Reisebericht aus Thailand und Kambodscha (Teil 6)
Willy Blaser

Sawasdee krap
Per 31. Mai wurde in Nepal die Fruehjahrssaison fuer Expeditionen beendet. “Meine” Schweizer Everest Expedition konnte ich einen Tag vor meinem Abflug gerade noch treffen und interviewen. Viel Flugverkehr gibt es auf dem Tribhuvan International Airport eigentlich nicht, etwa ein Dutzend Fluege taeglich. Die Verantwortlichen haben es aber fertig gebracht, der Abflug der Indian Airlines nach Delhi und derjenige der Thai International nach Bangkok zur genau gleichen Zeit anzusetzen. Dass es dabei beim Security Control mit Body Check mit je einem Durchgang fuer Frauen und Maenner zu einem “kleinen” Gedraenge kommen wuerde, war voraussehbar. Es kam jedoch niemanden auf die Idee mit den Kontrollen einfach etwas frueher zu beginnen. Das Fliegen einer renommierten Fluggesellschaft hat sich einmal mehr als vorteilhaft erwiesen. Die Thai International kann es sich nicht leisten Verspaetungen infolge schlampiger Abfertigung der Passagiere hinzunehmen. So erhielt unser Flug prioritaet. Die Verspaetung konnte dadurch im Rahmen gehalten werden. Das Klima in Bangkok war wiederum umwerfend. Es schien als wuerde man in einer Waschkueche aussteigen. Die Regenzeit hat in Thailand zwar noch nicht begonnen, dennoch goss es mehrmals taeglich wie aus Kuebeln. An der Ostkueste in Pattaya dagegen regnete es viel weniger und es weht stehts eine kuehle und angenehme Brise. Grund weshalb ich beschloss mich hier fuer die naechste Zeit niederzulassen. Das Leben in Pattaya ist natuerlich nicht ganz das Gleiche wie in Kathmandu! Die Stadt wacht erst so richtig gegen Mitternacht auf. Fuer Morgenmenschen wie ich, galt es sich demnach ein wenig umzustellen. So schlief man halt etwas laenger aus, die meisten Laeden und Internets oeffen sowieso erst um 10.00 Uhr.

Drei Millionen Touristen
Im Jahr 1999 besuchten drei Millionen Touristen das Seebad und Urlaubsmetropole Pattaya (siehe Foto Pattaya I/1-3). Was macht Pattaya so beliebt? Pattaya hat sich in den letzten Jahren umweltfreundlich und vor allem fuer Familien attraktiver gestaltet, ist vor allem sehr preiswert und es gibt einfach ALLES. Die Verantwortlichen sind sich bewusst, dass Pattaya von seinen Feriengaesten lebt und deshalb darauf bedacht ist, die Stadt und seine Straende weltweit als Urlaubsparadies fuer Jung und Alt, fuer Alleinstehende und kinderreiche Familien zu vermarkten. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung und Wohlstand haben die asiatischen Touristen die Europaer, Amerikaner und Australier von den ersten Plaetzen verdraengt. Japaner, Koreaner, Touristen aus Taiwan, Hong-Kong und Singapore sind zahlenmaessig am meisten in Pattaya vertreten. Der groesste Zuwachs gab es 1999 bei den Besuchern aus der Volksrepublik China mit insgesamt 500’000. Waehrend Asiaten meistens in Gruppen ihren Aufenthalt verbringen und kaum Zeit zum Klagen finden, kritisieren westliche Urlauber das verschmutzte Meerwasser. Buergermeister Pairat kennt die Kritik und meint, dass saubere Straende und sauberes Wasser unabdingbare Voraussetzungen seien um Touristen, vor allem Familien, nach Pattaya zu holen. Er setzt seine grosse Hoffnung in das 1,8 Milliarden Baht teure Kanalisationsprogramm sowie in die neue Grossklaeranlage mit einer Kapazitaet von 120’000 Kubikmeter, welche ab November Pattayas Abwasser reinigen soll. Pattaya soll zudem lebenswerter und gruener gestaltet werden. Ein “gruenes” Programm soll im Jahr 2003 abgeschlossen sein


Pattaya I

Verlieben gestattet, aber aufpepasst!
Dass Thailand nicht gerade den besten Ruf hat ist verschiedenen Beitraegen in Presse und Fernsehen zu verdanken, welche nichts gescheiteres wissen, als einzig ueber das Nachtleben und das primitive Verhalten einiger Schweizer in Pattaya zu berichten. Dass unter den 3000 Ansaessigen Schweizern in Thailand die meisten ein ganz normales Leben fuehren, interessiert ja niemanden. Leider gibt es wie ueberall in grossen Touristenorten, solche die sich wie die Saeue benehmen. Auch in meinem Bekanntenkreis kenne ich einige welche jeweils mit Stolz protzen, wie sie jeden Tag besoffen waren. Es trifft zu, dass viele Touristen, vorwiegend Maenner, nach Pattaya kommen, weil es hier billiger “schneller sex” gibt. Jeder Trottel wird mit Leichtigkeit eine "Lady" finden. In der Hochsaison (Dezember/Januar) sollen bis zu 50’000 Maedchen in Bier-Bars, Go-Gos, Karaokes und Massage-Salons arbeiten. Zu denken dass Pattaya deshalb nur gerade aus kaeuflichen Maedchen bestuende waere ebenso daemmlich wie wenn die Thailaender durch die Letten-Berichte in der thailaendischen Presse glauben wuerden, dass Zuerich nur aus Drogensuechtigen bestehe. All diejenigen Moralprediger welche deswegen glauben mit erhobenem Zeigefinger staendig Laender mit ganz anderen Wertvorstellungen kritisieren und belehren zu muessen, sollten besser vor der eigenen Haustuer schauen. Kuerzlich wurde in der Schweizer Presse bekannt gegeben, dass im vergangenen Jahr 20'809 Ehen geschieden wurden, 16% mehr als 1998! Was sind wir denn selber fuer eine primitive Gesellschaft? Bedenklich zur Entwicklung des Sextourismus ist aus meiner Sicht eher die Tatsache, dass immer mehr auch junge "normale" Maenner in der Schweiz aus lauter Frustration ihr Glueck im Ausland suchen. Ich wage die Frage aufzuwerfen inwieweit die zunehmende Emanzipation der Frau in unserer westlichen Gesellschaft an dieser Entwicklung beitraegt. Und wir wollen andere Laender noch staendig belehren! Bei so vielen jungen Maedchen faellt es natuerlich nicht schwer sich schnell zu verlieben. In einem gewissen Sinne sogar verstaendlich. Du kommst meistens gestresst aus der kalten, grimmigen Schweiz in den ewigen Sonnenschein mit Palmen, Sand und Meer und ob Du nun alt oder jung, dick oder duenn, mit oder ohne Glatze, Du wirst hier ungezwungen von froehlichen jungen, netten, huebschen Frauen angelacht und angesprochen, etwas was Dir vielleicht zu Hause schon lange gar nicht mehr passiert ist. Wer aber in Thailand ein Barmaedchen kennen lernt, darf sich vor allem keine falsche Illusionen machen. Die gegenseitigen Gefuehle und Motive auf zwei voellig verschiedenen Ebenen liegen. Fuer das Maedchen ist die ganze Beziehung vor allem Arbeit. Auch wenn sie noch lieb und nett ist, wird sie ihr Ziel, Geld zu verdienen, nie aus den Augen verlieren. Man ist fuer das Maedchen lediglich der Geldgeber und in den meisten Faellen erst noch einer von vielen. Nur wer dies begriffen hat, kann spaeter finanzielle und seelische Schaeden moeglichst vermeiden. Das tueckische an der Sache ist, dass man immer davon ueberzeugt ist, dass gerade seine „Lady“ anders als die anderen Maedchen ist. Leider gibt es auch immer wieder naive, barmherzige Vollidioten, meistens aeltere, welche meinen endlich die grosse Liebe gefunden zu haben und sich dann abzocken lassen. Es vergeht kaum einen Tag ohne ein Typ zu treffen, der am Boden zerstoert ist, weil ihn seine Freundin betrogen hat. Kuerzlichstes Beispiel als ein Belgier im Einkaufszentrum Royal Garden mit einem Messer auf eine Passantin einstach. Auf die Frage nach dem warum gab er an, dass er alle Thaifrauen hasse, besonders die Art und Weise wie sie mit den Auslaendern umgehen: “Erst setzten sie alles daran, dass man sich in sie verliebt und wenn sie Dir dann den letzten Satang (Rappen) heraus gepresst haben, lassen sie dich fallen wie eine heisse Kartoffel“. Selbstverstaendlich gibt es auch anstaendige Maedchen, wie es anstaendige Touristen gibt. Wichtig zu wissen ist, dass was in Pattaya ablaeuft ueberhaupt keine thaitypische Verhaltensform darstellt. Pattaya ist nicht Thailand wie Zuerich nicht die Schweiz ist. Der Farang (weisse Auslaender) wird zudem so gut wie nie ein Maedchen aus der Oberschicht und nur selten ein Maedchen aus der Mittelschicht kennenlernen. Die meisten Bargirls kommen aus dem Armenhaus Thailands, dem Isaan, und haben vielmals nur gerade die Grundschule abgeschlossen. Ich will damit nur sagen, dass dieser Bildungsunterschied, nebst dem fuer den Farang total verschiedenen sozialen und kulturellen Umfeld, ein zusaetzliches Handicap fuer eine laengerfristige Beziehung ist.

EURO 2000
Haetten Sie erwartet, dass das Fusballfieber in Thailand waehrend der EM fast gleich gross ist wie in Europa selber! Die Thais sind unheimlich fussballbegeistert. Alle Spiele der EM wurden auf Channel 3 direkt uebertragen. Aufgrund der Zeitverschiebung fanden die Spiele allerdings zu sehr spaeter resp. frueher Stunde statt (das 2. Spiel begann um 01.45 Uhr). In der ganzen Stadt versuchten Bars, Restaurants und Hotels die Fussballfans mit Schilder und Plakaten anzulocken. Auch Hugo, ein Glarner der seit fuenf Jahren an der Soi 7 die Down Town Music Bar fuehrt (siehe Foto Pattaya I/4) hoffte auf zusaetzliche Gaeste. Vielenorts wurden die Spiele auf Grossleinwand uebertragen. Doch das Geschaeft lief schlecht, denn die meisten Thais zogen es vor die Spiele zu Hause vor dem eigenen Fernseher anzuschauen. Viel besser lief das Geschaeft bei den Buchmachern. Eine Studie der Bangkoker Universitaet ergab, dass fusballverrueckte Thais im Jahr 100 Milliarden Baht (5,2 Milliarden DM) verwetten. Alleine fuer die EM wird mit einem Wetteinsatz von 50 Milliarden Baht gerechnet. Diese Wettleidenschaft treibt dabei viele in die Leihhaeuser um Fernseher, Videos, Kameras, Handys zu hinterlegen damit sie die Wettschulden bezahlen koennen. Das Thai Farmer Research Center hat ausgerechnet, dass die Leihhaueser waehrend der EM rund 3,3 Milliarden Baht umsetzten werden. Buchmachern koennen mit Einsaetzen in der Hoehe von rund 20 Milliarden Baht rechnen, was allerdings noch immer 10 Milliarden weniger sind als vor 2 Jahren bei den WM in Frankreich. Die thailaendische Polizei hat deshalb vor der EM eine Grossaktion gegen illegale Wettbueros an Schulen und Hochschulen gestartet. Damit sollte verhindert werden, dass jungen Leuten von nicht genehmigten Wettbueros das Geld aus der Tasche gezogen wird. Ausser Fussball ist man in Thailand auch fuer viele andere Sportarten wie Boxen, Thaiboxen, Golf und Formel I interessiert. Bangkok figuriert uebrigens auch unter den Bewerbern fuer die Austragung der Olympischen Spielen im Jahre 2008. Am Tage des EM-Finals fand ebenfalls der 7. Pattaya-Marathon und die asiatischen Marathonmeisterschaften mit ueber 10’000 Laeufern statt. Sieger wurde der Japaner Kawakubo in der Zeit von 2:26,06 Std. Der Start um 05.00 Uhr war auch fuer mich etwas zu frueh, sogar die Zielankunft habe ich verschlafen. Als ich das Zielgelaende an der Beach Road aufsuchte, war der Anlass schon fast vorueber (siehe Foto Pattaya I/5).

Stinkende Delikatesse
Als mir meine Schwester beschrieb wie schoen der Kirschbaum in ihrem Garten sei, kam kurz Sehnsucht auf die Heimat auf, denn ich liebe Kirschen so sehr. Doch ich kann mich ja hier nicht beklagen, denn das Fruechteangebot in Thailand ist riesig gross und vielseitig (siehe Fotoxxxx). Nebst den ganzjaehrlich wachsenden Ananas, Wassermelonen, Orangen, Pomelos, Papayas, Jackfruits und mehr als 20 verschiedene Sorten Bananen um nur die bekanntesten zu erwaehnen, ist im Juni die Saison der Lynchees, Mangos, Longons, Mangostane, Custard Apple und der Durione. Letztere zaehlen bei den Einheimischen zur Koenigsfrucht. Fuer den Liebhaber ist der Geschmack der Durione einfach himmlisch. Fuer viele, auch fuer die meisten Touristen, stinken sie aber unausstehlich. Schuld an dieser unterschiedlichen Beurteilung ist der Geschmack, der Roquefortkaese aehnelt, weshalb im Volksmund die Frucht auch “Kaeseobst” oder “Stinkfrucht” genannt wird. Der von der Schale ausgehende Geruch ist so penetrant, dass der Transport in Air-Cond Bussen, in Flugzeugen verboten ist. Die Baumfrucht (Durian zibethinus) ist vor allem in Indonesien, Malaysia, der Philippinen und Thailand weit verbreitet. Sie ist von der Groesse und vom Aussehen einem Igel aehnlich, jedoch mit viel kraeftigeren und sehr scharfen Dornen versehen. Durione sind reich an Kalorien, Vitamin C und Mineralien sowie an Kohlenhydraten und Proteine. Man sagt ihnen auch aphrodisierende Wirkung nach. Doch aufgepasst: mann sollte davon nicht zuviel essen und vor allem nie in Verbindung mit Alkohol. Durch die erzeugte Hitze im Magen koenne man “explodieren” warnen Kenner. Es gibt rund 200 Sorten, welche in Groesse und Gewicht (1-3 Kg) varieren. Zu den bekanntesten Sorten gehoeren die “Chanee”, die “Morn-tong” und die Grad-doom-tong”. Die Auswahl einer Frucht ist eine kleine Wissenschaft. Jeder Kenner sucht sich die beste Frucht durch intensives Beschnuppern aus (siehe Foto Pattaya II/9-10). Nach etwelchen Ueberwindungen habe ich es auch versucht. Der Geschmack ist wirklich ueberraschend angenehm. Das gelbliche Fruchtfleisch ist suess und cremig. Fuer mich bleiben aber nach wie vor die Kirschen meine Lieblingsfrucht.


Pattaya II

Besuch der Moenche
Zu einer der zahlreichen Aufgaben der Moenche gehoert auch Geschaefte und Gebaeude einzuweihen und ihnen so den Segen Buddhas zu geben (Tambun Ban). Ich hatte die Gelegenheit einer solchen Zeremonie im Hause meines Kollegen Ewald in Chonburi beizuwohnen, als sein neuer Coiffeur-Salon eingeweiht wurde (siehe Foto Pattaya II/6-8). Solche Einweihungen nehmen meist ein halber Tag in Anspruch. Er beginnt damit, dass man morgens, so etwas gegen 10.00 Uhr die Moenche vom Kloster zum betreffenden Gebaeude faehrt, meist mit einem Sammeltaxi. Die neun Moenche begeben sich anschliessend in den Hauptraum wo sie sich in einer Reihe auf den Fussboden hinsetzten. Waehrend ca. einer Stunden werden buddhistische Lieder gesungen und gebetet. Dabei halten sie eine Schnur durch ihre gefalteten Haende, welche das ganze Haus umgibt. Diese Gebete haben im allgemeinen den Sinn, dass alles Boese vom Hause ferngehalten werden soll und nur die guten Geister in das Haus einziehen. In den meisten Faellen wird in einer separaten Zeremonie noch ein kleines Geisterhaeuschen aufgestellt. Die Gaeste sizten in betender Stellung den Moenchen gegenueber, wobei die Fussspitzen immer nach hinten gerichtet werden muessen. Fuer mich und fuer Ewald eine sehr unkonfortable Stellung. Schon nach 10 Minuten hielt es ich fast nicht mehr aus und schien einen Krampf zu bekommen. Die Zeremonie ist aber zum Glueck locker. Zwischendurch kann man aufstehen und hinausgehen. Als naechstes ueberreicht der Hauseigentuemer den Moenchen kleine Geschenke und einen Umschlag mit Geld (Moenche duerfen kein Geld beruehren), das eine Spende fuer das Kloster darstellt. Der Betrag darf dabei keine runde Summe betragen, also 99, 199 oder besser 999 Baht. Danach setzten sich die Moenche zu einem ausgiebigen Essen zusammen. Zum Abschluss segnet der oberste Moench die eingeladenen Gaeste sowie alle Raeumlichkeiten mit Weihwasser. Ich habe dabei ein gehoerige Portion Weihwasser abgekriegt, in der grossen Hizte war dies aber eine wohltuende Erfrischung. Ueber die ausgiebige Segnung des obersten Moenches etwas beunruhigt, rannte mein Freund in sein Arbeitszimmer um sicherheitshalber sein Computer zuzudecken.

Swimming-pool
Solch ein schoener Sommer habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Auch wenn ich nun waehrend fast drei Monaten jeden Nachmittag am Swimming-pool verbrachte, wurde es eigentlich nie langweilig. Der taegliche Rundgang ins Internet war eine willkommene Beschaeftigung. Aber auch sonst gab es immer etwas zu erledigen. Sogar mit der AHV musste ich mich befassen. Um spaeter keine Rentenkuerzung infolge fehlender Beitragsjahre in Kauf zu nehmen, kann man sich der freiwilligen AHV anmelden. Rund 55'000 Auslandschweizer profitieren von dieser Gelegenheit. Der minimale Jahresbeitrag betraegt derzeit Fr. 378.-. Als Weltenbummler ist eine Anmeldung aber gar nicht so einfach, denn diese kann nur ueber die Schweizer Botschaft erfolgen wo man angemeldet ist. So habe ich jetzt offiziell Wohnsitz in Thailand. Einen Vorteil ergibt sich zumindest daraus, dass zwischen der Schweiz und Thailand ein Doppelbesteuerungsabkommen besteht und man dadurch der Abzug der Quellensteuer bei der Auszahlung der 3. Saeule zurueckfordern kann. Bei entsprechender Anfrage bei der UBS hiess es zuerst, dass es kein solches Abkommen gebe, nach meiner Reklamation gab es dann ploetzlich doch eins aber erst guetlig ab 1. Juli 2000. Nach den Angaben der Schweizer Botschaft soll dies aber bereits seit 1.1.1997 in Kraft sein. Fortsetzung folgt! Am meisten beschaeftigt haben mich aber die Bemuehungen ein Freiflug der Thai International zu erhalten. Als Mitglied der Royal Orchid Service erhaelt man bekanntlich bei Erreichen von einer bestimmten Anzahl Flugmeilen ein Freiticket. Mit 35'000 Meilen koennte ich z.B. gratis nach Manila, Kathmandu oder New-Delhi Retour fliegen. Eine Moeglichkeit die man doch nuzten sollte oder ? Nun, aus unerklaerlichen Gruenden wurden mir die Meilen meines Fluges nach Bangkok und Manila von letzten Dezember nicht angerechnet. Seit dem 23. Maerz versuche ich die Thai International dazu zu bringen die notwendige Korrektur vorzunehmen. Leider habe ich die dazu notwendige Boarding-Karte nicht aufbewahrt. Als einziger Beweis habe ich die Kopie des Tickets und im Reisepass der Einreisestempel der Philipinnes Immigration mit dem Hinweis dass ich mit TG 620 angekommen bin. Nachforschungen sollen ergeben haben, dass mein Name gar nicht auf der Passagierliste zu finden war, nur ein Paul Blaser! Ja, bin ich vielleicht nach Manila geschwommen? Aergerlich, denn um das Gratisticket nach New-Delhi beantragen zu koennen fehlen mit lausige 1329 Meilen. Und die Thai International laesst sich Zeit, unheimlich viel Zeit um zu antworten. Auch hier, Fortsetzung folgt... Zu den weniger angenehmen Angelegenheiten gehoeren die Impfungen. Die 3. Hepatitis A und B Impfung war nach sechs Monaten faellig. Es gibt kein idealeren Ort als die Impfung hier zu machen, zudem vor einigen Monaten noch ein Genfer Arzt eine Praxis eroeffnet hat. Auch fuer viele andere Sachen ist Pattaya ideal. Es gibt zahlreiche deutschgefuehrte Zahnarztpraxen und Optikergeschaefte in welchen man die faelligen Kontrollen und neuen Brillenglaeser zum halben Preis machen lassen kann. Fuer die Weiterreise waren auch einige Visas faellig. Dasjenige von Indien erhaelt man nach fuenf Arbeitstagen. Sehr enttaeuscht war ich aber von Nepal. Da klagen sie wie arm sie sind und wie wichtig der Tourismus fuer das Land sei und besucht man das Land zweimal im selben Jahr wird man mit einer teueren Visagebuehr noch bestraft. Beim 1. Besuch kostete das Visa 30 US $, fuer mein 2. Besuch musste ich nun 50 US $ bezahlen. Eigentlich sollte man Laender mit solcher Politik boykottieren, wenn nur die Bergwelt Nepals nicht so schoen waere...

Visa-Reisen
Mit einem Visa kann man sich in Thailand zwei Monate lang aufhalten. Eine Verlaengerung um einen Monat auf dem Immigration Office in Pattaya ist schnell und unkompliziert und kostet lediglich 500 Baht (22.-). Dann muss man aber das Land verlassen. Doch auch dies ist kein Problem. Zahlreiche Reisebueros offerieren Visa-Reisen nach Malaysia und Kambodscha. Fuer 9000 Baht (390.-) fliegt man nach Kota Bharu (Malaysia) wo man am gleichen Tag ein neues Thai-Visa kriegt. Noch am selben Abend ist man wieder in Bangkok zurueck und kann wieder zwei Monate bleiben. Fuer ein Wiedereinreistempel geht es noch einfacher. Fuer 2800 Baht (120.-) faehrt man mit dem Minibus an die kambodschanische Grenze und reist am gleichen Tag wieder zurueck, womit man 30 Tage in Thailand bleiben kann. Da ich erst am 4. September nach Indien fliege, mein Visa aber am 29. August auslaeuft, musste auch ich eine Visa-Reise ins Auge fassen. Um die verschiedenen Moeglichkeiten auf dem Landweg von der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh nach Siem Raep (Angkor Wat) und nach Saigon (Vietnam) zu eruieren, beschloss ich nach P.P. zu fliegen. Das Hauptziel war jedoch auf dem Rueckweg nach Thailand die neue Verbindung von Sihanoukville nach Koh Kong an der thailaendischen Grenze zu rekosgnoszieren. Die Bangkok Airways fliegt seit kurzem viermal woechentlich vom ehemaligen US-Luftwaffenstuetzpunkt U-Tapao nach P.P. Kostenpunkt: 3250 Baht (140.-). Der Flug in die kambodschanische Hauptstadt dauert 1 Std und 5 Minuten. Ganze 12 Passagiere waren wir! Das Visum erhaelt man fuer 20 US $ am Flughafen. Und schon sind wir in Kambodscha! Welch ein Gegensatz zu Thailand. Wie Tag und Nacht. Kambodscha ist ein furchtbar armes Land. Nicht verwunderlich mit diesem schrecklichen Krieg der das Land total ruiniert hat. Die Strassen, ausser den 2-3 Hauptboulevards sind in einem erbaermlichen Zustand. Man fraegt sich was mit den Milliarden der Entwicklungshilfe eigentlich gemacht wird. Aber die Frage braucht man erst gar nicht zu beantworten, den Fall ist klar. Trotz dieser Armut sind die Leute ueberall freundlich und lachen stehts. Die Bevoelkerung Kambodschas wird auf 10,7 Mio Einwohner geschaetzt, eine Mischung aus einer Vielzahl verschiedener Staemme, die gewoehnlich als Khmer bezeichnet werden (90%). Die restlichen 10% bestehen aus unterschiedlichen ethnischen Gruppen wie Chinesen, Vietnamesen und Chams. Obwohl die Landeswaehrung der Riel ist, wird in Kambodscha alles in US $ bezahlt. Riels braucht man nur wenn es um Cents geht.

Phnom Penh – Hotel der Penh
Die kambodschanische Hauptstadt wurde 1372 von der reichen Khmerfrau Penh gegruendet. Sie errichtete ein Kloster auf einem Huegel in der Naehe des Mekong-Ufers. Das Wort Phnom heisst auf kambodschanisch Hotel. Korrekt uebersetzt heisst die Stadt demnach “Hotel der Penh”. Mit der Akzeptanz des Status als franzoesisches Protektorat durch Koenig Norodom am 17. April 1864 erwartete er, von den Franzosen gegen die Nachbarlaender Siam (Thailand) und Vietnam geschuetzt zu werden. Die Franzosen konnten zwar nicht verhindern, dass sich das damals starke Siam voruebergehend westliche Landesteile (einschliesslich der Stadt Battambang) einverleibte. Laengerfristig wurde jedoch damit verhindert, dass Siam und Vietnam das kambodschanische Reich gaenzlich unter sich aufteilten. In den vorangegangenen Jahhunderten waren die Gebietsverluste uebrigens die bedeutenderen gewesen. Das Mekong-Delta, eigentlich das ganze heutige Sud-Vietnam war bis zum 18. Jahrhundert kambodschanischen Siedlungsraum. Die Franzosen bauten die heute 1,7 Mio Einwohner zaehlende Stadt waehrend ihrer knapp 90jaehrigen Kolonialherrschaft nach ihrem architektonischen Geschmack aus (siehe Foto PP I/1-4) . Es wurden breite Boulevards und Parkanlagen angelegt. Einige Strassen wie die Boulevard Charles de Gaulle sowie die “Baguette” errinern an die Zeit der Franzosen. Der Koenigspalast und die silberne Pagode sind die Sehenswuerdigkeit der Stadt. Fuer Geschichtskundige ist das in der Nachbarschaft gelegene Nationale Kunstmuseum mit einzigartigen Schaetzen aus Angkor Wat ein absolutes Muss. Ein guter Rat: besuchen Sie das Museum nicht an einem Montag, dann ist es naemlich geschlossen. Angenehm ist die Promenade dem Ufer des Tonle Sap entlang. Der Koenigspalast wurde 1866 durch die Franzosen gebaut. Suedlich der Thronhalle liegt die koenigliche Schatzkammer und die Villa Napoleon III (siehe Foto). Diese Villa war 1866 in Aegypten gebaut worden und diente damals der franzoesischen Kaiserin Eugenie als Unterkunft waehrend der Zeremonie zur Eroeffnung des Suez-Kanals. Ein Jahr spaeter schenkte Napoleon III die Villa dem kambodschanischen Koenig. Die Silberpagode erhielt ihr Name weil der Boden der Pagode mit 5000 Silberbloecken ausgelegt ist, deren Gewicht mehr als 6 Tonnen betraegt. Eine der Buddha-Statuen ist aus 90 Kg Gold und mit 9584 Diamanten geschmueckt. Die Innenseiten der 600 m umfassenden Mauer der Silberpagode ist mit Wandmalereien mit Darstelungen aud dem Ramayanas-Epos geschmueckt. Oestlich der Pagode befindet sich das Reiterstandbild Koenig Norodoms, doch eigentlich ist es ein Reiterstandbild von Kaiser Napoleon III, von der Originalstatue wurde lediglich der Kopf entfernt und durch eine Abbildung Koenig Norodoms ersetzt.


PP I

Schreckliche Erinnerungen
25 Jahre sind vergangen seitdem mit der Eroberung der kambodschanischen Hauptstadt durch die Roten Khmers einer der schrecklichsten Genozid der Nachkriegszeit begann. Niemand kann diesen 17. April 1975 vergessen, als die gesamte Bevoelkerung ohne Ausnahme aus der Hauptstadt vertrieben wurde, um auf den Feldern Sklavenarbeit zu verrichten. Nach vier Jahren der Herrschaft Pol Pots-Clique wurden zwischen 2 bis 3 Millionen Leute getoetet oder vermisst. Es gibt kaum Familien in Kambodscha, in der nicht Tote zu beklagen sind. Kamboscha schien nach seiner Unabhaengigkeit von den Franzosen 1953 fuer die westliche Welt lange ein Paradies. Der Krieg im benachbarten Vietnam durchbrach Ende der 60er Jahre nach und nach die Grenze und die Kampfhandlungen breiteten sich rasch auf das neutrale Kambodscha aus. Gegen seinen Willen wurde das Land damals in den unseligen Vietnamkonflikt hineingezogen. Mit dem erfolgreichen Putsch des damaligen Premierministers Lon Nol im Maerz 1970 gegen Staatspraesident Sihanouk, wurde die Monarchie abgeschafft. Besonders die staedtische Bevoelkerung fiel in einen Freudentaumel. Doch rasch wurde deutlich, dass der neue Machthaber unfaehig war, die Probleme des Landes zu loesen. Zu dieser Zeit begannen unterschiedliche Entwicklungen, welche den Weg zur Machtuebernahme Pol Pots 1975 bereiteten. Im Pekinger Exil gruendete Sihanouk eine Partei, welche alle politische Gegner der Regierung Lon Nols zusammenfasste. Die Armee bestand aus einer kommunistisch beeinflussten Guerilla, aus der sich spaeter die Roten Khmers formierten. Ab 1973 kaempften die "Khmer Rouge" allein im Buergerkrieg gegen die Regierung in Phnom Penh. Die Armee von Lon Nol steckte eine militaerische Niederlage nach der anderen ein. Auf dem Land loeste der Krieg einen gewaltigen Fluechtlingstrom aus. Anfangs 1975 wurde der Belagerungsring um die Hauptstadt immer enger, die militaerische Lage im April 1975 war so gut wie aussichtslos. Am Morgen des 17. April betraten die ersten bewaffneten Einheiten der Roten Khmers die Stadt. Sie wurden von der Bevoelkerung bei ihrem Einmarsch begeistert als "Brueder" begruesst. Die Freude, dass der Krieg endlich beendet sei, war jedoch nur von kurzer Dauer. Die Eroberung der Stadt wurde zu einem erschuetternden Drama. Nur wenige Stunden nach ihrem Einmarsch wurde unter dem Vorwand, dass die Amerikaner als Vergeltungsmassnahme fuer den Sturz Lon Nols die Stadt bombardieren wuerden, die sofortige Evakuierung Phnom Penhs angeordnet. Es gab keine Ausnahmen, selbst die Krankenhaeuser wurden evakuiert. Wer nicht gehorchte oder nur den Anschein von Widerstand zeigte, wurde auf der Stelle erschossen. Binnen 48 Stunden war Phnom Penh menschenleer. Fast 2 Millionen Menschen wurden wie Vieh in die Provinzen getrieben. Es begann eine furchtbare Tragoedie fuer die Bevoelkerung. Geschaefte, Haeuser, Pagoden wurden gepluendert. Ziel der neuen Regierung war es als erste Nation sich direkt in eine perfekte kommunistische Gesellschaft zu verwandeln. Das Geld sowie das Post- und Kommunikationswesen wurde abgeschafft, jeder Intellektuelle oder solche die man dafuer hielt, weil sie eine Brille trugen, jeder der eine Fremdsprache beherrschte oder studierte, wurden ermordet. Unter unmenschlichen Bedinungen wurde die Stadtbevoelkerung zu harter landwirtschaftlicher Arbeit gezwungen. Familien wurden getrennt und in unterschiedliche Lager untergebracht. Wer nicht hart genug arbeitete oder sich beschwerte, wurde getoetet. Die Menschen litten unter grausamen Hunger, doch war alles essbare,selbst wenn es in freier Natur wuchs, Eigentum des Volkes und jeder "Diebstahl" wurde sofort mit der Hoechststrafe geahndet. Einzig Kroeten und Ratten galten nicht als Volkseigentum und waren die einzige Rettung vor dem sicheren Hungertod.


PP I

20’000 Gefangene
Das Tuol Sleng Gefaengnis (siehe Foto) das heute als Museum der Oeffentlichkeit zugaenglich ist, ist stiller Zeuge einer Vergangenheit, die immer noch traumatisch ueber dem Lande liegt. In diesem ehemaligen Gymnasium, welches nach der Machtergreifung Pol Pots in die Folterkammer S 21 (security office) umgestaltet worden ist, wurden 20'000 Gefangene, Kinder, Frauen, Maenner, darunter auch Australier, Inder, Afrikaner inhaftiert. Jeder Gefangene wurde bei der Internierung genau registriert und fotografiert (siehe Foto). Zu Beginn wurde in den ehemaligen Schulzimmern hauptsaechlich Angehoerige der Regierung Lon Nols verhoert, spaeter wurden aber auch solche des Khmer-Rouge-Kaders inhaftiert. Exekutionen wurde in S 21 keine durchgefuehrt, jedoch starben viele an den Folgen der Folter. Hier fanden die vietnamesischen Soldaten auch die letzten Opfer, denen die Kehle durchgeschnitten wurde, bevor die Gefaengniswaerter fluechteten. Nur sieben der Gefangenen ueberlebten. Es waren Bildhauer die im Gefaengnis Buesten Pol Pots anzufertigen hatten. Zahlreiche Darstellungen aus der Folterkammer stammen von einem dieser Ueberlebenden (siehe Foto). Als die Vietnamesen im Januar 1979 unter Heng Samrin in Phnom Penh einmarschierten und Pol Pot in die Waelder im Norden vertrieben, entdeckten sie 15 Km ausserhalb von Phnom Penh die Massengraeber "Killing Fields" von Choeung Ek, wo die Gefangenen des S 21-Lagers auf bestialische Weise ermordert wurden. Um Munition zu sparen, mussten die Menschen neben den offenen Massengraeber knien, wo sie mit Knueppeln und Hacken erschlagen wurden. Zwischen 1975 - 1979 sollen 10 - 17'000 Gefangene so ermordet worden sein. Bis Ende 1980 wurden 86 der 129 Massengraeber ausgegraben, in welchen 8965 Leichnamen geborgen wurden. Ein Mahnmal, das im Stil einer Stupa erbaut ist und ca. 8'000 Schaedel hinter Glas aufbewahrt, errinert an die grauenhafte Morde der Roten Khmers. Der Genozid der Roten Khmers kam allerdings den Vietnamesen sehr gelegen, da sie damals dringend eine Rechtfertigung fuer die Besetzung Kambodschas brauchten.

370'000 Fluechtlinge
So gross die Freude ueber die Vertreibung der Roten Khmers war, so gemischt waren die Gefuehle der Menschen gegenueber ihren Befreiern, denn der neue Machthaber, Heng Samrin, war frueher selber ein Roter Khmer. Bereits waehrend des Terrorregimes von Pol Pot versuchten viele Menschen zu fliehen. Viele Kambodschaner nuetzten die Gunst der Stunde. Hunderttausende verliessen in panischer Angst ihre Heimat. Gemaess Schaetzungen des UNO-Fluechtlingshochkommissariat sollen 370'000 Menschen das Land verlassen haben, die meisten fluechteten nach Thailand. In Anbetracht des damals unverminderten Fluechtlingselends und der dramatischen Zuspitzung der Lage holte die Schweiz in den Jahren 1979/80 im Rahmen einer vom Bundesrat beschlossenen Aufnahmeaktion, 1104 kambodschanische Fluechtlinge aus thailaendischen Lagern in unser Land. Seit 1981 beschraenkt sich die Aufnahme, gestuetzt auf das Asylgesetz, vorwiegend auf Familienzusammenfuehrungen. Die einreisenden Fluechtlinge wurden in 15 Aufnahmezentren, vorerst waehrend 2 - 3 Monaten auf das Leben in unserem Land vorbereitet, bevor sie mir Hilfe freiwilliger Betreuungsgruppen in verschiedenen Gemeinden der ganzen Schweiz eingegliedert wurden. Nach Angaben des Bundesamtes fuer Fluechtlinge lebten Ende 1994 insgesamt 1'739 Personen aus Kambodscha als anerkannte Fluechtlinge in der Schweiz.


sihanouk

Sihanoukville – Sackgasse
Wie schon eingangs erwaehnt, sollte mir dieser Kambodscha-Abstecher vor allem Aufschluss ueber den Land resp. Seeweg von und nach Thailand geben. Auf der Nationalstrasse Nr. 4 erreicht man in 4 Stunden Sihanoukville an der Kueste (230 Km). Sihanoukville und die vor den Kuesten liegenden Inseln machen die Stadt zu einem beliebten Ferienziel und es ist kambodschas Paradies am Meer. Wunderschoene Straende mit Palmen, blendendweisser Sand, kristallklares Wassser, faszinierende Sonnenuntergaenge und hervorragenden Seafood soll es geben. Soll, denn das schlechte Wetter (ein Taifun aus Vietnam war im Anzug) machte mein ganzen Plan zunichte. Die Schnellboote nach Koh Kong fuhren zwahr noch, aber der Seegang und der Wind so stark, dass es unvernuenftig gewesen waere diese 31/2 stuendige Bootsfahrt an die thailaendische Grenze zu wagen. So beschloss ich wieder auf dem Luftweg nach Thailand zurueckzukehren. Infolge der starken Regenfaelle waehrend der Nacht, wurde die Strasse nach P.P. ueberschwemmt und war unpassierbar. So sass ich ploetzlich ungewollt in einer Sackgasse (14 Tage spaeter kam es zu den schlimmsten Ueberschwemmungen seit 40 Jahren und der Pegelstand der Fluesse in PP siteg so stark, dass der Notstand ausgerufen wurde). Ach, ich haette es ohne weiteres einige Tage laenger in Sihanoukville ausgehalten. Es gibt anstaendige Hotel schon fuer 10 US $, gutes Essen und alleine muss man auch nicht sein. Begleitung (junge Vietnamesinen) werden Dir ueberall richtiggehend aufgedraengt. Da man eigenartigerweise in der ganzen Stadt kein Flugticket buchen konnte, galt es mit dem naechsten Bus nach P.P. zu fahren. Die Strasse war allerdings noch immer unterbrochen. Die ueberschwemmte Stelle (etwa 400 Meter) musste man in Booten passieren (siehe Foto). Mit dem Rueckflug wurde mein Kambodscha-Trip aus finanzieller Sicht zu einem Flop. Das einzige positive, mit dem Einreisestempel nach Thailand kann ich nun wieder 30 Tage bleiben. Dies haette ich aber mit einem einfachen und wesentlich billigeren Visa-Trip aber auch haben koennen. Nach Sihanoukville moechte ich aber ganz gerne nochmals zurueck, aber nicht mehr in der Regenzeit…

Fortsetzung folgt

28.8.2000/wb