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studiolo Steinbearbeitung von Quadermauerwerk:
Friederich, Stufe IV
Inhalt

Friederich Abb. 21Stufe IV:

Die Verfeinerung der Bearbeitung des Quaderspiegels mit der Glattfläche erreicht nach der Mitte des 12. Jahrhunderts einen ersten Höhepunkt. Außerdem wird jetzt der Rand- oder Saumschlag sehr breit (bis zu 4,5 cm!) angelegt. Die Glattfläche wird meist kantenparallel geführt und dringt nicht so tief in den Quaderspiegel ein. Dadurch treten einzelne lochartige Vertiefungen, die von der ersten Abarbeitungsphase übrig geblieben sind, stärker in Erscheinung. Durch die feinere Oberflächenbehandlung verliert der Quader die bis zur Stufe III dominierende Strukturierung durch gröbere Hackspuren der Fläche. Außerdem wird eine optisch dominate Musterung von Hieblagen vermieden. Der Quader verliert gleichsam seine individuelle Oberfläche und reiht sich in den durch das Fugennetz ablesbaren Quaderverband ein. Diese Bearbeitungstechnik betrifft jedoch lediglich die Sichtfläche des Werkstückes. Lager- und Stoßflächen werden weiterhin gröber mit der Spitzfläche zugerichtet.

Die folgende Entwicklung verläuft nicht linear im Hinblick auf die Verfeinerung der Sichtfläche weiter. In der Stufe V, die gegen Ende des 12. Jahrhunderts einsetzt, gelangt neben der Glattfläche eine neue Werkzeuggruppe mit gezahnten Schneiden auf, welche die Oberflächenstruktur des Quaders optisch neu beleben. Nach Verfeinerung im Gebrauch dieser Werkzeuge in der Stufe VI mündet die Entwicklung wieder in die möglichst glatte und texturverminderte Oberflächengestaltung der Stufe VII ein, welche sukzessive als Nebenlinie direkt aus der hier besprochenen Stufe IV weiter entwickelt wurde.


E-Mail 28.09.98 10:48