Erfahrungsberichte
Diese Seite gibt meine persönlichen Meinungen und Erfahrungen in Zusammenhang
mit verschiedenen Decodern und Antrieben wieder.
Denn nicht jeder Antrieb harmioniet mit jedem Decoder, und manch gut
gemeinte Konstruktion verleitet dazu, den falschen Decoder auszuwählen,
und beim Einbau stellt man dann fest: paßt nict! Gel, Roco?
Bitte noch etwas Gedult - der Lötkolben ist gerade heiß
:-))
bisher:
Kühn N020
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kleiner kompakter Decoder (Stand jetzt der kleinste DCC-Decoder mit 128
Fahrstufen), flacher als die Lenz-Kandidaten 010XF und 077XF, deshalb erhielt
er auch den Vorzug für die Kö
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etwas rauer Geselle, die niedrige Ansteuerfrequenz von ca. 60 Hz macht
sich vor allem im Langsamlauf bemerkbar
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kam mit dem PMT-Antrieb für den LVT BR171 nicht so recht zurande,
sehr raues Laufverhalten des im Gleichstrombetrieb mustergültigen
kleinen Dreipolers mit 2 Schwungscheiben. Außerdem kam es zu zuerst
unerklärlichen Aussetzern im Betrieb, die bei genauerer Unteruchung
auf die hohe Gleisspannung des Roco-Digital-Is-Cool-Startsets mit Lokmaus
II zurückzuführen waren. Es zog einfach öfters die Überstrombegrenzung.
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Motor- und Funktionsausgänge sind Überlast- und Kurzschlußfest
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Geschwindigkeitskennlinie funktioniert nur bei 28 Fahrstufen. Jedoch läßt
sich bei 128 Fahrstufen die Kennlinie mit den Eckpunkten Minimal-, Mitten,
und Maximalgeschwindigkeit beeinflussen, was für die meisten Fälle
genügen sollte (und wesentlich komfortabler einzustellen ist als das
Ermitteln einer kompletten Geschwindigkeitskennlinie für einen Antrieb)
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Auch Torsten Kühn sagt seinem Decoder die Tauglichkeit für Glockenankermotoren
zu, ich würde in diesem Falle jedoch eindeutig zu einem Spezialisten
raten.
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Neu: den N020 gibt es seit kurzem auch
mit NEM-Schnittstellenstecker (651, klein-S, 6polig) als N020-P. Damit
passt er sogar in die TT Roco-80 ohne Umbauten (siehe Digitalisierungsvorschlag
zur TT BR 80 von Roco).
Lenz LE077XF
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kleinster Lenz-Decoder ohne Lastregelung
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Werksseitig eingestellte Geschwindigkeitskennlinie ist für viele der
älteren BTTB-Maschinen mit der geringen Getriebeuntersetzung zu steil.
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Anpassung des Fahrverhaltens ist hier über eine manuell erstellte
Geschwindigkeitskennlinie möglich, die auch bei 128 Fahrstufen wirksam
bleibt.
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Fahrverhalten bei langsamer Geschwindigkeit ist ruhiger als beim Kühn
N020, obwohl auch hier gerade bei den alten BTTB-Antrieben mit dem kurz
untersetzten Getriebe ein deutliches Geräusch verbleibt.
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Leider nicht in einer Ausführung mit Schnittstellenstecker lieferbar.
Also selbermachen (passende Stiftleisten im Rastermaß 1,27mm gibts
bei Conrad - allerdings nur im Busines-Katalog: 1x25, Best.-Nr. 73 84 76-80,
4,27DM oder 1x10, Best.-Nr.73 84 68-80, 1,69DM )
Lenz LE010XF (Kabelanschluß)
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Mein bisheriges Sorgenkind. Auf dem Papier DER Decoder für TT: klein,
Lastregelung, dabei noch erschwinglich.
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In der Praxis: ohne Lastregelung bis auf 2 Maschinen problemloses Verhalten.
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Kritisch in LVT mit PMT-Motorisierungssatz und in der BTTB-130: in beiden
Maschinen hängte sich der Decoder (z.T erst bei höherer Geschwindigkeit)
auf und reagierte nicht mehr. Weiter ging es nur durch Notstop und Wiedereinschalten.
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Fahrverhalten mit Lastregelung (vor allem im Langsamfahrbereich) unbefriedigend,
sowohl bei älteren BTTB-Maschinen (86, 130) als auch bei modernen
Fahrzeugen wie der 65.10 von Gützold oder der 232 von Roco gab es
ein deutliches Losreißen beim Anfahren.
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Fahrverhalten ohne Lastregelung überzeugend. Die Maschinen fuhren
auch bei langsamer Geschwindigkeit seidenweich und ließen sich auf
geringsts Kriechen herunterregeln (z.B. BTTB 107).
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Lenz ist hierzu nichts bekannt.
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Fazit: ohne Lastregelung ein guter Decoder, der allerdings auch etwas teuerer
ist als die ungeregelten Brüder. Die Lastregelung selbst ist bisher
nicht überzweugend.
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Aus Lenz FAQ: Welche (Frequenz) in Herz ist bei Decodern mit Einstellung
für die Wiederholrate einstellbar?
Min 50Hz (CV
9 hat den Wert 15)
Max 250Hz (CV
9 hat den Wert 0)
Inzwischen gibt es die Version 2, zu erkennen an der etwas ausführlicheren
beiliegenden Dokumentation, gekenzeichnet mit "Version 2", dafür als
Lose-Blatt-Sammlung anstatt des bisherigen geklammerten kleinen Heftes.
Die wichtigsten Änderungen:
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anderer Prozessor
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neue Software-Version, die eine Menge amerikanische Lichtfunktionen beherrscht
(Blink / Strobe / Mars Light etc).
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Aus meiner Sicht leider immer noch nicht 100% befriedigende Lastregelung,
die vor allem beim Abbremsen von Loks mit ordentlich Schwungmasse (z.B.
Tillig, Beckmann) etwas nachschiebt.
Lenz LE011XF (Stecker nach NEM 651 - Digitalschnittstelle
klein 6polig)
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hier gilt das beim LE010XF gesagte, die Decoder sind baugleich
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eine Schnittstelle zum Einstecken des Decoders haben bisher nur die Roco-Fahrzeuge
der BR81 und 132/232. In den Tillig-Maschinen ist der Decoder einzulöten,
wobei sich auch hier der 011XF nicht schlecht macht - braucht man doch
nicht extra für eine mechanische Befestigung des Decoders zu sorgen
Dabei aber Vorsicht - in die Roco-81er geht der
LE011XF so einfach gesteckt nicht hinein,
da Roco hier einfach "Müll" konstruiert hat.Denn die Schnittstelle
ist so ubglücklich angeordnet, daß der Decoder seitlich über
das Fahrzeug hinausragt, das Gehäuse nicht mehr draufpaßt und
außerdem kein Durchblick durch den Führerstand möglich
ist! Abhilfe: Anlöten eines Decoders mit Kabelanschluß, für
die Mutigen: Kürzen der Lok-Platine und entfernen des NEM-Steckplatzes.
Lenz LE103XF
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Decoder ist von der unkomplizierten Sorte: groß, einfach, billig,
funktioniert.
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Die Einbaulänge läßt sich um ca. 4mm verkürzen, wenn
die Platine am Kabelanschlußende abgesägt wird. Hier sind zwei
Löcher für die Montage in größeren Fahrzeugen vorgesehen,
und die Kabelanschlüsse stehen um einige Millimeter nach innen versetzt
- geradezu verschwenderisch.
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Bisher gab es mit keinem der getesteten Antriebe (PMT 3Poler im LVT-Motorisierungssatz,
BTTB-Rundmotor, Roco-Antrieb der 232) Schwierigkeiten. Für Glockenankermotoren
sollte jedoch besser ein dafür geschaffener Decoder verwendet werden.
Lenz LE113XF
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Entspricht dem LE103XF, ist jedoch 2-seitig bestückt und kommt daher
mit deutlich kompakteren Abmessungen daher.
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Der Stecker auf der Platine kann bei Nichtgebrauch (TT-Sektor) entfernt
werden, das gibt eine Reduzierung um ca. 1 mm in der Dicke
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Der Decoder legt ein problemloses Verhalten an den Tag und funktioniert
gut mit den alten TT-Rundmotoren
Tillig TE1
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aus Lenz-Produktion, entspricht einem Klein-Decoder ohne Lastregelung der
XF-Reihe, ist also mit dem LE077XF vergleichbar
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1 Decoder wurde als Beleuchtungsumschalter im motorlosen ICE-Triebkopf
verbraten, er lies sich entgegen der Tillig-Anleitung auch ohne Motor bzw.
Lastimitation programmieren
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arbeitet in den Tillig-Drehgestell-Loks 118 / 119 zufriedenstellend, vor
allem, wenn die Boosterausgangsspannung auf einen TT-tauglichen Wert eingestellt
wurde - zu empfehlen sind hier Digitalspannungen von 14,5V - 15V am Boosterausgang
(zum Einstellen dieses Parameters siehe Dokumentation des Boosterherstellers.
Nicht alle Booster haben diese Möglichkeit!)
Zimo MX61-2000
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Das Universalgenie unter den DCC-Decodern, mit 2byte-Adressen, 128 Fahrstufen,
Lastregelung, einstellbarer Motoransteuerfrequenz von 80-150Hz sowie 16kHz.
Damit geeignet für alle Arten von Gleichstrommotoren einschließlich
Glockenankermotoren
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Ein nicht gerade billiges Vergnügen, mit ca. 100DM ist man dabei.
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Sehr ruhiges Fahrverhalten mit einem alten BTTB-Rundmotor in einer BR 254
von ca. 1979.
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In der Werkseinstellung ist der Analogbetrieb entgegen der ZIMO-Dokumentation
ausgeschaltet, (CV29 auf 2, für Analogbetrieb auf 6 setzen).
Tran / CT-Elektronik DCX70
Als Firma ein Newcomer am Decodermarkt. Die Decoder riechen aber irgendwie
nach Zimo, und haben viele von deren guten Eigenschaften.
So ist eine Lastausgleichsregelung ebenso selbstverständlich wie
die Möglichkeit der hochfrequenten Ansteuerung mit 16 kHz, die für
Glockenankermotoren wie Faulhaber o.ä. gut geeignt ist. Die Geräuschentwicklung
bei Glockenankermotoren ist geringfügig stärker als bei Zimo-Decodern,
das Kriechverhalten nahezu gleich.
Die Decoder verfügen über eine Softwareaktualisierungsmöglichkeit.
Von Haus aus ist in CV29 eine Zugnumernimpulserkennung eingeschaltet
(Bit 6), die sollte man sinnvollerweise ausschalten (d.h. CV29 bekommt
üblicherweise den Standardwert 6 mit bzw. 2 ohne Analogbetrieb)
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erste Erfahrungen: gute und sehr leise Fahrergebnisse mit einer BTTB-119
mit dem alten Antriebskonzept (nur ein Drehgestell angetrieben, BTTB-Rundmotor)
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Die Decoder-Software der Versionen 4 und 5 lässt durch einen Bug keinen
Analogbetrieb zu, das ist durch ein Software-Update aber korrigierbar.
Die Decoder müssen dazu ausgebaut und eingeschickt werden.
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Service bei CT Elektronik funktioniert unkpompliziert und schnell.
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zusätzlich zu den 4 vorhandenen lassen sich 3 weitere Funktionsausgänge
an Lötpads als Logikpegel abgreifen und mit einer in der Betriebsanleitung
beschriebenen Verstärkerschaltung nutzbar machen.
Die Funktionsausgänge sind über eine Mapping-Matrix frei den
Funktionstasten zuordnbar.
Tran / CT-Elektronik DCX73
der kleine Bruder des DCX70, mit den gleichen elektrischen Eigenschaften
und gleicher Software. Siehe DCX70.
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die Ausführung DCX73N hat keinen stabilen Schnittstellenstecker, sondern
6 angelötete Drahtstifte.
Vorteil: die Abmessungen vergrössern sich nicht, dadurch passt
der Decoder auch in die Roco-BR 80 !!!
Nachteil: das schaut mechanisch nicht sehr stabil aus, also möglichst
vorsichtig, unter Zuhilfenahme eines geeigneten Werkzeuges und nur einmal
im Decoderleben in eine Schnittstelle stecken.
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auch der DCX73 hat (in diesem Fall 5) zusätzliche Funktionsausgänge
als Lokigpegel. Nur sind die nicht an Lötpads abgreifbar, hier muss
direkt am SMD-Prozessor angelötet werden -> ist also was für
Leute mit ruhiger Hand und klarer Einschätzung der eigenen Lötkünste.
(c) Chemnitz, 26.02.2002, Steffen Engewald