Eine kurze zusammenfassung der verschiedenen Regelvorschläge

Die hier vorgestellten Regelvorschläge haben das Ziel, die Ungerechtigkeit des bisherigen Systems, daß bei einer erschwerten Probe, bei der alle Punkte aufgebraucht werden, die Gelingwahrscheinlichkeit über weite Strecken gleich bleibt, aufzuheben. So gelingt bei den Eigenschaftswerten 11/11/11 eine +10 mit dem Talentwert 0 mit einer Wahrscheinlichkeit von 14,22%, bei einem Talentwert von 10 mit einer Wahrscheinlichkeit von 16.98%, wie man mit meinen Applets Proben und Proben2 leicht nachprüfen kann. Also gerade mal ein Unterschied von knapp 3%. Hier jedoch die Regelvorschläge:

Regelvorschlag von Norman Mauder:
Ist der (modifizierte) Talentwert größer als 0, so gilt die Probe als gelungen, wenn die gesamte Überschreitung der Eigenschaftswerte den Talentwert nicht übertrifft, wie beim offiziellen System. Ist der Talentwert kleiner als 0, so ist die Probe nur gelungen, wenn alle Eigenschaftswerte durch den jeweiligen Würfelwurf unterboten wird und die minimale Differenz zwischen Eigenschaftswert und dem jeweiligen Würfelwurf den Betrag des Talentwertes nicht unterschreitet. Hierbei gilt bei einer 1 immer der Talentwert als unterschritten. Natürlich gilt die Regel mit den zwei Einsern oder zwei Zwanzigern auch weiterhin. Hierzu vielleicht ein Beispiel:

Sigurd möchte gern, um über einen Fluß zu kommen mit einem Boot übersetzen. Er hat die Eigenschaften 13/14/15 und einen Talentwert von 5. Der Fluß ist sehr ruhig, weshalb hier eine normale Probe genügt. Er würfelt 16/15/13. Die Eigenschaften werden durch die Würfelwurfe um 3+1+0=4 überboten, also ist die Probe gelungen, da 4<5, und das sowohl nach den offiziellen Regeln als auch nach dem Regelvorschlag.
Nun kommt Sigurd in eine Stromschnelle und muß daher eine um 10 Punkte erschwerte Probe machen, also der modifizierte Talentwert beträgt nun -5. Er würfelt 14/8/3. Nach dem offiziellen System wäre die Summe der Unterschreitungen 2+7+10=19>5, also die Probe gelungen. Nach dem Regelvorschlag jedoch ist die minimale Differenz 2 (16-14). Da nun 2<5, gilt die Probe als mißlungen.
Sigurds Kumpel Avigdor ist noch nicht so erfahren und will eine ziemlich glatte Mauer (+10) erklimmen. Er hat die Eigenschaften 13/15/9. Da er über noch keine größere Klettererfahrung verfügt, hat er nur einen Talentwert von 0. Er würfelt 3/4/1. Da 13-3=10 und 15-4=11 sind die ersten beiden Würfe gelungen, jedoch ist 9-1=8, also der dritte Wurf eigentlich nicht gelungen. Da hier jedoch eine 1 gewürfelt wurde, gilt auch dieser Wurf als gelungen und somit ist auch die Gesamtprobe gelungen.

Nun werden nach dem Regelvorschlag die Proben natürlich viel schwieriger, wie man sieht. Dies soll dadurch ausgeglichen werden, daß das Regelsystem überarbeitet wird und die Probenmodifikationen entsprechend angepaßt werden. Um auch mit den Werten aus den bisherigen Abenteuern arbeiten zu können, sind einige Faustregeln im Gespräch, nämlich, bis zu einem Grenzwert g werden die Probenmodifikationen unverändert übernommen. wird dieser Grenzwert überschritten, so ist neue Plus = g + [(alte Plus - g)/3]. Hierbei ist [a] die größte ganze Zahl, die kleiner als a ist. Ursprünglich wurde von Norman g=9 gesetzt, doch sind inzwischen auch 7 oder 8 im Gespräch. Um die Auswirkungen dadurch zu studieren, habe ich in meinem Applet mehrere dieser Umrechnungsformeln integriert.
Die neueste Formel von Norman besteht aus einer Tabelle, sie geht jedoch nur bis +73, nach dem alten System, was jedoch, wie ich denke für die allermeisten Ansprüche genügen dürfte. Dazu ist auch noch eine Umrechnung von Andreas Wielenbergs Regelvorschlag, des zweiten Regelvorschlags integriert. Hier die Tabelle:

PM alt 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24
PM NM 0 1 2 3 4 5 6 7 8 8 9 9 10 11 11 12 12 12 12 12 13 13 13 13
PM AW 0 1 2 3 4 5 6 7 8 8 9 10 10 11 12 12 12 13 13 13 13 14 15 15
PM alt 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48
PM NM 14 14 14 15 15 15 16 16 16 17 18 18 18 18 19 19 19 20 20 21 21 22 22 23
PM AW 15 16 16 17 18 18 19 20 21 21 22 23 23 24 25 26 27 27 28 29 30 31 32 34
PM alt 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73
PM NM 23 23 24 24 25 25 26 27 27 28 28 29 29 30 30 31 32 32 33 33 34 34 35 36 36
PM AW 35 36 38 39 41 42 43 45 46 48 50 51 53 55 56 58 60 60 62 64 65 67 69 70 72

Wer sich noch weitergehend mit diesem Regelvorschlag beschäftigen will, kann sich hierzu auch die Homepage des Urhebers anschauen.

Was noch zu erwähnen bleibt, ist, daß Normans Vorschlag in der Myranor-Box schon verwirklicht ist (Natürlich ohne Umrechnungstabellen) und aller Vorraussicht nach auch in der Regelneuauflage verwirklich sein wird. Auch wenn es die Redaktion nicht zugeben wird: Wir waren die Ersten.

Regelvorschlag von Andreas Wielenberg:
Bei diesem Regelvorschlag werden Talentwerte über 0 wiederum normal behandelt. Bei (modifizierten) Talentwerten unter 0 wird dieser Talentwert gedrittelt und dann jeder Wurf darum erschwert. Hierbei kommt es jedoch vor, daß beim Dritteln ein Rest bleibt. Ist dieser Rest 1, so wird der Wurf beim größten Eigenschaftswert zusätzlich nochmals um 1 erschwert, bei Rest 2, werden dementsprechend die Würfe bei den beiden größten Eigenschaftswerten jeweis um nochmal 1 erschwert. Auch hierzu vielleicht noch ein Beispiel:

Alrik möchte seinem verletzten Freund die Wunden verbinden. Er hat in seinem Heldenleben schon so manche Erfahrung damit gesammelt und hat daher einen Talentwert von 10 bei Eigenschaften von 13/14/10. Da die Wunde nicht übermäßig schmutzig ist, gibt es keine Probenmodifiketion. Alrik würfelt 16/10/15. Die Summe der Überschreitungen ist 3+0+5=8<10, also ist die Probe gelungen, wie auch im offiziellen System.
Nun hat Alrik hierbei jedoch seine Hose zerrissen und will sie nähen. Da er sich nie besonders damit beschäftigt hat (welcher Held macht das schon) hat er darin einen Talentwert von -2 bei Eigenschaften von 13/10/10. Da sein Nähzeug auch nicht gerade das Beste ist und die Hose ausgerechnet im Schritt (wie immer natürlich) zerrissen ist, ist die Probe um 5 erschwert. Insgesamt muß ihm also eine um 7 erschwerte Probe gelingen. Alrik würfelt 11/4/8. Nun ist 7/3=2 Rest 1. Somit muß jede der Würfe um 2 erschwert gelingen. Allerdings muß der Wurf zum größten Eigenschaftswert (also 16) wegen den Rest 1 um nochmals 1 erschwert, also insgesamt um 2+1=3 erschwert, gelingen. Da nun 13-11=2<3, ist die Probe somit nicht gelungen. Hätte Alrik dagegen im ersten Wurf eine 10 statt der 11 gewürfelt so wäre, da 13-10=3 der erste Wurf gelungen und da 10-4=6>2 und auch 10-8>=2 der zweite und dritte Wurf und somit die ganze Probe gelungen.

Auch zu diesem Regelvorschlag gibt es von Norman eine Umrechnungstabelle, welche daher auch bei Normans Vorschlag dabei steht.


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