Leibeigenschaft bzw. Sklaverei
Die mittelalterliche Leibeigenschaft war nichts anderes als eine gemäßigte Form der Sklaverei, wie es sie schon in der Antike gab. Unter einem Sklaven oder Leibeigenen wird allgemein ein Mensch verstanden, der sich im Besitz eines anderen Menschen befindet. In der BDSM-Szene wird die Beziehung zwischen dem dominantem und submissiven Part häufig unter Rückgriff auf historische Begriffe wie "Herrin" und "Sklave" dargestellt oder überkommene Gesellschaftsformen wie das mittelalterliche Feudalmodell zitiert. Ich werde deswegen versuchen, zunächst die Geschichte der historischen Sklaverei nachzuzeichnen. Im zweiten Abschnitt stelle ich dann Beziehungsmodelle aus dem BDSM-Kontext vor, die verschieden intensive Formen der Abhängigkeit zwischen den Partnern etablieren. Dabei wird deutlich werden: Historische Sklaverei und "BDSM-Sklaverei" unterscheiden sich trotz der begrifflichen Nähe grundlegend. Alle Abhängigkeitsbeziehungen im BDSM-Kontext beruhen auf dem Prinzip der Freiwilligkeit!
J. M. Rugens: Sklavenschiff (1835)
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