Judo und Jiu-Jitsu

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Die Fallübungen: UKEMI

 Warum überhaupt Fallübungen?

Wenn man werfen will, muß man auch fallen können, denn der Partner möchte ja auch einmal werfen. Das Wissen, daß man aus jeder Lage geworfen werden kann, ohne sich zu verletzen, gibt erst die Sicherheit, die zu einem konzentrierten Angriff nötig ist. Durch das häufige Üben der Fallübung lernt man den Körper völlig entkrampft, locker und katzenhaft auch in schwierigen Situationen zu beherrschen. Die notwendigen Wiederholungen stellen hohe Anforderungen sowohl an die körperliche als auch an die geistige Ausdauer.

Beim Erlernen der Fallübung wird der Schüler zum ersten Mal mit dem wichtigen Begriff »Automation« vertraut gemacht: Die Fallübungen müssen so »sitzen«, daß sie keine durchdachten, bewußt ausgeführten Aktionen mehr sind, sondern »wie im Sdilaf« automatisch ablaufen. Diese automatischen Bewegungen, die viel schneller als die bewußt gestarteten sind, sind letztlich auch das Ziel von Angriff und Ver­teidigung. Der Weg dahin ist leider sehr mühsam und geht nur über unzählige Wiederholungen immer der gleichen Bewegung. Der Anfänger neigt dazu, den Zeitaufwand, den sein Lehrer für das Erlernen und Wiederholen der Fallübung ansetzt, als übertrieben zu empfinden; wer jedoch die erste Stufe zu schnell nimmt, wird bei den nächsten bestimmt Schwierigkeiten haben.