Salzzitronen:
Zutaten:
- 6 bis 10
kleine unbehandelte dünnschalige Zitronen
- etwas
grobkörniges Salz
- Saft
einer Zitrone
Zubereitung: Die
Zitronen mit einer Bürste unter fließend warmem Wasser abbürsten
und in ein großes Glas schichten. Mit kaltem Wasser bedecken und vier Tage
wässern. Dabei das Wasser täglich wechseln. Die Zitronen abtropfen lassen.
Die Schale mit einem spitzen Messer etwa 1 cm von einem Ende aus der Länge
nach viermal so einritzen, als wollte man die Zitrone vierteln (an einer Seite
sollen die Zitronen zusammenhalten). Jede Zitrone etwas ausdrücken und in
die Mitte 1/4 Teelöffel grobkörniges Salz geben. Die Zitronen in ein
sterilisiertes Einmachglas geben. Pro Glas einen Eßlöffel Salz und
den Saft einer Zitrone zugeben. Soviel kochendes Wasser zugeben, bis die Zitronen
bedeckt sind, und drei Wochen durchziehen lassen. Tipps
und Tricks: Diese
Zitronen kann man in verschiedenen marokkanischen Speisen verwenden z.B.in einem
Geflügel-Tajine mit Oliven, mmhhhh oder auch in dem berühmten Gericht
Poulet au citron. Bei Oma im Keller stehen bestimmt auch noch ein paar Einweckgläser. Tee
mit Minze (Thé à la menthe):
Der
Tee mit Minze ist in Marokko mehr ein Kult mit einem festgelegtem Ritual, der
für Gäste, aber auch für die Familie zelebriert wird. Auch zum
Abschluß eines Geschäftes oder während der Verhandlungen wird
immer Tee gereicht, den sie nicht ablehnen sollten.
Der Marokkaner verwendet als Kanne eine reichverzierte Silberkanne. Die Teegläser
sind häufig aus buntem Glas mit Mustern in Gold. Ganz wird man den köstlichen
Geschmack eines guten marokkanischen Tees hier kaum erreichen können, denn
es scheitert schon an der Verfügbarkeit der sehr aromatischen marokkanischen
Minze aus der botanischen Familie Mentha Viridis.
Scherzhaft
wird der Tee mit Minze auch als Marokkanischer Whisky bezeichnet. Zutaten:
- 1
1/2 EL chinesischer grüner Tee (Gunpowder)
- eine
Handvoll frische Minze
- 150
g Zuckerhut (ersatzweise Würfelzucker)
Zuerst
muß man ca. 1 1/2 Liter Wasser aufkochen. Zunächst wird die Teekanne
mit heißem Wasser ausgespült, damit sie sich erwärmt. Nun den
grünen Tee in die Kanne geben und mit etwas Wasser übergiessen. Den
Tee etwa 30 sec. ziehen lassen. Jetzt
wird der erste Aufguß weggeschüttet, nur die Teeblätter verbleiben
in der Kanne. Die Minze hinzugeben. Ein Zuckerstück darüberlegen, um
die Minze zu beschweren. Nun einen Liter Wasser über Zucker und Minze gießen.
Jetzt muß der Tee in der Kanne nochmal für 3 min. aufkochen,
läßt man ihn noch etwa 5 min. ziehen. Vor
dem Servieren etwas Tee in ein Teeglas geben, kosten und evtl. nachsüßen.
Der Tee ist gut? Dann wird er im Beisein der Gäste in die Teegläser
gefüllt. Dabei den Tee aus etwa einem halben Meter Höhe eingießen,
damit er im Glas schäumt. Der
Tee wird in Marokko bei jeder Gelegenheit getrunken: Nach dem Essen, vor dem Essen,
Besuch, Hochzeiten, Feiertage, Geschäfte, Sommer wie Winter, einfach so und
ist aus der marokkanischen Kultur nicht wegzudenken. Fisch
(Samak bi chermoula):
Zutaten:
für 4 Personen Für
die Chermoula: - 1
Gemüsezwiebel
- 2-3
Knoblauchzehen
- 1/2
TL Kreuzkümmel, gemahlen
- 1/4
EL Paprikapulver
- 1
Msp. Cayennepfeffer
- 1
Msp. Safranpulver
- je
5 EL glatte Petersilie und frischer Koriander, fein gehackt
- 6
EL Olivenöl
- Saft
von 1/2 Zitrone
- Salz,
Pfeffer aus der Mühle
Für
den Fisch: - 1
großer oder 2 mittelgroße unzerteilte Fische (Brasse oder Wolfsbarsch),
küchenfertig, oder 4 Fischfilets oder -koteletts, 800 g (Rotbarsch oder Seehecht)
- 3 Tomaten
- 2
grüne Paprikaschoten
- 4
bis 6 Karotten
- Schale
von einer eingelegten Zitrone
Vor
dem Garen wird der unzerteilte Fisch oder das Fischfilet mit der Würzmischung
Chermoula eingerieben und über Stunden oder über Nacht kühl gestellt
und mariniert, so daß die Aromen aufgenommen werden. Zubereitung: Für
die Chermoula Zwiebel und Knoblauch fein würfeln. Mit Gewürzen, Kräutern,
4 EL Olivenöl, Zitronensaft, 2 EL Wasser, 1 TL Salz und 1 Prise Pfeffer gründlich
vermischen. Die
Fische an den Seiten je zweimal einschneiden. Fische oder Filets rundum und innen
mit Chermoula einreiben, zugedeckt einige Stunden oder über Nacht in den
Kühlschrank stellen. Tomaten häuten und würfeln. Paprikaschoten
putzen, entkernen, waschen, dann in Streifen schneiden. Die Karotten schälen
und rund schneiden. Die Zitronenschale ebenfalls streifig schneiden. Den Backofen
auf 200 Grad vorheizen. Die Karotten als erstes nach unten legen dann den gewürzten
Fisch - oder die Fischfilets nebeneinander - in eine Form legen. Tomaten, Paprika
und Zitronenschale darauf verteilen. Restliches Öl darüber träufeln
und das Gericht, je nach Dicke der Fische, 20 bis 30 Minuten in der Ofenmitte
garen. Dazu passen Oliven, Fladen- oder marokkanisches Brot und ein Salat
mit Tomaten und Paprika. Kefta
(Hackfleich Tagine in Tomatensoße):
Zutaten
für 4 Personen: - 1
kg Hackfleisch vom Rind
- 3
Tomaten
- 2 mittlere
Zwiebeln
- ein
wenig gehackte Petersilie
- 2
EL Olivenöl
- 1
Knoblauchzehe
- gemahlener
Ingwer, Rosenpaprika, Pfeffer, Salz, Safran
- 1
EL Tomatenmark
- 1
Tasse Wasser
- 3
Eier Klasse L
Zubereitung:
Das
Hackfleisch wird mit Pfeffer, Salz, Ingwer, Safran, Rosenparikapulver und einem
Teil der gehackten Petersilie abgeschmeckt und gut durchgemischt. Danach Kugeln
von ca. 3 cm Durchmesser formen und bei Seite legen. Dann
Zwiebeln putzen und in schmale, halbe Ringe schneiden. Die Knoblauchzehe pellen
und in eine Presse legen. Die Tomaten waschen, von Kernen und weichem Fleisch
befreien und das feste Fleisch in Würfel schneiden. Diese Zutaten werden
zusammen mit dem Olivenöl und dem Rest der gehackten Petersilie in den Tajine
gegeben. Den Knoblauch pressen und hinzufügen. Mit Salz, Pfeffer, Safran,
Ingwer und Rosenpaprikapulver abschmecken. Direkt im Anschluß das Tomatenmark
unterrühren und mit einer Tasse Wasser auffüllen. Kurz köcheln
lassen. Jetzt
die Hackfleischkugeln in die köchelnde Soße legen. Den Deckeln aufsetzen
und ca. 10 Minuten schmoren lassen, bis das Hackfleisch gar (durch) ist. Zum
Schluß läßt man die drei Eier vorsichtig in die Soße gleiten,
dabei darauf achten, daß keine Hackfleischkugel im Weg ist. Wenn das Ei
nach etwa 3 Minuten gestockt ist, kann der Tajine mit Brot serviert werden. Tipps
und Tricks: Wer
keinen Tajine hat, kann sich auch mit einer großen anithaft-beschichteten
Pfanne mit Glasdeckel behelfen. Meine Frau nimmt zu den Gewürzen auch gerne
ein wenig Curry und dafür weniger gehackte Petersilie. Das Rezept ist dann
zwar nicht mehr authentisch marokkanisch, aber auch sehr lecker. Wer keine frisch
gehackte Petersilie hat, kann zur Not auch einmal getrocknete Petersilie nehmen.
Statt Tomatenmark kann man auch Tomaten (z.B. Pizzatomaten, Tomatensoße)
im Päckchen verwenden. Guten
Appetit. Tomaten-Paprika-Salat:
Zutaten:
für 4 Personen - 6
Tomaten
- 5 grüne
Paprikaschoten
- 1
Zwiebel
- Pfeffer
und Salz
- Olivenöl
Zubereitung: Die
Paprikaschoten werden über einer offenen Flamme (z.B. Gasherd) erhitzt, bis
sie braun werden, sodaß sich die äußere Haut lösen läßt.
Sie wird dann abgepellt. Danach werden die Schoten gewaschen. Dann werden sie
in etwa 3 cm lange, schmale Streifen geschnitten. Die
Tomaten werden in ein heißes Wasserbad getaucht, damit sich die Haut gut
lösen läßt. Die Haut wird abgezogen. Danach werden die Tomaten
ohne Kerne in grobe Würfel geschnitten. Jetzt
werden die Tomatenwürfel mit den Paprikastreifen vermischt. Dazu wird ein
EL Olivenöl gegeben. Die Zwiebel wird in kleine Würfel geschnitten und
zum Salat hinzugefügt. Mit Pfeffer und Salz abschmecken: Fertig! Tipps
und Tricks: Wer
keinen Gasherd zur Verfügung hat, der kann die Schoten auch in einer Pfanne
mit ein wenig Öl kross anbraten, bis sich die Haut leicht lösen läßt.
Dieser Salat ist durch das Fehlen der Schotenhaut sehr leicht bekömmlich.
Er paßt hervorragend auch zu Kurzgebratenem oder Grillfeten. Brochette:
Zutaten:
für 4 Personen - 1
kg Rindfleisch (Filet oder Hüfte) oder
- 1
kg Lammfleisch (Hüfte)
Für
die Chermoula: - 1
große Zwiebel
- 1/4
EL Paprikapulver (rosenscharf)
- 1
Msp. Cayennepfeffer
- 1
Msp. Safranpulver
- je
5 EL glatte Petersilie und frischer Koriander, fein gehackt
- 1
1/2 EL Sonnenblumenöl
- Salz,
Pfeffer aus der Mühle
Zwiebel fein würfeln. Würzen, Petersilie und Koriander hinzugeben, das
Öl hinzufügen und gründlich vermischen. Zubereitung: Das
Fleisch wird in Würfel geschnitten, damit man sie hinterher gut aufspießen
kann. Die Würfel werden in der Chermoula eine Stunde oder länger mariniert.
Anschießend werden die Würfel auf Spieße gesteckt und über
einem Holzkohlefeuer gegrillt. Von der Chermoula bleiben die Zwiebeln übrig.
Sie werden nicht mitgegrillt sondern auf kleinen Tellerchen roh gereicht. Tipps
und Tricks: Ist
kein Holzkohlegrill zur Hand, kann man auch einen anderen Grill verwenden (z.B.
Elektrogrill). Wenn man einen Tischgrill verwendet, kann man seinen Brochettes
zusehen, bis sie fertig gegrillt sind und sich von dem Duft den Appetit anregen
lassen. Hierzu wird Brot gereicht. Der Tomaten-Paprika-Salat paßt hervorragend
als Beilage. Wer mag, kann das Rezept auch ein wenig abwandeln. Wie wäre
es, die Brochette abwechselnd mit Lamm und Rind oder mit Lamm und Hähnchenbrust
zu stecken? Die marokkanische Küche sieht das zwar nicht vor, aber die Chermoula
eignet sich auch hervorragend für die Marinade von Hähnchenbrustfiletwürfeln.
Schlichter Butter-Reis paßt als Beilage ebenso prima dazu. Die wenigsten
denken bei einem Besuch in Marokko daran, sich die Spieße aus Metall mit
schön verzierten Holzgriffen mitzubringen. Handelsübliche Schaschlikspieße
tun ebenso ihren Dienst und sind ersatzweise zu verwenden. Marokkanisches
Risotto:
- Zutaten: für
4 Personen
- 300
g Lammfleisch in fingerdicken Stücken mit Knochen
- 2
Zwiebeln in Streifen geschnitten
- 1/2
TL Pfeffer
- Safran
- 1
EL Butter
- 2
EL Sonnenblumenöl
- 2
Tomaten
- Salz
- 300g
Parboiled Reis
- 1200
ml Wasser
Zubereitung: Das
Fleisch und die Zwiebeln wird in einen großen Topf gegeben. Die Tomaten
werden geschält und geviertelt. Jetzt gibt man das Öl und die Butter
hinzu. Mit Pfeffer, Salz und Safran würzen. Dann werden die Zutaten mit 800
ml Wasser abgelöscht. Das Gericht wird bei niedriger Flamme etwas 1 Stunde
gegart. Den Topf vom Herd nehmen. In
der Zwischenzeit wird der Reis ca. 20-30 min. gekocht. Er sollte nicht zu weich
werden. Jetzt
wird etwa 3/4 des Suds aus dem Topf in einen weiteren Topf gegossen. Dazu werden
400 ml Wasser gegeben und ein Stich Butter. Die Flüssigkeit wird zum Kochen
gebracht. Danach wird der gekochte Reis in die Flüssigkeit gegeben und noch
einnmal 5 min. gekocht. Wenn
der Reis die Flüssigkeit fast vollständig aufgenommen hat, wird er zusammen
mit dem Fleisch serviert. Der Reis kommt auf eine Platte und die Fleischstückchen
werden in der Mitte appetitlich angeordnet. Tipps
und Tricks: IDieses
Gericht wird auch anstatt mir Reis mit Nudeln serviert. Dazu eignen sich hervorragend
Gabelspaghetti oder auch die türkischen Reisnudeln. Hühnchen-Tajine:
Zutaten:
für 2 Personen - 2
mittlere Hähnchenkeulen
- 2
Knoblauchzehen
- 1
mittlere Zwiebel
- 8
kleine Kartoffeln
- grüne
Oliven, zum Kochen, entsteint und ungefüllt
- Safran,
Ingwer(pulver), Salz, schwarzen Pfeffer
- gehackte
Petersilie (ca. 1/2 TL)
- Olivenöl
Zubereitung: Zunächst
wird der Tajine bereitgestellt. Zuerst wird der Knoblauch geputzt und in kleine
Stückchen gehackt. Hinzu kommt die in halbe Ringe fein geschnittene Zwiebel.
Dann werden 2 EL Olivenöl hinzugefügt. Zum Abschmecken nimmt man 1/2
TL Salz, 1 gestrichenen TL Ingwerpulver, sowie eine gute Messerspitze Safran.
Diese Zutaten werden nun gut durchmischt, die Hähnchenkeulen werden in den
Tajine gelegt und mit den Zutaten weitergemischt, bis die Keulen die Gewürze
und das Öl angenommen haben. Jetzt werden ca. 150 ml Wasser hinzugefügt,
der Deckel wird aufgesetzt und das Gericht muß 20-30 Minuten bei kleiner
Stufe köcheln. Jetzt können die geschälten und halbierten Kartoffeln
dazu gelegt werden. Nach weiteren 20-30 Minuten ist das Essen gar. Fünf Minuten
vor dem Servieren werden die Oliven in den Tajine gegeben, damit sie sich erwärmen
können
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Alle Bilder: Copyright Said + Gina. | |
Tipps und Tricks:
Marokkanischer Safran
ist aus Kostengründen ein Colorant Synthethique (künstliches Farbpulver)
und hat mit dem aus Krokusfäden gewonnenen Gewürz wenig gemein. Es dient
der Gelbfärbung des Essens. Echter Safran darf selbstverständlich gern
verwendet werden. Anstatt frische Petersilie, darf auch gern getrocknete Petersilie
verwendet werden. Wenn wir ein Bund Petersilie kaufen, hacken wir es komplett
klein und frieren die Reste ein. So hat man stets "frische" aromatische
Petersilie im Haus. Diese Gericht kann man auch im Römertopf im Ofen zubereiten,
wenn kein Tajine zur Hand ist. |