Radfahren in Neuseeland
mal wieder unterwegs:
Mitte Januar bis Ende März 99 in Neuseeland
einige Notizen von unterwegs
- 12.1.
Abflug KE 906
- 13.1.
Ankunft mit Übernachtung in Seoul
- 14.1.
Bummel durch's winterliche Seoul, abends Weiterflug nach Auckland
- 15.1.
Ankunft im schwül-heißen Auckland
Das ist nun meine 3. Ankunft in Neuseeland. Was man dort zum Wetter sagt, ist ja nicht nur die reine Freude. Ich zitiere: "Das Wetter in NZ kann zu jeder Jahreszeit sehr schnell umschlagen, Schnee und Stürme kommen in den Gebirgsgegenden sogar im Sommer vor!"
Das alles habe ich ja schon irgendwie - besonders bei der ersten Reise - erfahren und jetzt habe ich für diese Reise auch noch einiges in neue und wasserdichte Packtaschen investiert - also warum bin denn wieder hier?
Vielleicht trifft folgende Beschreibung aus einem NZ-Prospekt den Kern:
"..... region where land and sea intermingle, where the atmosphere is a curious blend of natural attractions and easy going recreation and where the people are a pleasant mix of polynesian and european culture.
Experience it, to believe it!
..... offers such a wealth of unique experiences, you'll just have to come back!"
it's true, I'm back again!
Aber das ist natürlich nur die einfache Sichtweise eines Touristen. Beim näheren "Hinsehen" sind durchaus auch ganz andere Aspekte zu erkennen. Aber das ist ein anderes Thema.
- 16.1. - 53 km - Auckland
Rundfahrt über den Tamaki-Drive bis zum Panmure Bassin,
Besuch des neuen Sky-Tower mit dem atemberaubender Rundblick über Auckland und Umgebung
abends starke Gewitter, Besuch eines deutschen Speiselokal - wurde mir ausdrücklich von einem Auckländer empfohlen, und der gute Mann hatte recht!
- 17.1. - 25 km - Auckland
heftige Schauern und Gewitter, es bleibt bei einer kurzen Rundfahrt bis Devonport.
Als Konsequenz aus der gestrigen Reifenpanne habe ich mir noch vorsorglich zusätzlich einige Reserveschläuche gekauft.
- 18.1. - 116 km - Port Waikato
Port Weikato, es sollte ja mit Verlassen des Großraumes Auckland eine gemütliche erste Etappe, so was zum "einrollen" durch flaches Gelände werden, aber weit gefehlt! Durch das Farmland in der Region Franklin ging es nur mit ständigem Auf und Ab - zwar nicht hoch, aber ständig wiederkehrend und mit zum Teil doch gehörigen Steigungen. Und dann die Entscheidung nach Port Weikato zu fahren! Gut, es war das mir zu dieser Zeit einzig verläßlich bekannte Motorcamp - aber auch hier statt gemütlich neben dem Fluß zur Küste zu rollen ein ständiges Auf und Ab, immer ging es irgendwie durch die nahen Hügel! Selbst an der Mündung wird der Weikato von recht hohen Hügeln eingerahmt. Na gut, ich habe es überlebt! Aber der dann auch noch auffrischende Westwind hat mir doch für heute den Rest gegeben! Auch wenn es nun angenehmer war als vormittags mit dem ständig, rasch wechselnden regnerischen Wetter. Viel weiter hätte ich heute auf keinen Fall radeln wollen.
- 19.1. - 60 km - Glen Murray
In einem großen Bogen und mit einigen navigatorischen Unklarheiten über die Backroads nach Glen Murray. Hier habe ich für heute reichlich müde und entnervt aufgegeben. Begünstigt wurde diese Entscheidung durch einen Zufall. Ich hatte mich für eine kleine Pause vor dem wohl unvermeidlichen Weg zurück über den HYW 22 in den schattigen Hof der örtlichen Schule begeben. Daran hatte sich dann ein netter Plausch mit dem Schulleiter ergeben, der mit der Erlaubnis endete, daß ich auf dem Sportgelände campieren könne.
Die ägerlichen 6 km Umweg zurück kann ich dann morgen früh zu Beginn der nächsten Etappe machen.
Heute führten die ersten 30 km über sehr rauhe Gravelroads mit vielen Steigungen, starken Kurvenüberhöhungen und stellenweise reichlich lockeren und daher nur mit Mühe befahrbaren Stellen. Und das Ganze bei sehr hohen Temperaturen, hoher Luftfeuchte! Dann kamen rund 14 km auf einer sealed Road, aber die Wegweiser waren für meine etwas grobe Karte nicht eindeutig. Irgendwie fand ich mich plötzlich 10 km vor Glen Murray - wo ich mich nun genau befand, habe ich zu dieser Zeit nicht auf der Karte ausgemacht. An einer markanten Kreuzung war dann auch kein Ortsschild sondern nur nette Straßennamen, die mir aber nicht allzuviel sagten. Dann kam da so ein anderer Autofahrer. Aber bei meiner Rückfrage, wo es denn zum SHY 22 gehe, kamen für mich noch verwirrendere Aussagen. Es war halt auch nur ein Tourist mit nicht der genauesten Karte. Wäre ich seinen Ratschlägen gefolgt, hätte ich wohl einen noch größeren Umweg gemacht.
- 20.1. - 40 km - Waingaro
Obwohl ich heute bereits um 7 Uhr starte, ist es schon recht heiß und schwül. In den Tälern mit den Wasserflächen östlich des SHY 22 liegt malerisch der Morgennebel. Ein sehr schöner Anblick, der mich doch recht schnell mit den gestrigen "Verfahrern" versöhnt - so komme ich doch heute zu diesem schönen Blick in Richtung Huntley! Nach nur 40 km mache ich in Waingaro Station. Ein ruhiger Tag kann mal nicht schaden - besonder bei diesem Wetter!
- 21.1. - 112 km - Weitomo
Wegen der hohen Temperaturen will ich heute noch früher starten - aber das Gate des Motorcamps ist noch verschlossen und wie so andere Gäste meinen, wird auch nicht vor 8 Uhr geöffnet. Na ja, dann muß ich halt warten. Aber zunächst suche ich mal irgendeinen Weg, um mit Fahrrad und Gepäck das Camp verlassen zu können. Ohne Erfolg. Zwischenzeitlich ist doch jemand von der Campleitung gekommen und ich kann mit nur geringer Verzögerung starten.
Von den zwei Möglichkeiten zur Weiterfahrt nehme ich mal wieder die schwierigere, durch schöne Landschaft - aber auch besonders anstrengend. Zum Glück ist es heute weniger feucht als gestern und ich kann ganz ordentlich voran kommen. Gestern hatte ich erhebliche Zweifel, ob ich die Distanz bis Waitomo schaffe und hatte mir schon so einige Alternativen entlang der stark befahrenen Nationalstraße 1 überlegt. Aber wie es in den ersten 3 Stunden gelaufen ist, kann ich locker bis Waitomo fahren.
Nach einigen kürzeren Pausen auf schattigen Schulgeländen komme ich realtiv früh in Waitomo an und es bleibt nach dem Zeltaufbau noch ausreichend Zeit zu einer gemächlichen Höhlenbesichtigung. Die Glowworm-Cave ist schon einen Besuch wert!
Heute bin ich schon den zweiten Tag über durch Hitzeeinwirkung weich gewordenen Asphalt geradelt. Obwohl ich die hohen Temperaturen heute wegen der geringeren Luftfeuchtigkeit nicht so unangenehm wie gestern empfunden habe, waren die Straßenanteile mit aufgeweichtem Asphalt deutlich größer als gestern. Beim Fahren konnte man manchmal den Eindruck gewinnen, daß man an der Straße kleben bleibt, wenn man nicht zügig davonradelt! Nur die neue Bereifung sieht jetzt reichlich "alt" aus. Aus feuchten Asphalt und losem Split hat sich ein zäher Belag gebildet, der kaum von der Bereifung zu entfernen ist. Wenn er sich nicht in den nächsten Tagen wieder von selbst löst, habe ich erhebliche Bedenken, ob die Bereifung die gesamte Tour durchstehen wird!
- 22.1. - 105 km - Awakino
Das gestrige Gewitter hat eine deutliche Abkühlung gebracht. Bei bedecktem Himmel und sehr angenehmen Temperaturen breche ich um 7 Uhr auf. Nach knapp 20 km mache ich in einem Tearoom in Te Kuiti eine ausgedehnte Frühstückspause. Mit der Wirtin, einer vor Jahren eingewanderten Engländerin, entwickelt sich eine nette Unterhaltung über NZ und das "gute alte Great Britain". Dann geht's weiter in Richtung Awakino.
Gleich beim Ortsende beginnt's zur Einstimmung für heute mit einer langen Steigung - so ungefähr 2 km in das westlich gelegene Hügelland - war ja auch irgendwie zu erwarten. Schließlich ist die Route bis Awakino ausdrücklich als "scenic drive" beschrieben! Und es folgen noch viele Anstiege unterschiedlicher Länge - alles in wirklich schöner Landschaft! Bei Pio Pio ist wegen größerer Bauarbeiten der HWY 3 gesperrt.Es wird zu einer kleinen Umleitung eingeladen. Der Weg führt mit etwa zusätzlich 20 km durch besonders schöne Landschaft abseits der Hauptdurchgangsstraße nach New Plymouth. Bei der Ortschaft Manoanui geht's dann wieder auf die Hauptroute. Nach meiner Einschätzung wohl einer der schönsten Teile des HWY 3 folgt jetzt mit dem Awakino Gorge. Für diese schöne Passage hat der Regen eine ausreichend lange Pause eingelegt um dann mit meinem Eintreffen in Awakino erneut und stärker zu beginnen. Etwa 3 km weiter mache ich für heute im "Seaview Holiday Park Mokau" Station. Es regnet weiter, ein Ende ist nicht abzusehen. Ich lasse das Zelt in seiner Verpackung und wähle für heute ein Standard Tourist Cabin. Später kann ich bei einer kleinen Regenpause einen ausgedehnten Spaziergang über den von Vulkanausbrüchen zeugenden schwarzen Strand machen. Na ja, der Taranaki ist nicht mehr weit und dieser Berg hat nicht nur die Bilderbuchform eines Vulkankegels - dieser Vulkan war auch in früheren Jahren recht aktiv!
- 23.1. - 89 km - New Plymouth
Die sturzflutartigen Regenfälle der letzten Nacht haben etwas nachgelassen und sind zu nur noch starkem Regen mutiert. Und das alles bei einer schönen Südwestströmuung! Aber was soll's - hier zwischen Awakino und Mokau will ich ja nicht bleiben - sonst müßte ich noch besondere Freunde am Angelsport entwickeln, denn nur die Angler waren mit diesem Sauwetter zufrieden. Die Fische beißen wohl bei solchen Wetterlagen recht gut und der starke Wind hat die Drachen mit den Grundleinen weit auf's Meer hinaus getrieben!
Ich kann heute mal meine umfangreiche Regenausrüstung einsetzen. Bis einige km hinter Mokau zieht sich die Straße durch mäßig welliges Gelände dahin, oft mit einem direkten Blick auf's Meer. Dann wird es wieder recht hügelig, teilweise recht lange Anstiege, die ihren Höhepunkt im Mount Messenger finden.
Aber zum Glück ist der Regen zwischenzeitlich ganz zurückgegangen und ich kann die jetzt folgende, einige km lange Abfahrt bei bestem Wetter genießen.
Seit einiger Zeit sehe ich mal wieder einen anderen Reiseradler entgegenkommen. Ihn hat wohl der aus Richtung Urenui sich "ewig" dahinziehende Anstieg genervt und er hat sich für den Rest der Steigung zum Schieben entschlossen.
In meiner Reiserichtung baut sich der Gesamtanstieg in mehreren Etappen, davon einige mit recht steilen Abschnitten, auf. Ich konnte daher die gesamte Strecke - teilweise mit sehr geringer Geschwindigkeit - durchgehend fahren!
In einem Zeitungsartikel über das diesjährige Wellington Straßenrennen lese ich einige Tage später, daß dieser Mount Messenger wohl zu den etwas anspruchsvolleren "Hügeln" gehört. Man hat wohl in diesem Jahr in die Streckenführung des Wellingtoner Rennens erstmals einen Berg mit noch höheren Anforderungen einbezogen. Aber der Mount Messenger ist wohl so etwas wie ein "Referenzwert". Meine geringe Geschwindigkeit in diesem Streckenabschnitt war dann ja wohl nicht auf eine besondere Schwäche meinerseits zurückzuführen.
Kurz hinter Urenui habe ich zum erstenmal einen Blick auf den Taranaki. Auf den restlichen km bis New Plymouth setzt wieder Regen ein und als ich das Motorcamp erreiche sind hier für heute keine Cabins frei. Die Wetterprognose sagt eine Besserung voraus. Ich baue daher mal für heute bei leichtem Regen mein Zelt auf. Morgen kann ich dann in ein Cabin umziehen.
- 24.1. - 30 km - in New Plymouth
Bei reichlich unbeständigem Wetter schaue ich mir die schönen Parkanlagen und die Strände in New Plymouth an. Der Mount Taranaki ist nahezu den ganzen Tag hinter Wolken verborgen. Am frühen Abend reißt die Bewölkung auf und ich kann bei einem leichten Abendessen mit einem hervorragenden neuseeländischen Wein von der Terrasse des Tea House im Pukukura Park den herrlichen Blick auf den Taranaki genießen.
- 25.1. - 54 km - Stratford
Ich möchte einige Wanderungen am Mount Taranaki machen. Was liegt da also näher, als nach Stratford, dem "Gateway to Mt. Egmont/Taranaki National Park" zu fahren?
Die Ausfallstraße aus New Plymouth in Richtung Hawera/Stratford ist für einige km ausdrücklich für Radfahrer gesperrt. Ich kann jedoch keine alternative Strecke finden und frage daher einen Polizisten um Rat. Den bekomme ich auch umgehend:"Na ja, die Straße ist für Radfahrer gesperrt. Aber hier benutzen alle Radfahrer diese Straße. Bisher ist auch noch nichts passiert. Also gute Fahrt und viel Spaß am Taranaki!"
Wenn das so ist, kann ich ja losradeln. Nach einigen km - so irgendwo mitten im Nichts - treffe ich einen jungen neuseeländischen Radler aus Stratford. Es entwickelt sich eine lange Unterhaltung über größere Radreisen in Europa oder sonstwo in der Welt. Seine letzte Tour hat ihn quer durch Skandinavien geführt und als nächstes möchte er eine größere Tour durch Deutschland machen. Sein Urgroßvater stammt wohl irgendwo aus Schwaben. Ich habe ihn dann mal eingeladen. Vielleicht taucht er ja irgendwann am Niederrhein auf.
Seine Einladung zu einem Besuch auf der Farm seiner Eltern in Stratford kann ich leider nicht annehmen, da ich bei seiner Rückkehr nach Stratford nach meiner Planung schon in Wanganui sein werde.
In Stratford quartiere ich mich in das an einer ruhigen Seitenstraße gelegene Motorcamp ein. Es ist eine günstige Ausgangslage zu einigen Ausflügen an den Taranaki.
- 26.1. - 48 km - Ausfahrt zum Dawson Fall
Die schon recht schöne Anfahrt wird mit einer gelungenen Wanderung in der Nähe des Dawson Fall abgerundet. Der Wanderweg führt mich durch großflächigen Regenwald. Die Bäume sind mit Flechten überzogen. Alles sieht recht traumhaft aus. Es weckt in mir Assoziationen zu Bühnenbildern zum "Sommernachtstraum". Ich wäre wahrscheinlich jetzt gar nicht überrascht, wenn irgendwo Oberon und so einige Elfen erschienen!
- 27.1. - 35 km - Ausfahrt Pembroke Road
Heute erfolgt eine zweite Anfahrt zum Taranaki. An einem größeren versumpften Gebiet mache ich einen kurzen Spaziergang zu einer Aussichtsplattform. Von hier kann man die besondere Vegetation des Sumpfgebietes beobachten und hat gleichzeitig einen ungestörten Blick auf den Taranaki. Anschließend erfolgt wiederum eine Wanderung durch schönen Regenwald.
- 28.1. - 33 km - Hawera
Heute ist es nur ein kurzer "Sprung" bis nach Hawera. Die Straße zieht sich direkt in Richtung Süden mit einem durchgehenden leichten Gefälle.
Hawera ist das Zentrum der Milchwirtschaft in der Region Taranaki. Die Straßen dieser Region werden durch die vielen Milchtankwagen geprägt. In Hawera ist die zentrale Molkerei. Es soll sich hier um die größte Anlage zur Milchverarbeitung auf der südlichen Halbkugel handeln!
- 29.1. - 102 km - Wanganui
Leider war die geplante Flugexcursion in die Matemateonga Range nicht möglich. Ich fahre daher heute weiter nach Wanganui. Das Wetter ist wieder sehr einladend, wenn auch mit reichlich Gegenwind. Ich komme recht zügig voran und erreiche Wanganui bereits am frühen Nachmittag.
Nach einem ersten Rundgang durch die Stadt mit seinen einladenden Cafés will ich im Inforrmationscenter eine Ausfahrt mit dem historischen Raddampfer buchen. Aber leider muß ich erfahren, daß dieser Raddampfer in dieser Saison auf dem Lake Taupo im Einsatz ist. Je nach Wetterlage muß ich dann morgen entscheiden, ob ich eine Fahrt mit einem kleineren Boot mache oder zu einer Radtour entlang des Wanganui starte.
- 30.1. - in Wanganui
Heute haben wir noch einmal einen sehr schönen Tag. Aber bereits morgen soll es wieder regnen. Die angedachte Fahrt zum dem Camp auf der Farm bei Korinti muß dann wohl ausfallen.
Ich beschränke mich daher für heute auf eine kleine Ausfahrt auf dem Wanganui bis Upokongaro. Selbst auf diesem recht kurzen Stück des Wanganui läßt sich ein erster Eindruck von der gewaltigen Kraft dieses großen Flusses gewinnen. An vielen Stellen können große Auswaschungen beobachtet werden. An manchen Stellen ist die Uferstraße zu starken Teilen weggespült.
- 31.1. - 135 km Otaki Beach
Die gestrige Rückfrage bei Air Works ist leider negativ beantwortet worden: Die schöne alte Tiger Moth, mit der ich einen Rundflug über die Region Wanganui-River machen wollte, war leider gestern in einen Unfall verwickelt und ist daher heute in Wanganui nicht verfügbar.
Na gut, dann fahre ich halt weiter - das Wetter hat sich ohnehin dramatisch verschlechtert. Nach einem guten Frühstück im "Muddy Waters" und einer netten Unterhaltung mit den äußerst freundlichen Wirtsleuten fahre ich bei strömendem Regen in Richtung Wellington.
- 1.2. - 78 km bis Wellington Ferry
Morgens noch etwas leichter Regen, schnelles Aufklaren mit recht starkem Wind aus Süden. Und genau das ist meine Reiserichtung! Es ist zeitweise recht anstrengend, manchmal kann man glauben, daß man selbst in Gefällestrecken noch kräftig arbeiten muß um nicht wieder den Berg hinauf geblasen zu werden!
Bei der Ferry-Station bin ich es für heute leid. Hier höre ich einfach auf und buche die nächste verfügbare Überfahrt nach Picton. Das windige Wellington reicht mir für heute! Dann hat auch noch die Fähre mehr als eine Stunde Verspätung nachdem bereits 2 Schnell-Fähren (etwas wetterempfindliche Katamarans) ihren Dienst wegen der Wetterverhältnisse in der Cook Street ganz eingestellt hatten. Reichlich spät und nach Einbruch der Dunkelheit komme ich in Picton an. Aber zum Glück konnte ich noch von der Fähre aus den letzten verfügbaren Platz in der Jugendherberge buchen!
- 2.2. in Picton
Wieder einmal ideales Wetter, nicht sonderlich heiß, einfach nur angenehm!
Zum Frühstück in's Café "Sea Breeze" mit dem herrlichen Blick auf den Sound.
Dann Vorbereitungen für die nächsten Tage. Auch hier läuft alles so, als sei es für mich extra vorbereitet worden!
Morgen kommt eine gemütliche Winetour, Donnerstag mit dem Mail-Boat in den Pelorus Sound und ab Montag der Queen-Charlotte-Walk. Wenn jetzt nicht noch "Heerscharen" für diesen Walk eintreffen, wird's eine schöne überschaubare Gruppe mit insgesamt 6 Gästen.
Dann die unvermeidlichen Dinge wie Wäsche, Fahrrad kontrollieren und justieren und der Nachmittag steht ganz im Zeichen eines völlig relaxten Tages: etwas an der Waterfront sitzen, ein ausgedehnter Spaziergang in Richtung Waikawa-Bay mit herrlichem Blick auf die Bucht von Picton. Das alleine war schon die Überfahrt über die Cook Street wert, und abends zu einem ordentlichen Salmon Steak mit einen excellenten Chardoney aus Blenheim!
- 3.2. - in Picton
Morgens Tihoranga Walk mit herrlichem Panoramablick auf Picton und den Queen Charlotte Sound, nachmittags eine Winetour in kleiner Gruppe.
- 4.2. - Mit dem Mail Boat in den Pelorus Sound
Das Boot ist heute überwiegend ein Touristenboot. Aber es befördert auch die Post von und zu den am Sound verstreut liegenden einzelnen Farmen. Viele diese Farmen sind nur auf dem Wasserweg erreichbar. Neben der Landwirtschaft hat sich in den letzten Jahren die Muschelzucht zu einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor entwickelt. Diese "Grünmuscheln" werden in großen Mengen in alle Welt exportiert.
- 5.2. - 115 km in der Region Picton
Ich brauche dringend neue Bremsklötze. Die vorsorglich vor der Reise gekauften habe ich wohl zuhause liegen lassen. Der nächste Fahrradladen ist erst in Blenheim zu finden. Also ein passender Anlass, das alles mit einer ausgedehnten Rundfahrt zu verbinden.
Nach dem Kauf der Bremsklötze mache ich eine großräumige Fahrt durch das Weinbaugebiet von Blenheim. Zu einem ordentlichen Frühstück fahre ich zum Court Yard Restaurant der Sektkellerei Daniel Le Bruns in Renwick, natürlich mit einem Glas Champagner bester Qualität!
Über Spring Creek fahre ich dann entlang der Küste. Auch hier finden wir dunklen Sand und große Mengen Driftwood. Ab Rangarira fahre ich noch für einige km auf der recht rauhen Gravelroad. Nach rund 80 km und den jetzt recht stark gewordenen Gegenwind vergeht mir jedoch angesichts der jetzt ständig rauher werdenden Piste mit den ohnehin schon recht anstrengenden Steigungen die Lust zur Weiterfahrt. Auf der höchsten Kuppe unweit von White Cliff Bay geniesse ich nochmals die herrliche Aussicht auf Cloudy Bay. Dann kehre ich um und fahre auf der Asphaltstraße zurück nach Picton.
- 6.2. - 55 km über den Queen-Charlotte-Drive
Per Boot zur Torea Bay, hier über den recht steilen Torea Sattel nach Portage Hotel. Dann über die sealed Kenepuru Road und den Queen Charlotte Drive zurück nach Picton. Es ist eine herrliche Panoramafahrt entlang des Kenepuru und Mohau Sound, über Linkwater entlang der Okiwa Bay zurück nach Picton. Viele kleine Buchten, Anbindung an den Queen Charlotte Walk. Hier sind einige DoC-Camps, verschiedene Hotels und B&B verfügbar! Es ist eine einladende Region, durchaus für einen längeren Aufenthalt geeignet!
- 7.2. - 22 km in Picton
Vormittags mache ich eine kleine Rundfahrt über Point Karaka bis zum nächsten DoC-Campingplatz und nachmittags für etwa 4 Stunden eine ausgedehnte Wanderung über die Snouts-Landzunge.
- 8.2. - 11.2.
4 Tage auf dem Queen-Charlotte-Walk, insgesamt 67 km bei durchweg guten Wetterbedingungen. Es ist eine recht bequeme Wanderung nur mit einem Tagesrucksack. Das allgemeine Gepäck wird täglich von einem Wassertaxi morgens an der Übernachtungsstelle abgeholt und zur nächsten Station gebracht.
- 8.2.
Ab Waikawa Bay fahren wir mit dem Boot "Dolphin Encounter" bis Ship Cove. Unterwegs können wir einige Seals und viele Delphine beobachten. Wir haben Gelegenheit, das kleine Vogelschutzgebiet auf Motea Island zu besuchen.
Ab Ship Cove geht's zunächst auf den Waterfall Track. Dann beginnt der Queen-Charlotte-Walk. Heute gehen wir bis zur kleinen privaten Kamehi Lodge.
- 9.2.
Wanderung bis Punga Cove
- 10.2.
Wanderung bis Portage Hotel
- 11.2.
Wanderung bis Anakiwa und Rückfahrt mit dem Wassertaxi nach Picton
- 12.2. - 120 km - Nelson
Mit anstrengenden Aufstiegen, insbesondere nachmittags, bei den dann herrschenden hohen Temperaturen und reichlich Gegenwind fahre ich heute in Richtung Nelson. Kurz vor dem Scheitelpunkt des Whangamoa-Sattels macht mir die Weiterfahrt recht große Mühe. Ich entscheide mich, die letzten 1500 m zu laufen. Es muß wohl irgendwie der unter Radlern viel beschworene "Hungerast" gewesen sein! Außer dem auch nicht besonders umfangreichen Frühstück habe ich heute eigentlich nur viel getrunken - und dann auch noch ausschließlich Wasser! Nach einem kleinen Imbis in Hira geht es mir wieder deutlich besser, ich hätte jetzt durchaus noch einige km über Nelson hinaus fahren können!
- 13.2. - 40 km - in Nelson
Heute ist so richtig gutes Segelflugwetter. Und in Nelson soll es ja einen Gliding Club geben. Also mal auf zum Flugplatz! Dort finde ich auch den Aeroclub Nelson - aber die betreiben nur Motorflug. Die Leute sind recht freundlich, geben sich auch einige Mühe, die Telefonverzeichnisse nach den Segelfliegern zu durchsuchen, werden schließlich fündig und geben mir leider eine seit längerer Zeit überholte Information.
Wie ich später erfahre, sind die Segelflieger vor einiger Zeit auf ein Segelfluggelände im Nelson Lake Distrikt umgezogen - und das liegt etwas außerhalb einer bequemen Fahrradanfahrt von Nelson. Vielleicht kann ich bei meiner Weiterreise nochmals versuchen, dort einen Segelflugstart zu machen.
- 14.2. 65 km - in Nelson
Kleine Ausfahrt zum Rabbit Island verbunden mit einem Lunch in Seifrieds Wineyard.
- 15.2. 55 km - Motueka
Abgesehen von einigen Hügeln geht es heute in bequemer Fahrt nach Motueka. Dort will ich denn mal sehen, was ich im Abel-Tasman-Park machen kann. Für's erste mache ich mal einen ausgedehnten Strandspaziergang.
- 16.2. - 25 km - Marahau
Für Wanderungen auf dem Abel Tasman Coastal Track dürfte Marahau besser geeignet sein. Ich fahre heute also zunächst mal in das "urige" Motorcamp "Old Mac Donald Farm" in Marahau. Das Camp liegt nur wenige hundert Meter abseits des Eingangs zum Abel Tasman Track. Also ein für mich optimaler Ort.
Heute verbringe ich nach der kurzen Anfahrt einen recht geruhsamen Tag am Strand.
- 17.2. - Bark Bay
Mit dem Aqua-Taxi fahre ich bis zur Bark Bay und kehre mit einer ca. 6-stündigen Wanderung zurück nach Marahau..
- 18.2. - Torrent Bay
Heute geht's mit dem Aqua-Taxi zur Torrent Bay. Die Wanderung führt mich über den Falls River und die "Cascade Falls" und zurück nach Marahau
- 19.2. - Awaroa Lodge
Für heute ist eine Wetterverschlechterung angekündigt. Morgens haben wir leichten Regen, die Farmer freuen sich, es ist wohl der erste Regen seit 7 Wochen! Aber für heute habe ich das Aqua-Taxi nach Awaroa gebucht. Und wie das nun mal so ist, so richtig eindeutig ist die Wetterlage nicht! Mal leichter Regen, dann Aufheiterungen, dann wieder dunkle Wolken. Aber letztlich bleibt es trocken - ja es wird richtig schön - zumindest in und um Awaroa. Etwas windiger als an den Vortagen, leichte Wellen während der Anfahrt, einige Seewasserspritzer auf meine ohnehin reinigungsbedürftige Brille! Fahrt in den Falls River bis zur Swingbridge, Umfahrung von Tonga Island mit der Sealkolonie, und letztlich ins Awaroa-Inlet und zur Lodge.
Nach einem excellenten Seafood Chowder in der Lodge ein kleiner Rundgang über den Tonga-Sattel bis Onetakehuni. Für die Passage weiter Richtung Süden ist es noch zu früh. Erst nach etwa einer Stunde ist der Wasserstand so weit gefallen, daß eine Durchquerung der Engstelle möglich ist. Aber ich will ja nur einen kleinen Rundgang machen. So kehre ich zurück und mache noch einen ausgedehnten Gang durch das Awaroa-Inlet. Hier und jetzt kann man schon sehr weite Teile der Tidal-Zone betreten!
- 20.2. - Awaroa Lodge
geruhsamer Tag am Awaroa-Inlet, zum Strand, ausgedehnter Gang durch's Inlet.
- 21.2. - 71 km - Takaka-Pohara
Bei wieder recht schönem Wetter und glatter See geht die Fahrt mit dem Aqua-Taxi zurück nach Maharau, vorbei am Tonga-Island mit der Sealkolonie, durch die Tonga-Bucht mit dem Tonga-Arch - durch den selbstverständlich auch der Coastal-Track führt!
Nach einer Kaffeepause im "Park Café" mit einem Stück von dem ausgezeichneten Käsekuchen starte ich so kurz nach 13 Uhr zur Fahrt nach Takaka - Pohara.
Vor mir liegen jetzt 71 km. Es ist zwischenzeitlich recht heiß geworden - so irgendwo zwischen 25 und 30 Grad C! Der aktuelle Wetterbericht sagt Wind aus nordwestlicher Richtung mit 20 kt, abends abnehmend voraus. Für die ersten ca. 12 km ist das ein Vorteil, ich fahre in Richtung Süden, dann folgen gut 25 km nach Westen - also irgendwie Seitenwind und der Rest, na ja, voll gegen den Wind - aber der soll ja später nachlassen! Also los! Schon nach wenigen km kommt die erste recht anspruchsvolle Steigung, parallel zu meiner bei der Anreise gewählten Route über Keiterteriteri - nur ist die gesamte Steigung gebündelt, an einem Stück, ohne große Verschnaufpausen. Es geht so mit einer durchschnittlichen Steigung von 6 %, stellenweise deutlich mehr!
Nach Einbiegen in den SH 60 sieht's recht einladend, recht flach, aus. Ein junger Tramper ruft mir noch zu:"Da hast Du Dir aber nicht die bequemste Richtung ausgesucht. Gleich hinter der Kurve geht's los!" Und er hatte recht! Ein Anstieg aus Seehöhe auf knapp 800 m. Alles in einer langen Steigung, so mit durchschnittlich 7 %, stellenweise deutlich mehr. Aber die schöne Landschaft hat für die Mühen des Anstiegs reichlich entschädigt - und die Vorfreude auf die unvermeidlich folgende Abfahrt. So einige Kilometer vor dem Gipfel gehen mir die Getränke aus. Ich will schon beim nächsten Farmer um etwas Wasser bitten, da taucht irgendwo mitten im Nichts ein kleines Café auf - Terrasse mit schönem Blick zur Küste und ausreichendem Getränkekvorrat
Die Abfahrt bis Upper Takaka - so gut 10 km - ist einfach ein Genuß! Die Straßenführung ist für eine schnelle Abfahrt geeignet, wenn nicht gar einladend aber die schöne Landschaft rät zu moderatem Tempo. Die Wahl liegt beim Radler!
Und dann, in Upper Takaka kommt die Ernüchterung. Die restlichen Höhenmeter können nicht für ein gemütliches "Ausrollen" bis Takaka genutzt werden. Der Wind ist einfach zu heftig und ich muß trotz leichtem Gefälle reichlich gegen den Wind treten!
- 22.2. - 38 km - Collingwood
Heute bin ich irgendwie müde. Daher mache ich schon in Collingwood im dortigen Motorcamp Station. Hier starten auch die Touren zum Farewell Spit. Also ein durchaus geeigneter Ort!
- 23.2.
Mit einer organisierten Tour mit einem Allrad-Fahrzeug geht's heute über Farewell Spit bis zum äußeren Leuchtturm.
- 24.2. 30 km - in Takaka
lokale Rundfahrt
- 25.2. - in Takaka
Das Wetter hat sich deutlich verchlechtert, keine besondere Einladung zu längeren Ausfahrten. Ich verbringe daher einen recht geruhsamen Tag in Takaka.
- 26.2. - 2.3.99 Heaphy Track
In der Nacht hat der angekündigte Regen eingesetzt, nicht so irgendwie, nein es gießt in Strömen! Mit unserem Allradfahrzeug können wir noch die Furten vor der Brown Hut passieren. Lange wird's wohl nicht mehr dauern, bis diese Furten für Autos unpassierbar werden!
Aber wir lassen uns nicht verdrießen. Wir gehen auf den Heaphy Track! Alleine würde ich wohl nicht gehen. Aber so ist es schon richtig, denn schließlich muß man ja immer damit rechnen, daß plötzlich dramatische Wetteränderungen eintreten. Man mag ja die Wanderung bei gutem Wetter beginnen und muß sie vielleicht bei äußerst schlechten Bedingungen beenden!
- 26.2. - Perry Saddle
Bei äußerst heftigem Regen fahren wir zum Parkplatz bei der Brown Hut. Der sonst recht friedlich wirkende Aotere ist durch den heftigen und lang anhaltenden Regen zu einem reißenden Strom geworden. Die Furten kurz vor der Brown Hut sind für unser Allradfahrzeug noch so eben passierbar. Ob der nächste Bus von Collingwood noch bis zum Parkplatz fahren kann, erscheint uns mehr als fraglich. Möglicherweise sind wir also heute die einzige Gruppe, die sich neu auf die Etappe von der Brown Hut zum Perry Saddle begibt!
Wir stapfen bei heftigem Regen los. Die kleinen Creeks oder Streams sind zwischenzeitlich alle zu recht beachtlichen Wasserläufen angewachsen. Nachdem unsere Schuhe völlig durchnässt sind, macht es auch nichts mehr, wenn wir an einigen Stellen gleich durch kleine Streams laufen. Es ist in der Tat manchmal bequemer in der Spur des Wassers als auf den ausgetreten und glitschigen Wanderwegen. Nach rund 6 Stunden erreichen wir völlig durchnässt Perry Saddle. In der Hütte treffen wir noch ein junges amerikanisches Paar, einen Engländer und später stößt noch ein Holländer dazu. Der Holländer kam mit dem Bus aus Collingwood. Und wie wir schon vermuteten, waren die Furten für den Bus unpassierbar. Es musste halt durch's Wasser laufen um zur Brown Hut und damit zum Beginn des Tracks zu gelangen.
- 27.2. - Gowland Downs Hut
Morgens heftiger Regen, kleine Streams und Creeks sind zu gewaltigen Wassertrömen mutiert, teilweise müssen diese kleinen Wasserläufte knietief durchwatet werden, einige Brücken sind nicht breit genug die riesigen Wassermassen zu fassen. Am späten Vormittag erste Aufheiterungen, der Rest des Tages wird eine recht angenehme Tour bis zur Gowland Downs Hut.
- 28.2. - Saxon Hut
Morgens haben wir noch reichlich Regen - aber es klart später rasch auf. In der Nähe der Saxon Hut kann ich einige der seltenen Blue Ducks beobachten.
- 1.3. - Mackay Hut
Heute beginnt es trocken und sonnig, später Eintrübung mit leichem Regen. Am Blue Duck Creek können wir auch heute einige Blue Ducks sichten.
- 2.3. - Heaphy Hut
Auch für die heutige Etappe bis zur Heaphy Hut haben wir gute Witterungsbedigungen
- 3.3. - Karamea - Last Resort
Die letzte Etappe führt uns von der Mündung des Heaphy Rivers entlang der Küste bis etwa 16 km nördlich von Karamea. Vom Parkplatz des Heaphy Tracks fahren wir mit dem Pkw über den Karamea Hill und quartieren wir uns in Karamea in das recht angenehm gestaltete "Last Resort" ein.
- 3.3. - 63 km - St. Arnaud
bis Murchison per PKW, ab Murchison weiter mit dem Rad auf dem SH 63 bis St. Arnaud, gutes Wetter, leichter Rückenwind, insgesamt ein recht geruhsamer Tag!
Mein Weg führt auch an das neue Fluggelände des Nelson Gliding Clubs vorbei. Wir haben einen normalen Wochentag. Es ist daher kein Flugbetrieb. Na ja, wenn's Wetter in den nächsten Tagen ordentlich bleiben sollte, kann ich ja nochmals versuchen, hier zu einem Segelflug über den Nelson Lake District zu kommen.
- 4.3. - Picton - 137 km
nach einem kleinen Anstieg geht es zunächst recht steil hinunter in Richtung Blenheim. Alles läuft so richtig problemlos. Später bemerke ich irgendwelche Geräusche aus dem Bereich "Hinterrad", die ich jedoch nicht genau lokalisieren kann. Es geht ja auch ansonsten ohne Schwierigkeiten weiter. Später in Picton stelle ich fest, daß das Hinterrad einen recht starken "Achter" hat und die Geräusche durch ein ständiges Anschlagen an die rechte Bremse ausgelöst wurden. Ich habe also die ganze Zeit bei jeder Umdrehung des Hinterrades gegen den Bremsdruck pedalieren müssen. Na ja, es war heute nicht so schwierig, es ging letzlich fast nur bergab - zwar in mäßiger Neigung aber bergab, nur der starke Gegenwind war etwas störend. Meine Versuche, den Achter zu beheben, sind nicht von besonderem Erfolg gekrönt. Na ja, dann soll ich wohl in Wellington mal einen Fachmann aufsuchen!
- 5.3. - Überfahrt nach Wellington
Einen Fahrradladen habe ich in Wellington schnell gefunden, die Leute sind auch bereit, mir sofort zu helfen - aber, aber! Bei genauerem Hinsehen, stellen wir fest, daß der "Achter" durch einen größeren Riß in der linken Felgenflanke verursacht wurde. Da hilft kein Nachziehen der Speichen! Eine neue Felge muß her. Leider hat man hier im Laden keine passende vorrätig, man ist hier mehr auch Montain-Bikes und Rennsport-Maschinen eingerichtet. Aber man will eine beschaffen. Wir haben heute Freitag, ich muß daher bis Montag warten. Na, gut, dann schauen wir uns mal in Wellington um. Der Samstag bringt eh nur Regen und lädt somit nicht zu besonderen Radausflügen ein!
- 6.3. - Wellington
Der einsetzende Regen erlaubt nur einen kleinen Spaziergang durch Welligton, netter Abend in einer griechischen Taverne
- 7.3. - Wellington
Das Wetter hat sich nicht wesentlich gebessert. Also der richtige Tag für einen Besuch im neuen Nationalmuseum "Te Papa".
- 8.3. - Wellington
Die Anlieferng der Felge hat sich etwas verzögert. Aber die freundlichen Leute im Fahrradladen bleiben optimistisch und versprechen, die Arbeiten sofort nach Anlieferung der Felge durchzuführen. Ich soll mal am frühen Nachmittag nochmals nachfragen. Na, ja, ich hatte schon nicht mehr daran geglaubt, aber die Reparatur war ausgeführt. Aber für eine Weiterreise in Richtung Norden war es nun doch zu spät.
- 9.3. - Bustransfer nach Napier
Für heute wurde großräumig Regen vorausgesagt. Ich fahre daher mit dem Bus. So kann ich auch wieder einige Tage Zeitverlust durch den "Zwangsaufenthalt" in Wellington ausgleichen.
- 10.3. - 125 km - Wairoa
Morgens bedeckt, recht starker Wind aus Nord-Nord-Ost, insgesamt schon wegen der Topografie eine recht anstrengende Etappe. Aber heute durch den starken Wind mit "Zusatzbonus"!
Wairoa erreiche ich trotz nur kleiner Pausen recht spät. Und kurz vor Wairoa hat's mich noch erwischt! Plattfuß am Hinterrad. Der Reifen ist durch ein scharfkantiges Stück Schotter durchlöchert. Morgen werde ich wohl einen neuen Reifen beschaffen müssen - sofern in Wairoa ein Fahrradladen zu finden ist! Aber damit nicht genug: Abends löst sich auch noch die Verschraubung eines Brillenglases. Na ja, vielleicht gibt's ja auch noch einen Optiker oder Uhrmacher im Ort!
- 11.3. - 43 km - Morere Hot Springs
Nacht's hat entgegen der Prognose leichter Regen eingesetzt, stoppt jedoch morgens. Brille und Rad können morgens in Wairoa in Ordnung gebracht werden. Dann stabilisiert sich das Wetter. Ich kann zur nächsten Etappe aufbrechen.
Zunächst kleinere recht steile Steigungen, gleich hinter dem Ortsausgang, dann eine langgezogene, wellige Strecke bis Morere Hot Springs. Hier machte ich zunächst nur eine Kaffeepause. Aber als wieder beständiger Regen einsetzt, breche ich die Tagesetappe hier ab und verbringe den Rest des Tages im lokalen Campground und in der recht schönen Anlage der Hot Springs.
- 12.3.- 62 km - Gisborne
morgens heftiger Regen und gleich die erste nennenswerte Steigung auf den Morere Hill! Es geht so mehr oder weniger steil - um 7 % im Schnitt - für knapp 4 km aufwärts. Einige LKW's sind heute besonders agressiv und so stoppe ich zweimal um dann nur mit größter Mühe am Hang wieder anzufahren! Nach einer etwas längeren Abfahrt wartet der nächste Hügel mit nur unbedeutend geringerer Neigung - aber etwas mehr Höhenmeter! Die dann folgende Abfahrt geht im Regen unter. Bei diesem Wetter haben meine Bremsen nur eine äußerst geringe Wirkung. Ich muß daher von Anfang an darauf achten, nur mit moderatem Tempo bergab zu fahren! Für die etwa 10 km Abfahrt ist die Betätigung der Bremse eine recht anstrengende Angelegenheit.
Nach gut 30 km finde ich das erste Gasthaus um eine Tasse Kaffee zu trinken. Der Wirt ist hierauf gar nicht eingestellt, aber er macht mir in seiner privaten Küche einen recht ordentlichen Kaffee und will dafür noch nicht einmal Geld annehmen - es ist ein Geschenk an einen reichlich druchnässten Radfahrer mit den besten Wünschen für die weitere Reise!
Für die restliche Strecke bessert sich das Wetter. Mit angenehmen Temperaturen und Sonnenschein erreiche ich Gisborne.
- 13.3. - Gisborne
geruhsamer Tag in Gisborne. Hier steht man völlig im "Jahr-2000--Fieber". Mitten in der Stadt wurde extra eine Count Down Clock eingerichtet, damit auch jederman sehen kann, wie mit jeder Sekunde die Jahrtausendwende näher kommt!
Gisborne ist stolz darauf, die Stadt zu sein, die als erste den Sonnenaufgang des 1.1.2000 sehen kann. Na, ja, die noch weiter östlich liegenden Ansiedlungen Neuseelands kann man tatsächlich bestenfalls als etwas größere Weiler bezeichnen und so ist die Behauptung, Gisborne sei die "Stadt", die als erste den Sonnenaufgang sehen kann, wohl zutreffend.
In diesem "Sonnenaufgangs-Rausch" hat man wohl ganz vergessen, daß Gisborne auch die Stadt des frühesten Sonnenunterganges ist. Und da wir hier und heute nur wenige Tage vor dem Herbstanfang stehen, kann man das Ergebnis auch deutlich wahrnehmen: Kurz nach 7 Uhr ist es schon dunkel! Deutlich früher als noch vor einigen Tagen an der Westcoast in Kamarea.
- 14.3. - 107 km - Te Puia Springs
Mit herrlichem Spätsommerwetter, recht angenehmen Temperaturen und sehr klarer Sicht starte ich zur Umfahrung des East Cape. Von den im Wetterbericht angekündigten Regenschauern ist weit und breit nichts zu bemerken. Mit einigen moderaten Steigungen geht es zügig bis Tologa Bay. Nach einem kurzen Abstecher zur alten Wharf geht's dann weiter zur Tokomaru Bay. Kurz vor Tokomaru gibt es noch einmal einen kurzen, in Teilbereichen recht heftigen Anstieg und - ein starker Regenschauer zwingt mich nun doch, meine Regenjacke hervorzukramen. Der Wetterbericht war dann wohl doch nicht so falsch!
Es ist noch reichlich früh. Ich kann daher heute nach einer kurzen Pause weiter bis nach Te Puia Springs fahren. Hier sind wohl einige recht heftige Regenfälle niedergegangen. Alles ist naß und es hat deutlich abgekühlt. Na ja, dann kommt ein Besuch in den Hot Pools doch recht gelegen! Denkste, die Quellen gehören zum örtlichen Hotel und dort ist alles verriegelt. Auch durch klopfen und läuten kann niemand hervorgeholt werden. Vergessen wir Hotel und die Hot Pools, gleich hinter der nächsten Straßenbiegung finde ich im kleinen Motel eine nette und relativ preiswerte Unterkunft.
- 15.3. - 78 km - Te Araroa
Ein weiterer herrlicher Spätsommertag. Die ersten 50 km bis Tikitiki ist es eine sehr angenehmen, fast entspannende Fahrt durch herrliche Landschaft. Es geht in ständigem leichten Auf und Ab durch eine kaum besiedelte Region.
Bei Tikitiki beginnt eine längere Steigung mit teilweise recht steilen Passagen. Hier - mitten im nirgendwo - werde ich von einem sehr heftigen Regenfall begleitet. Es geht so etwa 20 Minuten starker Regen vermischt mit Hagel nieder. Ich kann mich nirgendwo unterstellen, habe keine andere Wahl als durchzuradeln. Kurz vor meiner Ankunft in Township Te Araroa und vor mir liegt - als sei nichts geschehen - der Strand und der offene Ocean. Nach einer kurzen Kaffeepause und einem kleinen Einkauf fahre ich weiter ins Holiday Camp.
- 16.3. - East Cape / 48 km Waihau Bay
Sonnenaufgang am Lighthouse des East Cape. Es sind schon einige km zu fahren und man sollte auch vor Sonnenaufgang am Leuchtturm sein. Für diesen Abstecher verzichte ich auf's Fahrrad und lasse mich von einem Allrad-PKW fahren.
Nach der Rückkehr zum Holiday-Park breche ich zur Weiterfahrt in Richtung Westen auf. Gleich hinter dem Eingang zum Holiday-Park beginnt die erste Steigung. Es ist recht anstrengend, aber der schöne Blick auf die Bucht von Te Araro entschädigt für alle Mühen. Im weiteren Verlauf folgen noch weitere heftige Anstiege und das ganze wird noch durch einen starken Gegenwind erschwert. Ich belasse es daher heute bei einer recht kurzen Etappe und mache im Motorcamp von Waihau Bay Station.
- 17.3. - 109 km - Opotiki
Mal wieder eine leichte Wetteränderung, morgens bedeckt, kurzzeitig leichter Regen. Am späten Vormittag klart es auf und es wird wieder recht sommerlich warm. Ich habe zwar noch weiterhin Gegenwind, aber die Windstärke hat gegenüber gestern erheblich nachgelassen. Auf der gesamten Strecke geht es ständig auf und ab, aber ohne besonders große Höhendifferenzen, jedoch mit einigen recht steilen Anstiegen (so um die 10 %).
- 18.3. - 49 km - Whakatane
Die heutige Etappe ist im großen und ganzen recht angenehm, nur wenige - wenn auch heftige - Anstiege.
Whakatane erreiche ich recht früh. Es verbleibt nach Bezug meines Motels ausreichend Zeit für einen geruhsamen Nachmittag.
- 19.3. - White Island
Heute beteilige ich mich an einer Bootsexcursion nach White Island. White Island ist ein aktiver Vulkan und liegt so etwa 50 km vor der Küste.
Wir haben Gelegenheit, für mehrere Stunden durch den Vulkankrater zu laufen. Es ist eine recht eigenartige Atmosphäre, irgendwie unwirklich, eine Mondlandschaft. Aus der größten Öffnung des Krater entweicht eine gewaltige dunkelgraue Dampffahne. Aus vielen kleineren Öffnungen steigt schwefelhaltiger Dampf empor. An anderen Stellen wird ununterbrochen feiner Staub ausgeblasen. Es brodelt an allen Stellen. Über dem gesamten Krater liegt ein mehr oder weniger starker Schwefelgeruch.
In früheren Jahren hatte man versucht, den Schwefel abzubauen und wirtschaftlich zu verwerten. Die Sache war auf Dauer nicht wirtschaftlich. Heute kann man nur noch einige Trümmerstücke der alten Einrichtungen sehen. Die Sache war auch nicht ganz ungefährlich. Bei einem Vulkanausbruch sind beispielsweise die auf der Insel befindlichen Arbeiter zu Tode gekommen. Vom nächsen Versorgungsschiff wurden nur die zerstörten Gebäude gefunden. Von den getöteten Arbeitern wurden keine Spuren mehr gefunden.
- 20.3. - 119 km - Tauranga
Die Etappe nach Taurange/Mount Manganui ist mal wieder eine der wenigen längeren relativ flachen Strecken. Trotz der recht großen Distanz eine eine angenehme Tagestour. Zunächst steuere ich Mount Manganui an. Aber hier ist keine Übernachtungsmöglichkeit mehr zu finden. An diesem Wochenende findet mal wieder eine größere Veranstaltung statt. Ich fahre daher über die Harbour Bridge nach Tauranga und quartiere mich etwas außerhalb in einem kleinen Motorcamp en.
- 21.3. - 76 km - Matamata Hot Springs
Heute habe ich nochmals einige größere Anstrengungen vor mir. Zunächst muß ich über die Kamai Range und anschließend erwartet mich recht heftiger Gegenwind. Das Motorcamp in Matamata Hot Springs ist eine recht schöne Anlage und durchaus auch für einen längeren Aufenthalt geeignet.
- 22.3. - 98 km - Miranda
Auch heute wieder eine recht einfache Etappe. Der größte Teil der Strecke ist flach, der Gegenwind erträglich. Station mache ich mal wieder in einem Motorcamp mit Thermalquellen.
- 23.3. - 37 km - Pokeno
Für die abschließende Etappe nach Auckland wähle ich den direkten Weg durch das Miranda Valley. Leider ist es wieder recht regnerisch. Ich mache daher in Pokeno, nur wenige km vor Beginn des Motorway nach Auckland, Schluß. Den Rest fahre ich mit dem Bus. Ich erspare mir so den nicht besonders angenehmen Weg über den engen und stark befahren Isthmus.
- 24.3. - 31.3. - Auckland
Ursprünglich wollte ich ja die verbleibenden Tage bis zum Rückflug für einen Besuch von Great Barrier Island und Waiheke Island nutzen. Aber die Wetterlage ist recht ungünstig mit viel Regen. Ich verzichte daher auf diesen Abschluß der Reise.
Es verbleibt in den wenigen regenfeien Perioden bei einigen kurzen Ausfahrten nach Parnell, Devonport sowie Mission und Heliers Bay. Im übrigen verbringe ich bis zu meiner Rückreise einige recht geruhsame Tage in Auckland.
- 31.3. - Rückflug