Zwischen Himmel und Erde
Als Ex-Sued-und Mittelamerikareisender werde ich auf den Busfahrten beim Passieren von Ortstafeln ab und zu aufgeschreckt. Schon auf der Fahrt zu den Chocolate Hills auf Bohol schlug der Puls ploetzlich hoeher, als wir durch Buenos Aires fuhren! Auch auf dem Weg in den Norden der Insel Luzon Richtung Banaue ging es nicht anders: Mexico! La Paz! Was fuer Erinnerungen werden da wach, als ich 1978 mit meinem Freund Alois unterwegs war. Wir fuhren aber auch durch Doerfer mit romantischen Namen wie Bambang oder Bayombong. Banaue, rund 7 Busstunden von Angeles entfernt, ist der Ausgangspunkt zum sogenannten “Achten Weltwunder” der Reisterrassen. Ueber 2000 Jahre benoetigten die Ifuagos, um mit primitiven Geraeten diese imposanten Landschaften zu gestalten. Ein eindrueckliches Panorama der Reisterrassen bietet der View Point etwas oberhalb von Banaue (siehe Foto Banaue). Fuer einige Pesos lassen sich die Schoensten des Dorfes fotografieren (siehe Foto Ifugao). Von Banaue (1200m u.M) gibt es einige Wanderungen zu unternehmen. Eine der schoensten und daher die meistbegangene ist diejenige von Bangaan nach Batad. Batad kann nur zu Fuss erreicht werden. Alles muss dorthin getragen werden. Die Reisterrassen sind dort wie in einem Amphitheater angeordnet, absolut phantastisch. Nachdem ich diesen Teil schon vom Vorjahr her kannte, suchte ich etwas Neues. In der Funktion als “Poestler” besuchte ich Rudy Kundert, einen Schweizer, der im Hapao-Tal, in Uhaj, ein wunderschoenes Resort im Ifugao-Stil aufbaut.
Leider war auch hier das Wetter Spielverderber. Nach einer kurzen Aufhellung am fruehen Nachmittag hingen die Wolken und Nebelschwaden tief herunter. Da es ansonsten in Banaue nichts zu unternehmen gibt, beschlossen wir, am naechsten Tag nach Bontoc weiterzufahren. Wie schon gewohnt, sitzt man einfach an den Strassenrand und wartet auf das naechste Transportmittel. Obwohl Bontoc nur 46 Kilometer entfernt ist, dauerte unsere Fahrt volle zwei Stunden! Was fuer eine Fahrt! Strassen in dermassen schlechtem Zustand habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Infolge der Niederschlaege war sie auch durch zahlreiche Erdrutsche beeintraechtigt. Der einzige Lichtblick dieser hoellischen Fahrt war der Stop beim View Point oberhalb des Dorfes Bayu, wunderschoen inmitten von Reisterrassen gelegen. Bontoc (900 M u.M) ist die Hauptstadt der “Mountain Provinz”. Die Stadt ist nicht viel attraktiver als Banaue, man fuehlt sich aber bereits wieder zurueck in der Zivilisation. Es gibt sogar Verkehrsampeln, und ein Internet-Café konnten wir auch ausfindig machen. Polizisten in schoenen, sauber gebuegelten Uniformen treten auf die Kreuzung, um den Verkehr zu regeln, sobald sich mehr als drei Trikes gleichzeitig der Kreuzung naehern. Es schien so, als ob hier die Polizisten einen ersten Ausbildungskurs absolvieren wuerden. Ansonsten ist auch in Bontoc nicht viel los. Um 20.00 Uhr sind die Strassen leergefegt. Was bleibt da einem uebrig, als frueh schlafen zu gehen. Es ist daher gut verstaendlich, weshalb die Philipinos so viele Kinder haben! Bontoc ist Ausgangspunkt nach Sagada, welches wegen seinen schoenen Reisterrassen, vor allem aber wegen seinen Hoehlen und sogenannten “Haengenden Saergen”, sowie schoenen Wasserfaellen bekannt ist. Die Wetterverhaeltnisse besserten sich keineswegs, was uns zum Nichtstun zwang. Kaffeetrinken und Bananencake essen, waren die einzige Beschaeftigungen. Von Ausschlafen war in Bontoc keine Rede. Abgesehen davon, dass man bei so fruehem Schlafengehen gar nicht auszuschlafen braucht, wird man bereits um 04.30 durch Hundegebell geweckt. Und dann dieses Gequake der Huehner. Es schien, als ob 10’000 Huehner in dieser Stadt lebten. Um 06.00 Uhr ist schon wieder reger Verkehr auf der Strasse, und da die meisten Busse morgens frueh losfahren, werden auch diejenigen Leute mit gesundem Schlaf durch das staendige Gehupe geweckt. Als sich das Wetter auch am zweiten Tag nicht besserte, verzichteten wir auf die Fahrt nach Sagada und beschlossen, nach Baguio weiterzufahren. Diese sechsstuendige Fahrt ueber Paesse bis zu 2’500 u.M. war eine der eindruecklichsten Busfahrten, welche ist seit langem erlebt habe. Man wusste teilweise nicht mehr, ob man auf der Erde oder in den Wolken war. Ab Abatan (nach 3 Std. Fahrt) wurde endlich auch die Strasse besser. Die Landschaft mit tausenden von Terrassen hat mich entzueckt. Es waren nicht mehr Reisterrassen, sondern Terrassen, auf welchen Kartoffeln und Kabis gepflanzt wurden. Offensichtlich war gerade Kabisernte, denn Dutzende von Lastwagen waren damit voll beladen auf dem Weg nach Baguio. Vor mehr als 25 Jahren war ich das letzte Mal in Baguio, der Hauptstadt der Provinz Benguet. Im Vorort La Trinidad trat, ein was ich befuerchtet hatte: wiederum Verkehr, Laerm und Abgase. Baguio (180’000 Einwohner) ist wohl das absolut beliebteste nationale Reiseziel der Filipinos. Baguio gilt als Sommerhauptstadt der Philippinen. Wer es sich leisten kann, zieht sich aus dem heissen Manila in das auf 1’500 Meter u.M. gelegene Baguio zurueck. Jeweils an Ostern sollen bis zu 200’000 Besucher nach Baguio kommen. Ohne Zweifel ist die “City of Pines” oder “City of Flowers” eine angenehme Stadt. Inmitten von Pinien sind wunderschoene Parkanlagen und Residenzen angelegt. Baguio ist auch eine Universitaetsstadt. Mir schien, als ob die ganze Stadt nur mit Studenten und Studentinnen bewohnt war. Nur selten sah ich aeltere Leute. Gegen Abend sinkt das Thermometer bis auf 15 Grad Celsius. Die Leute ziehen dicke Wolljacken und Muetzen an. All das Gemuese, welches ich bisher so sehr vermisst hatte, war hier auf dem Markt anzutreffen. Ein wunderschoener Markt. Zur Ueberraschung war auch gerade Erdbeersasion im Gange (siehe Foto Beeren).
Die Kirche von Bacolor
Als ob die Bevoelkerung der Provinz Pampanga nicht schon genug durch den Ausbruch des Pinatubo im Juni 91 gelitten haette, kam es in der Nacht vom 1. auf den 2. Oktober 1995 zu einer erneuten Katastrophe. In den beiden Jahren nach dem Ausbruch von 1991 hatten Schlammlawinen fast mehr Verwuestung angerichtet als der Ausbruch selbst. Zum Glueck konnte man rasch ein Warnsystem einrichten, welches hunderten von Menschen das Leben rettete. 1993 – 1994 wurde entlang de Pasig-Potrero-Flusses ein riesiger, 20 Meter hoher und 60 Kilometer langer Damm in U-Form gebaut. Die Bevoelkerung von Porac und Bacolor schien sicher. Bis der Taifun “Mameng” kam. Durch die heftigen Regenguesse lief der Damm ueber und ueberschwemmte die tiefergelegenen Gebiete. In der Nacht kam es zur Katastrophe. Gegen 22.00 Uhr loesten sich von den 25 Kilometer entfernten Haengen des Pinatubo riesige Massen von Schlamm. Mit einer Geschwindigkeit von 150 Km/Std. raste die Schlammlawine ins Tal. Nichts konnte den Schlamm aufhalten. Wenn dieser erst einmal ins Rollen kommt, ist er wie ein Kugellagersystem. George, unser Fuehrer des Pinatubo-Trekks, der damals als Fahrer der naheliegenden Coca-Cola Fabrik arbeitete, war in der Naehe, als es passierte: “Es war, als ob hunderttausend Pferde im Galopp vom Pinatubo herkamen” erinnert er sich, den Schrecken sichtlich noch in seinem Gesicht. Innerhalb weniger Minuten wurden Bruecken, Daemme, ganze Doerfer von den Schlammmassen verschuettet. Am meisten betroffen wurde Bacolor sowie die tiefergelegenen Stadtteile von Porac. Die meisten Leute konnten nur noch das nackte Leben retten. Die Einfahrt in die “Geisterstadt” Bacolor erfolgt auf den Daechern der frueheren Stadt! Von den 20’000 Haeusern ist lediglich die Kirche uebriggeblieben. Der Zutritt erfolgt ueber das Fenster oberhalb des komplett verschuetteten Hauptportals. Aus dem Boden ragen sonst einzig noch die Daecher des Marktes und der Schule heraus. Durch die meterhohen Massen von Schlamm konnte man die Hochspannungsleitungen beinahe mit der Hand beruehren. 1996 wurde Bacolor nochmals mit Schlamm von ½ bis 1 Meter bedient. Die Hauseigentuemer, welche in der Zwischenzeit zurueckgekehrt waren , mussten ihre Haeuser nun schon zum 3. Mal neu bauen! Heute sind die Leute umsichtiger geworden und bauen ihre Haeuser nur noch auf Beton-Stelzen. Da die alten Haeuser 12 bis 15 Meter unter dem Schlamm liegen, gibt es wegen den Landanspruechen bereits Streitigkeiten. Eine genaue Vermessung ist zwar im Gange, doch vor 2 bis 3 Jahren soll jedoch noch nichts geregelt sein…
Zwischenbilanz
Wie schnell doch die Zeit vergeht! Zeit, eine kleine Zwischenbilanz zu ziehen. Der Ausstieg aus dem Berufsleben war wohl doch etwas zu bruesk. Wenn man waehrend zehn Jahren tagtaeglich mit so komplexen Problemen wie jenen in der Krankenversicherung beschaeftigt war, kann man nicht einfach alles von einem Tag auf den anderen vergessen, vor allem nicht, wenn noch so viele Angelegenheiten unerledigt geblieben waren. Nicht einfach war fuer mich auch die neue Situation, nunmehr ohne Einkommen auszukommen. Wir, die alle auf die Zukunft und totale soziale Sicherheit getrimmt werden. “Mensch, wie kannst Du denn ohne Monatslohn leben?” war die häufigste Reaktion auf meinen Entscheid. Nun, es ist wie im Himalaja. Ab einer gewissen Hoehe, in der sogenannten “Todeszone”, baut der Koerper nur noch ab. Zu wissen, dass ab jetzt meine Finanzen auch nur noch abnehmen, belastete mich anfaenglich. Dazu kam, dass mein Budget, aufgestellt fuer eine Person, total unter die “Raeder” kam. Auch die vielen unerledigten persoenlichen Angelegenheiten machten mir zwischendurch recht zu schaffen. Wenn man in seinem bisherigen Leben gewohnt war, alles immer sofort zu erledigen, hat mich die neue Situation zeitweise ganz schoen gestresst. Ein Glueck, dass man heute mit dem Internet unglaublich viele Angelegenheiten selber erledigen kann. Ein grosses Dankeschoen muss ich allerdings bereits jetzt meiner Schwester Therese aussprechen, welche neben ihrer Arbeit auch noch meine umfangreiche Buchhaltung fuehrte und mich immer ueber die verschiedenen Geschaefte informierte.
Ich fand mich in den ersten Wochen in den Philippinen nicht so zurecht, wie erwartet hatte. Alles ist in Asien einfach viel muehsamer und komplizierter als bei uns. Da man in den Philippinen englisch spricht und die Kultur durch die lange Kolonisation durch Spanier und Amerikaner uns viel naeher steht als in jedem anderen asiatischen Land, habe ich vielleicht von den Filipinos auch zuviel erwartet. Aber eben, die Philippinen sind in Asien, und Asien bleibt Asien. Vielleicht bin ich seit meiner letzten grossen Reise auch einfach nur ungeduldiger, kritischer und schwieriger geworden. Es liegt mir keineswegs daran, Kritik an einem Land auszuueben, in welchem ich Gast war. Aber meine persoenlichen Eindruecke und Empfindungen moechte ich trotzdem schildern. Am meisten hat mich anfaenglich der Laerm an den Rand der Verzweiflung gebracht. Vom Strassenverkehr und den Abgasen sprechen wir schon gar nicht. Wenn man ein Jahr in Bangkok gelebt hat, ist man fuer das ganze Leben geimpft. Aber die Filipinos muessen einen Gehoerschaden haben. Alles ist furchtbar laut. Und dann dieses “Fernsehen”. Ueberall und den ganzen Tag laufen diese “Kasten” auf voller Lautstaerke. Die Leute sind richtiggehend “fernsehsuechtig”. Nicht einmal richtig essen koennen sie wegen diesen bloeden Kisten. Und dann diese Filme. Ich habe mich total genervt. Nur Horror, Mord und Totschlag. Und die Leute haben daran noch Freude. Dies in einem Land, wo man so katholisch erzogen wird. Da wundert man sich, wenn in den Zeitungen ueber so viele Gewaltverbrechen berichtet wird. Was nuetzt es, wenn die Leute so fleissig in die Kirche gehen und schoen brav die zehn Gebote zitieren, wenn ich am anderen Tag in der Zeitung lesen muss, dass in den Philippinen alle 2 Std. und 45 Min. eine Frau vergewaltigt wird. 3164 Faelle wurden der Polizei 1999 gemeldet. Irgend etwas muss auch mit dieser Gesellschaft hier nicht stimmen. “Wo viel Sonne ist, gibt es auch viel Schatten”. Durch die Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation (die Philippinen haben eine Arbeitslosenrate von 9,3%) hat auch die Kleinkriminalitaet zugenommen. Die Gaeste werden in den Hotels davor gewarnt, sich z.B. nie zum Kartenspielen ueberreden zu lassen oder Kontakte mit Personen zu knuepfen, welche dich auf der Strasse mit “Hello my friend” oder “woher kommst Du? Ah! aus der Schweiz, meine Schwester wohnt in Wallisellen” oder “Ich kenne Sie vom Flughafen, wie geht es Ihnen”. Es gilt ueberall acht zu geben, vor allem auch in den Jeepneys, wo man eng nebeneinander sitzt. Offensichtlich sind dort professionelle Taschendiebe am Werk. Bereits am 2. Tag meines Philippinen-Aufenthaltes wurde mir in der Dunkelheit in einem Jeepney aus meiner Guerteltasche das Portemonnaie gestohlen. Dank dem kleinen Gluecksbringer, der darin enthalten war, ein (Sabine was ist das fuer ein Stein den Du mir mitgegeben hast? Hallo Williy, es ist ein Aquamarin) konnte ich es auf dem Fussboden des Jeepneys noch finden, etwa 2000 Pesos waren dennoch weg... Dies war eine Lektion, und bekanntlich lernt man nur aus Fehlern. Inzwischen kennt man auch die verschiedenen Tricks. So z.B. Muenz herunter fallen lassen. Du bist Gentleman und willst es aufheben, dann wirst du von einem anderen beklaut. Es gibt verschiedene andere Tricks. Man hoert auch viele Stories, wie die Polizisten zu Geld kommen, die sogenannten “Crocodiles”. Eine Geschichte, die zwei Schweizern passiert sein soll: Sie waren mit dem Taxi von Angeles auf dem Weg zum Flughafen in Manila. Unterwegs hielt ein Polizist den Taxifahrer an. Als er die Auslaender sah, sagte er dem Chauffeur, dass er nicht mehr weiterfahren koenne, da seine Abgaswerte zu hoch seien. Er muesse seinen Fuehrerausweis abgeben oder 1’000 Pesos Busse bezahlen. Der Fahrer hatte keine 1’000 Pesos. Die Schweizer hatten es eilig, auf den Flughafen zu gelangen. Sie koennen dreimal raten, wer die 1’000 Pesos bezahlt hat.
Das staendige Abheben und Herumtragen von groesseren Geldbeträgen war deshalb nicht immer ganz ungefaehrlich. Die Eroeffnung eines Bankkontos bei einer philippinischen Bank mit Bancomat-Karte hat sich als die einfachste Loesung erwiesen. In den ersten Wochen musste ich daher haeufig die Eurocard beanspruchen, bis ploetzlich kein Geld mehr kam. Als Neuling musste ich auch dort wieder lernen. An einem Bancomat in Manila sollte ich den gewuenschten Betrag “in a couple of hunderts Pesos” eingeben. Ich wollte 10’000 Pesos beziehen, so gab ich die Zahl 100 ein. Was kam heraus, eine Hunderternote! Die Abrechnung dieser Transaktion lautete spaeter wie folgt: Bezug 100 Pesos = Sfr. 3.95, + Bearbeitungstaxe Fr. 10.-!! Statt in diesen drei Monaten die Landessprache Tagalog zu lernen, habe ich eher besser Englisch gelernt, obwohl ich manchmal auch Zweifel an meinem Englisch bekam. In einem Café in Subic konnte ich mich nicht entscheiden, welche der vielen Torten ich bestellen sollte. “Bringt mir einfach eine, ausser diejenige mit den Erdbeeren”. Was brachte mir das nette Fraeulein? Natuerlich die Torte mit den Erdbeeren.
Die Wahl, im Sunset Garden zu bleiben, hat sich als richtig erwiesen. Eine Wohnung zu mieten, waere zwar billiger gewesen, wenn man aber regelmaessig auf Reisen ist, kommt es schlussendlich gleich teuer oder noch teurer. Ich fuehlte mich mit der Zeit im Sunset fast wie in einer Familie. Auch die Lage, etwas ausserhalb der City, in der Naehe des Haupteingans zur ehemaligen amerikanischen Base, ist ideal gelegen. Fuer drei Pesos kann man mit dem Jeepney zum Main Gate fahren, wo sich Restaurants, Einkaufshaeuser und die Bars befinden.
Die Gastronomie in den Philippinen ist nicht mit derjenigen von Thailand zu vergleichen. Viel abgenommen habe ich trotzdem nicht. Am meisten vermisst habe ich frischen knackigen Salat und Gemuese sowie das knusprige Cresta-Brot von der Migros. Die Salatsaucen und Konfitueren sind schrecklich. Ich habe mir diese daher selbst gemacht, muss aber wohl das Verhaeltnis Zucker/Fruechte verkehrt angewendet haben, denn meine Bananenkonfituere war viel zu suess und kandierte. Man lernt eben nie aus!
Obwohl ich nun fast ein Vierteljahr in den Philippinen war, gibt es nach wie vor noch so viele Sachen zu sehen, dass ich anfangs November wieder dahin zurueckkehren werde. Die Insel Palawan, Beaches wie Malapascua, Sagada in den Reisterrassen und ein Survival Training, wo man im Dschungel von Subic das Ueberleben lernt, sind Ziele, die ich unbedingt noch realisieren moechte. Wenn sich jemand angesprochen fuehlt, waere es eine Freude, dies zusammen erleben zu koennen. Treffpunkt bei mir! (siehe Foto Willy’s).
Rien ne va plus...mais les jeux ne sont pas faits
Um am Flughafen von Manila nicht wieder ein Ausreiseticket kaufen zu muessen, habe ich diesmal vorgesorgt und gleich ein Retourticket open gekauft. Geaergert hat mich lediglich, dass die Behoerden offensichtich die Touristen nicht gerade dazu animieren, laenger im Lande zu bleiben. Schon die Verlaengerung meines 59-Tage-Visums um einen Monat kostete mich 1’700 Pesos. Bei der Immigration wurden mir nochmals 1’000 Pesos abgeknoepft. Grund: weil ich mich laenger als 59 Tage in den Philippinen aufhielt. Fazit: Nie mehr laenger als 59 Tage in den Philippinen. Der 3-stuendige Flug nach Bangkok war reine Routine. Obwohl es auch in Manila heiss war, zeigte das Thermometer in Bangkok um 17.00 Uhr immer noch 35 Grad. Nicht weil ich nun schon zum 22. Mal in Bangkok bin, finde ich Bangkok eine Klasse-Stadt. Super Skyline, sauber, modern, alles ist vorhanden und fuer Stadtverhaeltnisse billig. Einzig der Strassenverkehr ist schrecklich. Doch mit dem neuen Sky-Train ist es eine wahre Freude und ein Kinderspiel, sich rasch fortzubewegen. Der Sky-Train funktioniert aber vorlauefig nur im Bereich Sukhumvit/Silom/Morchitt. Die Silom Line, vom National Stadium bis zur Bruecke Taksin, und die Sukhumvit Line, vom Nordbusbahnhof Morchitt bis zur Soi 77 Sukhumvit Road. Die Zuege fahren von morgens um 06.00 bis um 24.00 Uhr. Bei jeder Station werden die Tueren nach 22,53 geschlossen. Fuer Insider: von der Nana-Station bis Ekamai dauert die Fahrt genau 6 Minuten. Preis 20 Baht, nicht ganz einen Franken. Das ist fuer Thai-Verhältnisse teuer. Der Normalbus kostet 2 ½ Baht. Mein Thailandaufenthalt stand vorerst unter einem schlechten Stern. Nichts wollte klappen. Es fing an mit meiner ATM-Karte (Automatic Teller Machine = Bancomat) der Thai Farmers Bank. Ich wollte Geld beziehen, es ging nicht, dann wollte ich mein Ticket nach Nepal mit den kumulierten Meilen als Gratisflug buchen, das ging auch nicht, dann wollte ich mit dem Geld der Rueckerstattung von meinem Flugticket BKK –MLA (siehe Story One-Way Ticket) wenigstens mein Ticket nach Kathmandu kaufen, aber auch das ging nicht (das Geld wird nicht bar ausbezahlt) und last but not least als ich endlich mein Ticket nach Kathmandu hatte, waren alle Fluege fuer die naechsten 10 Tage ausgebucht! Anstatt zwei Tage auf mein Nepal-Visum in Bangkok zu warten, beschloss ich kurzfristig, nach Pattaya zu fahren, um mich mit meinem Freund Rene Muehlheim zu treffen. Wenigstens dort hatte ich mein 1. Erfolgserlebnis. Ein seit 1995 bei der Bangkok Bank eroeffnetes und nie benutztes Sparbuch mit 500 Baht Einlage konnte ich endlich aufloesen. Es gab noch einen Zins von 102.42 Baht.
Obwohl ich schon eine Tasche bei meiner Freundin in den Philippinen eingelagert hatte, ist mein Gepaeck noch immer viel zu umfangreich. Alleine der Rucksack mit der Himalaja-Ausruestung und die Kleidertasche machten 20,2 Kg aus. Bei der Kontrolle des Handgepaecks in Manila wurde ich zurueckgeschickt, da dieses statt den erlaubten 7 ½ Kg 12 Kg wog. Einmal mehr kam mir entgegen, dass man als Mitglied der Royal Orchid Plus (Silberkarte) bis zu 30 Kg Gepaeck einchecken kann. Eine weitere Tasche ist inzwischen bei meinem thailaendischen Freund in Bangkok zwischengelagert. Bald muss ich mir ein Verzeichnis machen, was wo ist.
Jetzt gilt es eigentlich nur noch raschmoeglichst den Flug nach Kathmandu zu kriegen, denn fuer ein Trekking bin ich schon ein wenig spaet dran. Alles war bisher nur eine Uebung. In Nepal und in Indien wird das Abenteuer erst richtig beginnen.
Fortsetzung folgt
16.4.2000/wb