Strafe & Folter
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Pranger

Der zentrale Schauplatz der Ehrenstrafen war der Pranger. Aber auch Körperstrafen wie der Staupenschlag wurden dort vollzogen. Der Pranger befand sich vor dem Rathaus, auf dem Marktplatz oder an einer Kirche - also an Orten, an denen eine große Öffentlichkeit garantiert war. Es genügte somit "an den Pranger gestellt" zu werden, aber häufig kamen noch weitere Ehrenstrafen wie Geige, Lastersteine oder Schandmasken hinzu. Je nach Region und finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde konnte der Pranger sehr unterschiedlich aussehen: Die einfachste Variante war die Schandsäule, an die die Straftäter oft mit einem Halseisen angekettet wurden. Es gab aber auch sehr aufwendige Pranger, sogenannte Bühnenpranger, die sich an der Wand des Rathauses befanden oder als Gerüst auf dem Marktplatz standen. Manche Pranger glichen auch Käfigen, in die die Verurteilten eingesperrt und öffentlich ausgestellt werden konnten. Nicht selten wurde der Pranger mit Figuren verziert, die ihn als Ort der Schande kennzeichen sollten. Dazu stellte man eine Skulptur des Scharfrichters auf oder bildete "unsaubere" Tiere wie Affen und Schweine ab. Der Pranger war übrigens nicht nur ein Ort der Strafe und der Schande, sondern auch Zeichen der hohen Gerichtsbarkeit, auf das die Stadt stolz war. (van Dülmen 1985, Schild 1997).
Bühnenpranger Nürnberg, 17. Jhd.

>>>Verwandte SM-Praktiken: Der Pranger wird auch heute noch bei SM-Spielen eingesetzt. Zum einen noch in der klassischen Funktion als historisches Zitat mit dem Ziel einer entwürdigenden Wirkung. Zum anderen aber auch zur Fixierung des Bottom, z.B. bei Flag-Sessions.