Wandern in Island

Ausrüstung

Wer in Island Tag und Nacht in der freien Natur sein will, benötigt eine gute und damit auch teure Ausrüstung. Ohne hier alle Details aufzuzählen, möchte ich auf gewisse Gegenstände der Ausrüstung näher eingehen.

Kleidung

Das Schichtenprinzip bewährt sich auch in Island; eine Gore-Texjacke ist unverzichtbar; Schuhe sollten möglichst wasserdicht (nicht wie meine!) und stabil sein, da es zum einen häufig regnet und zum anderen das Gelände alles andere als topfeben ist (Geröll und sogenannte Thufurwiesen gehören zur Tagesordnung); Handschuhe sind während der Sommermonate nicht unbedingt notwendig; wer beabsichtigt, Flüsse zu queren (ohne wird es kaum gehen), der sollte zusätzlich Trekkingsandalen mit sich nehmen.

Zelt

Unser Zelt (Exped Orion) hat sich sehr bewährt, da es nicht nur starkem Wind und Dauerregen standhielt, sondern auch so viel Platz bot, dass man keine Platzängste bekam, musste man einmal mehrere Stunden besseres Wetter abwarten. Ist das Innenzelt genügend hoch, so hat man auch den Komfort, einigermassen ungefährlich im Zelt kochen zu können.

Schlafsack und Unterlage

Bei einem guten Zelt muss man kein Wunderding von Schlafsack mit sich führen, sollte aber bei einer gut isolierenden Unterlage (Therm-a-Rest o.ä.) nicht sparen.

Sonstiges

Rucksackhülle keinesfalls vergessen!; Wanderstöcke können auf steilem oder unebenem Gelände nützlich sein; Kochen: Falls nicht im Zelt gekocht wird, muss der Kocher windfest sein; Gaskartuschen sind in Island von folgenden Marken erhältlich: Gamping Gaz (Verkauf an den meisten Shell-Tankstellen) und Primus (Verkauf an den Esso-Tankstellen); Dosenöffner nicht vergessen.


Grundsätzliches zum Wandern

Wer gerne wandert, ohne mit Menschen in Kontakt zu kommen, ist in Island am richtigen Ort, doch Vorsicht (!), wo das Auto hingelangt, hat es auch Menschen - sprich Nationalparks und Naturschutzgebiete sollte man meiden, vielmehr lohnt es sich, jeweils detaillierte (1:100'000) Karten bei sich zu haben. Auf diese Art hat man die Möglichkeit, kaum erschlossene beziehungsweise besiedelte Gebiete zu finden, von welchen es auch an der Ringstrasse genug hat. Hier bietet sich einem garantiert eine einsame und lohnenswerte Wanderung, denn bereits nach einer Stunde Entfernung zur Ringstrasse sieht man meist weder Häuser, Strassen noch Menschen mehr. Wer einige Beispiele möchte, kann sich auf dieser bebilderten Tour ansehen, wo wir unsere Ausgangspunkte für Wanderungen gewählt haben.


Mit dem Bus unterwegs

Bus fahren in Island ist recht ungewohnt, da jeder aus- und zusteigen kann, wo er möchte. Dieser Luxus hat jedoch einen Haken, denn es sollte nicht damit gerechnet werden, dass der Bus am nächsten Tag zur gleichen Zeit wieder am selben Ort ist. Es ist deshalb ratsam, etwas zu früh an der Strasse zu stehen. Die Busfahrer halten zum Glück des Trekkers die angegebenen Zeiten recht gut ein, dennoch wurden wir hie und da versetzt, was bei eisiger Kälte und strömendem Regen kein Vergnügen ist.

Das "Leidabók" ist des Trekkers Bibel, weil es alle Fahrpläne der isländischen Buslinien enthält. Man erhält diese Broschüre in Reykjavik gratis beim Campingplatz, beim Tourist Center oder beim BSI Center (Vatnsmýrarvegi 10). Beim letzeren sind auch alle Tickets erhältlich, von welchen ich das Rundreiseticket inklusive der Westfjorde empfehlen kann, das zu einer One-Way-Rundreise der Insel befähigt. Dieses Rundreiseticket kostet ISK 21'600 und gewährt zudem an einigen Orten (z.B. die meisten Zeltplätze) eine Ermässigung von 10%.

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BjörnSchepplerWebPage Island - Reiseinformationen für Trekker

© by Björn Scheppler 21. September 1998