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"Am Wegesrand blüh'n Hyazinthen

Ein starker Wind, der bläst von hinten"

 

Passiert und Notiert im "Musikantenstadl" unbürokratisch und ergo billig analysiert und schnellstens seziert auf Ernstl's Obduktionstisch, anders hat man keine Chance im schnellebigen IT-Biz, oder, Ihr Bimmler?

Bei diesem Lied (Hyazinth, Wind geschwind) handelt es sich um ein Traditional, Melodie ist aus Irland, schwachsinniger Text kommt - wie meistens - aus der Kreativitätswüste Deutschland, kennen wir ja, auch Onkel Jürgen Drews lebt seit stücker28 Jahren von einem einzigen amerikanischen Lied, "Let your love flow" von Willy Nelson, Daß sowas möglich ist, liegt vor allem daran, daß die Deutschen zu unkreativ sind, um sich selber schöne NEUE Lieder einfallen zu lassen. Ham' wir nicht im Kreuz, ist leider Tradition und Leitkultur. Wir bauen Autos und Panzer und machen uns über Schwarze lustig. Obwohl wir zu ihren KREATIVEN Liedern tanzen. Die Weißen haben selten was Unterhaltsames erschaffen, weil sie ständig den BESITZSTAND wahren mussten (Beim Waffen ertüfteln und Abknallen waren wir allerdings besser), Dafür sind wir allerdings Weltmeister im Diskutieren vom LOHNSTEUERJAHRESAUSGLEICH und Benzinkostenausgleichspauschalumlage. Aber das interessiert wiederum den Rest der Welt wenig. Und begründet keine Leitkultur. Wir müssen besser werden, Hombres!

 

Ernstl's 14 Worte:

Wir müssen die Zukunft der weißen Rasse sowie ihrer Schweinefleisch-, Rindfleisch- und Weißwurstzufuhr sichern!

Abb. links: Endlich geoutet: Die dicken Kinder von Landau. Ausschließlich mit Deutschländerwürstchen gefüttert.

 

10 vor 11

Wie die Leitkultur entstanden ist

Bei Famile Merz hing wieder mal der Haussegen schief. Papa hatte - nachweislich, wie der Duden belegt - beim Scrabble beschissen. Der Abend hatte schon schlecht begonnen, weil der überarbeitete Friedrich Merz, Fraktionsvorsitzender der korruptesten Partei Deutschlands, heute keine Lust hatte, sich von seiner Frau von ihrer leichten Eileiterentzündung vorjammern zu lassen und gereizt wirkte. Friedrich konnte sowas von ihr schlecht leiden, genau wie ihre Migräneschübe beim Sex. Bei einem harmonischen Spieleabend im Familienkreis versuchte man, wieder etwas Ruhe reinzubringen. Spielen entspannt, dachten sie, und bei Merzens wurde das gute alte Brettspiel noch in Ehren gehalten. Scrabble war also angesagt, und da alle Mitglieder der Famile Merz mit einem sagenhaften Wortwitz ausgestattet sind, spielt man Scrabble dort mit 10 statt mit 8 Buchstaben, wodurch 247-fache Wortwerte erzielt werden können, kein Scheiß.

Auf Papa Merz' Spieledeck fanden sich folgende Buchstaben:

U I K T L U R L T E

Friedrich nahm gleich grimmig das erste U vom Deck und drehte es um, weil ihn alle Worte mit U und Ü am Anfang an die vielen türkischen Geschäfte und Imbisse in seiner Stadt erinnerten, die wie die Pilze aus dem Boden schossen - ähnlich wie jüngst die Pickel auf seiner lichten Stirn - wo er dort doch viel lieber deutsche Würstelstände gesehen hätte. "Warum machen die nicht wenigstens Ürstelstände auf", dachte er noch, bevor er erkannte, in welchen Schlamassel er sich durch die Preisgabe des U manövriert hatte. Denn das freiwillige Opfern eines Vokals machte die Aufgabe nicht leichter, aus einem "I K T L U R L T E" eine Punktezahl von 377 zu zaubern, wie das bei Merzens im Durchschnitt erwartet wurde. Das war eine harte Nuss, zumal alle anderen Familienmitglieder bereits fein säuberlich 10 Buchstaben verdeckt aneinandergereiht hatten und schelmisch grinsten. Und bei Merzens wurde NIE gepokert, selbst der Sechsjährige hatte die Aufgabe also offenbar bereits gelöst.

Der Druck wuchs also für Friedrich, etwas ganz tief im Inneren sprach zu ihm: "Wenn Du die Familie nicht leiten kannst, wie dann die Fraktion?" Mit Ingrimm deckte er also das U wieder auf, allerdings an einer viel weiter hinten gelegenen Stelle seines I K T L U R L T E L S. Er strich sich über sein früh verglatztes Haupt und blieb mit seinem immer erhobenen Zeigefinger an einem der zahlreichen Pickel hängen, von dem viele Frühglatzenträger geplagt werden, die sich zu viel in viel zu stickigen, geschlossenen Räumen und Gesellschaften, wie der Christlich Demokratischen Partei Deutschlands oder der Cosa Nostra rumtreiben. Es war ein ziemlich fetter Pickel, der sich irgendwie eitrig anfühlte.

"Heureka, ich hab's", durchfuhr es Friedrich, irgendwas mit Eiter, oh, Mist, fehlt ein E. Aber vom Eiter zum Leiter war's für Papa Merz angesichts der bekannten Familienwehwehchen nur ein kurzer Schritt und in nullkommanix formte er aus dem U K T L U R die K U L T U R. Flugs legte er die zehn Buchstaben auf das Scrabbleboard, rief "Achthundertachtundsechzig Punkte, ich bin aus dem Schreiber!"

Da stand sie nun wie ein riesiges Fragezeichen auf dem Scrabbleboard der Merzens, die Leitkultur, die er nun nur noch seinen zurecht mit weit aufgerissenen Augen auf ihn starrenden Bälgern als gültiges deutsches Wort unterjubeln musste. Seine Familie war zwar an Regelverstöße ihres herrischen Erzeugers einigermaßen gewöhnt, aber immerhin von derartigen ethymologischen Dreistigkeiten bislang verschont geblieben.

Friedrichs Gattin spürte schon wieder ihre Eileiter und wollte dem Abend deshalb ein schnelles Ende setzen, ohne aber den Sieg ihres Mannes auch nur ansatzweise zu akzeptieren. Sie war nämlich eine lausige Verliererin, die bei derlei Vorfällen zur Furie werden konnte. "Das gilt nicht", fauchte Sie, "Friedrich, das ist kein deutsches Wort, Eierkultur hätte ich akzeptiert, vielleicht noch Eiterkultur, wenn ich mir Deine picklige Omme so ansehe, gibt ja auch eine Pilzkultur. Aber Leitkultur gibt's nicht, das gilt nicht, basta! "Wohl gibt's die !", sagte Friedrich trotzig. Doch seine Frau hatte keine Lust mehr zum diskutieren und meinte: "Bevor wir uns hier lange rumstreiten, frag doch morgen mal Deine Fraktion, ob die das Wort kennen, ich wette, wenigstens die Angela Merkel hat genug Grips, die haben ja noch GELESEN im Osten, gab ja sonst nicht viel zu tun, außer rammeln, die weiß das bestimmt, sieht ja auch nicht so aus, als ob sie viel gerammelt hätte, die Angela, die hat bestimmt gelesen wie die Seuche, jawoll!"

"Klar mach ich das", raunzte Friedrich zurück, "gleich morgen, wir haben ja sonst nix mehr zu tun bei der CDU, seit die Sozis uns auf die Schliche gekommen sind, daß wir eh nur zum Abkassieren im Parlament rumhocken."

Der Rest ist bekannt. Die Fraktion stimmte aus wahltaktischen Gründen, und weil man den Friedrich mangels Bewerbernachschub für die Korruptionspartei Nummer 1, die CDU, noch braucht, dem Begriff zu. Und bei Merzens wird jetzt ohne Mama gescrabbelt.

Letzte Meldung +++ Sensation: Merz streicht "Deutsch" aus der Deutschen Leitkultur und eröffnet Afro-Amerikanische Kulturwochen +++ Einsicht oder fauler Kompromiss? +++ Ehefrau erzählt Reportern, er habe das "Deutsch" nicht für sein Scrabble-Siegerwort gebraucht, ihr Nervenarzt zeigt sich "zutiefst besorgt" +++

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M@rtin 11/2000