Möbel/Lampenprojekt: Abgehängte indirekte
Deckenbeleuchtung
Tja, da hatte ich also in meiner Wohnung das Problem, dass ich
meine Ess-Ecke zu langweilig fand. Und zu dunkel. Damit war die
Idee geboren, die Decke abzuhängen um mit indirekter
Beleuchtung den Raum schön hell zu machen - aber eine echte
Esstisch-Beleuchtung wollte ich auch noch haben.
Projektstatus:
Status: Abgeschlossen und in Betrieb seit Mai 2004
Letzte Änderung Webseite: 05.02.2008 (Projektstatus hinzu)
Grundkonstruktion

Die Lampenkonstruktion besteht im wesentlichen aus einer
Fermacell-Einmannplatte (1,00 x 1,50m), die auf einen Lattenrahmen
aus Dachlatten geschraubt ist. (Siehe Skizze.) Die Latten stehen
dabei mit der schmalen Seite auf der Fermacell-Platte, damit die
ganze Konstruktion auch eine gewisse Höhe bekommt. Aufeinander
stoßende Latten sind auf der Oberseite jeweils mit flachen
Metallwinkeln bzw. T-Stücken verstärkt.
Durch den Rahmen bekommt die Konstruktion die Stabilität
und hängt nicht durch - außerdem erlauben die beiden
inneren langen Latten, dass man die Deckenhaufhängng soweit
vom Rand der Konstruktion entfernt durchführt, dass sie vom
normalen Betrachter im aufgehängten Zustand nicht mehr
sichtbar ist.
Lichtdurchtritte
Sobald die Grundkonstruktion fertig ist, kann man die (bei mir
quadratischen) Ausschnitte für die Lichtdurchtritte
ausschneiden. Als Glasplatten habe ich geriffelte Glasuntersetzer
(9x9cm) von Xenos benutzt, aber man kann sich bestimmt auch
beliebiges anderes Glas zuschneiden lassen - ist wahrscheinlich
etwas teurer. Die Ausschnitte in der Platte sind dabei genau
so groß wie die Glaseinsätze.
An dieser Stelle müssen auch die Fassungen für die
Leuchtstoffröhren schon montiert werden, sofern man sie mit
Senkkopf-Schrauben durch die Fermacellplatte anschrauben will.
Die Oberfläche
Jetzt sollte man eventuelle Überstände der
Fermacellpaltte über den Holzrahmen mit einer groben Raspel
schlichten und auch die Schraubenköpfe auf der Platte
verspachteln und Planschleifen. Ich habe die Köpfe dann noch
mit Klebeband überklebt, damit es später keine Rostflecken
auf der Tapete gibt. Dannach sollte die Fermacellplatte
grundiert werden. Jetzt kann man die Konstuktion tapezierern...
dabei unbedingt daran denken, die Tapete vorher einzuweichen. Am
besten bockt man die ganze Konstruktion dafür etwas auf, damit
man auch um den äußeren Rahmen herum tapezieren kann.
Ich denke, man kann auch glatte Tapete benutzen, ich habe
jedenfalls so eine geschäumte Rauhfaser-Variante benutzt.
Nachdem die Tapete trocken ist, kann man sie noch anstreichen
und die Ausschnitte für die Fenster ausschneiden.
Damit die Lichtausbeute nachher größer ist, sollte
man auch die komplette Oberseite inklusive des Holzrahmens weiss
streichen. (Tip: Etwas Orange beimischen, das gibt nachher eine
wärmere Lichtfarbe!)
Die Lichttechnik
Ich habe oberhalb der Glasfenster zwei Leuchtstoffröhren
(warmton!!!) angebracht, die von einem elektronischen
Vorschaltgerät gespeist werden (z.B. Osram Quicktronic). Das
hat den Vorteil, dass die Röhren quasi sofort angehen,
keine Drossel vor sich hinbrummt und die Röhren nahezu ewig
halten. Bei ebay bekommt man so ein EVG für 2x36W für
ca.15 Euro, die dimmbaren Varianten (empfehlenswert) kosten etwas
mehr.
Bei mir gibt es leider nur eine "Brennstelle", also einen
schaltbaren Lampenanschluß an der Decke. Ich habe daher
einfach eine Vielfachsteckdose angeschlossen und schalte die
Hängeleuchte bzw. die indirekte Beleuchtung mit zwei
schönen, billigen Funkschaltern ein und aus.
Kleine
Feinheit dabei: Ich möchte, daß die Hängeleuchte
direkt angeht, wenn man den normalen Lichtschalter bedient. Leider
sind diese Funksteckdosen immer "aus", wenn man sie unter Strom
setzt... Ich habe mal in meine (OBI-)Funksteckdosen reingesehen und fest-
gestellt, dass der Hersteller freundlicherweise ein Umschalter-
Relais eingesetzt hat. Also musste man nur den anderen Kontakt
verdrahten - und schon hat man einen Funkschalter, der beim
Einschalten der Lampe immer "an" ist. :-)
Wie gewünscht geht jetzt also mit dem normalen Lichtschalter
an der Wand die Hängeleuchte an - und wenn man möchte, kann man
mit der Fernbedienung die indirekte Beleuchtung zuschalten - oder sogar die
Hängeleuchte ausschalten.
Für die Kabel habe ich einige 5mm-Löcher in den Rahmen
gebohrt, die als Kabelführung dienen.
Für die herabhängenden Esstischleuchten habe ich eine
3-flammige Leuchte zerlegt und die Einzel-Lampen benutzt.
Letzter Akt: Fenster + Rahmen
Detailansichten:

Die Rahmen habe ich aus quadratischen Buchenholz-Leisten (12x12
mm) angefertigt. Die Außenlänge der Rahmen beträgt
bei mir 11cm (bei 10cmx10cm Glasplatten)und ist auf Gehrung
gesägt. Damit die Oberfläche schön bleibt, sind die
Rahmen auf 3 Seiten geölt (die Montageseite nicht!). Jetzt
kann man die Rahmen ausrichten und auf der Unterseite der
Konstruktion festkleben.
Jetzt muss man die Konstruktion nur noch mit 4 Dübeln und
Ketten / Drahtseilen an der Decke befestigen, die Glasplatten
einlegen und ... einschalten! ;-)


Materialliste
- Dachlatten etwa 9 m
- Spax-Schrauben 4x30
- 4 flache Blechwinkel (Rahmen-Kanten)
- 6 flache Blech-T-Stücke (Rahmen)
- quadratische Holzprofile (für die "Fensterahmen")
- 4 Leuchtstoffröhren-Halterunngen
- 1 EVG
- Kabel
- Esstischleuchte
- 8 Glasplatten (für die Fenster)
- Tapete
- Tapetenkleister
- Farbe
- Grundierung (für die Fermacell-Platten)
- Haken, Dübel, Kette (für die Deckenaufhängung)
- 2 freie Tage ;-)
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