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Mobil telefonieren: Die Referenzseite
Vom Protzofon zum Prolofon...über den Niedergang eines Statussymbols
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Hier erfahrt Ihr alles wichtige über Mobiltelefone und was man allAuf dieser Seite gibt's kaum Bilder, weil Handies zu häßlich sind, um sie abzubilden. Hier erfahrt Ihr aber alles wichtige über Mobiltelefone und was man alles damit machen kann. Da R.'s Link noch nicht funktioniert, spring ich mal kurz ein und erklär Euch das Geheimnis des sprechenden Knochens. Der Beitrag über die besonders eklige Plage "SMS" mit freundlicher Genehmigung www.rincemac.demac.d |
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Hier
könnte IHR Vorschlag stehen, wie man den Leuten noch
mehr Scheisse verkaufen kann. WAP? UMTS? Bemühen Sie sich, die Anstrengung lohnt sich...denn wenn IHNEN nix einfällt - der Bimmel,- Fun- und "Service" - Generation fällt bestimmt was ein. Und dann, Grundgütiger, steh uns bei, was DENEN schon alles eingefallen ist... Neuigkeiten aus der deutschen Kreativitätswüste Wie werben zum Beispiel Weltunternehmen wie der Daimler in Deutschland? Ein Mann im Auto muß pinkeln. Seine Fahrerin fährt schneller und erreicht eine Toilette, bevor der Arme in den Sitz strullt. Das ist Werbung von Weltklasseformat. Besser ist nur die Werbung der Bimmelgesellschaften, vor allem der Telekom, denn: Zukunft wird aus Ideen gemacht. Hier stellen wir sie vor: Neuigkeiten und Ideen Mannesmann: "genau das richtige für Dich: Ständig pleite und trotzdem einen auf dicke Hose machen" (Der Klassiker: nie hat eine Firma der Zielgruppe so deutlich gesagt, was sie von ihr hält) Motorola (seit 12/99): Per Webhandy Giftschlangen identifizieren Telekom (seit 1/2000): Ein ganzes Wochenende für 3 Pfennig mobil telefonieren Telekom (seit 2/2000): Auf dem Mond verdammt günstig mobil telefonieren und den Mondwärter verarschen AOL (seit 2/2000): Sich selber am Computer eine Nachricht zum Handy schicken (E-Mail wird SMS). TOLL. GMX (29.2.2000): Sich und anderen eine SMS als E-Mail an den Computer schicken (SMS wird zur E-Mail). Genial. Telekom (seit 2/2000): Zehn Leuten gleichzeitig den gleichen Schmäh funken. Zum Beispiel: Diese Nachricht geht an 10 Leute. Ende der Nachricht. Mannesmann (Vermutung): Wie oben, aber an 700 Leute gleichzeitig Ferrero (seit 2/2000): Das Rechteck zum "Händy-Format" erklärt und den Schokoriegel zum Bimmeln gebracht. Verwirrte Schulmädchen beissen von ihren Handies ab. Telekom (seit 3/2000) Mika Häkinen mit Laura Croft und einer defekten Hauptplatine gekreuzt. Ergebnis: Robert T-Online Franz Beckenbauer Task Force United Inc. GmbH&Koks KG (das ganze Jahr, und das seit 3 Jahren....) "Ja ist denn heut schon Weihnachten?" Ja, denn Schnee gibt's jetzt das ganze Jahr. |
Heuschrecken, Sintflut, Erdbeben, als wenn das nicht schon genug wäre. Jetzt kommt die achte Plage der Menschheit: SMS Heute schon getippt? SMS Terror! Ein typischer Tag im Leben eines Jugendlichen: 25.000 Zeichen SMS tippen! Neulich, als ich mal wieder gelangweilt im Zug saß, hörte ich hinter mir vehemente Piepsgeräusche. Es ist schon schwierig, sich auf sein Buch zu konzentrieren, wenn hinter einem furios eine langfingrige Tussi grobschlächtig versucht, ihrem Stecher eine Kurzmitteilung zu schreiben. *piep...piepiep...piepiepiep* Ja, war schön letzte Nacht, weiß ich doch. Sieht man doch an dem Knutschfleck an deinem Hals. Und warum, warum um alles in der Welt müssen alle Dumpfbacken und Hirnies ihre mobilen Telekommunikationszentralen dann auch noch zu allem Überfluss mit Tastaturgeräuschen versehen? Reicht es nicht, wenn sie da sitzen und wie gestört in das kleine Display starren, als wäre es das einzige, was wirklich existiert? Na gut, zugegeben, es existiert ja auch einzig und allein in der kleinen Welt der SMS-Tipper, aber kann man nicht endlich in den Zügen Erbarmen haben, und einige Raucher- in Handy-Abteile umwandeln? Dann können sich die nervigen Leute mit Ihren Tausenden von Klingeltönen nämlich gegenseitig auf den Wecker gehen, statt solchen, die keine Klingeltöne besitzen oder hören wollen. Es reicht nicht, dass uns Klingeltöne belästigen, die offensichtlich nur in den Ohren der Besitzer der attraktivste Wohlklang sind (WO bitteschön ist eigentlich das alte *brrring brrring* geblieben?), während uns ein kalter, mordlustiger Schauer durchflutet. Nein, der SMS ist die wahre Geißel der Menschheit! Ich würde gern mal eine Unfallstatistik sehen, mit den Todesopfern, die durch Schreiben von Mails per SMS ums Leben gekommen sind. Entweder weil Sie vor lauter Tippen von einem Porsche auf die Haube genommen, oder weil ein beherzter Passant Ihnen etwas kalten, angespitzten Stahl zwischen die Rippen gestoßen hat. Was ist eigentlich so interessant daran, mitten in der U-Bahn der besten Freundin mitzuteilen, welche Tampons man gerade benutzt, oder mit wem man vor drei Minuten Schluss gemacht hat? Meist ist man eh zu der Freundin unterwegs, wird in drei Minuten ankommen, während die Freundin im U-Bahnhof grade eine SMS tippt, daß Sie gerade gelangweilt wartet. Das typische Handygespräch aus dem Zug heraus geht in etwa so: »Hallo ... JA! HALLOO! HÖRST DU MICH? Jetzt geht's wieder? Ja, pass auf... HALLO?! HALLO! Verdammt, das Netz ist so schlecht hier drin im Zug! .... Ja, ich bin gerade im Zug! ZUG, nicht Knut! Hörst Du mich? Mist! Ich habe keine Verbindung mehr! Nein keine VERBINDUNG, nicht ... bist Du noch dran? Hallo?« etc. pp. Der typische Handybesitzer ist 12, hat ziemlich doofe Eltern, die glauben, daß Sie Ihren Spross mit Handy besser im Griff haben, und trägt Adidas-Turnschuhe mit FILA Pulli. Er weiß zwar was SMS heißt, aber denkt, der Satz des Pythagoras ist der Weltrekord im Weitsprung und dass die Kreiszahl "0" ist. Er hat schon mit 13 die ersten sexuellen Erfahrungen, aber nur mit alten Männern auf dem Bahnhofsklo, die ihm seine Handyrechnung bezahlen. Mit 16 ist er verhaltensgestört, und glaubt, dass ein Deutschaufsatz nur 160 Zeichen haben muss, und dass er später mal mit seinen SMS-Kenntnissen dick in die Computerbranche einsteigen kann. Er glaubt jetzt noch nicht, dass er mal bis 32 bei den Eltern und danach im Sozialamt wohnt. Die meisten SMS-Nachrichten sind etwa so gehaltvoll wie das Donnerstagabendprogramm auf RTL II und annähernd so intelligent wie drei Stück Sesamknäcke mit Gutsleberwurst. Sie werden an Leute verschickt, die gerade selbst SMS verschicken, oder dies in den nächsten drei Minuten noch planen. SMS... Sinnloser, Mistiger Schrott? SMS ist nicht nur blöd, sondern macht auch blöd,weil sich der persönliche Horizont auf Satzkonstruktionen von 160 Zeichen beschränkt. Die persönliche Grammatik der Betroffenen muss völlig ohne lange Worte wie etwa "Hyperparathyreoidisumus" auskommen, weil diese zu lang für SMS sind. Die Folge: In dreißig Jahren spricht ein Großteil der Bevölkerung nur noch Worte mit weniger als zehn Buchstaben, kennt keine Bücher ohne Sprechblasen, und läuft mit Haltungsschäden - starrend auf die rechte Hand - herum. Dazu kann ich nur sagen: Fight the Future! Save the Language! Stop SMS! Mehr SMS auf www.rincemac.de Ich hab mir auch eins gekauft, da ich ziemlich bescheiden aussehe (Foto oben links: Ernstl und sein altes Telefon, rechts mit Handy) und dachte, die Dinger sehen echt sexy aus, vor allem die bunten, vielleicht hilfts. Frauen bewundern Männer, die wie selbstverständlich mit kompliziertester Technik umgehen können. Aber ich trau mich aus mehreren Gründen noch nicht, das Ding zu benützen. Der erste Grund ist, daß mein vorletzter Mitbewohner nach mehreren 400-Mark Telefonrechnungen nicht mehr in der Lage war, die Miete zu zahlen. Ich hab auch Probleme mit Leuten, die für jeden Scheiß mit nem Stecker und der Antenne dran Kohle übrig haben und auch Schulden dafür aufnehmen, aber beispielsweise keine Zeit und kein Geld haben, um mich mal zu besuchen. Daß mobil telefonieren Psyche und Charakter nachhaltig verändern, wurde mir klar, als ich aus der Frankfurter U-Bahn einen Mobilanruf erhielt, wo denn Saturn Hansa zu finden sei, eine Frage, die in Frankfurt jedes Kleinkind beantworten kann. Es ist wohl wie bei Waffen: wenn etwas da ist, will es auch benutzt werden, egal ob sinnvoll oder nicht. Das nennt man auch die normative Kraft des Faktischen. Ich fürchte also die Eigendynamik und den Suchtcharakter der Mobiltelefonie. Was mich zusätzlich abhält, mobil zu telefonieren, ist das völlige Versagen der einschlägigen Werbung. Die ist so hirnrissig und grottenschlecht, daß sie es einfach nicht schafft, den Leuten Mobiltelefone zu verkaufen, die sich das vielleicht auch leisten könnten. Denn irgendwann ist unser Oma ihr klein Häuschen verquasselt. Mobiltelefone werden hierzulande als Artikel angepriesen, die nur für Jugendliche interessant sind, wie Pickelmittel und Gummibärchen. Wer sagt denn, daß ältere und kaufkräftige Mitbürger NICHT mobil telefonieren würden? Dann hätten die Tommys auch Mannesmann nicht bekommen und Vodafon würde von Düsseldorf aus gesteuert. Ist aber wurscht, denn Globalisierung ist geil. Definition Mobiltelefon / Mobilstation (fälschlich "Handy", Verballhornung aus dem englischen) Cell phone: Funktelefone zur ortsunabhängigen, gebührenpflichtigen, mimik- und gestikbereinigten Partialkommunikation mittels eines stark restringierten Codes. Wie die e-mail den Weg zum Briefkasten, erspart es den Weg zum Kommunikationspartner, also e-talk statt e-motion. Vorzüglich geeignet für Unterhaltungen mit Leuten, die man nicht sehen will. Die weiblichen unterscheiden sich von den männlichen Geräten durch die integrierte Antenne. |
Welche Mitteilungen und Nachrichten sind nun so wichtig, daß sie ständig abrufbar sein müssen? Die Werbung läßt keine Zweifel: Während wir in Hongkong shoppen, können wir per Roaming den Wetterbericht für Tadschikistan abhören, die Aktienkurse studieren und eben mal ein Warentermingeschäft dazwischenschieben, Fahrplaninformationen empfangen sowie seit neuestem sämtliche Internetinhalte absurfen. Mit AltaVistas Babelfisch alles übersetzen lassen (tolle Resultate!). Da die einschlägigen Handybenutzer aber leider selten in Hongkong sind und stattdessen mittlerweile schon meine geliebte Straßenbahn verseuchen, werd ich wohl selber auswandern müssen. Und was ich da hören MUSS in der Straßenbahn, das klingt gar nicht nach geilen Geschäften, sondern eher nach Teletubbis, die noch nicht richtig wach sind. Es ist dennoch ein interessantes Erlebnis, aus den Gesprächsfetzen zu schließen, was der Telefonpartner wohl gerade gesagt hat.
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Mein Kleiner ist ein Genie. Mit acht Jahren kann er schon ein Handy bedienen. Ich bin so stolz auf ihn. Bestimmt hat er mit 20 seine erste Million im IT-Biz verdient. In dem STECKT was. Wo er wohl steckt? Naja, wird's mir schon STECKEN, wo er sich versteckt hat, hat ja das Handy. Jetzt muß ich aber erst mit Ludwig chatten. |
Mami, Mami, ich bin hungrig und mir ist kalt. Ich kann Dir diese SMS nur schicken, weil mir der dicke alte Mann ein wenig Geld gegeben hat. Dafür mußte ich Sachen machen, die ich noch nicht schreiben kann. Jedenfalls hat er mir was reingeSTECKT. Genau wie der Ludwig das immer macht. Geht der bald wieder weg, der Ludwig? |
Der Sieg der Form über den Inhalt
Die Telekom-Raubkatze hat wieder ein Sparschwein gerissen. |
Neu: ab 2,77 Euro pro dreiviertelStunde an ungeraden Wochenenden in Monaten, die auf "r" enden, aber nur, wenn durchgequasselt wird! |
Deutschland hat's an den Ohren
Zukunft wird aus Ideen gemacht.
Werbung auch.
Aus Schnapsideen wie:
"Was machst Du am Wochenende?"
"Mobil telefonieren!"
"Ah, mit Mika!"
(Das ist KEIN unmöglich zu verstehender Witz, das war mal der Originaltext einer Telekom-Werbung, kein Scheiss, die mit einem Gedächtnis ausgestatteten Zeitgenossen können sich bestimmt noch erinnern)
Die Werbung der hippen Telekom und anderer ultracooler Telefonfirmen ist seit Jahren für mich eine Quelle der Inspiration. Ich habe mich deshalb in das Intranet der Telekom-Werbeabteilung gehackt, im Ernst. Da wird gerade ein Pressetext vorbereitet:
"Entschuldigen Sie bitte die Werbespots der letzten Monate, aber bei uns ist eine gräßliche Geisteskrankheit ausgebrochen, die zum Glück bei unserem Zielpublikum noch keinem aufgefallen ist. Haben Sie unseren letzten Spot angeguckt? Da, wo der stoppelbärtige schmuddelige Mann dem Kioskbesitzer mitteilt, daß er das Wochenende folgendermaßen gestaltet: "Mobil telefonieren". Dem dämlichen Kioskmann fällt nur der oberdämliche Spruch: "Mit Mika, oder?" ein, aber das soll uns nicht kümmern. Unser Plapperpionier verbringt also das Wochenende mit "Mobil telefonieren" und wirkt dabei so aufgeregt, als hätte er gerade das Onanieren entdeckt. Kein Scheiß. Nicht saufen gehen, ne Frau flachlegen oder zum Angeln fahren, nein, "Mobil telefonieren". Somit ist das Mobilbimmeln zum Hobby und Lebensinhalt aufgestiegen.
Und dafür möchten wir uns entschuldigen. Aber auch andere haben einen an der Waffel, die von Nokia zum Beispiel. Ein Nokia ist nicht etwa einfach ein schnurloses Telefon, nein, ein Nokia ist:
(Nokia-Originalwerbung)
Beachten Sie hier bitte die Stellung der linken Hand von Bimmelbärbel. Kleine längliche Plastikgehäuse mit batteriebetriebenem Innenleben als Partnerersatz kannte man bislang nur aus dem Beate-Uhse-Katalog. Das große Telefon liegt parallel zur Partnerin im Bett, die ausgefahrene Antenne (Bimmelpimmel) deutet auf Beischlafbereitschaft. Eindeutig: hier wird telefonaniert.
Zukunft wird aus Ideen gemacht
Das stimmt wohl, leider auch aus Schnapsideen wie diesem Werbespruch, und irgendwie ist ja alles Zukunft. In der Zukunft. Ich als Ewiggestriger widme mich aber hier der Vergangenheit und präsentiere Euch hier:
Die Geschichte des Mobiltelephons
Mobiltelephone wurden vor 200 Jahren in Finnland aus schierer Not erfunden, weil es in diesem Land fast immer finster ist und die wenigen Finnen, die es noch dort aushalten, aus Depression furchtbar viel saufen müssen und auf den kilometerweiten Heimmärschen immer hinfielen, einschliefen und erfroren, weil nicht rechtzeitig Hilfe kam. Es waren sehr einfache Notrufgeräte in einem Holzgehäuse, im Volksmund auch "Kisten" genannt. Der Hersteller hieß Nokia, benannt nach dem Werbespruch "Nie ohne Kiste inn Abend!". Wenn man den Notruf - damals die einzige Funktion der Kiste - auslöste, kam nach wenigen Stunden ein Rettungsschlitten des Familienunternehmens Häkinen, das sich natürlich dumm und dämlich verdiente und es sich leisten konnte, den männlichen Nachkommen gaaanz schnelle Autos zu kaufen und zu Rennwettbewerben in die große weite Welt zu schicken. Die Häkinens waren die einzigen Leute, die gleichzeitig schnell fahren und dauernd telefonieren konnten, ja mußten. Heute behauptet das ja jeder rasende Versicherungsfritze von sich, aber das stimmt gar nicht und immer wieder landen sie im Straßengraben oder am Baum und brabbeln dann "...macht verdammt viel möglich".
Die deutsche Post, ein Mafiaunternehmen, das mittels Monopol vier Jahrzehnte lang ein ganzes Volk ausgebeutet hatte, stand vor dem Ruin. Richter hatten entschieden, andere Unternehmen auf den Markt loszulassen und plötzlich erkannten die Leute, daß sie die ganze Zeit beschissen worden waren und waren dementsprechend sauer auf die Post. Es mußte also was passieren. Erstmal teilte sich die Post auf, nannte den Telefonbereich "Telekom", strich sich lila an und kaufte sich ein Radlerteam, was natürlich eine Schnapsidee war, weil Fahrradfahren nicht hipp ist und man beim Radeln schlecht telefonieren kann. Dicke Autos sind hipp. Mit diesem Ökoscheiß ist einfach keine Kohle zu machen. In der folgenden Krisensitzung fiel einem diese Geschichte in Finnland ein. Sofort kam der Einwand, daß dieses Notrufsystem in einem dichtbesiedelten Industrieland mit hervorragender Infrastruktur wenig Sinn macht, doch dann besann man sich, daß man eine Werbeagentur ist, deren Zweck darin besteht, den Leuten Motive zu geben, etwas zu kaufen, ob sie's brauchen oder nicht. Aber wie nur? Man müßte suggerieren, daß der Besitz eines Mobiltelefons etwas begehrenswertes ist, das den Besitzer in den Augen seiner Mitmenschen aufwertet. Ihn als wichtige Persönlichkeit, ja Institution ausweist, die jederzeit erreichbar sein muß, wie der Bundeskanzler, das Bahnhofsklo und Ballermann 6. Und wenn man's bei den Erwachsenen nicht schafft, kommt man bestimmt bei den Kids durch, die plappern gern und sind viel unterwegs. Geld haben sie auch noch, schließlich wurde noch nie soviel vererbt. Bei den Tamagotschis hatte es doch auch wunderbar geklappt. Außerdem hatten Feldversuche in den Imponierkulturen des Südens, Italien, Spanien und der Türkei gezeigt, daß die Leute lieber hungern, als sich von ihren teuren Klamotten, Uhren und Autos zu trennen.
Der eine hat's der andere nicht! Das war's! Der Neid als Verkaufsargument. Live dabei. Mobil ins Millenium. Connecting people.
Der Rest ist bekannt. 99% der männlichen türkischen Bevölkerung Deutschlands unter 20 Jahren sowie 100% der deutschen Schulmädchen investieren 220% ihres verfügbaren Einkommens (also Taschengeld) in ihr Mobiltelefon. Danach beträgt das durchschnittliche Taschengeld rund 2.500 DM pro Monat. Hockten die Kids früher auf Bänken und spuckten auf den Boden, schreiben sie heute pausenlos mühsam Kurznachrichten. Besonders das Beenden langweiliger Beziehungen wird gerne per SMS erledigt. Wer kein Mobiltelefon hat,wird von sozialen Kontakten, Anerkennung und Geschlechtsverkehr ausgeschlossen und darf öffentlich verhöhnt werden. Geplant ist auch, die Renegaten zur Abschreckung anderer in modernen, rundum verglasten Prangern (früher: öffentliche Telefonzellen) auszustellen.
Nokia: Ein Unternehmen stellt sich vor:
Nokia ist sowohl der größte Hersteller von Mobiltelefonen als auch ein führender Anbieter von Systemlösungen für Netzwerke und Services im Bereich der Festnetz- und Mobiltelefonie sowie ein Anbieter automobiler Lösungen. Nokia liefert darüber hinaus Lösungen und Produkte für festnetzgebundene und mobile Datenkommunikation.
Das hab ich auf der HP von Nokia gefunden, original. Wer hat bloß soviele Probleme, daß er so ne Menge Lösungen braucht. In der Schule haben wir immer schlechte Aufsatznoten bekommen, wenn wir uns wiederholt haben. Wie sich die Zeiten verändert haben, SO präsentieren sich heute Weltunternehmen im achsogeilen Internet. Na, egal, ich bestell mal drei Lösungen und 2 Produkte für mobile Datenkommunikation, bin gespannt, was kommt.
Häkinen verführt Kinder
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Wer klaut hier Logos?? |
Idee: Michelangelo |
Ernstl's Resumee:
Ich bin ja ein fortschrittsgläubiger Mensch und probier auch fast alles neue aus. Aber von Funktelefonen (sog. Hääändys) lass ich jetzt wirklich die Finger. Daß man relativ uninteressante Gesprächspartner am einfachsten an ihrer Bimmelbüchs erkennt, ist nur ein Verdacht - sicher ist, daß sie vor allem von Leuten mit gesteigertem Geltungstrieb (auch Angeber genannt) genutzt werden, und das in einem Maße, daß bald 85% der Arbeitsplätze in der Telekommunikation angesiedelt sein werden. Die Bimmelgesellschaften schaffen nämlich Arbeitsbereiche im Servicebereich: Kabelträger, Strippenleger, Tarifführer, SMS-Lohntipper (für Bimmler mit plumpen Pfoten) und vor allem Schuldenberater, wenn die Warentermingeschäfte mal wieder in die Hose gehen. Das ist aber nicht gut für den Rest der Wirtschaft. Und für die Menschen schon gleich gar nicht. Womit wir bei den
Nachteilen und Gefahren der Mobiltelefonie
wären.
Der größte Nachteil des immer erreichbar seins ist die Komplizierung des Fremdgehens. Das stellt ein fast unüberwindliches Problem für junge Männer dar, die ihre Nebenfrauchen oft mithilfe des sprechenden Knochens kennengelernt haben. Durch die ständige Kontrollmöglichkeit durch die Basisfrau wird der jugendliche Liebhaber auf den Selbstbestimmungsgrad eines Kleinkinds zurückgeworfen, das geile Teil wird zum Babyphon. Umgekehrt muß der Galan seiner Interimskonkubine einr Erklärung liefern, warum ausgerechnet sie nach einer wilden Nacht NICHT die Handynummer erfahren soll. Gern verwendet man hier den Satz: "Meine Handynummer wissen nur meine besten Freunde", mit dem der Konflikt elegant aufgelöst wird, dem Gerätebesitzer eine geheimdienstähnliche Aura und dem Handy selbst eine fast heilige Funktion zukommt. Das kann man verstehen, daß ein einmaliges Abrotzen noch keine gute Freundschaft begründet. Schon deshalb sollte man Handys staatlich fördern, da sie einen unschätzbaren Beitrag zur Stabilität von Partnerschaften liefern.
Merke: Die Telekom ist der schlimmste Dealer im ganzen Land !
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M@rtin 11/2000