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Die richtigen Worte finde ich so gut wie nur beim Schreiben im Sinne von Dichten. Seien's Gedichte, Geschichten, sonstige Werke... Hier ein kleiner Einblick.
Ich möchte diese Lasten von mir werfen, mich befreien von all dem Schmerz.
Ich will nicht vergessen, nein... ich möchte... nur zurück...

Es grenzte an ein Wunder, nach langem wieder glücklich zu sein,
Von dir gehalten zu werden und sich so sicher und frei zu fühlen.
Dass ich so etwas empfinden durfte, ließ mich erneut zweifeln an dieser grausamen Welt,
Die schrecklich erscheint, und doch so liebliche Züge trägt.

Liebliche Züge, wie auch du sie hast - nur bist du schön, durchweg so schön...

Alles wird wieder gut sein - irgendwann.
Doch... Warum ist dieses Irgendwann nicht heute?
Erneut eine schlaflose Nacht verbracht; die Kraft lässt nach, die Sehnsucht nicht.
Und Tag für Tag nimmt sie ab, die Freude an den kleinen Dingen.
Meine Gedanken ersticken mich... sei es ein Wort, sei es ein Blick...
Erinnerungen werden geweckt, wo immer ich auch bin.
Wobei... sie ständig in mir weilen, erbarmungslos.
Als wüde sie jemand steuern, der mich zerstören will.
Geht diese Leere so weiter, gelingt es ihm sogar.

Versprachst du nicht, du würdest mich nie alleine lassen?
Ich dachte...







Maske meines Ichs
Diese Gefühle lassen nicht von mir ab.
Dieses Befinden ändert sich keineswegs.
Ich sehe in den Spiegel und erkenne nicht mich -
Erkenne nicht den Menschen, der ich einst war.
Selbst die Leere meiner Augen berührt kaum,
Spüre weder Liebe noch Hass
Keine Wärme - keine Kälte -
Nichts. Rein gar nichts.
Was, verdammt, wurde aus mir?
Meine weißen Hände berühren den Spiegel,
Zitternd streichen sie über die Wangen des Bildes,
Über die Lippen, die Stirn, und wieder die Wangen.
Erfolglos versuchen sie mir Geborgenheit zu geben.
Auch die Träne lässt sich nicht entfernen,
Sie rinnt weiter das schmale, blasse Gesicht hinunter,
Bis sie schließlich das Kinn erreicht und auf den kalten Boden tropft.
Es ist nun mal nur ein Abbild meiner selbst,
Ein leicht veränderbares, so dass niemand jemals erkennt, was wirklich geschieht.
Keiner könnte diese Träne trocknen -
Ebenso wenig wie die Hand auf dem Spiegelbild.
Keiner wird je wissen, wer ich bin,
Was mein Sinn ist,
Wofür und wozu ich lebe.
Jeder sieht mein Abbild, die Maske meines Ichs.
Doch wen interessiert es wirklich…
Die Wahrheit, all das?
Wer braucht diese verlogenen Kreaturen?
Menschen - wie unperfekt doch jeder einzelne von ihnen ist,
Dumm, naiv, unbrauchbar - genau wie ich.
Mein Körper beginnt zu beben.
Nach einem kurzen, durchdringenden Schrei erfassen meine Hände den Spiegel.
Das bin nicht ich!, Das bin nicht ich!
Verlockend, wie die Scherben nun auf dem Boden liegen.
Und noch immer sehe ich dieses Mädchen, welches ich sein soll,
Völlig zertrümmert und zerschmettert liegt sie dort unten -
Mein Abbild, die Maske meines Ichs.
Doch dieses Gefühl lässt mich zweifeln, ob dieses Zerstörte auch nur ein Abbild ist…
… eine Maske meines Ichs.







Unser Abschied
Nun knie ich hier im Regen, eine einsame Blume in der Hand.
Einsam wie ich.
Schaue traurig auf deinen Namen,
Der jetzt so matt auf dem glatten Marmorstein steht
Und frage mich, wieso du?
Ich merke, wie mir Tränen über die Wangen rinnen,
So rein, wie einst das Blau deiner Augen
Erinnerungen, die mich nicht loslassen
Warum du?
Warum der Mensch, für den ich alles gegeben habe,
Mit dem ich so glücklich war?
Nun bin ich völlig alleine, habe keinen mehr, für den es sich lohnt zu leben.
Früher lebte ich nur für dich, aber jetzt?
Jetzt sehe ich dein kaltes Grab. Es ist mit Blumen bedeckt,
mit Briefen von Menschen, die behaupten, dich zu lieben
Nein! Das sind alles nur leere Worte,
Keiner dieser Menschen fühlte das geringste für dich
Aber wir wussten das
Wir wussten, dass wir uns nur gegenseitig vertrauen konnten,
Der Rest der Welt war uns egal
Aber jetzt?
Jetzt knie ich hier alleine mit der Blume im Regen,
Meine Gedanken sind nur bei dir
Wie soll es nur weitergehen ohne dich?
Ich kann und will nicht länger so leben
Das Gefühl, dass du nicht bei mir bist, bringt mich um den Verstand
Aber nun ist es so weit:
Wir werden uns im Himmel wieder sehen.
Warte auf mich, mein kleiner Engel







Just one look into you eyes
Me, myself and I were damaged forever
You're so pretty, so perfect, so worthless
Just try to remember how it feels

You cannot lose what's deep inside of you
You'll see, it will never stop
Day by day only the same...
... only the same world of shit...

Everything seemed to be much better than before
Whatever you said, whatever you did, I used to love you
Try to forget you
Try to be hole again
...but nothing's gonna be alright

Like a breath of passing clouds
My thoughts are fading away
It's clear in my head what I want
But nobody cares
Nobody's out there who really cares...

Is there no other way to stop these feelings?
All I can see is you
..you don't know...
... and nothing's what it seems...
... I just don't care anymore...

Everything seemed to be much better than before
Whatever you said, whatever you did, I used to love you
Try to forget you
Try to be hole again
...but nothing's gonna be alright

Red tears...
Too many red tears
They don't stop crying
Finally it was too deep
... and too late ...
Never as one again







Ich sehe die Wahrheit,
Denke ich über den Sinn nach
Sinn...
Sinn!
... Sinn ..?
Welcher Sinn?
Komm, geben wir der Hoffnung einen Sinn
Aber sie hat doch schon einen!
Welchen?
Von einen Tag auf den anderen zerstört zu werden
Hoffen wir, dass der nächste Tag etwas Gutes bringt,
Wachen wir auf...
...Und nichts verändert sich
Wozu also hoffen?
Komm, geben wir der Liebe einen Sinn
Aber sie hat doch auch schon einen!
Welchen?
Zu enttäuschen, zu verletzen, einen zu Boden zu schmettern
Lieben wir jemanden und halten ihn für perfekt,
Werden uns die Augen geöffnet...
...Und wir erkennen, er ist wie der schäbig Rest
Wozu also lieben?
Komm, geben wir den Träumen einen Sinn
Aber auch diese haben schon einen!
Welchen?
Unerfüllt zu bleiben
Wir streben einen Traum an, leben und arbeiten nur für diesen,
Begreifen wir viel zu spät...
...Dass man ihn nie erreichen wird
Wozu also träumen?
Komm, geben wir dem Leben einen Sinn
Aber das hat auch schon einen!
Welchen?
Enttäuschte Hoffnungen, gescheiterte Lieben, unerfüllte Träume
Was stellt sich uns da also...?
...Genau...
Wozu also leben?







Wo ist es hin, was einst gewesen?
Das Glück?
Die Lust?
Die Leidenschaft zu leben?
Umgeben von verständnislosem Verstehen, konfusen Gedanken,
Sind wir doch zu schwach, auch nur das geringste zu wagen

Das einzig Wahre dieser Welt - vernarrt sein in das eigene Ich.

Gedanken verschwenden an ein später...?
Erwartungsvolles Hoffen auf einen Lichtblick...?
Erbarmungslose Gefühle und dem Abgrund so nah...
Wir dumm sind wir, freiwillig so zu leiden?
…dabei könnten wir alles so schnell beenden…







Verlockend, wie es dort so liegt,
Schimmernd und mit böser Seel'
Einfach packen und schon ist's aus;
Wen würd's kümmern? Wen interessier'n?
Beachtlich kreist der Blick umher
"Tritt näher, komm nur her!
Willst du denn nicht glücklich werden?
Ungeliebt und missachtet lebst du hier,
Komm zu uns, wir helfen dir!"
Halten's in den Händen nun,
Mustern alles Schritt für Schritt
Sauber scheint es noch zu sein,
Doch wo wäre der Unterschied?
Setzen an und zucken schon beim kleinsten Schnitt zurück
Doch frei ist nun der Weg in die and're Welt
Tiefer und länger, nur keine Scheu,
Getrieben von anstehender Erfüllung.
Fast lieblich, wie sie runter rinnen,
Rote Tränen überall.
Und lächelnd wurd' die Tat vollbracht
Zufrieden auf unser Werke schau'n,
Das geht leider nicht







In unregelmäßigen Abständen schlagen sie auf,
Fast lautlos und nicht wahrnehmbar.
Kannst sie nicht hören, kannst sie nicht sehen,
Vielleicht aber fühlst du sie?

Sprachst du einst von Schicksal, großer Liebe hier und dort,
Frag' ich mich nun, wo ist es hin, was uns einst hat so verbunden?
Denk nur an die schönen Stunden die wir doch verbrachten zu zweit -
Abgestempelt als wertlose Geschehnisse der Vergangenheit.
Und die Worte, die wir sprachen, erscheinen wie nie gewesen.
Verdammte Kälte zwischen uns… nicht mal das, nur Leere.

Stummes Leiden irgendwo dort, was bislang stets verborgen,
In mir drin an einem Ort, der nur meiner ist und deiner war.

Du kanntest meine Ängste nicht, wusstest nie, was mir macht Sorgen
Sprech' ich nicht von den einfachen, kleinen; nur von den tiefen, den großen.
So hatte ich Angst, einst sagst du zu mir, du liebst mich nicht mehr, nur noch sie.
So hatte ich Angst, du würdest dein Vertrau'n einer and'ren schenken, mich völlig vergessen neben ihr.
Bewahrheitete Ängste und zerstörte Träume, Depressionen und Traurigkeit;
So wunder dich nicht, wenn mich verlassen rote Tränen in Massen vereint.

Oft noch berühr'n mich Gedanken an dich, gefolgt von Trauer und Schmerz -
Hass? Oh nein, wozu, wenn noch Funken der Liebe in meinem Herz?
Selbst die Zukunft, die uns steht, keine gering're ist als keine;
Ob Realist, ob Pessimist - die Antwort bleibt die gleiche.

In unregelmäßigen Abständen schlagen sie auf,
Fast lautlos und nicht wahrnehmbar.
Kannst sie nicht hören, kannst sie nicht sehen,
Vielleicht aber fühlst du sie?


"Die Zeit heilt keine Wunden - sie gewöhnt dich nur an den Schmerz"







Can't even breath
Can't even sleep
The only thing I want to do
Say "I love you and I need you"
But everyday I've to learn how it feels…
How it feels to be without you
I feel this fucking emptiness in my heart, in my head - everywhere
All I want is to save you,
To be close to you
To be somewhere else with you
Far away from this world of shit

You make me believe there isn't only this darkness
That there's something you have to trust in
But there's no word that could say how special you are

I swear I will never leave you
Try to believe that you are the one…
You're the one I wanted to find







Verstehen einander,
Finden dennoch nicht zusammen
Unterdrücken,
Lieben,
Leiden,
Akzeptieren.
Nichts...







Die Schatten dieser Welt blicken mich grausig an
Durch eine Hülle der Verborgenheit
Lange schon die selben Fragen,
Doch die Antworten bleiben aus.
Versagen können wir nicht mehr,
Verloren war alles von Anfang an.
Auch Bitten und Flehen werden missachtet,
Vertrieben werden sie dennoch nicht.
Alles lebt weiter, auch die Angst und die Versuchung,
Selbst der Schleier aus Lügen und Hass
Bleibt nebelgleich undurchbrochen.
Eine "Perfekte" Welt verzerrt die Bilder der Wirklichkeit.







Fading
'Cause you know it's easy
Standing here and knowing nothing
Behind a wall of darkness in the rain
I'm so afraid to see the light
But now we know:
This moment words will fade away

When you go down the streets like always,
Looking forward to tomorrow
You can't ignore yourself again
'Cause nothing changes that way

In formal times no one could save us
But in the end we realized:
Nobody really tried
It was pain,
Every single day sorrow grows
Like a gaping wound it hurts…
More and more.
No, it's a gaping wound, we know…
Give me a reason to live,
Give me a reason to laugh
I can't, I can't!
Nothing survives, I'm sure - we're sure
Watch my fall, watch my death
The whole world is displaces, we know…
But now there's nothing but silence






Ungewollt vergeht die Zeit
Und man wünscht sich doch so sehr,
Sie würde es nie tun,
Dass Momente der Erfüllung für immer verweilen.
Oft ist es nur eine Kleinigkeit
Und alles liegt in Scherben.
Und oft ist es nur eine Kleinigkeit,
Welche alles wieder perfektioniert:
Das Blut gerinnt, die Tränen trocknen.
och folgen wird der innere Tod,
Seelisches Verderben,
Auf ein neues wird man leiden.
Denn nur all zu bald wird an merken,
Dass die Vergangenheit weiterlebt;
Und man wünscht sich, wie so oft,
Dass die Zeit nie vergangen wäre.







Gebrochenes Eis unter dem weißen Schnee -
Eine Hülle, die beschützen soll.
Totes Leben, unantastbare Weiten, geschwollene Geister -
Alles, und doch nichts.
Verborgen bleiben die Risse im Eis
Und auch die Hülle will keiner bekämpfen
Aus Angst vor eigenem Schaden
Zu viel Kälte und zu wenig Mut.
Doch werden Tage kommen,
Und die Hülle verschwindet von selbst
Neue Wärme, aber kein neuer Mut.
Zu schwach, die Risse zu verbergen
Beginnt der vollständige Zerfall.
Alles, und doch nichts.







I'm dancing with a memory,
Remember the days we spent together
Can still smell your skin, see your face, hear your voice
So far… the days are gone..
So far… my life is wrong…

My aspiration wants to kill me,
So I run outside to lose my pain.
The words I wrote down just seem so empty
Like everything I do, everything I try, everything I am
Without you

I only want to reach you
And tell you that I love you
But where is the place we need to be?
Is there a place where we both can be free?
Monoton
Er konnte nie wirklich beschreiben, was er fühlte. Ob das der Grund war, weshalb er nun alleine diesen Weg entlang ging? Kalter Wind lässt die Fahne zu seiner Linken und seiner Rechten lustig tanzen, aber ihn auch seinen bis dahin offenen Mantel schließen.
Es war der 21. Dezeber, Winteranfang, und nur wenige Tage vor Weihnachten. Das Fest der Liebe. Der Toleranz. Des glücklichen Beisammenseins. Angetan war er von diesem Fest noch nie gewesen, aber dieses Jahr fiel es ihm besonders schwer, sich der Harmonie , die überall herrscht, anzuschließen.
Aus dem anfänglichen Wind war nun Schnee geworden, wie es sich für so einen Winteranfang nun einmal gehört. Schnell holt er Handschuhe aus den Taschen seines schwarzen Mantels hervor. Als der Schnee auf dem Boden aufkam, war nichts mehr von ihm zu sehen. Schade. Aber die Freude, die einzelnen Flocken vom Himmel herab schweben zu sehen, reichte für den Anfang dann doch aus.
Sein schwarzgelocktes, schulterlanges Haar wurde stetig feuchter, was ihn aber nicht störte. Seine unbekümmerte Art - ob sie der Grund war, dass er nun alleine diesen Weg entlang ging?
Eine Bank. Aha. Mitten am Rand dieses Grenzstreifens steht also eine Bank? Keine besonders komfortable Bank, im Endeffekt war es ein einfaches Brett, das auf zwei Holzpflöcken lag. Dennoch war es wohl der Schatten einer Bank. Dieser ausladende Zustand hinderte ihn auch nicht daran, sich im nächsten Moment niederzulassen. Die Harmonie der Natur war ihm um einiges lieber als die alljährliche weihnachtliche. Die Natur gab ihm stetig das, was er den Menschen nur teilweise bekam. Er atmete tief ein, schloss die Augen und musste lächeln. Hübsch sah er aus, wie er dort saß, nach Außen hin ausgeglichen und unbeschwert. Die zarten Züge in seinem blassen Gesicht bildeten mit der umherliegenden, ruhigen Natur fast so etwas wie eine Einheit. Selbst jemand, der ihn nicht kannte, würde erkennen, dass er sich hier wohl fühlt.
"Ist mit Ihnen alles in Ordnung?" Als würde man ihn aus einer Trance erwecken, riss André die Augen auf und glitzerte die vor ihm stehende ältere Dame mit seinen grünen Augen fragend an. "Sprechen Sie kein Deutsch?" Noch immer sah er wie gebannt zu ihr hoch. Ja, es machte wirklich den Eindruck, als würde sie eine völlig andere Sprache sprechen, oder besser: Er in einer völlig anderen Welt leben. Mit beleidigtem Blick und wahllos etwas vor sich hin murmelnd verschwand sie. Seine Verschlossenheit - ob diese der Grund war, dass er alleine auf dieser Bank in der Dämmerung saß?
"Warum…", flüsterte er leise vor sich hin, als er sich erhob. Was bis eben noch Dämmerung gewesen, wurde nun schlagartig zu Dunkelheit. ‚Das hat der Winter so an sich', dachte er sich, während er den endlos scheinenden Weg zurück ging. Die Wolken, die vor gar nicht all zu langer Zeit noch den Schnee brachten, waren nun vollständig verschwunden und überall am Himmel leuchteten Sterne; unergründliche Weiten, die ihn immer wieder auf ein Neues verzauberten und die er doch so liebte. Seine Liebe zum Alltäglichen - ob das der Grund war, dass er alleine durch die Dunkelheit ging?
Zu Hause würde er sich wieder einen Tee kochen, das wusste er.
Vergleicht man die Realität mit seinen nächtlichen Träumen oder seinen alltäglichen Gedanken wird man leicht feststellen, dass es weder Unterschiede, noch einen Sinn gibt, beides von einander trennen zu wollen. Wer garantiert uns, dass wir nach jedem morgigen Erwachen in die Realität zurückkehren? In welche Realität überhaupt? Zurück in die echte Welt - könnte das nicht ebenfalls alles nur eine traumähnliche Illusion sein, mit dem Unterschied, dass dieser Traum länger anhält und die mitwirkenden Personen passend reagieren und eigene Individuen bilden? Geistesabwesende Momente kennen wir alle, starren auf einen und den selben Punkt, gedankenmäßig beschäftigt oder aber nicht. Falls doch, sind es meist Gedanken an vergangene, bessere Zeiten, Lösungen von Problemen oder aber die Vorstellung der perfekten Welt (was dicht in Beziehung zu den Lösungen der Probleme steht), sprich ein Traum. Oder eben Realität, je nach dem. Die Gedankenwelt könnte ebenso gut diese so genannte "Realität" sein. Auch wenn sie nur ein Vorgang während des "Wachzustands" ist, der sich in unseren Köpfen abspielt.
Denkt man über das Leben so wie das Existieren an sich nach, kann man nie wissen, ob man im Endeffekt völlig alleine ist als ganzes ‚Ich', alle anderen Erscheinungen, 80 Mio. Menschen in Deutschland, Milliarden Menschen auf der ganzen Welt. Während seiner ganz eigenen "Realität" spielt man auf unbewusste Weise im alltäglichen Film dieser mit, die in seinem eigenen eine Person darstellen und dort versuchen, einem mit den hinterhältigsten Mitteln klarzumachen, dass alles wirklich sei, sonst würde man nicht fühlen, denken, leiden etc. etc. Ihr Wach-Sein während unserem Tag ist pure Einbildung; ebenso unseres in deren. Begeben wir uns in unsere "nächtliche Traumwelt", spielen wir dennoch eine Rolle in deren "Realität", schließlich wäre es naiv zu glauben, dass 1. jeder dann zu Bett geht und mit seinem "Tag" abschließt, wenn man es selber tut, und 2. zu denken, auch nur irgendein Geschehnis, irgendein Mensch, Gegenstand, man selber sei real und wirklich "vorhanden". Wären wir das nicht, könnten wir uns keine Gedanken über solche Dinge wie diese machen, uns Gedanken derer annehmen, die uns ständig wahllose Sachen einreden, dabei aber nicht existieren; nur kann uns keiner beweisen, dass diese Gedanken wirklich existieren; wenn alles, einschließlich der Gedanken, eine furchtbare Lüge wäre, ist es nur eine Einbildung, dass wir sie besitzen.

        Beängstigend, nicht?

Wenn alles nur irreal wäre, woher stammen dann diese Gedanken? Das alles, was wir uns anscheinend nur einbilden? Die bunten Farben, die Töne von Musik, die wir hören - all das muss irgendwo entstanden sein, damit wir es uns einbilden können. "Ich weiß, dass ich nichts weiß" wäre die passende Antwort nach Aristoteles. Man könnte stundenlang darüber "nachdenken" und kommt immer wieder auf's selbe hinaus, begegnet Widersprüchen ("Hallo Mr. Widerspruch"), erkennt keine Logik in allem, nicht in einer eigenen Theorie, noch in dem, was einem einzutrichtern versucht wird.
Schien doch alles wie immer an diesem Morgen: Aufstehen zu früher Stunde, seine Zeit in der Schule absitzen und sich nachmittags mit Freunden treffen. Wieder einmal ein ganz normaler Tag in ihrem Leben. Normal, was ist schon normal? Normal ist relativ, von einer auf die andere Sekunde veränderbar und dann… Dann ist nichts mehr normal, geschweige denn so, wie es einst gewesen. Diese Vergänglichkeit sollte auch sie bald kennen lernen.
"Tja, das war's dann wohl…". Und das aus ihrem Munde? Und das zu dem Menschen, den sie liebte? Danach sagte sie sich oft, es liege wohl in der Veranlagung des Menschen, unüberlegt Dinge zu tun, die man so oder so auf längeren Zeitraum bereuen würde. War das denn bei ihr auch der Fall? Bereute sie auch nur das geringste Wort, das geringste Tun ihrerseits?
Vertieft in ihre Musik saß sie an diesem Abend an ihrem Fenster - Dunkelheit, ein paar leuchtende Sterne, einige Wolken, sonst nur Dunkelheit. Man merkte, dass der Sommer in seine finale Zeit ging, nachts waren es nie mehr als 12°C. Mit leicht zitternder Hand versuchte sie ihre Gedanken niederzuschreiben, was sich aber als relativ schwierig erwies, da es viel zu viele waren, um aufgeschrieben werden zu können. Also hob sie ihre Blicke wieder und schaute in die Dunkelheit… Wie lange war es nun her? All zu viel Zeit lag noch gar nicht zurück, als sie sich das letzte mal sahen. Und dennoch warf sie alles regelrecht einfach so weg? Alles so unberührt und kalt? War sie es nicht gewesen, welche alles dafür gegeben hätte, auch nur einmal diese Gefühle mit ihm durchzuleben? Und schon dachte sie an die wunderschönen Stunden zu zweit. Im Endeffekt ist es viel zu wenig Zeit gewesen, um ihn auch nur einen Teil ihrer Liebe spüren zu lassen. Wusste er überhaupt, wie unheimlich glücklich sie in seinen Armen gewesen ist, wie vollkommen ihr alles schien? Wozu eigentlich diese ganzen Fragen, die eh nie beantwortet werden?
Mittlerweile waren schon einige Stunden vergangen. ‚Und morgen wieder der gleiche Kram wie immer…'. Das war nun wirklich nicht die Erfüllung. Wie viel lieber wäre sie woanders, ganz woanders, weit weg von allem und jedem. Traurig schloss sie das Fenster und legte sich auf ihr Bett mit starrem Blick an die Decke. Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie das Foto an der Wand erblickte. Es war aber auch viel zu schön, an die gemeinsame Zeit zurückzudenken. Wie unbegrenzt und frei doch alles war. Eigentlich hatte sie das Geschehen am gestrigen Abend doch nie gewollt… ‚Wollen ist so wie so ein vielseitiges Wort', überlegte sie sich…
Als sie am Morgen mal wieder aufwachte, waren die Gedanken der letzten Nacht wie weggeblasen, ihre Laune von der feinsten Sorte und so wie so machte alles den Eindruck, als sei nie etwas gewesen. So gesehen war das doch auch richtig, schließlich war alles wie vorher, abgesehen von dem Fakt, dass sie in ihnen keine Zukunft sah und ihm das sagte. Sehen würden sie sich eh nicht an diesem Tag, genauso wenig wie am Tag zuvor und am nächsten. Nie mehr würden sie sich sehen. Wünschte sie sich doch so sehnlichst, ständig bei ihm sein zu können, sah sie es nun als relativ gleichgültig an… Sie war doch nicht von ihm abhängig, wieso sollte sie dann so viele Gedanken an ihn verschwenden und ihm eine nach der anderen Träne nachweinen? Nun, vielleicht machte sie sich alles etwas leicht, als würde sie von einen auf den anderen Moment ihre Gefühle abstellen können. Aber mit der Zeit würde das schon werden, da war sie sich sicher. Es gab doch so viele Dinge und Menschen, die durchaus mehr von ihr forderten und die sie durchaus mehr brauchten. Vielleicht war er es nie wert, überhaupt über ihn nachzudenken. Aber sie liebte das Denken doch so sehr und zerbrach sich zu gern den Kopf über die kleinsten Lappalien. Kleinste Lappalien… Ihn damit gleichzusetzen, das fand sie wirklich nicht fair. Schließlich war er mehr oder weniger ein Teil von ihr.
Hieß es denn nicht immer, Liebe könnte alles bekämpfen? Liebe… Wenn das so stimmte, war es wohl nie Liebe gewesen.
… und die Phase des Vergessens und der Besserung begann…