Was ist.... S.V.V.?
S.V.V. heißt Selbst-Verletzendes-Verhalten und tritt in ganz verschiedenen Formen und in verschiedener Intensität auf.
Am bekanntesten sind wahrscheinlich Dinge wie:
- schneiden mit scharfen Gegenständen wie z.B.: Rasierklingen und Messer,
- mit Scherben die Haut aufritzen,
- sich oberflächliche Hautverletzungen zufügen (kratzen) und
- mit Zigaretten oder Bügeleisen verbrennen/-brühen.
- wiederholtes Kopf(-auf-)schlagen,
- Finger in die Augen bohren,
- in Hände, Lippen oder andere Körperpartien beißen,
- abbeißen von Fingerkuppen,
- exzessiver Sport, ungesunde Ernährung und zu wenig Schlaf
Ein paar Zahlen und Ursachen...
Genaue Zahlen, wie viele Menschen sich in Deutschland selbst verletzen gibt es nicht, nach Schätzung sind es ca. 800.000 Mädchen, mit Sicherheit sind es aber mehr. Daten über Jungen gibt es kaum, es wird jedoch vermutet, dass die Zahl
wesentlich geringer ist; das Verhältnis ist etwa 5:1.
Dass sich hauptsächlich Mädchen selbst verletzen kann man wohl darauf zurück führen, dass sie nach gesellschaftlichen Normen ruhiger und fürsorglicher als Jungen sein sollen, ihre Aggressionen also nicht ausleben dürfen. Schon in der Erziehung haben sie Angst vor Liebesentzug, da sich ihre Aggressionen als erstes gegen die Mutter richten, dies führt zu einem nach innen richten der Aggressionen, Jungen reagieren eher fremdaggressiv.
S.V.V. beginnt häufig in der Pubertät, sie ist eine schwierige Phase in der es ein großes Aggressionspotential gibt, dass Mädchen schlecht nach Außen bringen können, da die Gesellschaft sie meist schon in das Bild des lieben,
freundlichen Mutterwesens hinein drängt. Sie suchen die Fehler oft bei sich selbst, wenn sie einen Verlust von Liebe und Anerkennung erfahren, nachdem sie versucht haben, ihre Interessen durchzusetzen. Aus diesem Konflikt resultiert oft eine depressive oder autoaggressive Reaktionen.
(porc-épic)