den Kinohadern hervor. Denn dieser Film ist ein echtes Schnäppchen. Deprimierend statt lustig. Brutal statt einlullend. Charakterprofiliert statt nivelliert. Die intelligente Geschichte vom Aufstieg und Fall eines publicitygeilen Charakterschweins. Ein arroganter Yuppie-Jurist stolpert über eigenen Hochmut. Als Werbegag für seine Kanzlei geht er für 14 Tage ins Gefängnis.
Begeht dort prompt einen Fauxpas nach dem anderen, verhöhnt Mitgefangene, terrorisiert Wärter. Die Häf'nbrüder drehen den Spieß bald um, und schieben dem verhaßten Großmaul Kokain unter.
Danach sitzt er richtig ein. Strafverschärft, ohne Handy, Extrawürste und andere Mätzchen. Vergewaltigung und Totschlag erlebt der glamourverwöhnte Exzentriker fortan nicht mehr in grauer Theorie, sondern in blutiger Praxis. Das drastische Psychogramm eines Emporkömmlings, der sich die Karriereleiter hinaufschleimt und später fallengelassen wird, überzeugt durch packend inszenierte, klaustrophobische Isolation. In einer durch Faustrecht und nackte Gewalt regierten Hierarchie steht der Advokat ganz unten.
Er wird immer tiefer in den Strudel von Infamie und Ausweglosigkeit gezogen, denn draußen kommen vermeintliche Freunde gut ohne ihn zurecht. Einziger Schwachpunkt ist das voreilige Showdown. Doch wer dem Minenfeld der Spannung nervenheil entkommt, kann sich zuletzt wenigstens etwas entspannen. (Monika van Vanecek, KURIER)

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