Buddhismus

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Wer war Buddha?

Siddhartha Gautama, der spätere Buddha, wurde etwa 560 v. Chr. in Nordindien geboren und starb im Alter von 80 Jahren. Er entstammte dem Adelsgeschlecht der Sakyer (daher die Bezeichnung Buddha Sakyamuni) und verbrachte eine unbeschwerte Jugend im materiellen Überfluss, heiratete mit 16 Jahren und hatte einen Sohn.

Mit 29 Jahren verlässt er die Palastanlage seiner Familie und begegnet dabei zum ersten Mal einem Greis, einem Schwerkranken und einem Toten. Nun weiss er, dass Alter, Krankheit und Tod unausweichlich mit dem menschlichen Leben verbunden sind. Die ihm bislang selbstverständlichen Vergnügungen verlieren ihren Reiz und er beschliesst, von jetzt an die Grundlage für nicht vergängliches, dauerhaftes Glück zu suchen.

Nach sechs Jahren voll vergeblicher Versuche, dies zu erreichen - ob durch Askese oder die Auseinandersetzung mit den besten Philosophien seiner Zeit -, setzt er sich in der Nähe des heutigen Bodh-Gaya unter einem Feigenbaum nieder und verspricht, nicht wieder aufzustehen, bevor er sein Ziel erreicht hat. Schliesslich erkennt er in tiefer Meditation das Wesen des Geistes und wird damit erleuchtet, also ein Buddha, ein "vollkommen Erwachter".

Von nun an lehrt er 45 Jahre lang, gründet einen Mönchs- und einen Nonnenorden und gewinnt viele Laienanhänger. Er stirbt mit 80 Jahren und empfiehlt kurz vor dem Tod seinen Anhängern, seiner Lehre nicht blind zu folgen, sondern alles anhand der eigenen Erfahrung zu überprüfen.
 

Grundlagen von Buddhas Lehre

Buddha erklärt, wie die Welt funktioniert - also was letztendlich wirklich und was bedingt ist. Dieses Verständnis ermöglicht das Erleben dauerhaften Glücks.

Die Vier Edlen Wahrheiten bilden den Kern seiner Lehre:

 

1.

Solange der Geist seine Natur nicht erkannt hat, gehört zum Leben zwar Freude, aber auch Leid. Zumindest Alter, Krankheit und Tod sind unvermeidbar und werden als unangenehm erlebt.

2.

Es gibt bestimmte Ursachen, warum der Geist seine wahre Natur nicht sieht.

3.

Jeder kann die Natur seines Geistes erkennen, also erleuchtet werden.

4.

Es gibt praktische Mittel, um das zu erreichen.


Dabei kennt Buddhas Lehre keine Dogmen - nichts muss geglaubt oder ohne Prüfung vorausgesetzt werden. Ihr Ziel ist die volle Entfaltung der einem jeden innewohnenden Möglichkeiten.

Zum Aufbau von Wissen hinzu kommen Meditationen als das praktische Mittel, um dauerhaftes Glück zu erreichen: Durch sie wird das Verstandene zur eigenen Erfahrung. Ergänzend achtet man vor allem im Theravada darauf, leidbringendes Verhalten zu vermeiden. Im Mahayana verschiebt sich dieser Schwerpunkt auf die Vermeidung von Zorn, im Varayana darauf, die Welt stets aus einer reichen und selbstbefreienden Sichtweise heraus zu erfahren.

Ausgehend vom Wirken des historischen Buddha entwickelte sich der Buddhismus zu einer Weltreligion mit ununterbrochener Überlieferung. Sie wendet sich an alle suchenden Menschen, unabhängig von Rasse, Nation, sozialer Herkunft, Persönlichkeit und Geschlecht. Dabei stellt sie den Menschen immer in seine eigene Verantwortung (siehe Ursache und Wirkung). Sie zeichnet sich zudem durch Toleranz und Gewaltlosigkeit aus.

Die buddhistischen Wege

Buddhas Belehrungen wurden zunächst mündlich von Lehrer zu Schüler weitergegeben; ergänzende schriftliche Aufzeichnungen entstanden erst nach seinem Tod. Dennoch wurde von Anfang an grosser Wert auf eine genaue Überlieferung gelegt. Trotzdem unterscheiden einige Religionswissenschaftler die buddhistischen Richtungen erst ab 380 v. Chr. voneinander.

Theravada (Kleiner bzw. Alter Weg)
Im Theravada wird manchmal behauptet, Buddha selbst habe nur die Erklärungen dieses Weges gegeben, und die Schulen des grossen Weges hätten im Nachhinein eine zu offene Einstellung gegenüber weltlichen Dingen eingenommen.

Im Alten Weg geht es vor allem um das Beruhigen und Festhalten des Geistes und das Vermeiden von Leid und Schwierigkeiten im Alltag. Im Theravada, das sich später vor allem in den südasiatischen Ländern durchsetzte, geniesst das Mönchstum eine bevorzugte Stellung.

Mahayana (Großer Weg)
Die Schulen Mahayana beziehen sich direkt auf Buddha und unterscheiden nur zwischen zwei Wegen: dem grossen und dem kleinen, den sie manchmal als unzulässige Verengung der Vielfalt von Buddhas Lehre betrachten. Im grossen Weg findet sich der grösste Teil der buddhistischen Philosophie und Psychologie; Mönche und Laien sind gleichgestellt.

Den Vajrayana sehen die Schulen des grossen Weges häufig als eine Weiterentwicklung - entstanden durch eine Verschmelzung mit der tibetischen Bön-Religion.

Varayana
Auch die Vajrayana-Schulen führen ihre Belehrungen direkt auf Buddha selbst zurück. Hier wird gelehrt, dass Buddha drei verschiedenen Arten von Menschen Belehrungen gegeben habe: Wer Leid vermeiden wollte, bekam Auskünfte zu Ursache und Wirkung (Theravada). Wer mehr für andere tun wollte, hörte Belehrungen, um Mitgefühl und Weisheit zu entwickeln (Mahayana). Wenn die Leute fähig waren, Buddha als Spiegel für ihre eigenen Möglichkeiten zu sehen, lehrte er den Vajrayana Weg. Dabei zeigte sich Buddha in verschiedenen weiblichen und männlichen Lichtformen oder vermittelte seine erleuchtete Sicht von der Natur des Geistes direkt an seine Schüler. Dabei geht es darum, die Welt aus einer reichen und selbstbefreienden Sicht heraus zu erfahren. Der Vajrayana wurde in Indien durch die Mahasiddhas weitergegeben, die oft unkonventionelle Persönlichkeiten waren, und später nur in Tibet und der Mongolei überliefert. Die Bezeichnung Diamantweg ist eigentlich nur die Übersetzung des Wortes Vajrayana; sie hat sich aber für einen besonders lebensnah vermittelten Vajrayana-Buddhismus eingebürgert, der in der Tradition der tibetischen Karma Kagyü Linie gelehrt wird.

Zen
Zen-Buddhismus
ist der japanische Name einer im 6. Jahrhundert in China entstandenen Schule, die sich auf den Grossen Weg bezieht. Auch sie beruft sich auf Erklärungen, die Buddha selbst seinen Schülern gegeben habe. Etliche Zen-Schulen betrachten Wissen und Konventionen als nutzlosen Ballast.

Die Erleuchtung soll durch selbstentstandene Einsicht blitzartig zum Durchbruch kommen. Man vereinfacht das Leben, um weniger vom Meditieren abgelenkt zu werden, und versucht, bei stundenlangem Stillsitzen oder Nachsinnen über eine paradoxe Frage (japanisch: Koan), den ständigen Strom an inneren Vorstellungen zur Erschöpfung zu bringen. Der Zen-Buddhismus wurde vor allem in Japan überliefert.
 

Was ist Meditation?

Meditation lässt das Verständnis von Buddhas Belehrungen zur eigenen Erfahrung werden und ist im Buddhismus das praktische Mittel, um die Natur des Geistes zu erkennen. Während der Meditation ruht der Geist Idealerweise in sich selbst.

Theravada (Kleiner bzw. Alter Weg)
Dieser Zustand wird im Theravada durch das Schaffen von Abstand, durch Beruhigen und Einsgerichtetheit des Geistes erreicht.

Mahayana (Grosser Weg)
Im Mahayana nutzt man vor allem Methoden, um Mitgefühl zu stärken und die Leerheitsnatur des Geistes zu erfahren - das bedeutet, dass alle Erscheinungen und Ideen nicht dauerhaft sind, sondern ständig entstehen und wieder verschwinden.

Varayana
Im Varayana steht die Arbeit mit inneren Energien und mit Lichtformen weiblicher und männlicher Buddhas im Mittelpunkt. Diese Buddhaformen zeigen verschiedene erleuchtete Qualitäten des Geistes. Der Varayana Buddhismus setzt auf die ständige Identifikation mit der eigenen Buddhanatur, und zwar nicht nur während, sondern auch ausserhalb der Meditationssitzungen.

Wichtig:
Grundsätzlich sollte man ohne sachkundige Erklärung nicht mit der Meditation anfangen. Bitte fragen Sie nach entsprechenden Einführungserklärungen im
buddhistischen Zentrum Ihrer Wahl
 

Eigenverantwortung - Ursache und Wirkung

Karma ist ein zentraler Begriff im Buddhismus. Er bedeutet nicht Schicksal, sondern das Zusammenwirken von Ursache und Wirkung: Jeder ist für sein eigenes Leben verantwortlich. Dieses Verständnis ermöglicht es, durch bewusstes Handeln Eindrücke im Geist aufzubauen, die zu Glück führen und künftiges Leid vermeiden.

Damit hängt jedoch keine gleichgültige Einstellung gegenüber dem Leid anderer zusammen, denn ein Buddhist geht davon aus, dass alle Menschen ständig aus dem Streben nach Glück heraus handeln. Der Grund für leidbringende Handlungen wie Töten, Diebstahl, sexueller Missbrauch oder Betrug liegt darum nicht in etwaiger "Bosheit", sondern darin, dass sich die Handelnden der Gesetzmässigkeit von Ursache und Wirkung nicht bewusst sind.

Wer Leid erlebt, hat sich also die Ursachen dafür in der Vergangenheit selbst geschaffen. Dies ist jedoch aus Unwissenheit geschehen und kann jetzt nicht mehr rückgängig gemacht werden. Darum sollte ein Buddhist unvoreingenommen und couragiert helfen, wo immer es möglich ist.

Im Vajrayana lässt sich Karma, das noch nicht in Form von Erlebnissen reif geworden ist, verändern: positives kann verstärkt, negatives abgebaut werden.
 

Tod und Wiedergeburt

Im Buddhismus geht es um die Erkenntnis, dass man nicht der eigene Körper ist, sondern diesen hat und ihn darum möglichst sinnvoll - wie ein Werkzeug - nutzen sollte. Was man als "Selbst" erlebt, ist in Wirklichkeit nichts anderes als ein unzerstörbarer und unbegrenzter Strom von Bewusstsein.

Im Moment des Todes verlässt das Bewusstsein den sterbenden Körper, um sich - gesteuert durch unbewusste Eindrücke im Geist, also Karma - nach einer bestimmten Zeit wieder mit einem neuen Körper zu verbinden. Daher ist Sterben für einen Buddhisten in letzter Konsequenz etwas ähnliches wie "Kleider wechseln".

Erleuchtete sind nicht mehr von diesem Prozess abhängig. Sie können den Sterbevorgang bewusst steuern, um eine Wiedergeburt zu erlangen, in der sie für möglichst viele Menschen nützlich sind. Im Diamantweg lässt sich zusätzlich durch die Meditation des bewussten Sterbens (tibetisch: Phowa), die während des natürlichen Sterbeprozesses durchgeführt wird, das Bewusstsein in einen befreiten Zustand überführen.
 

Wie wird man Buddhist?

Buddhist zu sein, ist zu einem großen Teil eine Frage der persönlichen Lebensanschauung. Formell beschließt man in einem Zeremoniell, sich der zeitlosen Natur des eigenen Geistes zu öffnen, indem man
Zuflucht zu den sogenannten drei Juwelen nimmt:
zum Ziel - Buddha
zum Dharma - der Lehre, also dem Weg dorthin
zur Sangha - der Gemeinschaft der Praktizierenden, z.B. durch den Anschluss an eine buddhistische Gruppe.

Bei der Wahl einer buddhistischen Schule sollte man offen, aber kritisch sein - und sich vor allem ein eigenes Urteil bilden, indem man Kontakt zu verschiedenen Gruppen aufnimmt. Auch innerhalb ein und derselben buddhistischen Richtung betonen verschiedene Schulen verschiedene Gesichtspunkte von Buddhas Lehre und ziehen dadurch Menschen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten an. Insbesondere im Diamantweg und im Zen sollte man die buddhistischen Lehrer zunächst sorgfältig prüfen, damit sich später ein vertrauensvolles Verhältnis auf natürlicher Basis entwickeln kann.
 

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