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Gedenkveranstaltung für die Kämpferinnen und Kämpfer der Bremer Räterepublik
1. Februar 2003
Am 1.Februar gedachten Mitglieder und SymphatisantInnen der FAU den Kämpferinnen und Kämpfern der Bremer Räterepublik und ihrer Niederschlagung durch SPD und Freikorps vor dem Rätedenkmal auf dem Waller Friedhof.
In zwei Redebeiträgen wurde über die Ursachen des Scheiterns der Bremer Revolution sowie über die Entwicklung und Aktivitäten der Bremer AnarchosyndikalistInnen bis in die 1950er Jahre hinein informiert.
Die FAU führte die Gedenkveranstaltung unabhängig von einem aus kommunistischen Gruppen und der SPD bestehenden Bündnis durch, da eine gemeinsame Veranstaltung unter Einschluss der SPD eine Erniedrigung und einen weiteren Verrat am Kampf der ArbeiterInnen für eine sozialistische Räterepublik darstellt
[Foto] Eine Erinnerung an die zwei namentlich bekannten Bremer Syndikalisten die bei der Verteidigung der Bremer Räterepublik gegen Freikorps, Kapital und SPD ihr Leben liesen: Aufschrift: "Willi Glock, Friedrich Meseke, FAU-IAA - Wir kämpfen für euch weiter!"
Redebeitrag am 1.02.2003 - Gedenken für die Bremer Räterepublik
Wir gedenken heute der Bremer Räterepublik, die am 4. Februar 1919, also nächsten Dienstag vor 84 Jahren blutig niedergeschlagen wurde. Doch die gewaltsame Niederschlagung der Revolution in Bremen war eigentlich nur ein symbolischer Akt, mit dem der bürgerliche Staat auf grausame Weise seine Macht unter Beweis stellen konnte. Denn als sich im Januar in Verden sozialdemokratische Politiker mit der Führung des Freikorps Caspari trafen, um den Angriff auf Bremen zu planen, war das Schicksal der Räterepublik längst besiegelt.
Denn durch Unentschlossenheit und fehlenden Mut zur Verwirklichung der revolutionären Ziele wurde die Republik schon im Januar in eine schwere wirtschaftliche Krise gestürzt, die faktisch das Ende der bremischen Revolution besiegelte.
Und es waren die gleichen Fehler, die auch 1 Jahr später von den aufständischen ArbeiterInnen des Ruhrgebiets zum zweiten male begangen wurden: Ja, man wollte die Revolution, aber andererseits traute man sich nicht die bestehenden Verhältnisse anzutasten und hatte kein Vertrauen in die eigene Kraft, das Leben selbst in die Hände zu nehmen. So blieb die bürgerliche Verwaltung bestehen, die alten Eigentumsverhältnisse blieben unangetastet und so war man letztendlich vom guten Willen der alten Herrscherklasse abhängig die man stürzen wollte. Zu guter letzt ließ sich die Räteregierung sogar die Ausrichtung von Parlamentswahlen von den Banken diktieren, auf deren Kredite sie angewiesen war.
Einige Highlights SPD und Räterepublik: SPD: Arbeitermörder und Arbeiterverräter
29.01.19 In Verden Verabredung von MSPD, Bürgertum, Major Caspari und Division Gerstenberg zum Sturz der Räterepublik. “Die Mehrheitssozialisten vertraten den Standpunkt, dass das Rätesystem abzuschaffen und unverzüglich eine verfassungsgebende bremische Nationalversammlung einzuberufen sei.”
MSPD einverstanden das nach dem Einrücken Oberst Gerstenberg den Oberbefehl über Bremen übernehmen und gleichzeitig durch die provisorische Regierung über Stadt und Landgebiet der Belagerungszustand verhängt werden soll.
“Gemeinsam stellten Senatoren und MSPD eine Liste der Volksbeauftragten und Mitglieder des Arbeiter- und Soldatenrats auf, die verhaftet werden sollten”
MSPD fordert Entwaffnung der Arbeiter und Soldatenräte
Noske (SPD) gegen Verhandlungen mit der Räterepublik und will “in Bremen ein Exempel statuieren”.
03.02.19 Telefonat zwischen Waigand (MSPD) und Deichmann (SPD —z.zt. in Verden): Inhalt: “Unter keinen Umständen eine Einigung mit den Unabhängigen und Kommunisten herbeiführen.... die Unabhängigen und die Kommunisten müssen vollständig unterliegen”.
insgesamt ca. 75 Tote —darunter 29 Rätekämpfer und 175 Verwundete
Nach Trauerzug Gedenkrede —“Rhein (MSPD) ergreift das Wort und spricht: “Was würden wohl die Toten jetzt sagen, wenn ihr Mund nicht für immer geschlossen wäre ? Nie wieder wollen wir Waffen gegen..” Hier unterbrach ihn der Schrei der Witwe eines gefallenen Bremer Arbeiters: “Rache!, würden sie rufen!” Rhein wagte angesichts der drohenden Haltung der Trauernden nicht, seine Rede zu Ende zu führen, sondern entfernte sich schnell.”
MSPD organisiert nach Fall der Räterepublik die Übergabe der “Bremer Bürger Zeitung an die MSPD, das Verbot der kommunistischen Tageszeitung “Der Kommunist” und die “Festnahme von führenden Persönlichkeiten der Räteregierung”.
Aufstellung einer konterrevolutionären Stadtwehr auf Wunsch von Bürgerlichen und Militär mit Zustimmung der MSPD.
02.03.19 KPD Bremen erklärt SPD zu “Arbeiterverrätern”
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Ich bin stärker
Ich bin stärker
als sämtliche Armeen der Welt.
Ich habe mehr Menschenleben zerstört als alle Kriege der Welt.
Ich bin tödlicher als Bomben und ich habe mehr Heime verwüstet als die mächtigste Belagerungskanone.
Ich vernichte jedes Jahr Tausende von Lohnarbeitern.
Ich erscheine an ungesehenen Stellen und tue dort am meisten Arbeit, wo ich am wenigsten vermutet werde.
Ich bin unstet und überall - in der Fabrik, im Hause, auf der Strasse und auf der See.
Ich bringe Krankheit, Hilflosigkeit und Tod, und dennoch suchen nur wenige mich zu meiden.
Ich bin euer ärgster Feind.
Ich bin der Kapitalismus.
aus:
"Der Syndikalist" Nr.49, 1925
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