Das Abschlagen von Gliedmaßen
Das Abschlagen der Hände war eine Strafe für Totschlag, Meineid und Betrug. Bekannt war es auch als Methode der Strafverschärfung bei Hinrichtungen. Das Handabschlagen gilt als die häufigste Verstümmelungsstrafe. Die Hand wurde auf einem Block mit dem Beil abgeschlagen und die Blutung anschließend durch Feuer gestillt. Die Hand wurde manchmal an einem Öffentlichen Ort zur Mahnung ausgestellt. Eine abgeschwächte Form des Handabschlagens war das Abtrennen einzelner Finger. Auch diese Strafe wurde vor allem in Fällen von Betrug und Meineid angwendet. Beim Handabschlagen wird der Gedanke der spiegelnden Strafe besonders deutlich: Dem Täter sollte an dem Körperteil bestraft werden, mit dem er die Tat (Mord, Meineid) begangen hatte. Außerdem sollte ihm die Möglichkeit genommen werden, die Tat nocheinmal zu begehen. (van Dümen 1985).
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Ausschnitt aus Ulrich Tenglers Laienspiegel, 1509 |