Wehr dich, wenn du kannst - Teil 2
by Tia



Drei Tage später war der Gerichtstermin. Thomas durfte endlich von seinem Vater besucht werden, aber nur, damit der ihm anständige Kleider bringen konnte.
Die ganzen letzten drei Tage hatte man niemanden zu ihm gelassen, ausser Turner und Handson oder Pennell. Das schlug schnell auf das Gemüt um, aber Thomas konnte sich zusammen reissen und nicht wieder gegen die Wände schlagen.
Der Arzt war auch noch einmal gekommen, und hatte ihm die Verbände abgenommen. Erst da hatte er gesehen, wie schlimm seine Wunden aussahen. Beim Knöchel beim Mittelfinger hatte er sich die Haut bis auf den Knochen abgeschürft und hatte Glück, dass nicht der Knöchel zersplittert war. Jetzt hatte er wieder Verbände an den Händen, mit denen er sich vorkam, wie ein Actionheld im Fernsehen. Leider war er nicht der gute, sondern der böse und er kam jetzt vor Gericht.
Sein Vater war noch immer sehr bleich und seinetwegen war die Konferenz, an die Slater eigentlich eingeladen wurde, verschoben worden.
Er hatte sich jetzt aber besser unter Kontrolle und nannte ihn auch nicht mehr Tom, was für Thomas ein gutes Zeichen war. Die Zweifel, die er vor drei Tagen noch gesehen hatte, waren auch verschwunden und der totalen Überzeugung gewichen, dass Thomas nichts getan hatte, ausser dass er helfen wollte.
Thomas zog sich an und wurde dann gleich darauf von Turner und ein paar Polizisten geholt.
"Sie können mit einem der Polizeiwagen fahren, wenn Sie wollen, Mr. Slater", bot Turner ihm an und Slater nickte.
Er drückte Thomas in die Arme, bevor die Polizisten sie sofort wieder trennten.
Thomas wurden Handschellen angelegt und hinaus geführt. Sein Vater seufzte und folgte einem Polizisten, der sich zur Verfügung gestellt hatte, zu seinem Wagen.
Thomas wehrte sich nicht gegen die groben Hände, die ihn zu einem schwarzen Wagen mit verdunkelten Scheiben führte. Er wurde hinein geschoben und Turner und ein Polizist kamen nach. Ruhig setzte sich Thomas hin und wartete, bis er wieder hinaus kam.
Sie sprachen während der ganzen Fahrt zum Gerichtsgebäude kein Wort, erst als sie schon anhielten, sagte Turner: "Draussen warten eine Menge Reporter und Journalisten, die den Prozess des Jahrhunderts erwarten. Es werden eine Menge berühmter Persönlichkeiten anwesend sein, darum passen Sie auf, dass Sie sie nicht dauernd anstarren und erschrecken Sie nicht vor den vielen Sicherheitswächtern. Es sind bestimmt auch ein paar vom FBI oder CIA da sein."
Thomas nickte nur und atmete noch einmal tief durch. Der Polizist öffnete die Tür und sofort blitzen und klickten so viele Fotoapparate, wie es nur ging. Journalisten schrien Thomas Fragen entgegen, wie zum Beispiel 'Glauben Sie, dass Sie gewinnen können?' und solche.
Thomas antwortete auf Anweisung Turners nicht, sondern ging mit schnellen Schritt und gesenktem Kopf durch den schmalen Weg, den ihm die Polizisten freimachten. Turner kam neben ihm her und wehrte immer wieder Journalisten ab.
Er führte ihn zu einem kleinen Raum, wo es so still im Verhältnis zu draussen war, dass Thomas sich am liebsten wünschte, wieder hinaus zu dürfen. Der Polizist öffnete ihm seine Handschellen und ging.
"Versuchen Sie, ein so ausdrucksloses Gesicht zu machen, wie es nur geht. Um so weniger Gefühl Sie zeigen, um so besser. Klar?" fragte Turner.
Thomas nickte und folgte ihm. Er hatte seit er sein Jurastudium begonnen hatte, angefangen, alle Filme mit Gerichtsszenen zu schauen. So wurde er mit diesen Gerichtsräumen bekannt. Allerdings hatte er sich nie vorgestellt, dass er selber einmal in so einen hineinkommen könnte, ausser als Anwalt.
Jetzt war er der Angeklagte und kam in den berühmtesten Raum, in Washington, in dem so viele Filmstars, Musiker und sonstige Millionäre sassen, wie sonst vermutlich nur bei einer Oskarverleihung. Und das nur wegen ihm. Er sah erst gar nicht durch die Bänke, um nicht ein erstauntes Gesicht zu machen, sondern starrte nur gerade vor sich hin auf den Boden.
Das Murmeln im Raum wurde lauter, als er hinein kam und er konnte die empörten Rufe, die allen im Kopf herum schwebten, fast hören. Zum Glück waren alle anständig genug, um in Anwesenheit solcher Sicherheitskräfte, das nicht laut zu rufen, denn dann wäre dieser vermutlich verwiesen worden.
Er setzte sich auf die linke Seite des Raumes. Turner setzte sich neben ihn und sah sich ein wenig um. Auf der Klägerbank sass Pennell, nicht Handson auch noch, dafür noch mit jemandem anders zusammen. Mit einer Frau. Sie hatte blonde Haare und war sehr attraktiv und vermutlich kaum dreissig Jahre alt, oder sah wenigstens so aus. Wenn Thomas nicht schon eine Freundin hätte und mehr ein Macho wäre, hätte er sich vermutlich sofort an sie 'ran gemacht, wenn er nicht auf der Verteidigerbank wäre. Sie war seine Feindin, er sollte sich lieber vor ihr in acht nehmen.
Thomas sah wieder nach vorne. Der Richter hatte einen eigenen kleinen Raum, wo er sich vor dem Beginn des Prozess auf ihn vorbereiten konnte.
Er kam jetzt hinein und ging zu seinem erhöhten Sitzt.
"Erheben Sie sich", sagte der Polizist, der für die Sicherheit des Richters zuständig war.
Kläger und Angeklagter erhoben sich.
"Richter Andrew McCarthy übernimmt den Fall 'Der Staat gegen Thomas Jeremy Slater'."
Der Richter setzte sich und machte ihnen ein Zeichen, dass sie sich ebenfalls setzen konnten. Er klopfte dreimal mit seinem Hammer und sagte: "Die Verhandlung ist eröffnet. Ich erteile dem Kläger das Wort."
Die Frau stand auf und nickte dem Richter zu.
"Danke, Euer Ehren."
Sie drehte sich dem Publikum zu und sagte: "Wie Sie alle wissen, verhandeln wir hier gegen einen Mann, der siebzehn Frauen brutal vergewaltigt hat und -"
Turner stand auf.
"Einspruch! Es ist nicht bewiesen, dass mein Klient das wirklich getan hat."
Der Richter nickte.
"Stattgegeben. Beachten Sie das, Kläger."
Die Frau neigte kurz den Kopf und fuhr fort: "Wir verhandeln gegen einen Mann, von dem wir glauben, dass er siebzehn Frauen brutal vergewaltigt und sechs davon getötet haben soll. Mehrere dieser Frauen, die jetzt noch leben, haben keine Chance, wenn sie hinterher wieder gesund sind, ein normales Leben zu führen. Nur zwei, zwei von siebzehn Frauen, haben vielleicht das Glück, wieder ganz normal zu leben, obwohl man natürlich den psychischen Schock nicht ausser acht lassen darf. Keine dieser Frauen kann jetzt, nachdem das Verbrechen schon mehrere Wochen oder Monate her ist, etwas sagen. Sie liegen alle im Koma, aus dem sie vielleicht nicht mehr aufwachen werden. Ich bitte die Geschworenen, das zu beachten."
Sie atmete ein und sagte dann: "Die Klägerbank ruft A. J. Jackson in den Zeugenstand."
Thomas hatte Glück, dass er von der Geschworenenbank aus gesehen hinter Turner sass und sie sein erschrockenes Gesicht nicht sehen konnten.
A. J. Jackson war sicher der berühmteste Actionschauspieler in ganz Amerika und weit über die Grenzen hinaus. Thomas wusste, dass er eine Tochter hatte, aber er hatte in keiner Zeitung gelesen, dass auch seine Tochter vergewaltigt wurde.
Jackson setzte sich in den Zeugenstand und starrte Thomas mit leeren, ausdruckslosen Augen an. Es war ein Blick, der Thomas unter die Haut ging und er auf die leere Bank vor sich starren musste.
Die Staatsanwältin holte sich ein paar Information und sagte dann: "Stimmt es, dass Ihre Tochter als erstes Opfer dieser Vergewaltigungsserie vor genau einem Jahr und drei Monaten vergewaltigt worden war?"
Er nickte.
"Sie haben der Polizei verboten, etwas in die Öffentlichkeit zu bringen. Warum?"
"Ich stehe schon ziemlich viel selbst in den Schlagzeilen und ich habe meiner Frau versprochen, dass unsere Tochter nicht in die Schlagzeilen kommt. Sie sollte ein normales Leben leben können."
Thomas begriff, dass seine Tochter unter den sechs Opfern war.
"Sie war vor ihrem Tod sechs Monate im Krankenhaus. Hatte sie da zu irgendeiner Zeit das Bewusstsein wiedererlangt?"
Er schüttelte den Kopf.
"Sie lag die ganze Zeit im Koma."
Die Frau fragte weiter, und Thomas gab es bald auf, alle Fragen und Antworten im Gedächtnis zu behalten. Er hatte keine Chance, seine Studium zu beenden und ein guter Anwalt zu werden. Dieser Prozess war für ihn schon so gut wie gelaufen.
Als die Klägerin keine Fragen mehr hatte und Turner drankam, hörte er wieder mehr zu.
"Hatte Ihre Tochter zu irgendeiner Zeit Kontakt mit Ausländern?"
Die Frau sprang sofort wieder auf.
"Einspruch! Die Frage ist irrelevant."
Turner drehte sich zum Richter.
"Mein Klient sagt, dass er den richtigen Täter vermutlich gesehen hat, und dieser sei bestimmt kein Amerikaner gewesen."
Der Richter nickte.
"Einspruch nicht stattgegeben."
Die Frau setzte sich wieder und Turner wiederholte sich: "Hatte Ihre Tochter Kontakt mit Ausländern?"
Jackson zögerte, bevor er antwortete: "Sie war viel mit Amerikanern zusammen, und ich glaube -"
"Ich möchte nur ein 'Ja' oder ein 'Nein' von Ihnen hören, Mr. Jackson", fuhr Turner ihm ins Wort.
"Ja, das hatte sie."
Turner nickte.
"Und waren das - bitte fassen Sie das nicht als rassistisch auf - Asiaten, Schwarze oder Italiener oder andere?"
Jackson zuckte mit den Schultern.
"Das kann ich nicht sagen."
"Und warum nicht?"
"Meiner Tochter hatte selbst erzählt, dass sie sich mit keinen Amerikanern traf, aber sie sagte nie, was für Menschen sie waren."
Turner fragt weiter: "Also haben Sie sie nie gesehen."
Jackson schüttelte den Kopf. Er fuhr fort, mit Fragen zu stellen, bis auch ihm einmal eine Frage abgewiesen wurde und er sagte, dass er keine weiteren Fragen mehr habe.
Es wurde eine halbstündige Pause eingeschoben, wo sich der Richter mit den Anwälten unterhalten wollte. Thomas musste alleine auf der Bank sitzen bleiben. Er hatte sich während der ganzen Zeit zusammengerissen, um sich unter Kontrolle zu behalten. Jetzt ging es ihm ganz leicht. Es war, als sei er die Ruhe selbst.
Sein Vater flüsterte ihm zu, dass alles wieder gut werden würde, und Thomas nickte nur, obwohl er wusste, dass es das nicht würde.
Plötzlich spürte er, wie ihn jemand von hinten anstarrte und er drehte sich um. Ein älterer Mann stand hinter ihm. Er kannte dieses Gesicht gut. Es war jedem einigermassen zivilisierten Mensch bekannt. Das Gesicht von Präsident John D. Curnten.
Thomas' Maske wich nicht von seinem Gesicht, aber innerlich begann er so zu zittern, dass er sich fragte, warum seine Hände das nicht taten. Ein paar Sekunden lang starrten sie sich nur an, bis Curnten sich abwandte und sich wieder an seinen Platz setzte.
Thomas sah ihm einen Moment lang nach, bis er sich auch umdrehte und auf den Zeugenstand starrte.
Was war das für ein Ausdruck in diesen Augen gewesen? War es Hass? Eigentlich sah es für Thomas nicht wie Hass aus, aber auch nicht gerade wie Zuneigung.
Turner kam zurück, bevor sich Thomas über das klar werden konnte.
Turner flüsterte ihm zu: "Die Kläger wollen jetzt zuerst den Gerichtsmediziner in den Zeugenstand holen und danach Sie. Der Richter hat es genehmigt, ich konnte nichts tun. Sagen Sie einfach die Wahrheit. Sagen Sie das, was wahr ist, auch wenn das, was Sie mir gesagt haben, nicht wahr sein sollte, klar?"
Thomas nickte und verzichtete darauf, zu sagen, dass das wahr sei, was er ihm gesagt hatte.
Der Richter kam ebenfalls wieder und übergab das Wort gleich wieder an die Kläger. Sie rief den Gerichtsmediziner auf.
"Stimmt das, dass der Angeklagte, Thomas Slater, die Blutgruppe A negativ besitzt, genauso wie die Blutspuren, die man unter den Nägel aller Opfern gefunden hat?"
Der Mann nickte.
"Ja, das stimmt."
"Und diese Blutgruppe ist sehr selten, also müsste es ziemlich grosser Zufall gewesen sein, wenn der Angeklagte und der Vergewaltiger und Mörder nicht die selbe Person wären, oder?"
Wieder nickte er.
"Ja, das müsste recht grosser Zufall sein. Allerdings haben wir auch Hautspuren gefunden, die nicht miteinander übereinstimmen."
"Und was bedeutet das?"
"Nun, das bedeutet, dass die Haut, die unter den Nägel und an den Zähnen der Opfer gefunden wurde, nicht mit der Haut des Angeklagten identisch sind."
Thomas wusste, dass wenn die Frau jetzt weiter fragen würde, sie vermutlich genau das Gegenteil von dem erreichen würde, was sie eigentlich wollte. Sie umging dieses Schicksal geschickt, in dem sie Fragen über den Zustand der toten Opfer stellte, wie schwer sie misshandelt wurden und so. Als sie fertig war, fuhr Turner sofort bei dem Faden weiter, den sie aufgegeben hatte.
"Vorhin hatten Sie ausgesagt, dass die Haut des Vergewaltigers nicht identisch mit der Haut des Angeklagten ist. Bleiben Sie bei dieser Aussage?"
Der Mediziner nickte.
"Kann man daraus schliessen, dass es zwei verschiedene Personen sein müssen? Also, dass der Angeklagte nicht der gleiche Mensch ist wie der Täter?"
Der Mann zögerte ein bisschen.
"Nun, die Unterschiede der Hautstrukturen sind nicht so gross, dass man mit Bestimmtheit sagen kann, dass es zwei verschiedene Personen sind."
"Aber wie kamen dann die Unterschiede zustande?"
Der Mann zuckte mit den Schultern.
"Der Täter könnte ein Medikament geschluckt haben, dass seine Hautstruktur für einige Stunden verändert."
"Wie funktioniert dieses Medikament genau?"
"Es ist meistens ein Pulver, kann aber auch in Tablettenform vorkommen. Etwa eine halbe Stunde nach dem Einnehmen verändert sich die Hautstruktur. Wenn die Haut abgetrennt wird, das heisst, in diesem Fall abgekratzt, bleibt diese Struktur vorhanden, so dass bei einem solchen Fall nicht die gleiche Haut festgestellt wird."
Turner nickte nachdenklich und machte eine Denkpause, um auch den Geschworenen eine Denkpause zu gönnen.
"Könnte man nachher nicht Spuren im Blut nachweisen, von diesem Medikament?"
"Doch, das könnte man. Allerdings nur noch nach ein paar Stunden. Bei Ihrem Mandanten sind es allerdings sechs Stunden gewesen, als man die Blutproben machte."
Turner fragte weiter: "Dieses Medikament ist ziemlich unbekannt. Wo wurde es getestet? Ist es genehmigt worden?"
Er schüttelte den Kopf.
"Es wurde hier, in Washington auf Befehl des Präsidenten getestet. Der Direktor des CIA hält es für eine gute Methode, die anderen Geheimdienste auf die falsche Spur zu leiten, wenn einer seiner Männer in ihre Organisationen eingeschleust wird. Im Augenblick wird noch getestet, ob man die Wirkung nicht noch länger machen kann."
"Also hätte mein Klient eigentlich gar nicht an dieses Medikament herankommen dürfen?"
Der Mediziner schüttelte den Kopf.
"Nein, eigentlich nicht. Er hätte es nicht bekommen können, ausser er hätte Bekannte im Forschungsteam, die ihm eine Probe gegeben haben."
Turner machte ein paar Schritte zur Seite.
"Allerdings ist bei allen siebzehn Opfern die gleiche Struktur festgestellt worden. Also hätte er siebzehn Proben gebraucht. Und soviel wird wohl auch kein guter Freund verschaffen, oder?"
Er schüttelte den Kopf.
"Ich danke Ihnen. Keine weiteren Fragen, Euer Ehren."
Er setzte sich wieder neben Thomas. Dieser flüsterte ihm zu: "Einen Moment sah es gar nicht gut aus."
Turner lächelte.
"Ja, ich dachte auch, dass ich einen Fehler gemacht habe. Zum Glück ging es dann doch noch gut."
Die Klägerin stand wieder auf und blickte Thomas auf.
"Ich bitte den Angeklagten Thomas J. Slater in den Zeugenstand."
Thomas schluckte noch einmal und stand auf. Der Wächter vom Richter sagte: "Heben Sie die rechte Hand."
Er hob sie.
"Schwören Sie, die Wahrheit zu sagen, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit, so wahr Ihnen Gott helfe?"
Thomas nickte. "Ich schwöre."
Er setzte sich auf den Stuhl und legte die Hände in den Schoss. Sein Gesicht war ausdruckslos. Genau so, wie es Turner wollte, kein Gefühl, keine Anzeichen von Schuld oder von sonst etwas.
"Sie sind von über zwanzig Polizisten gesehen worden, dass Sie das Opfer Libby Taylor gerade schlagen wollten. Was sagen Sie dazu?"
Thomas antworte: "Ich wollte sie nicht schlagen. Ich wollte ihr helfen. Diese Geste des Schlagens, die die Polizisten gesehen haben wollen, kann genau so gut eine Geste des Helfens gewesen sein."
Er liess sich nicht von ihrem weiblichen Reizen beeinflussen, die sie ganz bestimmt absichtlich spielen liess, um ihn zu einem Fehler zu zwingen.
"Sie werden in vier Tagen volljährig. Wissen Sie, dass damit Ihre Strafe, falls man Sie für schuldig erklärt, wesentlich höher ausfallen wird?"
"Einspruch! Das hat nichts damit zu tun", fuhr Turner auf.
"Einspruch nicht stattgegeben. Beantworten Sie die Frage, Angeklagter."
Turner setzte sich seufzend wieder. Thomas warf ihm einen Blick zu.
"Ja, ich bin mir dessen bewusst."
"Wissen Sie auch, dass wenn sich herausstellt, dass Sie lügen, die Strafe noch höher sein wird?"
Thomas machte ein leicht gelangweiltes Gesicht.
"Ich studiere Jura, Ma'am. Ich kenne meine Rechte genauso gut wie Sie die Ihren."
Sie hob die Hände.
"Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten. Sie waren also rein zufällig gerade im Zimmer, als die Polizei kam?"
Thomas schüttelte den Kopf.
"Nein. Wie ich gesagt habe, ich wollte der Frau helfen, da ich Schreie hörte."
"Sie haben auch schon gesagt, dass Sie dabei einem Mann begegnet sind, von dem Sie glauben, dass er der Täter war."
Thomas nickte.
"Was führt Sie zu dieser Annahme?"
"Er blutete, und dazu hatte er es ziemlich eilig, mitten in der Nacht wegzukommen. Ausserdem hatte er Kratzspuren im Gesicht, die ganz frisch waren, nicht von einer Katze stammen konnten, weil Katzen im Hotel nicht erlaubt sind."
Die Frau lächelte leicht über seinen nicht allzu komischen Witz.
"Dieser Mann könnte Sie entlasten, aber Sie haben gleich von Anfang an gesagt, dass dieser Mann kaum hier für Sie aussagen wird. Warum?"
Thomas antwortete: "Wenn er der Täter war, wird er kaum von jemandem ablenken, damit man weiter nach ihm sucht."
"Aber Sie hätten auch das Recht gehabt, in einer Verbrecherkartei nach ihm zu suchen. Auch das haben Sie abgelehnt."
"Ich habe ihn nicht genug gesehen, um mehr als nur seine Haare und seinen Bart zu sehen."
"Aber Sie hätten es doch wenigstens versuchen können, oder?"
Thomas seufzte.
"Hören Sie. Es sollte doch eigentlich Ihnen gefallen, wenn ich es nicht getan habe. Schliesslich bringe ich so keinen Zeugen, der mich entlasten würde. Was wollen Sie damit eigentlich?"
Der Richter stimmte dem zu.
"Sagen Sie klar, was Sie wissen wollen."
Die Frau nickte und fragte:
"Warum haben Sie nichts dafür unternommen, dass jemand Sie entlastet, oder jemand anders belastet wurde?"
Thomas antworte klar: "Weil es niemand gibt, der das tun könnte."
"Woher wollen Sie das wissen?"
Thomas verdrehte die Augen.
"Euer Ehren, das läuft wieder auf das gleiche hinaus", sagte er zum Richter.
Dieser nahm sie zu sich und sagte so, dass es nur sie hören konnte: "Wenn es irgend etwas mit diesem Fall zu tun hat, ausser nach den Gründen des Angeklagten zu forschen, dürfen Sie weiter fragen. Sonst wechseln Sie das Thema."
Die Frau seufzte leise, nickte aber und wechselte das Thema.
"Sie wollten also dem Opfer helfen. Warum?"
Thomas stöhnte.
"Würden Sie einfach davon laufen, wenn vor Ihnen eine halbtote Frau liegt, die Hilfe braucht?"
"Beantworten Sie die Fragen, Angeklagter. Stellen Sie keine Gegenfragen", fuhr der Richter ein.
"Ich hatte schon immer ein weiches Herz und konnte nicht sehen, wenn andere leiden. Also konnte ich diese Frau auch nicht einfach liegen lassen, sondern musste ihr helfen", antwortete Thomas, nachdem er merkte, dass der Richter nicht mehr besonders gut gelaunt war. Er musste aufpassen.
"Warum haben Sie dann nicht sofort ein Krankenhaus angerufen?"
"Erstens, weil ich nicht weiss, was das für eine Nummer wäre, und zweitens, ich war noch viel zu müde, um mehr als nur das nötigste zu denken. Ich hatte auch einen zu grossen Schock, um praktisch zu denken."
Die Klägerin nickte.
"Aber Sie konnten genug denken, um der Frau zu helfen."
"Das war eine natürliche Reaktion von mir."
Sie ging genau wie Turner ein paar Schritte nach links und sah ihn dann wieder an.
"Was dachten Sie, als Sie der Frau halfen?"
"Ich dachte nichts. Ich war vom Schock gelähmt."
Thomas verzichtete darauf, zu sagen, dass er das schon einmal gesagt hatte, denn es würde als Witz herauskommen und mit dem Richter konnte man jetzt nicht mehr spassen.
"Und als die Polizisten Sie verhafteten?"
"Meinen Sie, dass ich da weniger geschockt war?"
Er biss sich sofort auf die Zunge, aber diese Frau begann ihn langsam zu nerven. Sie wollte alles wissen, fragte alles mit zwei verschiedenen Fragen nach, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass er einmal zwei verschiedene Antworten gab.
Der Richter sagte nichts dazu, aber Thomas bemerkte seinen warnenden Blick.
"Sie behaupten ja, dass Sie es nicht gewesen seien. Sind Sie sich dann dessen bewusst, dass Sie zu der Zeit, als Jennifer Curnten vergewaltigt wurde, keine Zeugen haben, die bestätigen könnten, dass Sie nicht hier in Amerika waren?"
Thomas nickte ruhig. "Ich weiss."
"Wissen Sie auch, dass Sie damals von zu Hause abgehauen sind, ohne die Erlaubnis Ihres Vaters?"
Wieder nickte er.
"Was haben Sie in diesen drei Tagen gemacht, nachdem Ihre Freunde von der Polizei wieder nach Hause gebracht wurden und Sie alleine waren?"
"Ich bin, als die Polizei diese Razzia machte, gerade beim Einkaufen gewesen. Als ich zurückkam, war niemand mehr da. Einer meiner Kollegen konnte, bevor ihn die Polizei entdeckte eine Nachricht schreiben, dass eben die Polizei sie geholt haben."
Die Frau fragte: "Was stand auf genau auf dieser Nachricht?"
"Wörtlich?"
Sie nickte. "Wenn Sie es noch wörtlich wissen."
Thomas liess die Luft heraus und versuchte sich zu erinnern. "Es stand: 'Polizei ist da. Macht Razzia wegen Dir. Versteck Dich. Sie finden Dich noch früh genug'."
"Warum hatte Ihr Freund geschrieben, dass die Polizei Sie noch genug früh findet, aber gleichzeitig auch, dass Sie sich verstecken sollen?"
Thomas lächelte bei der Erinnerung an Jimmy. Er war der Jüngste von seinem Freundeskreis, gerade mal knappe vierzehn Jahre alt. Aber er war schlau und sagte immer alles direkt hinaus. Er war weder ein Pessimist, noch ein Optimist.
"Er ist nicht der Typ, der die Wahrheit verheimlicht. Wie in diesem Fall, er sagt mir nicht, dass ich viele Chancen habe, lange vor der Polizei versteckt zu bleiben, da dies nicht der Fall war."
Die Frau runzelte die Stirn. Vermutlich fragte sie sich, was das für ein Freund war, wenn er anderen sagte, dass sie sowieso keine Chance haben.
Thomas erinnerte sich gut daran, wie er die gekritzelte Schrift sah, auf dem abgerissenen Zettel, mit den vielen Fehlern. Er war schon überall im Haus gewesen und hatte nach seinen Freunden geschrien, bis er dieses Papier entdeckte und seine Sorge um sie verschwand. Ihnen würde nichts passieren. Sie waren alle minderjährig und eigentlich hatte sein Vater sowieso nur ihn zurückholen wollen. Die anderen hatten die Erlaubnis ihrer Eltern auch nicht, aber mehr als ein bisschen Stress hatte es zwischen ihnen und den Eltern und der Polizei nicht gegeben.
"Wo waren Sie, nachdem Sie die Nachricht gefunden hatten?" riss ihn die Frau aus den Gedanken.
"Ich blieb im Haus. Dort war es warm, ich hatte genug zu essen und ich dachte, dass die Polizei nicht zweimal am gleichen Ort suchen würde."
"Warum gingen Sie nicht nach Hause? Sie wollten Ihre Ferien doch mit Ihrem Freunden verbringen und die waren jetzt nicht mehr da."
"Erstens hatte ich zuwenig Geld, um nach Hause zu kommen. Wir hatten es unserem Chef gegeben, und den hatte die Polizei mitgenommen und zweitens, ich glaube nicht, dass ich mich auf die Auseinandersetzung mit meinem Vater freute und blieb darum dort."
"Hatten Sie dann vor, dort zu bleiben, bis Ihnen alles Geld ausging?"
Thomas lachte. Hatte diese Frau so wenig Lebenserfahrung oder tat sie nur so?
"In so einer Situation denkt man höchstens zwei, vielleicht auch drei Stunden im Voraus, Ma'am."
"Und Sie waren da drei Tage lang alleine in diesem Haus, bis die Polizei dann doch noch kam?"
Thomas schüttelte den Kopf.
"Nein, die Polizei kam nicht. Die Eltern eines Freundes holten mich ab und brachten mich nach Hause."
Sie runzelte erstaunt die Stirn. Scheinbar war das in ihrem Bericht über diesen Vorfall nicht vorhanden.
"Wer war dieser Freund? War er vorher von der Polizei mitgenommen worden?"
Wieder schüttelte er den Kopf.
"Nein, er war nicht dabei. Ich sagte ihm, wo wir hingingen, darum hatte es mein Vater vermutlich auch erfahren."
"Hatten Sie erwartet, dass er es Ihrem Vater sagt? Sie waren doch abgehauen, da sagt man doch nur solchen Leuten etwas, denen man vertraut."
"Ich habe es gesagt, weil er ein Recht darauf hatte, es zu erfahren und ich ihm vertraut habe. Ausserdem hat er mich nicht verraten. Nicht in dem Sinn. Er hatte guten Grund, sich Sorgen zu machen, da ich versprochen hatte, mich jeden Tag mindestens einmal zu melden, aber als ein Sturm die Telefonleitungen zerstört hat, war kein Telefon mehr da und mein Freund hat gut denken können, dass mir etwas zugestossen sei."
"Wer ist dieser Freund?" fragte sie zum zweiten Mal.
Thomas spürte, wie sein Herz bis zum Hals klopfte und er wusste auch, dass er nicht mehr so ruhig aussah, wie er es am Anfang getan hatte.
"Er ist eine 'Sie'. Ich kenne sie schon lange. Wir haben schon zusammen im Sandkasten gespielt."
"Das tut nichts zum Thema, Mr. Slater", unterbrach ihn die Frau.
Thomas nickte. Er wusste nicht wieso, aber irgendwie wollte er nicht sagen, wer sie ist. Er hatte angst, dass ihr dadurch etwas passieren würde.
"Sie ist meine Verlobte."
Ein erstauntes Raunen ging durch den vorher so stillen Raum, das der Richter gleich mit seinem Hammer klopfte und 'Ruhe! Ruhe!' schrie.
Jetzt, da es raus war, spürte er wieder diese normale Ruhe in sich. Er konnte wieder normal atmen und sein Herz beruhigte sich.
Libby hatte nichts damit zu tun. Niemand konnte ihr etwas tun. Man konnte sie vielleicht hierher holen, damit man sie über ihn ausfragen konnte, aber mehr nicht. Niemand konnte behaupten, dass sie ihm geholfen hatte oder so etwas.
Mit diesem Gedanken kam ihm in den Sinn, dass er sie jetzt auch nicht angerufen hatte. Er wollte sie eigentlich gleich am nächsten Tag anrufen, aber da war er in der Gefängniszelle aufgewacht und in der gab es kein Telefon. Er fragte sich, ob es ihr jetzt gut ging. Ob sie wieder die gleiche Angst hatte wie als er bei diesen vorherigen Fall nicht angerufen hatte. Diesmal würde ihre Angst begründet sein.
"Sie sagten, Ihre Verlobte hätte ihre Eltern geschickt, damit diese Sie heimbrachten?"
Thomas nickte. Libby war auch mitgekommen und hatte ihn so fest an sich gedrückt, dass er das Gleichgewicht verloren hatte und beide in die Wiese gefallen waren. Sie erholten sich danach fast nicht vor Lachen.
"Ist das die Frau, die so heisst wie das letzte Opfer?"
Thomas zögerte. Von wo wusste sie das? Er hatte es nur Turner und seinem Vater gesagt, und diese hatten es ... Natürlich. Vermutlich waren Kameras und Abhörgeräte installiert gewesen. Klar, darauf hätte er schon früher kommen müssen.
"Ja, das ist die."
Die Frau nickte ihm zu.
"Keine weiteren Fragen."
Sie setzte sich hin. Der Richter klopfte wieder drei mal und sagte: "Die Verhandlung wird um eine Stunde verschoben." Turner kam sofort zu Thomas nach vorne und nahm ihn mit in den kleinen Raum, in dem sie zu Beginn der Verhandlung schon gewesen waren.
"Sie haben eine eindrucksvolle Vorstellung gebracht. Nichts deutet darauf hin, dass Sie Schuldgefühle oder sonst etwas haben. Allerdings werden Sie alle Namen von Ihrem Freunden angeben müssen, damit diese ebenfalls verhört werden können. Vielleicht müssen sie nicht hierher kommen, aber verhört werden sie auf jeden Fall."
Thomas nickte. Wenigstens würde Libby dann ganz genau erfahren, warum er sie nicht angerufen hatte. Hoffentlich würde sie es verstehen.
"Also, in einer Stunde werde ich Ihnen Fragen stellen. Versuchen Sie, wieder so ruhig zu bleiben wie am Anfang und machen Sie ein paar Witze, das lockert die ganze Sache ein bisschen auf. Aber nicht zu viele. So wie Sie es vorher gemacht haben. Bleiben Sie einfach ruhig, auch wenn ich Fragen stelle, die Sie vielleicht aufregen oder so, klar?"
Wieder nickte er nur.
"Ich werde Sie zuerst wegen dem Geld fragen, dass Ihrem Freund gegeben haben. Wie Sie überhaupt hierher fliegen konnten, wenn Sie kein Geld hatten. Ich habe Ihr Konto, das Ihres Vaters und das Ihrer Verlobten überprüfen lassen. Nirgendwo ist genug Geld zu dieser Zeit abgehoben worden, auch nicht zusammen, um ein Billet hierher und wieder zurückzukaufen. Wir sind ausserdem gerade dabei, herauszufinden, ob jemand innerhalb von drei Tagen von England und wieder zurückgeflogen ist."
Plötzlich lächelte Turner und schüttelte ihm die Hand. "Übrigens herzlichen Glückwunsch. Ich wusste nicht, dass das mit Ihrer Verlobten so ernst ist."
Thomas lächelte dankend.
"Es war eigentlich geheim. Wir wollten es niemandem sagen, bis wir nicht sicher waren, dass wir uns wirklich heiraten wollen."
Turner ging ein Licht auf. "Darum stiess Ihr Vater auch so einen erstaunten Laut aus, als Sie das sagten. Er schien es auch nicht zu wissen."
"Nein, er wusste es auch nicht. Niemand wusste es und jetzt weiss es jeder, auch die, die gar nichts damit zu tun hatten."
Turner bemerkte sein Trübsal und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schultern.
"Es sieht vielleicht jetzt noch nicht besonders gut aus, aber das kann sich noch ändern. Dieser Prozess wird nicht morgen oder übermorgen schon fertig sein. Er wird sich über Tage, Wochen, oder Monate lang hinweg ziehen. Bis dahin kann sich noch vieles ändern."
Thomas liess die Luft heraus. Würde es wirklich so werden? Konnte Turner recht haben? Könnten sie den Prozess gewinnen? Er wusste es nicht. Schliesslich konnte er nicht Hellsehen.
"Am besten, Sie bleiben noch einen Moment hier, und beruhigen sich ein wenig. In dieser Zeit kann ich noch die neuen Informationen holen."
Thomas stützte seinen Kopf in seine Hände und hörte, wie die Tür hinter Turner verschlossen wurde, damit er ja nicht fliehen konnte. Er war schliesslich ein Schwerverbrecher. Vor einem Jahr und drei Monaten, als die Tochter von Jackson vergewaltigt und ermordet wurde, da war er noch nicht einmal siebzehn Jahre alt. Wie hätte er da schon jemandem weh tun können? Er war doch selber noch ein Kind.
Durch dieser erste Teil, dieser so kurze Teil des ganzes Prozesses hatte aus ihm vermutlich schon ein viel älterer Mann gemacht, als er eigentlich war. Er hatte dadurch so viele Erfahrungen gesammelt, dass er sie alle gar nicht verarbeiten konnte und davon Kopfweh bekam.
Was war das für ein Blick des Präsidenten? War es Hass oder einfach nur Trauer? Wenn Thomas ehrlich war, dann war es eigentlich gar kein Blick. Es waren keinerlei Gefühle dabei. Nichts hätte man aus seinen Augen lesen können. Überhaupt nichts. Aber es war ein solcher Blick gewesen, der ihm alle Haare aufstehen liess, so wie bei A. J. Jackson, nur noch viel schlimmer. Er konnte den Blick schon gar nicht mehr abwenden.
Was würde mit Libby geschehen? Würde man sie hierher holen, damit sie aussagte? Wollte man sie dazu zwingen, eventuell etwas zu sagen, dass ihn ins Gefängnis brachte? Das konnten sie doch nicht tun. Libby war nicht so stark, dass sie so etwas ertragen konnte. Sie waren doch verlobt. Sie konnte doch nicht gegen ihren Verlobten aussagen. Das konnte sie doch nicht. Das würde sie nicht ertragen.
Und mit all seinen anderen Freunden? Würden die wichtigsten auch hierher geholt werden, damit sie aussagten? Von der Schule weg, damit sie den halben Stoff verpassten, weil dieser Prozess vermutlich ziemlich lange dauern würde? Klar, im ersten Moment hätten sie Freude daran, dass sie legal von der Schule wegbleiben konnten, aber was war, wenn sie kapierten, um was es hier eigentlich ging? Dass Thomas dieser Verbrecher sein sollte, über den sie sich dauernd lustig gemacht hatten?
Sein Vater? Er hatte es schwer mit ihm gehabt, dass wusste er selber und manchmal war es Absicht gewesen, aber in diesem Fall würde Thomas alles tun, um das rückgängig zu machen. Er wollte seinem Vater das alles ersparen. Er konnte das vielleicht ein bisschen besser als Libby verkraften, aber nicht mehr. Er liebte ihn nicht weniger als Libby ihn.
Seufzend erhob er sich, fuhr mit der Hand durchs Haar und ging unruhig umher. Er war nicht schuldig. Er hatte nichts getan. Aber wer glaubte ihm das? Vielleicht sein Vater, Libby, allenfalls noch Turner, aber sonst niemand mehr. Nicht einmal der Richter schien von Vorurteilen frei zu sein. Er hatte seine Augen gesehen. Auch sie sahen in ihm nur einen weiteren Verbrecher, den er einbuchten konnte und so die Welt von einem weiteren Bösem befreien konnte. Ja, genau das sah er in ihm, ein Nichts, ein Stück Dreck, dass die saubere Welt verschmutzte und entfernt werden musste. Hoffentlich dachten nicht alle Geschworenen so.
Die Tür ging auf und er drehte sich erschreckt um. Turner kam herein. Er lächelte.
"Mit dem Flug ist alles in Ordnung. Bei keiner Fluggesellschaft ist jemand innerhalb dieser drei Tagen hin und her geflogen. Das heisst, einige taten das schon, aber die haben wir überprüft und haben mit allen geredet."
"Ich könnte zwei verschiedene Namen benutzt haben", sagte Thomas realistisch.
Turner schüttelte den Kopf.
"Einen gefälschten Pass auftreiben, das bringt man noch hin, aber gleich zwei? Da müssten Sie schon gute Verbindungen haben, und die haben Sie nicht. Das würde alles überprüft. Es wird immer besser."
Ein Teil des Steines, der sich in seinem Herz Platz gemacht hatte, fiel ab. Er atmete erleichtert auf.
"Ach übrigens. Ihre Verlobte wird wohl oder übel hierher kommen müssen. Zu Ihrem Wohl. Ausserdem der Chef Ihrer Bande, dem Sie das Geld gegeben hatten und vermutlich auch noch einer Ihrer Lehrer an der Universität."
Thomas nickte. Wenigstens konnte er dann Libby sehen. Er redete nicht gerne mit ihr über das Telefon, da konnte er sie nicht sehen. Aber wenn es nicht anders ging, tat er es natürlich.
"Na dann, kommen Sie. Stürzen wir uns ins Gefecht."
Turner lachte ein so herzliches Lachen, dass auch Thomas lächeln musste und mit diesem Lächeln in den Gerichtsraum kam.
Er setzte sich wieder in den Zeugenstand und wartete auf den Richter. Während dem konnte er fast nicht anders, als sich im Raum umzusehen.
Viele Prominente und gesellschaftlich hochangesehene Menschen sassen da, die er immer einmal treffen wollte. Jetzt war er mit ihnen in einem Raum und alle sahen ihn an. Alle kannten ihn, einen völlig unbekannten Engländer.
Der Richter kam mit seinem schwarzen Gewand wieder herein und eröffnete die Verhandlung zum dritten Mal. Turner stand sofort auf und kam zu Thomas.
"Sie hatten ausgesagt, dass Sie nicht genug Geld hatten, um von diesem unerlaubten Ferien nach Hause zu kommen."
Thomas nickte.
"Wie konnten Sie dann, wenn Sie kein Geld hatten, hierher, nach Amerika fliegen, wenn Sie nicht einmal mehr nach Hause kamen?"
"Ich war nicht hierher geflogen. Ich bin jetzt zum ersten Mal in meinem Leben in Amerika."
"Können Sie das beweisen?" rief die Klägerin ein.
Turner drehte sich zu ihr und dem Publikum um.
"Ich habe Befunde angefordert. Mein Mandant konnte aus alles Kontoauszügen um diese Zeit herum nicht genug Geld zusammenbringen, um hierher und wieder zurück nach London zu kommen. Hätte er es trotzdem geschafft, dann war in keiner Fluggesellschaft ein Name, der nicht nachgeprüft werden konnte, zweimal innerhalb von einer Woche zweimal aufgetaucht."
Die Klägerin stand wieder auf.
"Er hätte zwei verschiedene Namen benutzen können."
Turner lächelte. "Natürlich hätte er das können, Ma'am. Aber von wo hätte er zwei verschiedene Pässe hernehmen sollen? Er hatte keinen Kontakt zu irgendwelchen Leuten bei den Fluggesellschaften oder in einem tieferen Niveau."
Sie setzte sich wortlos wieder und Turner dreht sich zu den Geschworenen.
"Mein Mandant hatte keine Möglichkeit, hierher nach Amerika zu fliegen und wieder zurück. Jedenfalls nicht mit einem Flugzeug."
Ein leises Lächeln ging durch den ganzen Saal. Niemand konnte sich ein Lächeln verkneifen. Einmal ausgenommen der Richter.
"Können Sie uns sagen, Mr. Slater, wo Sie zu einer anderen Tatzeit waren, zum Beispiel vor einem Monat und drei Tagen?"
Thomas schüttelte den Kopf. "Tut mir leid, aber ich behalte mir nicht ein ganzes Jahr lang im Kopf, wann ich wo was gemacht habe."
"Aber ein Monat ist noch nicht so lange her. Was haben Sie dann gemacht? Waren Sie an Ihrem Studium, oder haben Sie Ihren Vater auf eine Reise begleitet?
Thomas musste sich erinnern. Er musste antworten können. Wenn er nicht antwortete, hatte man das Gefühl, als ob er etwas zu verbergen hatte. Aber konnte er sich erinnern? Für ihn war ein Monat so schrecklich lange, dass er sich manchmal kaum daran erinnern konnte, wo er vor einer Woche oder vor ein paar Tagen war. Vielleicht war er da mit Libby zusammen gewesen. Ja, das könnte sein. Das war es! Sie hatten Ferien gehabt, das wusste er noch und da ging er mit Libby ein bisschen an einen See. Sie hatten Glück gehabt, dass es schönes Wetter war, denn sie konnten immer schwimmen gehen.
"Ich glaube, ich war damals mit Libby in den Ferien."
"Ihrer Verlobten?" fragte Turner zurück, um Missverständnisse zu vermeiden.
Thomas nickte.
"Sie könnte das also bezeugen?"
Wieder nickte er.
"Eine der Frauen, die Sängerin Debora, wurde nach einem Auftritt in Schottland vergewaltigt. Können Sie uns sagen, wo Sie zu dieser Zeit waren? Das war vor ziemlich genau drei Monaten."
Thomas konnte sich gut erinnern. Damals hatte er sich zum ersten Mal richtig für diesen Prozess interessiert, da es in nächster Nähe passiert war, verhältnismässig zu Amerika. Er wollte mit seinem Vater zum Tatort fahren, aber dieser musste ganz kurzfristig zu einer Beerdigung eines Kollegen, so dass Thomas auch mit musste und sie nicht gehen konnte. Sie hätten später zwar noch gehen können, aber dann wäre es nicht mehr dasselbe gewesen.
"Ich war, als es passierte, mit meinem Vater zu Hause."
"Hatten Sie Schule?"
Er nickte.
"Können das Ihre Lehrer und Ihr Vater bezeugen?"
"Ja, da bin ich mir sicher."
Turner fasste sich an seinen kleine Bart, wie er es schon oft getan hatte und überlegte.
"Als Sie alleine in diesen Ferien waren, nachdem Sie nicht mehr nach Hause konnten, was machten Sie da? Waren Sie die ganze Zeit im Haus, oder gingen Sie auch noch einmal ins Dorf, wo Sie waren, als die Polizei kam, oder was machten Sie?"
Thomas wusste, dass seine Antwort nicht die beste sein würde.
"Ich war die ganze Zeit alleine im Haus. Ich hatte die Lebensmittel, die ich brauchte, also sah ich auch keinen Grund, hinaus zu gehen, wo es sowieso nur regnete."
"Hatte es in diesem Dorf kein Telefon, mit dem Sie Ihre Verlobte oder sonst jemanden informieren konnten, dass es Ihnen gut gehe?"
"Vermutlich schon, aber es war ziemlich weit weg von unserer Hütte und der Weg war ziemlich glitschig und da ich nur mein Motorrad hatte, und nicht unbedingt ins Dorf musste, wagte ich es nicht, hinunter zu fahren."
Turner nickte langsam.
"Sie fuhren also nicht ins Dorf, um Ihrer Verlobten zu sagen, dass es Ihnen gut gehe, weil Sie Angst hatten, dass Sie einen Unfall haben könnten?"
Thomas nickte. "Sie können es so ausdrücken, wenn Sie wollen."
Turner beendete seine Fragerei mit dem üblichen Spruch: "Keine weiteren Fragen, Euer Ehren."
Er setzte sich und Thomas stand ebenfalls auf, um sich wieder auf seinen Stuhl zu setzen. Der Richter klopfte mit seinem Hammer dreimal.
"Der Prozess wird um zwei Tage verschoben, bis die übrigen Zeugen hierher geflogen sind."
Er stand auf und zog sich in seine Kammer zurück.
Thomas und Turner gingen ebenfalls gleich. Der Polizist, der sie schon am Morgen begleitet hatte, wartete schon und legte Thomas wieder die Handschellen an. Dann nahm er ihn wortlos am Arm und zog ihn auf der anderen Seite des Raumes hinaus, wo die Lichter aufblitzten.
"Haben Sie jetzt nach diesem ersten Teil das Gefühl, als ob Sie siegen werden?"
"Wie hoch schätzen Sie Ihre Chancen ein, zu gewinnen?"
"Wissen Sie schon, ob Ihre Verlobte ebenfalls in den Zeugenstand muss?"
Die Fragen sprangen ihn nur so an, aber er war viel zu erschöpft, um zu antworten, auch wenn er gewollt hätte. Dauernd diese Selbstbeherrschung zu halten war nicht einfach, das hatte er jetzt gelernt. Jetzt wusste er endlich einmal, wie sich seine Lehrer fühlten, wenn die Studenten dauernd Quatsch machten und der Lehrer nicht ausrasten oder mitmachen durfte.
Endlich sass er ihm ruhigen Wagen und konnte ausatmen. Er lehnte den Kopf zurück und starrte an die Decke.
"Thomas, sehen Sie es nicht so pessimistisch. Noch hat der Präsident nicht ausgesagt und der Richter ist ein guter Mann, der sich auch gegen einen Präsidenten stellen würden, wenn er glaubt, dass der Angeklagte unschuldig ist", versucht Turner ihn aufzuheitern.
Thomas schüttelt nur leicht den Kopf.
"Es sieht aber nicht so aus, als ob er mich für unschuldig hält. Haben Sie gesehen, wie er mich anstarrt? Ich kann deutlich in seinen Augen lesen, was er von mir hält. Er denkt, ich bin nicht mehr als ein Stück Dreck, das von der Strasse geschafft werden muss und dass ich -"
"Hören Sie auf, Thomas. Das macht doch keinen Sinn. Vielleicht denkt er das, obwohl ich das nicht glaube, aber dann kann es Ihnen egal sein. Die Geschworenen fällen die Entscheidung und sie denken bestimmt nicht alle so."
Thomas sah aus dem Fenster. Die abgedunkelten Scheiben hielten das Sonnenlicht ein bisschen zurück, aber wenigstens sah er es. Er hatte seit drei Tagen kein natürliches Licht gesehen und würde jetzt am liebsten das Fenster hinunter lassen, aber das würde ihm der Polizist nicht erlauben.
"Glauben Sie, dass ich unschuldig bin?" fragte er plötzlich, obwohl Turner ihm mehrmals versichert hatte, dass er es tat.
Turner sah ihn verwirrt an.
"Was soll diese Frage? Natürlich glaube ich Ihnen. Sie haben -"
"Ich meinte, ob Sie es wirklich glauben, ohne jeglichen Zweifel? Oder haben Sie in sich drin, vielleicht im Unterbewusstsein, doch nicht auch das Gefühl, dass ich schuldig bin?"
Er zögerte. Thomas winkte ab.
"Schon gut. Sie können nichts dafür. Es gibt keine eindeutigen Beweise, dass ich es nicht getan habe."
Turner wollte ihm widersprechen, liess es aber bleiben, als Thomas den Blick abwandte. Dieser wusste, dass Turner ihm vielleicht glaubte, er musste ihm fast glauben, wenn Thomas dauernd sagte, er wäre es nicht gewesen, aber er konnte es ihm nicht verübeln, wenn er doch Zweifel hatte. Niemandem konnte er das verübeln. Nicht einmal seinem Vater.
Der Polizist zog ihn hinaus und brachte ihn zurück in seine Zelle. Dort musste er wieder die Häftlingskleidung anziehen. Seufzend legte er sich auf das Bett und verdeckte mit dem Arm seine Augen, damit er vielleicht schlafen konnte. Aber er konnte nicht. Die vielen Fragen, die Antworten schwirrten ihm immer noch im Kopf herum und sie vermischten sich, dass es Antworten auf Fragen gab, die nichts miteinander zu tun hatten. Es entstanden Gesichter zu den Fragen, die ihn drohend anstarrten und befahlen, dass er die Wahrheit sagen sollte, und dass die Wahrheit die war, dass er ein Mörder und Vergewaltiger war, der unschuldigen Frauen Leid zufügte, ohne Grund und ohne Anzeichen von Reue.
Erschrocken fuhr er auf. Ein letztes Gesicht des Richters verblasste vor seinen Augen und weichte der kahlen Wand seiner Zelle. Er atmete schnell und sah sich verwirrt um. War er etwa doch eingeschlafen? War das alles nur ein Traum gewesen?
Er hoffte es, aber diese Gesichter waren so real gewesen. Realer hätten sie in der Wirklichkeit nicht sein können. Und die Fragen und Antworten hatte er so klar und deutlich gehört.
Langsam erhob er sich und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Er hatte alles nur geträumt, also gab es kein Grund zur Beunruhigung. Es war nichts passiert. Alles war noch genau gleich wie vor ...
Er sah erstaunt auf seine Uhr. Er wusste noch, als er sich hinlegte war es genau sechs Uhr abends. Jetzt war es schon sieben Uhr morgens. Er hatte länger geschlafen, als er es zu Hause je gekonnt hatte.
In einer Stunde würde Turner kommen, um sich mit ihm zu besprechen und vor ihm würde ihm wohl noch jemand etwas zu essen bringen. Seufzend ging er ein paar Schritte und blieb wieder stehen.
Er hatte in seinem Traum zugegeben, dass er es war. Dafür hatte er statt lebenslänglich, wie sie ihm eigentlich geben wollten, 'nur' fünfzehn Jahre bekommen. Sollte er hier jetzt etwas zugeben, dass er nicht getan hatte, damit die Strafe geringer wurde? War das die Botschaft dieses Traumes?
Er schüttelte entschlossen den Kopf. Nein, dass würde er nicht tun. Er hatte nichts getan, also gab er es auch nicht zu. Er hatte nichts zuzugeben, wenn er nichts getan hatte. Es war ja nur ein Traum gewesen, von den Erlebnissen seines vergangen Tages hervorgerufen. Er hatte keine Bedeutung.
Die Tür ging auf. Turner kam herein und lächelte leicht.
"Sie haben ja gestern geschlafen wie ein Murmeltier."
Thomas erwiderte nichts, sondern sah ihn nur an und fragte sich, was er so früh am Morgen schon hier machte.
"Ich habe Ihre Verlobte, den, dem Sie das Geld gegeben hatten und einen Ihrer Lehrer heute morgen gesehen. Allerdings durfte ich nicht mit Ihrer Verlobten und den anderen sprechen."
Sofort wird Thomas aufmerksam. Aber er interessierte sich nur für Libby, und nicht für seinen Freund oder seinen Lehrer.
"Wie geht es ihr? Wie hat sie das alles aufgenommen?"
"Nun, es scheint sie ziemlich mitgenommen zu haben. Ich habe erfahren, dass, als sie aus dem Flugzeug gestiegen ist, sofort ein paar Polizisten der persönlichen Wache des Präsidenten auf sie zugekommen sind und dass das ihr einen richtigen Schock versetzt hat. Und gerade vorher habe ich sie auch noch einmal gesehen; sie scheint die ganze Nacht, die ihr noch geblieben ist, nichts geschlafen zu haben."
Thomas biss sich auf die Lippen. Er hatte gehofft, Libby wäre so stark, dass sie es ohne allzu grossen Schock aufnehmen könnte, aber scheinbar ... Er verübelte ihr nichts. Sie war nun halt mal ziemlich sensibel, vor allem wenn es um Menschen ging, die sie liebte. Bei anderen konnte sie völlig kalt sein. Aber sie liebte ihn nun Mal, das liess sich nicht ändern, und darum ging ihr sein Schicksal sehr nahe ans Herz.
"Sie ist hier? Hier auf dem Polizeipräsidium?"
Turner nickte, wandte aber gleich zu Thomas' unausgesprochener Idee ein: "Aber Sie dürfen nicht mit ihr reden."
"Und sehen? Einfach nur sehen, ohne dass wir miteinander reden?"
"Nein. Sie werden sie erst morgen bei der Verhandlung sehen."
Thomas rieb sich über das Gesicht. Er musste schrecklich aussehen; mit unrasiertem Kinn, verwirrten Haaren und verschlafenen Augen.
"Durfte sie wenigstens mit meinem Vater reden?"
Turner nickte.
"Ja, er durfte sie mit den Polizisten vom Flughafen abholen und vermutlich schlief sie im Zimmer, dass Sie mit Ihrem Vater geteilt haben."
Erleichtert atmete er auf. Immerhin etwas. Dann war sie wenigstens nicht allein. Dann hatte sie jemanden, der den gleichen Schmerz fühlte und sie verstehen konnte.
"Wir haben heute noch eine Menge zu tun. Wir müssen uns einen genauen Schlachtplan machen, wie wir vorgehen werden und ..."
 

Sie arbeiteten schnell und genau, stellten genaue Listen zusammen, was sie wann tun und sagen mussten und alles andere notwendige. Sie arbeiteten fast ohne Unterbruch, assen und tranken während der Arbeit. Thomas musste, da er im Zeugenstand keine Stützpapiere haben durfte, alles im Kopf behalten, aber mit seinem guten Gedächtnis und dieser besonderen Situation schaffte er das ohne allzu grosses Probleme.
Am Abend waren sie verhältnismässig müde und unkonzentriert, so dass sie sich dann, als der Wächter das Essen brachte, verabschiedeten und Turner ging. Thomas stocherte lustlos in seinem Essen herum und ass ein paar Bissen, bevor er sich dann wieder hinlegte und zu schlafen versuchte. Aber im Gegensatz zu gestern konnte er nicht schlafen und rutschte auch nicht so unauffällig in den Schlaf hinüber.
Er wälzte sich unruhig hin und her und dachte an den nächsten, Tag, was da passieren würde, ob sie heute an alles gedacht hatten und so vieles mehr.
Es war schon fast drei Uhr morgens, als er dann doch noch in einen unruhigen, wenig erholsamen Schlaf fiel.
 
 

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