Heinrich Hertz (1857-1894) Deutscher Physiker Stichworte
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1. Biographie
2.Hauptwerke
3.Wissenschaftliche Hauptarbeiten
wesentliche experimentelle u. theoretische Grundlagen auf dem
Gebiet der Elektrodynamik;
erstmaliger experimenteller Nachweis der von Faraday und Maxwell
vermuteten Wesensgleichheit
von elektromagnetischen Schwingungen und von Lichtschwingungen;
entdeckt die elektrischen Wellen;
eigentliche Entdecker des lichtelektrischen Effektes;
wichtige Arbeiten zur Elastizitätstheorie und Versuch einer
Begründung der Mechanik auf ganz
neuer Basis
4. Bedeutung der Ergebnisse seiner Forschung
für die spätere technische Entwicklung
Erkenntnis, daß Kathodenstrahlen dünne
Metallschichten durchdringen, ohne die Eigenschaft zu
verlieren, sich geradlinig auszubreiten > wenige Jahre später
Entdeckung der Röntgenstrahlen;
Tatsache, daß elektromagnetische Stahlen polarisiert und
reflektiert werden können > Grundlage
zur Entwicklung des Radars;
lichtelektrischer oder äußerer Photoeffekt, nämlich das
Herauslösen von Elektronen aus dem
Inneren eines Festkörpers bei Bestrahlung mit ultraviolettem
Licht > Begründung eines neuen
Zweiges der Physik: die Halbleitertechnik;
Entdeckung der elektromagnetischen Wellen > Erfindung des
Radios und des Fernsehens
5.Experimenteller Nachweis der
elektromagnetischen Wellen (Radiowellen)
mathematische Theorie der Kraftfelder- insbesondere der
elektrischen und magnetischen Felder- hat
Maxwell begründet und Heinrich Hertz vollendet;
Existenz der elektromagnetischen Wellen von Maxwell bereits
theoretisch vorausgesagt
seine Hypothese über das elektromagnetische Feld: Eine
schwingende elektromagnetische Störung
(z.B. Funkenentladung) erzeugt elektromagnetische Wellen, die
sich mit Lichtgeschwindigkeit
ausbreiten;
Hertz gelingt dieser Nachweis mit einer verhältnismäßig
einfachen Versuchsanordnung:
ein langer, gerader Draht trägt an beiden Enden zwei größere
Metallkugeln zur Erhöhung
der Kapazität und ist in der Mitte von einer Funkenstrecke (d
=10mm) unterbrochen.
die beiden Hälften werden mit einem Induktionsapparat (Spule)
verbunden, so daß sie
gegeneinander elektrisch aufgeladen werden;
mit einem Funken setzen Entladungen in Form elektrischer
Schwingungen ein; dieser Funke
springt von einer Kugel zur anderen; damit dient die
Kugelfunkenstrecke als Sender; der
Sender ist ein schwingender Dipol, auch Hertz- Oszillator oder
linearer Oszillator genannt;
im Abstand von einem Meter montiert Hertz einen einfachen
Drahtring, der eine
Funkenstrecke enthält; dies ist der Empfänger, er ist auf die
Eigenfrequenz des Senders
abgestimmt und dient zum Abtasten des Wellenfeldes;
jedesmal, wenn zwischen dem ersten Kugelpaar ein Funke
überspringt, geschieht das
gleiche auch beim zweiten Kugelpaar, obwohl keine galvanische
Verbindung besteht;
damit im Herbst 1886 erstmaliger Nachweis für elektromagnetische
Wellen, die sich durch
die Luft fortpflanzen;
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Auf dieser tschechischen Briefmarke sind Versuchsanordnung und Dipolfeld sehr schön zu erkennen. |
experimenteller Nachweis von elektrischen Schwingungen in
einem Dipol und von dem
elektrischen Feld um einen schwingenden Dipol;
Geburtsstunde des Rundfunks;
6. Der Hertzsche Oszillator
in der Elektrodynamik: Anordnung zur Erzeugung und
Ausstrahlung elektromagnetischer Wellen,
mittels des linearen Oszillators gelingt es Hertz erstmals
elektromagnetische Wellen auszustrahlen;
unter Einschluß des Systems, das die Oszillation der Ladung
hervorruft, wird der Hertzsche
Oszillator auch als Hertzscher Sender bezeichnet;
mit dieserAnordnung erzeugten elektromagnetischen Wellen >
Hertzsche Wellen;
Wirkungsweise des Hertzschen Oszillators: Betrachtung eines
elektrischen Schwingkreises, in dem
die Gesamtenergie zwischen der magnetischen Energie der Spule L
und der elektrischen Energie
des Kondensators hin und her pendelt;
Betrachtung des Zeitpunktes, in dem sich die gesamte Energie im
elektrischen Feld des
Kondensators befindet;
vergrößert man den Abstand der beiden Kondensatorplatten C1 und C2
, so wird das vorher
homogene Feld des Kondensators zunehmend inhomogen und greift
teilweise in die Umgebung
über;
bringt man die Spule in die Mitte zwischen die
Kondensatorplatten, so bildet
sich ein kräftiges Streufeld in der Umgebung des Kondensators;
wenn nun die Frequenz der Schwingung groß ist, hat dieses
Streufeld während einer Viertelperiode
der Schwingung nicht genügend Zeit , in die Kondensatorplatten
zurückzukehren; stattdessen haben
sich geschlossene Feldlinien (elektrische Wirbel) gebildet und
vom Kondensator abgeschnürt; diese
breiten sich im Raum nach allen Seiten hin aus;
ist die Frequenz der Schwingung hinreichend groß, so genügen
die Kapazität zwischen den Enden
eines beliebig kurzen Leiters und seine Induktivität, um einen
solchen offenen Schwingkreis
darzustellen.
das den Hertzschen Oszillator umgebende Feld ist nach der
Maxwellschen Theorie unlösbar
verknüpft mit einem magnetischen Feld;
Dipol ani-gif bei MM-Physik
Der
Hertzsche Dipol MPG Clip 85 kB FH Darmstadt
7. Einheit der Frequenz- benannt nach Hertz
Hertz: abgeleitete Einheit der Frequenz
Kurzzeichen Hz
Definition: Ein Hertz (Hz) ist die Frequenz eines periodischen
Vorganges, bei dem die
Periodendauer eine Sekunde beträgt;
1 Hertz (Hz) = 1 Schwingung/ 1Sekunde (s) = 1 s-1
häufig verwendete Vielfache dieser Einheit: Kilohertz (1 kHz =
103 Hz), Megahertz (1MHz = 106 Hz),
Gigahertz (1 GHz = 109 Hz);
Bezeichnung Hz nur für Frequenzen und nicht für Kreisfrequenzen
(Einheit s-1)
üblicher Wechselstrom: Frequenz von 50 Hz, d. h. Strom und
Spannung führen in 1 sek
50 volle Schwingungen aus >> wechseln ihre Richtung in
dieser Zeit 100 mal;
Gebrauch der Einheiten Kilohertz und Megahertz in der
Radiotechnik;
Zusammengestellt von Verena Hack, Schweinfurt, Jan 1998
Weitere Links
Der
Hertzsche Dipol kurzer Lehrtext
THD:
Theorie Elektromagnetischer Felder
Heinrich Hertz