Friends of Dogs

Wir werden mit unserer Kampagne in Korea weitermachen


Das unten aufgeführte Gespräch führte Sunnan Kum, Gründerin und Präsidentin der koreanischen Tierschutz-Gesellschaft, anläßlich des Symposiums "Asien für Tiere", einer Konferenz zum Thema Tierschutz die vom 3. bis 6. September 2003 in Hong Kong stattfand. In dieser Konferenz wurden die Situation bzw. die Probleme bezüglich wildlebender und domestizierter Tiere sowie bedrohter
Arten im gesamten asiatischen Raum analysiert. Man bemühte sich die Notwendigkeiten der Bedürfnisse der Tiere klar herauszustellen. Mitveranstaltet von der "Tiere Asiens" Bewegung sowie der Gesellschaft zur Verhinderung von Grausamkeiten an Tieren (SPCA) Hong Kong, wohnten der Konferenz aus großem Interesse Teilnehmer aus 15 verschiedenen Ländern bei, Repräsentanten von 50 Organisationen aus ganz Asien nahmen teil. Eine Resolution gegen den Verzehr von Hunde und Katzenfleisch wurde am Ende der Konferenz verabschiedet.

Sunnan Kums Rede ist enorm begeisternd und bewegend; ein einzigartiger Appell im Interesse der gequälten Hunde und Katzen. Ihr Vortrag hat nachdrücklich jede Art von Mißverständnis in Bezug auf den Hundefleich-Verzehr ausgeräumt.

Für weitere Informationen zur Situation der Hunde und Katzen in Korea bzw. wie man ihnen helfen kann besuchen Sie bitte
die KAPS Website
www.koreananimals.or.kr/english/


Danke für die Einladung zu dieser Konferenz, verbunden mit der Gelegenheit über das Thema Tiere in Korea sprechen zu dürfen. Vor kurzem erhielt ich Bildmaterial von einem koreanischen Hundemarkt. Mark Loyd, Fotograf der englischen Tageszeitung Daily Mail hat sie während
eines Besuchs einer Gruppe von Reportern in Korea zum Zweck einer Sonder-Reportage über Hundefleisch in couragierter Art und Weise aufgenommen.

Ich habe zuvor schon viele Vorkommnisse bezüglich Tiermißhandlung erlebt und dementsprechende Fotos gesehen sodaß ich der Auffassung war keine Kapazitäten für Gefühle der Traurigkeit mehr zu besitzen. Ich betrachtete die Fotos ohne zu realisieren welch tiefgreifende Wirkung
sie auf mich haben.

Ich sah die Augen der in Käfigen gehaltenen Hunde, den Ausdruck in ihren Gesichtern voll von Traurigkeit, Furcht und Einsamkeit. In denselben Augen sah ich jedoch auch Hoffnung; Hoffnung daß sie eines Tagesjemand zu sich nach Hause holt und sich liebevoll um sie kümmert. Bis heute haben mich diese Eindrücke nicht verlassen. Mir war bewußt daß diese Hunde mittlerweile ihren endgültigen Frieden und ihre Freiheit vor Gott die sie so sehr verdienen gefunden haben. Ich habe versucht mich mit dieser Tatsache abzufinden; wann immer ich jedoch an ihre sanften, vertrauenerweckenden Augen denke treten sofort Tränen in meine Augen. Die Eindrücke dieser Hunde erweckten in mir die Notwendigkeit noch mehr für andere noch lebende Tiere zu tun.

Wenn Menschenrechte mißbraucht werden setzen sich unzählige Nationen für die Abschaffung dieser Verhältnisse ein. Geht es jedoch um Fälle von Tiermißbrauch, beispielsweise den Genuß von Hunde- und Katzenfleisch, findet nicht einmal der Ansatz einer Intervention statt. Ich glaube fest daran daß dies falsch ist und Tiermißbrauch oft genug auch zum Mißbrauch von Menschenrechten führt. In beiden Fällen beeinflußen den Weltfrieden in negativer Weise; alle Nation sollten sich gegenseitig helfen diese Mißstände zu beseitigen.

Seit etwa 4-5 Jahren führt der Hundeverzehr in einigen asiatischen Ländern zu einer großen internationalen Kontroverse. Weltweit am bekanntesten für Hundefleisch-Verzehr steht Korea. Der Grund hierfür liegt darin daß die koreanische Regierung ablehnt den Genuß von Hundefleisch als Tiermißbrauch anzuerkennen, stattdessen wird Hundefleisch als traditionelles koreanisches
Lebensmittel bezeichnet. Dies führt dazu daß die meisten Ausländer glauben Hundefleisch zu essen sei etablierte koreanische Tradition und somit alle Koreaner es essen würden.

Ich war wütend auf die Hundefleisch-Esser Koreas; sie geben die Geschichte und Kultur unseres Landes in einem völlig falschen Bild wieder und würden nicht einen Moment zögern Koreas Image zugunsten ihrer Vorliebe vollständig zu ruinieren. Was mich jedoch noch mehr ärgert ist die Tatsache daß sogar einige ausländische Medien den Hundefleisch-Konsum befürworten bzw. rechtfertigen.
Ja, wir haben Sympathisanten für den Verzehr von Hundefleisch aber auch Menschen die sich dagegegen aussprechen und die Anzahl wächst kontinuierlich.

Innerhalb Koreas Tierschutz-Organisationen haben wir unsere eigenen Gründe gegen diese Mißstände vorzugehen. Wir haben versucht die Regierung und die Verfechter für Hundefleisch-Konsum davon zu überzeugen daß ihre Einstellung Korea und seiner Bevölkerung großen Schaden zufügt. Ausländische Reporter oder Fabrikanten verstehen die Situation, die Geschichte der die Traditionen Koreas zumeist nicht. Genausowenig verstehen sie welchen Schaden die Gewohnheit des Hundefleisch-Konsums uns als Nation zufügt; nicht selten demonstrieren sie ihre Solidarität mit den Befürwortern.

Die Mehrhreit der koreanischen Bevölkerung die auf den Genuss von Hundefleisch verzichtet wird dadurch diskriminiert, besonders die Menschen Koreas die aktiv versucht Tiere zu schützen.
Ohne Zweifel hat diese Einstellung unsere Bemühungen ernstzunehmenden Tierschutz in Korea zu etablieren schwer behindert. Mein Dank gilt diesen ausländischen Berichterstattern; die Anhänger des Hundefleischkonsums und generell Tierquäler setzen nun ohne Hemmungen alles daran Hundefleisch als traditionelle koreanische Ernährung zu bezeichnen und die gesamte Welt dafür zu begeistern. Tatsächlich habe ich manchmal die Befürchtung daß die Begeisterung für
Hundefleisch sich auf der ganzen Welt ausbreiten wird. Am 31. Juli dieses Jahres veröffentlichte Jungang Ilbo,Koreas größte Tageszeitung, ein großes Foto von deutschen Taegundo-Spielern die mit strahlenden Gesichtern Hundefleisch aßen. DerartigeFotos schüren meine Angst unermeßlich.

Diese Situation ist extrem deprimierend. Die Hundefleisch-Händler in Korea verdienen bedingt durch eine große Lobby und großen Einfluß enorme Summen. Ihre Propaganda war so erfolgreich daß sich sogar Mitglieder der Regierung dafür eingesetzt haben ein Gesetz zur Legalisierung von Hundefleischkonsum einzuführen; dies führte augenblicklich zu einem weiteren Anstieg von Tiermißbrauch.

Die wohlhabenden Hundefleisch-Händler, die Medien und Politiker die denHundefleischkonsum unterstützen haben ohne Zweifel mehr Einfluß als wir. Bei den ausländischen Medien herrscht die Tendenz nur ihnen Aufmerksamkeit zu schenken und unsere Stimmen zu ignorieren. Weltweit räumen internationale Medien Tierquälern aus falsch verstandener Fairness im Gegensatz zu unseren Kommentaren deren Aussagen wesentlich mehr Platz ein. Hundefleisch konsumierende Journalisten und Hundefleisch-Händler haben stets ihr Bestes getan um Menschen die Korea aus geschäftlichen oder anderen Gründen besuchen Hundefleisch schmackhaft zu machen. Die Besucher akzeptieren dies oft aus Gründen der Diplomatie und Höflichkeit. Die Taegundo-Spieler hätten in Deutschland keine Gelegenheit Hundefleisch zu essen. Die Besucher aus Deutschland, England, Kanada, Österreich und USA versuchen Hundefleisch aufgrund der ständigen Belästigung koreanischer Hundesser. Zweifellos hätten sie niemals auch nur daran gedacht in ihrer Heimat Hundefleisch zu probieren.

Journalisten und andere Personen die den Konsum von Hundefleisch unterstützen zeigen diese Szenarien im Fernsehen und fordern uns auf ohne Scham und Skrupel Hundefleisch zu essen weil ausländische Besucher dies ebenfalls tun. Um die Wahrheit zu sagen; es gibt defacto zahlreiche Hundefleisch-Konsumenten die sich für ihr Verhalten schämen und Verlegenheit zeigen. Der Anblick von Ausländern die Hundefleisch konsumieren führt jedoch dazu daß diese Skrupel immer geringer werden.

Ich möchte an dieser Stelle definitiv klarstellen daß Hundefleisch nicht zu den traditionellen koreanischen Gerichten zählt. Das Töten von Hunden und der Verzehr ihres Fleisches stellen einen grausamen Mißbrauch des Vertrauens der Tiere gegenüber uns Menschen dar und führt zweifellos zu einem Anstieg der Tierquälerei. Es fördert die Ansicht der Koreaner Tiere mit Verachtung zu betrachten und mindert die Bereitschaft ihnen gegenüber Gutmütigkeit zu erweisen und Verständnis für die schwache Kreatur zu entwickeln. Demzufolge ist dies ganz klar ein Hindernis eine sensiblere Gesellschft zu bilden.

Der Hundefleischkonsum hat zudem negative Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit - im Gegensatz zu den weitverbreiteten Lügen der Hundefleisch-Händler. Laut einem kürzlich veröffentlichten Zeitungsartikel begünstigt der Konsum von Hundefleisch die Entwicklung von Krebs. Doktoren einer der in Forschung führenden koreanischen Klinik sind zu diesem Ergebnis gekommen. Laßt uns darüber im Klaren sein; der Verzehr von Hundefleisch, der extrem zum Imageverlust führte, zählt nicht zu Korea's Traditionen.

Einige unsere Vorfahren haben Hundefleisch gegessen; jedoch in Zeiten großer Hungersnot. Unsere wahren traditionellen Gerichte sind, da rein vegetarisch, sehr gesund. Graupenreis, Kimchi, Bohnensauce und Gemüse der jeweiligen Saison sind unsere wirklichen traditionellen Gerichte. Sie erfreuten sich großer Beliebtheit bei unseren Vorfahren und werden auch von der heutigen Generation geschätzt. Unsere Vorfahren waren von Hundefleisch nicht begeistert; ganz im Gegenteil, sie lehrten uns für die Tiere, die schließlich nicht für sich selbst sprechen können, Verständnis zu haben. Sie haben uns stets geraten keine Tiere zu essen die uns Zuneigung zeigten. Alle Koreaner die diese Neigungen "geerbt" haben verfügen mit Sicherheit über Barmherzigkeit den Tieren gegenüber.

Ohne Zweifel essen einige Koreaner Hundefleisch aus Ignoranz. Wenn wir in der Lage sind diesen Umstand zu ändern sollte es keinen Grund mehr geben dafür daß sich unsere Vorfahren für das heutige Korea schämen müßten; stattdessen wird Korea wieder zu einer Nation von Tierfreunden auf die wir alle stolz sein können.

Deshalb appeliere ich an jeden nicht die Augen zu verschliessen vor dem Leid der Tiere in Korea und China. Wenn die Menschen ihr Bewußtsein zeigen werden die weltweiten Medien unsere Bemühungen den Verzehr vertrauter Tiere zu beenden unterstützen; die Regierungen beider Länder
wären endlich gezwungen über das schlechte Image dieser Nationen aus den genannten Gründen nachzudenken.

Wir werden mit unserer Kampagne in Korea weitermachen und werden selbstverständlich unsere Bemühungen, die koreanische Regierung und die Medien aufzurütteln, intensivieren. Kürzlich haben wir zwei Sticker mit Fotos eines Hundes und einer Katze produziert. Diese Sticker beinhalten eine Bildunterschrift: "Bitte iss mich nicht. Ich bin dein Freund." Wir haben gerade einen Brief mit Appellen und Stickern an alle Regierungsmitglieder und Medienvertreter geschickt, mit neuer Kraft werden wir auch Briefe an Religionsführer senden. Informationen die alle relevanten Aspekte, beispielsweise die Gefahr des Hundefleischgenusses auf die Gesundheit von Kindern, die medizinischen Beweise für die Krebsgefahr, Schlaganfälle und hoher Blutdruck, abdecken werden regelmäßig bekanntgegeben. Wir werden desweiteren betonen daß diese Praktiken nicht im Sinne der koreanischen Bevölkerung sind; daß unser Image genauso wie unsere Wirtschaft daran leiden.

Unsere Aufklärungsarbeit gegebüber der koreanischen Öffentlichkeit werden wir fortsetzen; vor allem in Bezug auf die Notwendigkeit von Sterilisation. Der Anstieg von Haustierbesitz bedeutet daß unsere Bemühungen um das Verantwortungsbewußtsein für diese Tiere noch mehr an Bedeutung gewinnen. Ein Projekt für ein neues Tierheim, das auch als Tierschutz-Lernzentrum dienen soll, wird endlich in Angriff genommen; vielen Dank an alle Menschen im In-und Ausland die uns darin unterstützen.

Wir gehen natürlich nicht davon aus daß die Hunde- und Katzenfleisch-Industrie mit Leichtigkeit zu bekämpfen ist beziehungsweise eine humane Zukunft für die Tiere Koreas über Nacht gesichert werden kann. Mit einer realistischen und beharrlichen Herangehensweise in Verbindung mit der Unterstützung von gleichgesinnten Menschen überall in der Welt werden wir eines Tages unseren Traum von megr Sanftmut in Korea sowohl für die Tiere als auch für die Menschen realisieren.

Vielen Dank daß Sie mir zugehört haben.