Der ehemalige Lesehof des Hochstiftes Passau in Klosterneuburg
Baugeschichte und Rekonstruktion


Zusammenfassung

Aus der Sicht der Bauforschung ergeben sich für die mittelalterliche Verbauung des Passauer Lesehofkomplexes drei Bauphasen:

Zum ältesten Bestand gehört der "Chorhof" A mit Kapelle im Obergeschoß. Er ist als Repräsentativ- und Hauptbau zu interpretieren und dürfte schon in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden sein.

Zur zweiten Bauphase, die in die Zeit vor 1332 fällt, zählen der Kellerbau B und die Umbauung der West- und Nordseite mit dem Turm C und der Begrenzungsmauer D mit Laufgang, sowie die Begrenzungsmauer entlang der Nordwestseite. Möglicherweise bildete schon zu dieser Zeit der Quertrakt F die nordöstliche Begrenzung des Lesehofkomplexes.

Die Spätphase fällt ins ausgehende 15. Jahrhundert und wird durch die Binnenverbauung mit dem Arkadenbau an der Nordecke charakterisiert.

Nach Art der Verbauung und der Entstehungsgeschichte darf angenommen werden, daß der Lesehofkomplex ab der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts baulich im Wesentlichen abgeschlossen war. Aufgrund der Größe des "Chorhofes" A und des Quertraktes F dürfte sich das Areal des Passauer Lesehofes noch um mindestens ein Drittel der erfaßten Fläche weiter nach Südosten erstreckt haben.

 

  


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© studiolo 21.06.99 18:57