
Sieben irrationale Ideen und rationale Alternativen (nach Albert Ellis)
Der amerikanische Psychologe Albert Ellis sagt:
Beobachte deine irrationalen Ideen.
Verwandele diese irrationalen Ideen zu einer rationalen Denkweise!
Irrationale Idee Nr. 1
(absolutistische Forderung nach Anerkennung und Liebe)
Ich muß von jedermann - zumindest von jeder Person, die mir etwas bedeutet - nahezu immer
geliebt, geschätzt oder anerkannt werden; wenn dies nicht der Fall ist, so wäre das
schrecklich.
Beispiele:
"Ich habe Angst, ihn darum zu bitten." (denn er könnte ablehnen und das hieße: mich
ablehnen)
"Ich kann mich nicht durchsetzen." (weil ich Ablehnung nicht ertrage)
"Ich kann mich doch nicht lächerlich machen." (denn das wäre schrecklich)
"Ich hasse es, in Unfrieden zu leben."
Rationale Alternative Nr. 1
Es ist wünschenswert, von anderen Menschen geschätzt zu werden. Ich bin jedoch nicht auf die
Wertschätzung anderer Personen unbedingt angewiesen. Ich kann mich selbst achten und
akzeptieren.
Irrationale Idee Nr. 2
(absolutistische Forderung nach Perfektionismus, Erfolg)
Ich bin ein Mensch ohne Wert, wenn ich mich nicht in allem - oder zumindest auf einem wichtigen
Gebiet - überaus kompetent, tüchtig oder erfolgreich erweise.
Beispiele:
"Was bin ich doch für ein Trottel!"
"Ich muß stolz auf mich sein können."
Rationale Alternative Nr. 2
Ich bin ein Mensch mit Fehlern und kann mich als solcher akzeptieren, auch wenn ich mich so
verhalte wie ich es nicht mag. Ich konzentriere mich auf die angenehmen Seiten meiner Aktivitäten
anstatt alles immer unter dem Gesichtspunkt des Erfolges, der Belohnung oder des Lobes zu
sehen.
Irrationale Idee Nr. 3
(absolutistische Forderung nach fairem/gutem Verhalten anderer Leute)
Wenn andere Menschen unfair oder schlecht handeln, sollte man sie streng zurechtweisen und
bestrafen, denn sie sind böse und verdorbene Menschen.
Beispiele:
"So kann er doch nicht mit mir umspringen."
"Dieses Schwein!"
"Das zahl ich dir heim!"
"Mit so einem Kerl würde ich kein Wort mehr sprechen."
Rationale Alternative Nr. 3
Weil Menschen fehlbare Wesen sind, können sie unfair und schlecht handeln. Sie tun dies häufig
aus Unwissenheit oder auf Grund psychischer Störungen. Statt sie zu bestrafen, helfe ich ihnen
besser, in Zukunft anders zu handeln.
Irrationale Idee Nr. 4
(absolutistische Forderung nach einem perfekten angenehmen Leben)
Es ist schrecklich und eine Katastrophe, wenn die Dinge nicht so sind, wie ich sie gerne
hätte.
Beispiele:
"Ohne meine Frau hätte mein Leben keinen Sinn."
"Nichts macht mir mehr Spaß."
"Das halte ich nicht aus."
"Die Welt ist zum Kotzen."
"Mein Gott, wenn das so weiter geht..."
Rationale Alternative Nr. 4
Es ist wirklich bedauerlich, wenn die Dinge so sind, wie wir es nicht mögen und es ist ratsam,
die verantwortlichen Bedingungen zu ändern. Wenn eine Änderung aber nicht möglich ist, so ist es
besser, dies zu akzeptieren. Z. B. bei körperlichen Empfindungen sollte man sein Bestes tun, um
sie loszuwerden; wenn dies nicht möglich ist, sollte man sich ablenken und versuchen, sie durch
angenehme Dinge aus dem Bewußtsein zu verdrängen.
Irrationale Idee Nr. 5
(übertriebene Sorge)
Ich muß mir große Sorgen machen oder mich sehr ängstigen angesichts von Ereignissen, die
möglicherweise gefährlich sein können.
Beispiele:
"Ich muß dauernd daran denken, daß..."
"Oh mein Gott, wenn mir ... passiert."
Rationale Alternative Nr. 5
Das Leben besteht zu großen Teilen aus Risiko. Ich kann nicht alles kontrollieren. Besser den
Gefahren ins Gesicht schauen und sie ruhig bekämpfen, als sich ständig zu beunruhigen.
Unvermeidliches besser akzeptieren. Z. B.: "Warum sollte ich das Leben so ernst nehmen - ich
überlebe es ja doch nicht!" oder "Sorge dich nicht - lebe!"
Irrationale Idee Nr. 6
(geringe Frustrationstoleranz)
Es ist leichter, Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen, als sich ihnen zu stellen. Ich muß mich
immer wohl fühlen und darf keinerlei Schmerz ertragen müssen.
Beispiele:
"Das ist mir zu unangenehm."
"Das schaff ich einfach nicht."
"Dann hab ich ja gar nichts mehr vom Leben."
"Ach ich bleibe lieber zuhause."
Rationale Alternative Nr. 6
Der sogenannte leichte Weg ist oft der schwerere. Unannehmlichkeiten kann man ertragen, auch wenn
man sie niemals mögen wird.
Irrationale Idee Nr. 7
(absolutistische Forderung nach einer schönen Welt)
Die Welt sollte fair und gerecht sein.
Beispiele:
"Das habe ich nicht verdient."
"Das ist ja unglaublich, nein!"
"Wie kannst du nur so mit mir umspringen!."
"Das ist eine bodenlose Gemeinheit!"
Rationale Alternative Nr. 7
Die Welt ist so, wie sie sein muß. Ich kann sie zu verändern trachten, aber es gibt keinen Grund,
warum sie anders sein sollte.