Strafe & Folter
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Mittelalterliche Körperstrafen

Die Justiz des Mittelalters kannte ein komplexes System von Körper- und Ehrenstrafen, die häufig mit einem Landesverweis verbunden waren. Eine Unterscheidung der verschiedenen Strafkategorien fällt nicht immer leicht: Die meisten Körperstrafen hatten häufig eine entehrende Wirkung und viele Ehrenstrafen verursachten körperlichen Schmerz. Dazu kommt, dass in der Praxis Körper- und Ehrenstrafen kombiniert wurden. Die Bestrafungen im Mittelalter waren meistens öffentlich und erfolgten nach einem bestimmten Ritual. Die mittelalterlichen Körperstrafen lassen sich nach Quanter (1906) in zwei Strafformen gliedern: Verstümmelnde Körpertrafen und nichtverstümmelnde Körperstrafen:

verstümmelnde Körperstrafen:
Die Verstümmelungsstrafen gelten als die ältere Form der Körperstrafen. Ihnen liegt der Gedanke der "spiegelnden Strafe" zugrunde: Ein Verbrecher sollte an dem Körperteil bestraft werden, mit dem er die Straftat begangen hatte. Die Verstümmelung bedeutete in der Regel den Ausschluß aus dem ehrbaren Volk. Sie diente der Kennzeichnung des Verbrechers und sollte abschreckend wirken.(van Dülmen 1985)

Abhacken von Gliedmaßen Abschneiden von Nase, Ohren etc. Blenden Brüste (aus)reißen
Entmannen Zähne ausschlagen Zunge ausreissen Zwicken mit Zange


nicht-verstümmelnde Körperstrafen:
Die nichtverstümmelnde Körperstrafen lösten seit dem 16. Jahrhundert zunehmend die historisch älteren Verstümmelungsstrafen ab. Auch die nichtverstümmelnden Strafmethoden konnten sehr schmerzhaft sein. Trotzdem waren sie ein gewisser Fortschritt, da sie zumindest keine Zerstörung des Körpers und damit der Lebensfähigkeit der Menschen mehr erzielen konnten. Sucht man unter den mittelalterlichen Körperstrafen nach Vorläufern für BDSM-Methoden, so wird man vor allem bei diesen verhältnismäßig milden Praktiken fündig.

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