Falsche
Karten - flambierte Automaten: Fahrpreiskampf (1975)
In
fast allen Großstädten wurden 1975 die Fahrpreise erhöht.
Nachdem im Frühsommer in Hannover und Heidelberg Zehntausende
auf den Straßen kämpften, wurden in der Folge alle Versuche,
eine Mobilisierung über die Linke hinaus zustande zu bringen,
von der Staatsgewalt militärisch zunichte gemacht. Demonstrationen
wurden zusammengeknüppelt, Flugblattverteiler festgehalten,
in München wurden kürzlich Plakatekleber sogar in Untersuchungshaft
genommen.
Dennoch wäre es falsch zu glauben, die Verkehrsgesellschaften,
die ja meist in städtischem oder staatlichem Besitz sind, würden
mit ihren Preiserhöhungen und der Zerknüppelung jeden
Protestes Unterstützung finden. Niemand ist so verrückt,
hohe Fahrpreise gutzuheißen. Zugenommen hat vor allem der
individuelle Widerstand oder der von Kleingruppen, der sich in drei
Dingen besonders ausdrückt:
- die Zahl der Schwarzfahrer hat zugenommen; nicht umsonst nahm
die Zahl der Kontrolleure in vielen Städten überdimensional
zu,
- es ist im letzten Jahr erstmals in vielen Städten zu Sabotageaktionen
gegen Entwerter und Fahrkartenautomaten gekommen,
- es gibt mehr Auseinandersetzungen mit Kontrolleuren, die mehr
und mehr zu einer Privatpolizei werden.
Auch wenn all diese Aktionen in der Regel unorganisiert und ohne
Kontinuität bleiben, so bringen sie jedenfalls mehr als die
verbalen Proteste der Linken zum Ausdruck, daß der Kampf für
den Nulltarif eine praktische Sache ist und nicht auf die Zukunft
vertagt werden muß. Der Kampf gegen hohe Fahrpreise ist auch
keine Frage einer Kampagne, sondern die eines täglichen, andauernden
Kampfes. Nicht die Erhöhungen der Fahrpreise sind Anlaß
fürs Schwarzfahren, sondern die Tatsache, daß man selber
dafür zahlen soll, wenn man zum Betrieb oder zum Einkaufen
fährt.
So wie man ständig gegen Ausbeutung und Unterdrückung
in der Fabrik angehen sollte, so notwendig ist dies auch außerhalb
der Fabrik. Dies um so mehr, als bereits angekündigt wurde,
daß es von nun an jährlich zu Fahrpreiserhöhungen
bei den öffentlichen Verkehrsmitteln kommen werde.
Die Revolutionäre Zelle hat an diesem Widerstand mit mehreren
Aktionen teilgenommen, hat versucht, ihn zu verbreitern und Vorschläge
für neue Aktionsformen entwickelt.
- Wir haben zweimal in Westberlin, am 16.7. und 17.11.75 insgesamt
120.000 Sammelfahrkarten im Wert von 360.000 DM verteilt. Die Karten
wurden zusammen mit einem Flugblatt der Revolutionären Zelle
in Arbeitervierteln in die Briefkästen gesteckt. Wir haben
damit von dieser Sammelkarte mehr in Umlauf gebracht, als die Berliner
Verkehrsgesellschaft selbst. Zu beiden Terminen haben wir mit unserem
UKW-Sender Musik- und Informationsprogramme ausgestrahlt, die im
Umkreis von ca. 10 km gut verständlich waren.
- Während es in Westberlin angemessen war, Fahrkarten nachzudrucken,
da diese erst in Bus bzw. Bahn entwertet werden, ist in Frankfurt
die Situation vollständig anders. Der Frankfurter Verkehrs
Verbund (FVV) hat 1974 an jeder Haltestelle einen kostbaren Automaten
aufstellen lassen, aus dem der Fahrschein mit Aufdruck herauskommt.
Wenn diese Automaten nicht mehr funktionieren, kann niemand mehr
eine Fahrkarte lösen, d.h. niemand braucht mehr eine zu haben.
Am 8. und 20.10. haben wir mit Brandsätzen 10 dieser geldgierigen
Roboter zerstört. Auf überall in Frankfurt verteilten
Flugblättern haben wir außerdem Tips gegeben, wie man
auch mit einfacheren Mitteln die Automaten zumindest kurzfristig
lahmlegen kann.
- Wir haben am 16.10. auch in Köln zwei Brandsätze in
Fahrkartenautomaten gelegt, die aber aufgrund technischer Mängel
nicht zündeten. Es gibt viele Möglichkeiten, den Protest
gegen Fahrpreise auszudrücken. Die Aktionen der Revolutionären
Zelle sollten den Widerspruch zwischen allgemeinem Protest gegen
die Fahrpreise und völliger Ratlosigkeit über die zu benutzenden
Kampfformen aufgreifen. Sie haben eine Identifikationsmöglichkeit
geschaffen, die Worte und Parolen alleine nie herstellen.
Es ist lächerlich und wirklichkeitsfremd, wenn gerade in diesem
Zusammenhang vor kurzem in Westberlin auf einem teach-in behauptet
wurde, die Unmöglichkeit der Stadtguerilla in der BRD erweise
sich daran, daß die von uns verteilten Fahrkarten alle an
die Bullen zurückgegeben worden seien. So dumm dies zu behaupten,
sind nicht einmal die Bullen selber. Von den 120.000 Karten wurden
höchstens 15.000 zurückgegeben; davon waren ca. 3.000
in Tüten, die wir stehenlassen mußten. Nicht einmal 10
% der Karten sind zurückgegeben worden. Viele Arbeiter, Hausfrauen,
die CDU und SPD wählen, sind mit gefälschten, von einer
revolutionären illegalen Organisation verteilten Karten bewußt
gefahren. Wir halten das nicht für ein Beispiel für die
Unmöglichkeit von Stadtguerilla in der BRD, sondern für
ein kleines Beispiel, wie man Widersprüche im Bewußtsein
aufgreifen, es an einem Punkt gegen die bürgerliche Gesellschaft
und ihre Verhaltensformen wenden und eine wirkliche Klasseneinheit
herstellen kann. Unter deutschen Verhältnisen halten wir es
schon für beachtlich, wenn einige zehntausend Leute etwas Illegales
machen und noch mehr das unterstützen.
Nicht allein die Revolutionäre Zelle hat diese Möglichkeiten
illegaler Politik erkannt und genutzt. In München wurden 70
Automanten mit Kalkbrei behandelt, Geld und Karten wurden entnommen.
In vielen Städten wurden Schwarzfahrertips verteilt und geklebt:
oft getarnt als »offizielle« Mitteilungen der betreffenden
Verkehrsgesellschaften [...]
Brandanschlag
auf die Schwarzfahrerkartei des Frankfurter Verkehrsverbundes (September
1976)
Wir
haben heute schon unser Weihnachten gehabt. Der Lichterglanz kam
aus der Bußgeldstelle des Frankfurter Verkehrsverbundes, da
wo sie die Schwarzfahrer erfassen und bearbeiten - dort haben wir
Feuer gelegt. Wer also in letzter Zeit schwarzgefahren ist: nicht
zahlen, das wäre rausgemissenes Geld. [...]
Brandanschlag
auf die Schwarzfahrerkartei Berlin (Juni 1977)
In
den Zeitungen von Dienstag und Mittwoch konnten wir es lesen und
überzeugend sehen: die drei Räume der Schwarzfahrerkartei
sind vollständig ausgebrannt - sogar der Putz kam von den Wänden!
Jetzt will uns die BVG weismachen, daß die Schwarzfahrerkartei
in diesen Räumen als einziges von den Flammen verschont blieb
(sind die Karteikarten aus Asbest?).
Das ist eine Notlüge der BVG, die denselben Trick versucht
wie der Frankfurter FVV, als die RZ vor 1 1/2 Jahren dort die Schwarzfahrerkartei
abbrannte und hinterher auch behauptet wurde, daß nichts vernichtet
worden ist. Wir hatten uns vor der Aktion davon überzeugt,
daß die Schwarzfahrer der letzten 12 Monate jeweils in Büchern
handschriftlich notiert wurden und diese Bücher nach Büroschluß
in den Schreibtischschubladen aufbewahrt wurden. Die Inneneinrichtung
- alles aus Holz - ist aber vollständig verkohlt!!
Also, keine Angst, liebe Schwarzfahrer, wer in den letzten 12 Monaten
geschnappt wurde, der ist jetzt aus der Kartei gelöscht. [...]
Zur Aktion
gegen auf die Berliner Verkehrsgesellschaft (August 1977)
Es
ist nicht unsere Absicht, die BVG sinnlos zu zerstören. Busse
und Bahnen sollen unbehindert fahren, aber umsonst!!!! [...]
Aktionen
gegen auf Fahrscheinkontrolleure, Frankfurt (März 1978)
Wir
sind gestern Nacht einigen Fahrscheinkontrolleuren des FVV etwas
näher auf den Pelz gerückt:
- Dem jungvermählten FVV-Ehepaar [...] haben wir ihren Fiat
mit Benzin und Petrolium flambiert.
- dem Kontro [...] haben wir mit einem kleinen Sprengsatz den Hauseingang
verschönert.
Wir meinen, daß es höchste Zeit wird, dort anzugreifen,
wo wir täglich getroffen werden: Das sind beim FVV die täglichen
massenhaften Fahrkartenkontrollen auf dem Hintergrund von
- Fahrpreiserhöhungen bis zu 50 %, die sich vor allem gegen
diejenigen wenden, die sich ihnen am wenigsten entziehen können,
weil sie mit der FVV zur Arbeit, zur Schule, zum Einkaufen usw.
fahren müssen;
- die Verdoppelung des Schwarzfahrerbußgelds von 20 DM auf
40 DM
gewinnen diese Kontrollen eine immer widerlichere Bedeutung: sie
treffen nicht nur die bewußten Schwarzfahrer, sondern vor
allem Leute, die gezwungen sind, schwarzzufahren, weil ihnen das
Geld fehlt [...] Zu den Geldbußen kommen Strafbefehle, Vorstrafen
oder gar Knast.
Mit dem Ende des »deutschen Wirtschaftswunders« und
dem immer unverschämter werdenden Klau aus unseren Haushaltskassen
geht einher ein neues »Wirtschafswunder«, das Wirtschaftswunder
der Parasiten dieses Systems. Des Kontroll-, Bespitzelungs- und
Überwachungsapparates. Totale Computererfassung, Wiedereinführung
des Nazi-Blockwartsystems (heute nennen sie das »Kontaktbereichsbeamte«),
tägliche Verkehrskontrolle, personelle Aufstockung der staatlichen
und privaten Bullen, Werkschutz, Kaufhausdetektive, Straßenbahnkontrolleure
und private Bewachungsunternehmen. [...]
Die Kontrolleure sollen ihren Schweinejob aufgeben - und zwar schleunigst
! [...]
Verteilung
gefälschter Fahrkarten, Ruhrgebiet (März 1981)
Die
Fahrkarten des VRR, die Montagmittag, den 30.03.81 in verschiedenen
Städten des Ruhrgebietes, in Hagen, Dortmund, Bochum, Recklinghausen,
Gelsenkirchen, Essen, Wuppertal, Bottrop, Oberhausen, Duisburg,
Mülheim, Krefeld, Mönchengladbach und Düsseldorf
verteilt worden sind, als Hauswurfsendungen, sind von uns selbst
in eigener Herstellung gefertigt worden. Zigtausende gefälschter
Fahrkarten aller Preisstufen. Das gibt wenigstens ein paar tausend
Menschen im Revier die Gelegenheit, in den Genuß eines kostenlosen
Nahverkehrs zu kommen: Null-Tarif mit Fahrscheinen, mal was anderes.
Seit zehn Jahren, seit den ersten »Rote-Punkt-Aktionen«
in Hannover, gibt es eine Bewegung für den Null-Tarif. Diese
Bewegung hat alle guten Gründe auf ihrer Seite. Daß sie
dennoch selbst mit ihrer Minimalforderung »kostenloser Nahverkehr«
auf Granit stößt, hat mit dem Prinzip der Kostendeckung
nichts, aber auch gar nichts zu tun. Es geht um ein anders Prinzip,
mit dem nicht gebrochen werden darf: Leistung kostet was, wo was
geboten wird, mußt du löhnen. Diese Maxime der Leistungsgesellschaft
gilt es zu wahren, selbst um den Preis einer Verkehrspolitik, die
den inneren Zusammenhang von kapitalistischem Fortschritt und Zerstörung
auf den Begriff bringt.
Dem Moloch Auto wird so lange gehuldigt, bis jegliche Alternative
undenkbar und der Wagen zum unentbehrlichen Bestandteil des Lebens
geworden ist. Die »alltäglichen« Nebenerscheinungen:
15.000 Verkehrstote jedes Jahr und 500.000 Verletzte, verwüstete
Städte, die nach dem Grundsatz der Befahrbarkeit und nicht
nach dem der Bewohnbarkeit geplant werden, statt der Freiheit, die
dem Besitzer eines Autos versprochen wird, totale Abhängigkeit.
Statt Komfort und Lebensstandard, stickiges Chaos im Dickicht der
Straßen, auf denen die bürgerliche Ideologie »jeder
gegen alle« Triumphe feiert.
In vielen Ruhrgebietsstädten haben Gruppen bis hin zu den Grünen
die Fahrpreiserhöhungen des VRR zum 1.3.81 zum Anlaß
genommen, mit Flugblättern, Demos, Wandmalereien, kleineren
Sabotageakten gegen Automaten und Entwerter usw. erneut Null-Tarif
zu fordern. Wir begreifen unsere Aktion in diesem Zusammenhang.
[...]
Revolutionäre Zellen + Rote Zora
Aktion gegen
den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, Gelsenkirchen (Februar 1984)
SCHALKE
04 [82]
Seit fünf Jahren pflegt der VRR nun mittlerweile die Tradition
neujährlicher Preiserhöhung.
Hat der VRR bei der Ausplündung seiner Kunden in den letzten
Jahren bereits Meilensteine gesetzt, so wartet er dieses Jahr sogar
mit zwei besonderen Highlights auf:
Arbeitslose dürfen sich von morgens bis abends auf aussichtslose
Arbeitsplatzsuche mit einer preisreduzierten Monatskarte begeben;
außer zu den Stoßzeiten, wo sie die Sitzplätze
für das arbeitende Volk freizuhalten haben.
Rausgeräumt werden auch die vielen Behinderten, die selbst
noch gehen können, aber trotzdem bisher umsonst fahren konnten.
Die Opfer der Kriege in den Betrieben und auf der Straße sollen
so nicht länger die »heile Welt« der noch Gesunden
trüben.
Unser »Bömbchen« am Zentralgebäude des VRR
in Gelsenkirchen, das wir bewußt so plaziert haben, daß
Anwohner und Tabakladen nicht geschädigt werden, wird dies
vorerst nicht aufhalten können. Es ist nur ein kleiner Schritt
im Kampf gegen die Politik des VRR [...] und eine Ermutigung für
die Hunderttausenden, die täglich schwarzfahren.
Quelle:
http://www.idverlag.com/BuchTexte/Zorn/Zorn12.html
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Im Januar
und Februar finden in Berlin drei Schwarzfahr-Aktionen statt.
Dazu wird durch die Medien von einer studentischen Aktionsgruppe
aufgerufen. Bei den beiden Aktionen mit Februar sollen Studierende
Kontrolleure ausfindig machen und ihre Arbeit erschweren, um es
so vielen Menschen wie möglich zu erlauben, umsonstzufahren.
Wer an diesen Tagen dennoch erwischt wird, kann sich sein "erhöhtes
Beförderungsentgelt" von dem FU-Professor Grottian zurückerstatten
lassen.
In Wien gibt
es bis Juni 2004 die Aktion eines Kabaretts,
dass alle UmsonstfahrerInnen kostenlos in ihr Kabarett dürfen,
wenn sie den Beleg über das erhöhte Beförderungsentgelt
mitbringen.
Anfang April
werden in Münchener Bahnhöfen viele Fahndungsplakate
mit Portaits von Kontrolleuren geklebt, die zu Schwarzfahren auffordern.
Mitte April
finden in Berlin Aktionstage gegen Sozialabbau statt, wiederholt
werden Aktionen vor der BVG-Zentrale durchgeführt, es werden
UmsonstfahrerInnen mit Sekt, Tulpen und Schnittchen begrüßt.
23.04.2004
Unbekannte bewerfen die BVG-Zentrale in Berlin-Schöneberg
mit Farbbeuteln. Gleichzeitig werden 13 Fahrkartenautomaten durch
Feuer und Bauschaum funktionsunfähig gemacht. Geschätzter
Sachschaden mindestens 100000 Euro.
19.06.2004
Soziale Gruppen blockieren am Hackeschen Markt in Berlin für
eine halbe Stunde die Kreuzung und Straßenbahnen, um gegen
die Abschaffung des Sozialtickets zu protestieren.
24.06.2004
In Lübeck wird von der Gruppe "Basta! Linke Jugend"
ein Aktionstag initiiert, bei dem Flyer vor Schulen und dem zentralen
Busbahnof verteilt werden. Zudem werden Stadtwerk-Busse mit "Viel
zu teuer" und "Fahrt schwarz!"-Plakaten beklebt.
In den Briefkasten der Stadtwerke werden viele Protestbriefe geworden,
in denen sich über unverschämte Preise beschwert wird.
In der Nacht zum 25.6. werden Plakate geklebt, die im kopierten
Stil der Anti-Schwarzfahr-Aufkleber einen "Schwarzen Tag für
Kontrolleure" ankündigen und darauf hinweisen: "
Wer schwarzfährt, spart Geld". Grund des Aktionstages
ist die Erhöhung der Preise zum 27.06.2004 und die Ankündigung,
ab diesem Tag in Bussen nur vorne einsteigen zu können.
07.08.2004
Einige Menschen aus Kiel verteilen in Bussen des örtlichen
Verkehrsbetriebes Flugblätter und beklebten die Busse mit Aufklebern
und Plakate , um darauf aufmerksam zu machen, daß die Fahrpreiserhöhungen
vom 01.08.2004 nicht hingenommen werden müssen. Konkret wurde
zum Schwarzfahren aufgerufen.
|
[Die folgenden
Textstellen stammen aus Briefen an das Mehrgebührenreferat
der
Wiener Linien. Der Grund für diese Briefe ist fast immer der
Versuch, die Zahlung des "erhöhten Beförderungsentgelts"
zu umgehen, nachdem die Person erwischt wurde. Die
Texte wurden ohne Veränderungen übernommen.]
- Aus obig
genannten Gründen und weil ich wirklich kein gewohnheitsmäßiger
Schwarzfahrer sondern nur ein armer Würstelverkäufer bin,
bitte ich Sie herzlichst meine Herren mir diese Strafe erlassen
zu wollen.
- Textstelle
aus einem Brief nach einer Fahrt ohne Fahrschein: ...Nach einer
Absprache mit meinem Anwalt, der mir bestätigte, daß
ich mich rechtmäßig verhalten habe, fordere ich Sie nun
auf, von dem zusätzlichen Beförderungsentgelt abzusehen.
In diesem Fall werde ich obigen Vorfall als einmalige Entgleisung
Ihres Personals betrachten. Widrigenfalls behalte ich mir vor bei
diversen Stellen rechtliche Schritte einzuleiten...
- ... Ihr Schweinekontrollor
wagte es, mich nach einem Fahrschein zu fragen, dabei habe ich nur
vergessen...
- Ich habe
irrtümlich meinen Fahrschein nicht geknipst...
- Der Kontrollor
griff mir die ganze Zeit auf den Busen, was mich eigentlich nicht
störte nur die umliegenden Leute schauten schon so...
- Ich habe
keinen Stempelungsapparat für Fahrtberechtigungen gefunden...
- In Sydney
braucht man die Karte nicht entwicken. Deshalb ich habe meine Karte
nicht entwickt...
- Weil ich
sonst zur Arbeit zu spät gekommen wäre, bin ich mit der
U-Bahn gefahren, sozusagen in Notwehr, daß kann doch nicht
strafbar sein...
- Ich wollte
gar nicht mit der U-Bahn Fahren. Irgendwie bin ich in eine Menschenmenge
geraten die mich weitergeschubst hat. Als ich dann wieder zu mir
gekommen bin, war ich in der U-Bahn und der Kontrollor stand vor
mir...
- Ich spreche
nicht gut Deutsch und ich verlange von Ihnen, daß die
Bestimmungen in allen EU-Amtssprachen auf dem Fahrschein stehen...
(Anmerkung: die Tarifbestimmungen sind, allein in Deutsch, ein 44seitiges
Werk im A5 Format.)
- Wie komme
ich dazu, daß ich bei jeder Kontrolle meine Jahreskarte herauskramen
muß, kann man nicht irgendeine Tätowierung auf dem Arm
machen...
- Ich habe
im Krieg für Österreich mein Leben riskiert und jetzt
wollen Sie im Ernst von mir einen Fahrschein für zwei Stationen...
- Der Hund
gehörte überhaupt nicht mir, er ist mir erst während
der Fahrt zugelaufen...
- Mein dreijähriger
Sohn hat mich in die U-Bahn gezogen. Ich wollte gar nicht fahren,
aber er ist ja so Lieb...
- Ich habe
meinen Fahrschein damals (Anmerkung: vor 12 Wochen) sicher
mit einem Taschentuch weggeworfen. Wenn sie mir einen Lageplan der
Station
Längenfeldgasse schicken könnten wo alle Mistkübel
eingezeichnet sind, find ich
ihn vielleicht noch...
- Wenn mein
Fahrrad einen Platten hat, ist es doch eigentlich kein "Fahr"rad
mehr, brauche ich dann trotzdem einen Fahrschein dafür... (eigentlich
nicht schlecht)
- Was erlaubt
sich Ihr Kontrollor eigentlich meinem Sohn nicht zu glauben daß
er seinen Fahrschein nur vergessen hat ... Mein Sohn war über
das Vorgehen Ihres Mitarbeiters so sehr beunruhigt, daß er
an diesem Tag schulisch versagte ... Ich erwarte die Annullierung
der Vorschreibung... Dr . .. Rechtsanwalt
(Anmerkung: Sohn wurde bereits 12 Mal erwischt)
- Da ich zu
Christus gefunden habe würde ich nie ohne Fahrschein Fahren.
Sie sehen darin den Beweis, daß ich unschuldig bin... (Anmerkung
11 Beanstandungen)
- Wenn Sie
mir sagen um welche Beanstandung es sich handelt, kann ich Ihnen
fünf Zeugen bringen daß ich es nicht gewesen sein kann.
Wieso mein Paß vorgewiesen wurde kann ich mir nicht erklären.
- Nachdem ich
100 Schilling Banknote ins unfunktionierende Automat
eingesteckt hatte...
- Bei meinem
Anruf wurde mir erklärt ich solle eine Kopie des Erlagscheines
beilegen, da ich keinen Kopierer habe, zeichne ich den Erlagschein
ab...
(es folgt eine nette Zeichnung)
- Ich habe
meine übertragbare Monatskarte zu Hause vergessen. Der Kontrollor
hat mich, damit er meinen richtigen Namen erfährt, angelogen
und sagte ich könne diese nachbringen. Wenn ich gewußt
hätte, dass das nicht stimmt, hätte ich einen falschen
Namen angegeben. So finde ich die Strafe als ungerecht und will
nichts bezahlen. Abgesehen davon kaufe ich mir sicher nie wieder
einen Fahrschein.
- Ich bin beim
Schwarzfahren erwischt worden. Das ist schlimm. Noch
schlimmer ist die zeitliche Koinzidenz dieses Deliktes mit meiner
Hochzeit und den
daraus resultierenden Kosten. Da meine Hochzeit eine schöne
werden soll, bitte
ich darum diese Strafe zu erlassen.
- Ich saß
gerade in der Straßenbahn und überlegte mir, was ich
mir für einen Fahrschein kaufen könnte, da ich den ganzen
Tag unterwegs bin. Da kam der Kontrollor...
- Mein 2-jähriges
Kind klebte an der Scheibe fest und ich konnte es nicht lösen.
Daher versäumte ich die Kurzstreckengrenze und fuhr eine Station
zu viel.
Quelle:
spice
- "An
dem Automaten war so eine lange Schlange und wenn ich einen Fahrschein
gekauft hätte würde ich nicht in diesem Zug sitzen. Dann
wäre ich zu spät zur Arbeit gekommen und mein Chef hätte
mich gefeuert."
- "Der
Automat wollte meine 20-Cent-Münzen nicht!"
- "Der
Stempelautomat hat so komisch getickt. Da habe ich mich gefürchtet."
- "Es
standen so viele Leute vor dem Automaten, dass ich nicht an ihn
rangekommen bin."
- "Ich
dachte heute wäre der Tag 'Schwarzfahren mit Roberto Blanco'."
- "Ich
habe mir ein Ticket gekauft und als ich eben mit jemanden zusammengestossen
bin, wurde es mir wohl geklaut."
- "Ich
kam einfach nicht an den Schlitz für das Geld ran."
- "Jemand
hat mir vorhin meine Geldbörse geklaut. Ich wollte gerade zur
Polizeistation in der XY-Strasse."
- "Mist,
jetzt hat meine Frau das Auto und meine Wochenkarte."
Quelle:
ausreden.de
- "Ich
wollte doch nur die Wagen besichtigen."
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