DIE KLOSTERRUINE NACH 1529
GREIDERER (1777, 400) bemerkt in einem Nebensatz über die Lage des abgekommenen Klosters "ubi adhuc Sacellum S. Laurentii ad Sylvam visitur". Es bestand demnach noch im 18. Jhdt. bei den Ruinen eine kleine Waldkapelle, welche wohl im Zuge der Gegenreformation errichtet worden war.
![]() Plan des Pfarrers Adam Mihm (1839). Umzeichnung nach Heinike (1927) |
1839 berichtet der damalige Pfarrer von Sieghartskirchen, Adam Mihm, von seinen Untersuchungen an der Klosterruine, daß innerhalb von 12 Jahren, in welchen er sich mit dem Kloster beschäftigt, "vieles davon zusammengefallen und verschwunden sei". Seinem der Pfarrchronik beigelegten Plan kann man entnehmen, daß die "Gruft im Schiffe" eingestürzt sei, ebenso die Fenster neben dem Hochaltar und an der östlichen und südlichen Seite der Kirche. Die Hauptmauer des Klosters (im Norden) und die Mauer mit den Strebepfeilern (an der Südwestseite) sei ebenfalls nur mehr in Spuren erhalten. Der Platz um das Kloster war größtenteils eingeebnet und wurde als Wiese benutzt. Schon 1840 hatten hier Arbeiter beim Umgraben in 3/4-Fuß-Tiefe einen eisernen Sporn gefunden (KOLLER 1983, 30f). |
SCHWEICKHARDT (1835, 208ff) fand die Kirche gleichfalls lediglich in ihren Langhausmauern aufrecht stehend vor und berichtet: "An dem Bogen vor dem Schiffe der Kirche gegen Norden erkennt man deutlich eine Hauptreparation, die damals (1509) vorgenommen worden seyn."
![]() Klosteransicht von 1888 |
Im sog. "Kronprinzenwerk"
von 1888 erscheint die erste Abbildung der Ruine. Sie
zeigt bereits den heutigen Zustand, jedoch war an der
Nordwestecke der Kirche noch ein Teil der
zweigeschossigen Klostermauer zu erkennen.
(Das Kronprinzenwerk allgemein) |
Das östlich der Kirchenruine liegende rechteckige Gebäude (B) wurde erst 1942 durch FUCHS entdeckt (FUCHS 1942). Wie LAUTINGER (1941, 242) richtig bemerkt, dürfte ein Großteil der späteren Zerstörungen durch die Einwohner von Ried erfolgt sein, welche die Ruine als Steinbruch benützten.