Happy Together

Zwei schwule Chinesen auf einer traumatischen Reise zu einem Wasserfall in Argentinien. Sie verfahren sich, trennen sich, finden wieder zusammen und verlieren sich in der großen Stadt Buenos Aires, die so ganz anders als Hongkong ist.

Während Lai (Tony Leung Chiu Wai) als Türsteher einer Tangobar jobbt, um das Rückfahrticket nach Hongkong zu verdienen, schlägt sich Ho (Leslie Cheung) als Strichjunge durchs Leben. Lai nimmt seine Ex-Freund zu sich, als dieser zusammengeschlagen vor der Bar auftaucht. Doch obwohl Ho es noch einmal versuchen will, kommen sie nicht wieder Happy Together: Es bleibt eine gequälte Zweisamkeit zwischen ihnen, jeder ist in seiner eigenen Einsamkeit und Verletzlichkeit gefangen. Dann lernt der introvertierte Lai den jungen Taiwanesen Chang (Chang Chen) kennen.

Für seine melancholische Tango-Ballade Happy Together wurde Wong Kar Wai auf dem Filmfestival in Cannes als Bester Regisseur ausgezeichnet. Anfangs verzichtet er auf die neonfarbenen Großstadtbilder, wie man sie aus "Chungking Express" und "Fallen Angel"â kennt. Zusammen mit seinem Kameramann Christopher Doyle beschränkt er sich auf eingefärbte schwarzweiß Aufnahmen, bis die Welt beim Wiedertreffen der beiden Chinesen plötzlich in Farbe getaucht wird.

So schafft er im Zusammenhang mit körnigen Weitwinkelbildern und suggestiver Schnittechnik eine ganz eigenartige Poesie des Verlusts und der Hoffnung. Nach dem Film mag es einen Moment dauern, bis man weiß, wie man ihn eigentlich findet. Doch dann steht das Urteil fest: hervorragend.

Am 18. September läuft "Happy Together", der Hongkong-Film aus Argentinien, in den deutschen Kinos an.
Anja Böhnke

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Noch zur Sache: Erstveröffentlichung September 1997, anläßlich des deutschen Kino Starts von "Happy Together". © Anja Böhnke.