sweetie1 Okay, Du wolltest es ja wissen...

(letzte Änderung: 27.Juni 1998)

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Judy's kleiner Wegweiser
English version ein paar Worte über mich ein Blick in den virtuellen Spiegel meine Freundinnen
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meine Fotos weise Worte (leider nicht von mir) andere tolle Web Sites

Einige Worte über mich...

Vorweg möchte ich mich für die zeitweise holprige Ausdrucksweise entschuldigen. Zwar ist Deutsch meine Muttersprache, die ich als Österreicher auch täglich verwende, doch leider gibt es für viele im Englischen geläufige Ausdrücke und Redewendungen der Trans*-Gemeinschaft kein treffendes Deutsches Äquivalent. Falls Dir Englisch nicht völlig fremd ist kann es manchmal ganz gut sein, die betreffende Stelle auch in der Englischen Version nachzulesen um genau zu verstehen was ich meine.


einen aktuelleren Nachtrag zu meiner Biographie findest Du übrigens auf der nächsten Seite.
Falls Du kurze und prägnante Informationen bevorzugst, schau doch auf meiner "Zahlen und Fakten" Seite vorbei.
Und dann sind da natürlich noch die umfangreichen Berichte über meine ersten beiden Abende als Frau in der "realen Welt".

Ich bin ein Kind der Sechziger und zum Zeitpunkt des Verfasens dieser Seite 34 Jahre alt. Meine frühesten Erinnerungen im Zusammenhang mit meiner Faszination für Frauenkleider gehen zurück bis mitte der Sechziger Jahre. Ich bin zwar ein Einzelkind, aber es gab da ein Mädchen, mit dem ich sozusagen aufgewachsen bin. Unsere Väter waren Schulfreunde und unsere Familien verbrachten praktisch jedes Wochenende miteinander.
Wie die meisten Kinder machten wir all die gängigen Rollenspiele durch, wobei ich allerdings so oft wie möglich weibliche Rollen annehmen wollte (wie zum Beispiel die "Frau Lehrerin" etc.). Nachdem Kinder ja bekanntlich wesentlich toleranter sind als Erwachsene fand sie auch nichts dabei und ließ mich sogar ihre Kleider tragen, was ich natürlich auch über Gebühr ausnutzte (solange ich noch in ihre Sachen paßte). Ich erinnere mich noch, daß wir eines Tages sogar auf die Straße gingen und ich ihr blaues Sommerkleidchen mit weißen Tupfen und Puffärmeln trug. Das war auch der erste (und bislang einzige) Tag in meinem Leben, an dem mich ein Fremder auf der Straße "Mädchen" nannte (Das Kleid war mir damals schon etwas knapp und der Hausmeister rief mir nach "Du hast den Reißverschluß offen, Mäderl!"). Ich war damals höchstens 5 oder 6 Jahre alt, aber es war so aufregend für mich, daß ich heute noch alles bildlich vor mir sehen kann.
In dieser Tonart ging es weiter bis ich etwa 14 war und sie mich eines Tages fragte, "Sag, mußt du eigentlich immer weibisch ausschauen?". - "Nein," log ich... und dieser Teil meiner Kindheit war damit Vergangenheit.
nessa

jean Mit der Zeit verloren wir einander etwas aus den Augen, also machte ich mich über die Garderobe meiner Mutter her, sooft meine Eltern außer Haus waren. Ich ließ mir die Haare wachsen, und mit entsprechender Frisur und Makeup war ich recht zufrieden mit meiner weiblichen Erscheinung. Allerdings verließ ich niemals das Haus en femme (nur einmal traute ich mich zumindest auf den Balkon), und es erschien mir auch absolut unmöglich, meine Eltern in mein kleines Geheimnis einzuweihen.
Damals begann ich auch, alle verfügbaren Informationen über Transvestiten und Transsexuelle zu sammeln, die die Medien zu bieten hatten. Ich hatte bereits eine große Sammlung von Zeitungsausschnitten und Fotos von Transvestiten (natürlich keine Pornos). Besonders angetan hatte es mir Romy Haag, von der ich unzählige Schnipsel wie mein Heiligtum hütete. Ich verpaßte natürlich auch keine der damals noch recht zahlreichen Travestieshows im Fernsehen. Mit 18 kaufte ich mir einen Bildband mit Titel "As A Woman". Darin waren viele Fotos und auch ein wenig schriftliche Information von bzw über Transvestiten und Transsexuelle in Australien. Viele von ihnen arbeiteten in Travestieshows, sogenannten "All Male Revues" und ich träumte davon, eines Tages nach Australien zu ziehen und in ihrer Gemeinschaft zu leben.
Ich hielt all meine Schätze in einem kleinen Schrank unter Verschluß, und als ich dann meine jetzige Frau kennenlernte und von zu Hause auszog, traute ich mich nicht, sie mitzunehmen. Also verstaute ich sie in einem alten Wäschekorb im Keller meiner Eltern. Nach ein paar Jahren entrümpelte meine Mutter den Keller und befand, daß ich die Dinge, die ich immer noch nicht geholt hatte auch nicht mehr brauchen würde... UND SO IST VON MEINEN HEILIGTÜMERN HEUTE LEIDER NICHTS MEHR VORHANDEN!

Ich war mir überhaupt nicht klar, wo ich mich in der Gesellschaft einordnen könnte. Ich fühlte mich immer sehr stark zu Frauen hingezogen, doch wollte ich gleichzeitig auch wie eine Frau aussehen. Das wurde dann auch zu einer großen Hürde bei meinen Mädchenbekanntschaften..
Ich hatte eigentlich so gut wie nie eine feste Freundin. Die Mädchen, die ich kannte meinten durchweg ich sei der beste Freund zum Reden, aber mehr wollten sie von mir eigentlich alle nicht wissen.
Das lief so, bis ich mit 24 die Frau kennenlernte, mit der ich jetzt verheiratet bin. Als wir uns zum erstenmal trafen hatte ich erstmals das Gefühl, daß sich jemand wirklich für mich interessiert. Ich war extrem nervös als ich die erste Nacht bei ihr verbrachte und gestand ihr auch, daß ich noch Junfrau war. Sie wahr sehr liebevoll und geduldig und gab mir alle Zeit der Welt die ich brauchte, um meine Aufregung und Verkrampfung loszuwerden.
In diesen langen Nächten sprachen wir sehr viel und eines Tages befand ich, sie hätte ein Recht darauf, auch über mein kleines Geheimnis bescheid zu wissen. Ich brauchte eine Ewigkeit, um die richtigen Worte zu finden und als sie mir endlich über die Lippen kamen gab sie mir keine Antwort... sie war inzwischen eingeschlafen.
dreaming

cori Nun, da meine Frau recht dominant ist (im sozialen Sinn des Wortes) und ich kein unterwürfiger Mensch bin (allerdings ohne selbst Anspruch darauf zu erheben, andere zu dominieren) wurde unsere Ehe mit den Jahren zu einem ständigen häßlichen Machtkampf. Im nachhinen war ich daher recht froh, daß ich mich ihr gegenüber doch nicht als Transe geoutet habe. So verging also ein weiteres Jahrzehnt. Wenn ich allein zu Hause war (was selten vorkam) fiel ich über ihre Garderobe her und war mittlerweile noch zufriedener mit meiner weiblichen Erscheinung, als damals bei meinen Eltern. Ich kaufte ihr unmengen von Armreifen, hauptsächlich um sie selbst tragen zu können. Ja, ich muß zugeben, ich habe einen echten Tick, was Armreifen angeht. Ich liebe es, sie auf meinen Armen zu spüren und ich liebe das Geklimper, das sie bei jeder Bewegung machen (na ja, bei der Menge, die ich mir immer überstreifte, hatten sie eigentlich gar keine Möglichkeit mehr zu klimpern *grins*)
Allerdings dürfte sie eines Tages festgestellt haben, daß Armreifen gänzlich aus der Mode gekommen waren und warf sie alle weg (war ja nur billiger Modeschmuck). Als ich feststellte, daß sie alle nicht mehr da waren, war das einer der schwärzesten Tage meines Lebens...

Okay, nach all diesen Jahren wußte also immer noch niemand über mein kleines Geheimnis bescheid, als ich im Sommer 1996 erstmals ins Internet einstieg und nach kurzer Zeit Debbie's Chatrooms fand. Ich fand sehr viele Freunde dort und dadurch gelang es mir, die beiden Seiten meiner Persönlichkeit weitgehend in Einklag zu bringen.
Ich analysierte meine persönliche Situation und glaube sogar einige Gründe für meine eher ungewöhnlichen Vorlieben gefunden zu haben.
Meine Mutter erzog mich sehr stark in dem Geist, daß alle Menschen gleiche Rechte haben, so daß ich vermutlich die schwächeren Mitglieder der Gesellschaft unbewußt sogar als die "besseren" Menschen ansehe.
Sie lehrte mich, daß man Frauen den höchsten Respekt entgegenbringen muß und daß man sie extrem einfühlsam und umsichtig behandeln muß. Nun, wer möchte nicht gern in so einer herrlichen Situation sein (zumindest wenn sich alle an diesen Grundsatz halten würden)?
Außerdem vermittelten mir meine Eltern stets den Eindruck, Mädchen seien entweder lieb oder hübsch, während Buben nur entweder schlimm oder gescheit sein konnten.
Ich wurde den anderen Erwachsenen immer als überaus gescheites Kind vorgeführt. Aber mir selbst war es eigentlich scheißegal, ob ich gescheit war oder nicht. Ich wünschte mir so sehr, daß mir jemand sagen würde, wie lieb ich sei. Aber ich war ja kein Mädchen, also hat man von mir wahrscheinlich auch nicht erwartet, lieb zu sein...
gloria

patricia Nachdem ich all das über mich herausgefunden hatte, dachte ich mir wieder einmal meine Frau hätte ein Anrecht darauf zu erfahren, daß ich einen sehr wichtigen Teil meiner Persönlich all die Jahre vor ihr versteckt hatte. Natürlich wollte ich nicht so einfach mit der Tür ins Haus fallen, aber eines Abends im Mai 1996 faßte ich endlich den Mut, ein Gespräch über Geschlechterrollen anzufangen.
An diesem Abend erzählte ich ihr von all diesen Erfahrungen in meiner Kindheit. Sie schien recht interessiert zu sein, also faßte ich den Entschluß, ihr langsam mehr über mich zu offenbaren. Allerdings habe ich ihr noch immer nichts von meinen heimlichen Verkleidungen und meinen Besuchen in den Chatrooms erzählt. Und irgendwie scheint der richtige Moment in entspannter Atmosphäre für uns einfach nicht zu kommen.
Irgendwie hoffe ich, daß ich ihr doch noch eines Tages alles über mich erzählen kann. Sie könnte mir ja sogar in Make Up Fragen und der Auswahl der Garderobe behilflich sein, oder sogar Fotos für meine Web Site aufnehmen.
Aber es sieht so aus, als hätte ich den Faden verloren und es ist schwer, jetzt noch an dieses Gespräch von damals anzuknüpfen. Ein kleiner Erfolg war zumindest, daß wir für eine Weile weniger stritten, nachdem ich ihr die Analyse meiner Kindheit nähergebracht hatte.

Ich ziehe immer noch ab und zu Frauenkleider an, wenn ich alleine bin, aber diese Gelegenheiten sind leider sehr rar. Aber dank der Vorzüge des WWW kann ich wenigstens in den Chatrooms täglich Judy sein, und ich genieße jede Minute davon in vollen Zügen.
Ich kann endlich Judy als einen Teil meiner Persönlichkeit akzeptieren, für den ich mich nicht zu schämen brauche. Und auch meine weibliche Seite hat inzwischen gelernt, meine männliche Seite zu akzeptieren (ja, ich gehe immer noch gern auf den Fußballplatz und gröhle mit einem Bierbecher in der Hand mit der Menge mit).
Es ist für mich, als würde ich mir nun nur noch die Rosinen aus dem Kuchen picken, mir nur die Vorzüge beider Seiten meiner Persönlichkeit aussuchen. Ich habe keine Ahnung, wie weit mich das noch führen wird, aber der erste Schritt ist getan. Und was die Zukunft bringen wird, weiß man sowieso nie, ABER ICH BIN BEREIT, IHR INS AUGE ZU SEHEN!

Nun, diese Geschichte ist offensichtlich alles andere als aktuell, jetzt wo ich meine eigene Garderobe und meine eigene Fotos habe. Falls ich Dich nicht bereits zu viel gelangweilt habe, blättere bitte auf die nächste Seite um zu erfahren, wie es mir letztlich gelungen ist, daß diesem kleinen Vögelchen auch Flügel gewachsen sind....

Ach ja, die Fotos auf dieser Seite zeigen natürlich nicht mich.
Alle Frauen auf diesen Bildern sind "echte" (als solche geborene) Frauen, die aber alle auf irgendeine Weise für meine Zielvorstellung für Judy stehen.
Fotos von mir gibt es auf meiner Fotoseite zu sehen.


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