Michi wird neben Peter Schöttel als das zweite große Urgestein bei Rapid bezeichnet. Schon mit 5 Jahren fing er bei Rapid an. Anfangs hatte er zuerst ein Jahr nur trainiert, ehe er endlich bei den C-Knaben (damals noch auf der Pfarrwiese) spielen durfte. Besonders faszinierten ihn dabei die vielen Zuschauer bei den Spielen der Ersten bzw. der schmale Gang.
Bei Rapid hat er prinzipiell alle Nachwuchsmannschaften durchlaufen. Nur in der Jugend wurde er an Gablitz verliehen, da dort seine Freunde spielten. Das war sehr lustig und dort hat er auch Erfahrung in der Ersten gesammelt. Bei der Rückkehr zu Rapid war es anfangs sehr schwer, sich durchzusetzen=> es ging Schritt für Schritt.
Er ist dann unter Hans Krankl in die Erste gekommen. Das war 1990 im Winter beim letzten Spiel gegen den Sportclub und die Verteidiger Poiger und Pecl waren verletzt. Da hat er gut gespielt. Eine seiner Stärken ist überhaupt die, daß er bei wichtigen Spielen gut drauf ist.
Für
die vielen Ups und Downs in seiner Rapid-Karriere sind drei Faktoren verantwortlich:
seine eigene Leistung, seine Gesundheit und wie es Rapid in der jeweiligen
Situation gegangen ist. Er
hatte viele Verletzungen zu beklagen,weil er ein kämpferischer Typ
ist. Er schont sich eben nicht.
Obwohl er sich die Legionärszeit in Italien sicher auch erfolgreicher vorgestellt hatte, waren die eineinhalb Jahre eine tolle Erfahrung für ihn, vor allem das erste bei Reggiana. Bei Lecce kam knapp nach seinem Wechsel ein neuer Trainer, der seine Spieler mitbrachte. Da passte er nocht mehr in sein Konzept. Noch dazu war er am Knöchel lädiert und seine Familie war nicht bei ihm. Das spielte alles zusammen.
Es besteht immer noch telephonischer Kontakt zu Kollegen, der allerdings mit der Zeit immer weniger wird. Vor nicht langer Zeit haben aber sie die damaligen Nachbarn in Wien besucht und das war nett.
Bei der Rückkehr zu Rapid war er auch nicht vom Glück verfolgt und hatte sich's leichter vor gestellt. Rapid hatte zu der Zeit auch sehr gute Manndecker (gemeint sind P. Schöttel und K. Ratajczyk). Für ihn war es aber nix Neues; er hat sich immer alles erkämpfen müssen, hatte nie einen Bonus. Egal ob bei den Medien oder bei den Fans. Hängt vielleicht auch damit zusammen, daß er ein disziplinierter Spieler ist,der nicht sehr auffällig agiert. Von den Mitspielern und seinen Trainern wurde er aber mehr respektiert, das zählt auch mehr.
Das
Benehmen gewisser Anhänger, die ihn auspfeifen, schmerzt ihn natürlich
sehr. Sein Gedanke darüber ist, daß es eben Spieler gibt, gegen
die anscheinend Vorurteile bestehen. Kann aber auch sein, daß es
sich um ein österreichisches Problem handelt, daß die Verteidiger
geringgeschätzt werden. In Österreich ist es vor allem bei Rapid
schwieriger. Wenn man sich hier hält, dann muß man auch gewisse Leistung
gebracht werden.
Für Michi ist es eine Riesenehre, neben Peter Schöttel als das zweite große Rapid-Urgestein zu gelten. Er war von klein auf Rapid-Fan, ist im 14. Bezirk aufgewachsen und mit seinem Vater auf die Pfarrwiese gegangen.
Er verkörpert mit Kampfgeist und Willen genau das, wofür Rapid steht. Aus diesem Grund versteht er teilweise die Fans nicht, daß sie das nicht anerkennen wollen. Er fühlt sich als echter Rapidler.
Er hat sich sehr gefreut, als sich Baric gemeldet hat und hofft, daß er trotz seines Alters ein Teil beim Neuaufbau der Nationalmannschaft sein darf.
Seine
Familie spielt eine ganz wichtige Rolle in seinem Leben. Seine Frau ist
überhaupt super, ein Typ zum Pferdestehlen. Sie kenne sich schon sehr
lange und sie lebt mit ihm und ist verständnisvoll, kann ihm
aber auch den Leistungsdruck nehmen, wenn daheim über andere Dinge
gesprochen wird. Seine Tochter Julia wurde in Italien geboren und ist 3
Jahre alt, Lukas 1 Jahr. Zu
Beginn war's bei ihm anstrengend mit schlaflosen Nächten, er ist ein
Rabauke.
Was eine mögliche Männermode-Model-Karriere anbelangt, weiß er nicht ob er trotz seines Interesses für die Mode, genug Klasse dafür hätte. Wäre aber nicht schlecht.
(Inhalt und Familienfoto stammen vom Rapid Magazin Nr. 6 Dezember 1999)