Stufe IV:
Die Verfeinerung der Bearbeitung des Quaderspiegels
mit der Glattfläche erreicht nach der Mitte des 12.
Jahrhunderts einen ersten Höhepunkt. Außerdem wird
jetzt der Rand- oder Saumschlag sehr breit (bis zu 4,5
cm!) angelegt. Die Glattfläche wird meist kantenparallel
geführt und dringt nicht so tief in den Quaderspiegel
ein. Dadurch treten einzelne lochartige Vertiefungen, die
von der ersten Abarbeitungsphase übrig geblieben sind,
stärker in Erscheinung. Durch die feinere
Oberflächenbehandlung verliert der Quader die bis zur Stufe III dominierende
Strukturierung durch gröbere Hackspuren der Fläche.
Außerdem wird eine optisch dominate Musterung von
Hieblagen vermieden. Der Quader verliert gleichsam seine
individuelle Oberfläche und reiht sich in den durch das
Fugennetz ablesbaren Quaderverband ein. Diese
Bearbeitungstechnik betrifft jedoch lediglich die
Sichtfläche des Werkstückes. Lager- und Stoßflächen
werden weiterhin gröber mit der Spitzfläche
zugerichtet.
Die folgende Entwicklung verläuft nicht linear im
Hinblick auf die Verfeinerung der Sichtfläche weiter. In
der Stufe V, die gegen Ende des
12. Jahrhunderts einsetzt, gelangt neben der Glattfläche
eine neue Werkzeuggruppe mit gezahnten Schneiden auf,
welche die Oberflächenstruktur des Quaders optisch neu
beleben. Nach Verfeinerung im Gebrauch dieser Werkzeuge
in der Stufe VI mündet die
Entwicklung wieder in die möglichst glatte und
texturverminderte Oberflächengestaltung der Stufe VII ein, welche sukzessive
als Nebenlinie direkt aus der hier besprochenen Stufe IV
weiter entwickelt wurde.
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