moz.art1

 

2. Jg. 2008/09

 

 

http://www.oocities.org/de/earchiv21/moz.art1.pdf

[ <- link zur lese/augenfreundlichen Graphikversion]

 

 

http://www.mozart1.de

 

Unabhängiges Netzmagazin

(UN)

 

für post-68´er-Netzmeinungen

und andere Kracauereien zur

 

 

Justiz

 

Kultur

 

Gesellschaft

 

Wissenschaft

 

ZeitGeisterei

 

 

 

HARRYS RAT

 

„Friedliche Gesinnung. Wünsche: bescheidene Hütte, Strohdach, aber gutes Bett, gutes Essen, Milch und Butter, sehr frisch, vor dem Fenster Blumen, vor der Türe einige schöne Bäume, und wenn der liebe Gott mich ganz glücklich machen will, läßt er mir die Freude erleben, daß an diesen Bäumen etwa sechs bis sieben meiner Feinde aufgehängt werden - Mit gerührtem Herzen werde ich ihnen vor ihrem Tode alle Unbill verzeihen, die sie mir im Leben zugefügt - ja, man muß seinen Feinden verzeihen, aber nicht früher, als bis sie gehenkt worden. - Versöhnlichkeit, Liebe, Barmherzigkeit.“ [Heinrich Heine: Aphorismen und Fragmente; Heine-WuB, Bd. 7: 413]

 

 

 

 

Auf Hoher See biste in Gottes Hand …

Vor´m deutschen Gericht kommste in Teufels Küche

 

 

 

http://www.oocities.org/de/earchiv21/wernixwird.zip

 

http://www.youtube.com/watch?v=1wmNRP8bVjU&feature=related

 

 

 

LAGESKIZZE

 

Nähme wer auch immer nicht nur die auch in dieser Netzseite wieder aufgereihten Einzelheiten, sondern auch die in fünf Jahrgängen des kleinen unabhängigen online-Magazins für Menschen und Bürgerrechte von Herbst 2002 bis Sommer 2007 (-> http://www.oocities.org/de/earchiv21/rechtskulturaktuell.htm) und die von mir als Innovations- und Investigativsozialwissenschafter in zahlreichen weiteren Netz- und Druckveröffentlichungen dokumentierten und kommentierten Materialien zur Kenntnis und bemühte sich, jenseits aller détails, um eine wissenschaftlich-politiksoziologische Beschreibung dessen, was hierzulande/dieserjahre (ab)läuft, so könnte diese etwa wie in (m)einer Lageskizze formelhaft so aufgespeichert werden:

 

Im Gegensatz zur Ideologie (von) der Bundesrepublik Deutschland als dem „freiheitlichsten Staat in der deutschen Geschichte“ (Eckhard Jesse [1980]) und „dem besten Deutschland, das es je gab“ (Wolfgang Engel [2007]) bedeutet dieses staatliche Gebilde zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein vor allem durch Leitinstitutionen wie Staatsanwaltschaft und Berufsrichterei sowie weitere Behörden des Unterdrückungsapparats als „Polizeibüttel“ (Rosa Luxemburg) repräsentiertes, empirisch wirksames Gewaltverhältnis zur nachhaltigen Aufrechterhaltung der gegenwärtigen wirtschaftlichen Mehrwert- und gesellschaftlichen Surplusproduk-tion und ihrer inegalen Distribution und ungleichen Verteilung gegen actuelle und potentielle Dissenter. Unter den konkret-historischen Bedingungen demontierter Sozialstaatlichkeit und abnehmender Sozialstaatsillusionen bei Bedeutungszunahme erweiterter Funktionen sowohl der ideologischen als auch der repressiven Staatsapparate von Medien einerseits und von polizei- und sicherheitsstaatlichen Maßnahmen andererseits zeigt diese Herrschaft gesellschaftlicher Minderheiten über gesellschaftliche Mehrheiten ausgeprägte Züge präventiver Repression mit totalitär-bürokratischen und lumpenbürgerlich-kakistokratischen Elementen.“ [200807/²031207]

 

[FWE – Fremdworterklärung: Ideologie – falsches Verständnis; Institution - gesellschaftliche Einrichtung (von gewisser Dauer); repräsentieren – verkörpern; empirisch – erfahrbar (auch erfahrungswissenschaftlich); Surplus – aus Mehrwert entstehendes Mehrprodukt; in/egal – un/gleich; potentiell – möglich(erweise); Dissenter - Abweichler; konkret-historisch – im geschichtlichen Sinn wirklich; demontiert - abgebaut; Illusion – (Selbst und/oder Fremd-) Täuschung/en; Funktion – Aufgabe; repressiv – (gewaltsam) unterdrückend; präventiv – vorbeugend; Repression (gewaltsame) Unterdrückung; totalitär – allumfassend; kakistokratisch – schlechtestmöglich]

 

 

Bertolt Brecht: Das Lied von der Moldau [1943]

Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine.
Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag.
Es wechseln die Zeiten. Die riesigen Pläne
Der Mächtigen kommen am Ende zum Halt.

 

 

„Umsonst ist nur der Tod“ – und der kostet´s Leben ... meint der deutsch(sprachig)e Volksmund und will damit sagen: dem Volk wird nix geschenkt. Mir als „plebejischem Intellektuellen“ (Gerhard Zwerenz) auch nicht. Und weil´s und wenn’s moz.art1 als kleines UHN nach der Sommerpause Juli/August 2008 weiter kostenlos geben soll – hier´n paar Hinweise des moz.art1-Editors auf was nicht ge- und verschenkt wird. Sondern Geld kostet ...

 

I.

 

Im Aachener Shaker Verlag erschienen 2006/08 fünf meiner Bücher: Einmal meine drei Bände in der Reihe Genozidpolitik im 20. Jahrhundert: Völkermord(en); Armenozid; Hitlergeheimrede -> Völkermord(en) (Aachen: Shaker, 2006, 184 p. [= Allgemeine Rechtswissenschaft], ISBN 978-3-8322-5055-3, 24.80 €), Direktbestellung bei -> http://www.shaker.de/shop/978-3-8322-5055-3; Armenozid (Aachen: Shaker, 2006, ii/114 p. [= Allgemeine Rechtswissenschaft], ISBN 978-3-8322-5738-1, 18.80 €) ->  http://www.shaker.de/shop/978-3-8322-5738-1; „Wer redet heute noch von der Vernichtung der Armenier?“ Adolf Hitlers Geheimrede am 22. August 1939 (Aachen: Shaker, 2007, 104 p. [= Allgemeine Rechtswissenschaft], 104 p., ISBN 978-3-8322-6695-0, 19.80 €) -> http://www.shaker.de/shop/978-3-8322-6695-0.

 

In der Verlagsreihe zur Sozialwissenschaft erschienen 2007/08 zum anderen: Demoskopie als Demagogie. Kritisches aus den achtziger Jahren. Broschüre mit CD-Rom (Aachen: Shaker, 2007 [= Berichte aus der Sozialwissenschaft], 32 p.; ISBN 978-3-8322-6324-9), € 9.80 -> http://www.shaker.de/shop/978-3-8322-6324-9 und SUCH LINGE. Vom Kommunistenprozeß zu Köln zu google.de. Sozialwissenschaftliche Recherchen zum langen, kurzen und neuen Jahrhundert (Aachen: Shaker, 2008 [ = Berichte aus der Sozialwissenschaft], 108 p., ISBN 978-3-8322-7333-0), € 12.80 -> http://www.shaker.de/shop/978-3-8322-7333-0.

 

Als Besonderheit bietet dieser Verlag eine (bisher wenig genutzte) höchstkostengünstige Variante an: zum Lesen auf dem Rechner den Kauf einer seitenidentischen, aber nichtausdruckbaren pdf-Version der Texte.  Die entsprechenden Beträge – immer  3 € - werden dann auch beim späteren Buchkauf jeweils verrechnet ...

 

II.

 

Meine seit 2004 im GRIN-Verlag für akademische Texte (München) erschienenen zahlreichen Bücher und Broschüren  sind über drei Vertriebswege bestellbar:

 

1) Ein Verzeichnis sämtlicher GRIN-Texte (derzeit 56, davon die eine Hälfte Gratis-, die andere Bezahl-Texte) ist über diesen GRIN-Autorenlink abrufbar

( -> http://www.grin.com/de/search?searchstring=6760&search=id_autor&page=0 ). Alle Gratistexte können dort kostenlos heruntergeladen werden. Alle Bezahltexte können direkt beim GRIN-Verlag bestellt werden.

 

2) Sämtliche im GRIN Verlag erschienenen Bezahltexte sind auch über den online-Buchvertrieb von Amazon verfügbar http://www.amazon.de ( <- dort „richard albrecht“ in Anführungszeichen eingeben ->

http://www.amazon.de/s/ref=nb_ss_b?__mk_de_DE=%C5M%C5Z%D5%D1&url=search-alias%3Dstripbooks&field-keywords=%22richard+albrecht%22 )

 

3) Die neueren, 2007/08 erschienenen zehn Bücher und Broschüren sind auch über http://www.buecher.de zu erhalten ( <- dort richard albrecht ohne Anführungszeichen eingeben ->

http://www.buecher.de/go/search_search/quick_search/q/cXVlcnk9cmljaGFyZCthbGJyZWNodCZyZXN1bHRzPTEwJmNvbnRlbnRUb1NlYXJjaD1wcm9kdWN0cyZwYWdlPTE=/lfa/paging-1/session/572764ec96060e94095000ed80b878d1/ ). Das buecher-Verzeichnis verweist auf diese zehn 2007/08 erschienenen GRIN-Broschüren und -Bücher, die sich, systematisch gruppiert, in vier Themenfeldern darstellen  lassen:

-StaatsRache - Justizkritische Beiträge gegen die Dummheit im deutschen Recht(ssystem) [2005], ²2007,  160  p., ISBN 13:9783638705011; 10:3638705013; € 29,99

-Bürgerrechte - Staatspflichten - Rechtssprechung - Bürokratie. Beiträge zur Justizkritik, 2008,  92 p., ISBN 13:9783638889261; 10:3638889262, € 27,99

-"Beleidigung" - Materialien zur Kritik eines justiziellen Phantomdelikts. Beiträge zur Justizkritik, 2008,  100 p., ISBN 13:9783638889629; 10:3638889629,  € 24,99

-Crime/s against mankind, humanity and civilisation, 2008, 76 p., ISBN 13:9783638888639; 10:3638888630 , € 24,99

-Armenozid - Der historische "Armeniermord" als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts, 2007, 68 p., ISBN 13:9783638724289; 10:363872428X, € 17,99

-Armenien ohne Armenier ("nous voulons une Armenie sans Armeniens“) … Kulturwissenschaftlicher Essay zur "Armenische Frage", 2008,  48 p., ISBN 13:9783638941426; 10:3638941426, € 15,99

-Nur ein "Amokläufer"? - Sozialpsychologische Zeitdiagnose "nach Erfurt" [2002],  2007², 28 p., ISBN  13:9783638909785; 10:3638909786 , € 11,99

-Über Phantom-Elite/n und mehr aus dem Neuen Deutschland: Elemente einer alternativen sozialpsychologischen Zeitdiagnose [2005]; 2007², 64 p., ISBN 13:9783638678308; 10:363867830X, € 13.99

 

-'Dreipfeil gegen Hakenkreuz' - Symbolkrieg in Deutschland 1932, 2007, 56 p., ISBN 3-638-67833-4,  € 13,99

 

-Carlo Mierendorff (1897-1943) - Zwei biographische Texte, 2007, 68 p.,, ISBN-13:9783638863933; ISBN-10:363886393X, € 17,99

 

Sowohl das buecher-Verzeichnis als auch die GRIN-Autorenseite enthalten nicht nur Bestellnummern, sondern auch Inhaltsangaben, -verzeichnisse und teils deutsche, teils englische Zusammenfassungen der Texte.

 

(2008 soll im GRIN-Verlag für akademische Texte noch als dritter Band [in] der Reihe: Justizstizkritik „Textsoziologie als praktische JustizKritik – am Beispiel des deutschen Familien- und Jugendrechts(systems)“ erscheinen ...)

 

III.

 

[rechtskultur.de -> http://www.oocities.org/de/earchiv21.rechtskulturaktuell.htm] „Der 1. Jg. (rekult1) steht kostenlos beim US-server archives.org im Netz. Die folgenden Jahrgänge sind ab sofort über rechtskultur@web.de sei´s als rtf-, htm- oder pdf-Text/e zu bestellen. Und weil’s um jahrelanges ehrenamtliches Engagement und nicht um´s schnelle profitable Geschäft ging – geht das Ganze ganz unbürokratisch und zu moderaten (Staffel-) Preisen mit einer Höchstgrenze von 10 € für alle Jahrgänge und Sonderpreisen für Behörden & Ödies. Wer nur einen Jahrgang bestellt, zahlt nur vier  €, wer nur zwei haben will, nur sieben, wer nur drei ordert, nur neun, und wer rekult2 bis rekult5 komplett zugepostet haben will, zahlt nur zehn Euro (10 €). So unbürokratisch ist das. Einfach eine e-mail an rechtskultur@web.de schreiben, dort sowohl die Jahrgänge als auch das gewünschte Format (htm oder pdf oder rtf) nennen, dann absenden ... und schon kommt, wie Wilhelm Busch das nannte, „schwuppdiwupp“ eine re-mail mit Überweisungshinweis. Und innert weniger Tage nach Zahlungseingang die e-Post mit den bestellten rekult-Ausgaben.“ [Juli 2007]

 

Richard Albrecht

moz.art1-Editor

Ende Mai 2008

 

 gegen.reden@gmx.net

OFT BEKLAUT – NIE ERREICHT: RICHARD ALBRECHT

KLEINE BRÖTCHEN   gibt’s als Netzhinweise gleich mehrfach in Form von Linx auf mein 1980 erschienenes und von G. Fontagnier illustriertes gleichnamiges Bändchen -> http://richard-albrecht.de [dort -> buecher] -> http://www.autorenkatalog-rlp.de/albrecht.htm -> http:://www.ddb.de [dort -> suchen] es hindert(e) freilich weder den Goldmann-Verlag/Achim Schwarze, Anfang 2005 ein Taschenbuch mit dem Titel „Kleine Brötchen“ zu publizieren, noch die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS), sich die Titelmetapher als gleichnamige Politrubrik „gratise“ anzueignen. Sie tun das, was diverse andere vor ihnen taten und, weil’s urheberrechtlich nicht zu verhindern ist, vermutlich auch diverse andere nach ihnen tun werden. Das mag wer will SAUEREI nennen – als Betroffener/Geschädigter erlaube ich mir, dies´ KLAUEREI zu nennen ... wobei ich auch weiß, was Carl Marx im Verdinglichungsabschnitt des ersten Kapitel seiner „Kritik der politischen Ökonomie“ (= „Das Kapital“ Bd. I [1867] = Marx-Engels-Werke Bd. 23, Berlin 1962, p. 88) sarkastisch zur impliziten Gleichsetzung menschlicher Arbeit, die nötig ist, damit Waren ausgetauscht werden können, anmerkt: “Indem sie ihre verschiedenartigen Produkte einander im Austausch gleichsetzen, setzen sie ihre verschiednen Arbeiten einander als menschliche Arbeit gleich. Sie wissen es nicht, aber sie tun es (MEW 23, 88). – Freilich bin ich was die letzte These betrifft gar nicht so sicher: Wissen sie wirklich nicht, was sie tun ? (zugleich auch Leitfrage an eine kulturanalytische, dialektische Sozialpsychologie...)

 

(http://student.org.uni-hamburg.de/LINKS/Archiv/F-WiSe05.htm)

[links im Bild Detlev Albers, 1967 AStA-Vorsitzender UHH]

 

Aus fremder Feder

 

The media´s most effective tool – silence

(William Blum)

 

 

Das Hobellied

 

[1834]

 

Ferdinand Raimund

& Konradin Kreutzer

 

Da streiten sich die Leut' herum

wohl um den Wert des Glücks;

der eine heißt den andern dumm;

am End' weiß keiner nix.

Da ist der allerärmste Mann

dem andern viel zu reich!

Das Schicksal setzt den Hobel an

und hobelt alles gleich.

Die Jugend will halt stets mit G'walt

in allem glücklich sein;

doch wird man nur a bisserl alt,

dann find't man sich schon drein.

Oft zankt mein Weib mit mir, oh Graus!

Das bringt mich nicht in Wut.

Da klopf' ich meinen Hobel aus

und denk: Du brummst mir gut!

Zeigt sich der Tod einst, mit Verlaub,

und zupft mich: Brüderl, kumm!

Da stell' ich mich im Anfang taub

und schau mich gar net um.

Doch sagt er: Lieber Valentin,

mach' keine Umständ', geh!

Da leg' ich meinen Hobel hin

und sag' der Welt: Ade!

 

(http://de.wikipedia.org/wiki/Hobellied)

 

 

 

 

Damit das klar ist ...

Anstatt eines Editorials

Zum 2. Jg. von moz.art1

 

Dieses unabhängige etzmagazin (UN) steht wie bis Mitte August der erste Jahrgang kostenlos und zum kostenlosen Herunterladen im Netz als htm u n d pdf-Version/en. Der erste, abgeschlossene Jahrgang (202 p.) kann für 5 € als (falls gewünscht auch gezippte) pdf-Version gekauft werden, Bestellung(en) bitte via e-Post

 

-> gegen.reden@gmx.net

 

Auch im nun eröffneten 2. Jg. bleibt´s dabei: hier dominiert nicht die Form den Inhalt. Sondern vice versa: der Inhalt die Form, die nach einem Philosophenwort, nur die Form des Inhalts sein kann.

 

Weiters unterscheidet sich mein e-Blog von diversen anderen auch dadurch, daß hier a priori kein Kommentar möglich ist, die „Kommentarfunktion“ auch nicht deaktiviert werden mußte, weil´s keine gibt. Folglich gibt’s auch nicht den üblichen e-Blog-Kommentarschnicknack mit auto(rischer oder Selbst-) Kommentierung und Unterdrückung, Zensur und Fälschung von Fremdkommentaren.

 

Wer mir etwas mitzuteilen hat – möge sich erst informieren (-> http://www.oocities.org/de/ric.albrecht/cv.pdf) und mich dann anposten

 

-> gegen.reden@gmx.net

 

Dr. Richard Albrecht

[Mitte August  2008]

 

 

Bücher & andere Texte

(ab 2009 Auswahl)

 

Eingegangenes  Irmtrud Wojak, Fritz Bauer 1903-1068. Eine Biographie. München: C. H. Beck, 209 p. – Peter Longerich, Heinrich Himmler Biographie. München: Siedler, 2008³, 1037 p. – Manfred Zach, „Gauner, Pinsel, Chicaneure“. Eine kleine Geschichte der Bürokratie. Tübingen: Köpfer & Meyer, ³2009, 304 p. – GRESER & Lenz, Hurra, die Krise ist vorbei! Vorwort Urban Priol. München: Verlag Antje Kunstmann, 2009, 191 p. – Christof Gramm; Ulrich Pieper, Grundgesetz. Bürgerkommentar. Baden-Baden: Nomos, 2008, 352 p. – Thomas Keiderling, Geist, Recht und Geld. Die VG WORT 1958-2008. Berlin: De Gruyter, 2008, 246 p. [De Gruyter Recht] – Christiana Albertina. Forschungen und Berichte aus der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, 63.2006, 111 p. – Klaus Gietinger, Eine Leiche im Landwehrkanal. Die Ermordung Rosa Luxemburgs. Überarbeitete Ausgabe. Hamburg: Edition Nautilus Verlag Lutz Schulenburg, 2009, 192 p. Klaus Gietinger, Der Konterrevolutionär. Waldemar  Pabst – eine deutsche Karriere. Vorwort Karl Heinz Roth. Hamburg: Edition Nautilus Verlag Lutz Schulenburg, 2008, 539 p. – Christian Rickens, Die neuen Spießer. Von der fatalen Sehnsucht nach einer überholten Gesellschaft. Berlin:Ullsein, erweiterte Ausgabe 2007, 287 p. – Michael Buback, Der zweite Tod meines Vaters. München: Droemer, 2008, 365 p. – Sophia Loren. Bilder eines Lebens (ed. Yann-Brice Dherbier, m.e.biogr.Ess. von Axelle Emden, a.d.Franz. von Nadine Püschel). Berlin: Henschel, 2008, 191 p. – Carola Schmid, Korruption, Gewalt und die Welt der Polizisten. Deutschland, Chile, Bolivien und Venezuela im Vergleich. Frankfurt/M.: Vervuert, 2007, 424 p. [= Schriftenreihe des Instituts für Iberoamerika-Kunde Hamburg 64] – M. Rainer Lepsius. Soziologie als Profession (eds. Adalberg Hepp; Martina Löw), Ffm.-N.Y.: Campus, 2008, 178 p. – Petra Flieger; Volker Schönwiese (Hrg.), Das Bildnis eines behinderten Mannes. Bildkultur der Behinderung vom 16. bis ins 21. Jahrhundert. Wissenschaftlicher Sammelband. Neu Um: AG SPAK, 2008, 306 p. – Deutsche Forschungsgemeinschaft, Biodiversität in der Forschung. Einheim: Wiley-Vch, 2008, iv/52 p. – Josef-Otto Freudenreich (Hrg.), „Wir können alles.“ Filz, Korruption & Kumpanei im Musterländle. Tübingen: Klöpfer & Meser, ²2008, 240 p. – Noam Chomsky, Die Verantwortlchkeit der Intellektuellen. Zentrale Schriften zur Politik (ed. Anthony Arnove, Dt. Kollektiv Druck-reif), München: Kunstmann, 2008, 462 p. – Gerald Steinacher, Nazis auf der Flucht. Wie Kriegsverbrecher über Italien nach Übersee entkamen. Innsbruck-Wien-Bozen: StudienVerlag, 2008, 380 p. [= Innsbrucker Forschungen zur Zeitgeschichte 20] – Hrant Dink, Von der Saat der Worte, hrgg. u. a.d. Türk. übersetzt von Günter Seufert.Berlin: Hans Schiler, 2008, 183 p. – SternenLust. Erotic Short Stories (ed. S.I. Struck), München: Storia Verlag, 2008, 199 p.) – André Müller, Am Rubikon. Die schaudervollen Vorkommenisse in der Kommune V. Roman. Mainz: André Thiele, 2008, 301 p. – Thomas Paulwitz, Gebt der deutschen Sprache eine Zukunft!  Erlangen: Verein für Sprachpflege, 2008, 44 p. [= Schriften der Deutschen Sprachwelt 1] – Friedhelm Boll & Anja Kruke (eds.), Der Sozialstaat in der Krise. Deutschland im internationalen Vergleich. Bonn: J.H.W. Dietz, 2008, 414 p. [= Aus dem Archiv für Sozialgeschichte 1] – Ilja Altmann, Opfer des Hasses. Der Holocaust in der UdSSR 1941-1945. Gleich-Zürich: Muster-Schmidt, 2008, ii/588 p. [= Kritik der Geschichtsschreibung 11. Hg. Hans-Heinrich Nolte] – Reinhard Müller, Marienthal. Das Dorf - Die Arbeitslosen - Die Studie. Innsbruck-Wien-Bozen: StudienVerlag, 2008, 423 p. [sowie zwei Karten] – Joachim Zelter, How Are You, Mister Angst ? Ein Universitätsroman. Tübingen: Klöpfer & Meyer, 2008, 184   KALONYMOS, 12 (2009) 1, 16 p. – Wissenschafts Notizen [SPD, 25.2009], 52 p. – freiheit der wissenschft, 1/März 2009, 28 p. – Streifzüge. Magazinierte Transformationslust, 45/April 2009, 50 p. – Forschung aktuell (BAT) 102/April 2009, 5 p., fluter: Thema DDR, 30/Frühling 2009, 52 p. – GKPP Rundbrief 86/209, 8 p. – ver.di Bund+Länder Journal, 1/09, 40 p. – forschung (DFG), 1/2009, 34 p. – Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 19 (2008) 3, 144 p. („Bankrott“) – Deutsche Sprachwelt, 35/Frühling 2009, 12 p. – clara, 11.2009, 40 p. („Zukunft veruntreut“) – ARCHIPEL, 168/Februar 2009, 8 p. – DER PARITÄTISCHE, 1.20089, 40 p. landtag intern [NRW] 120202, 20 p. – WDRPRINT 394/Februar 2009, 16 p. („Karneval verpflichtet“) – GEGENWORTE. Hefte für de Disput über Wissen, 20/Herbst 2008, 90 p. – landtag intern [NRW] 2801089, 20 p. – Theaterheute, 2.2009, 72 p. – Cicero. Magazin für politische Kultur, Februar 2009, 130 p. – info (ed. FES), 4.2008, 72 p. – ARCHIPEL 167/Januar 2009, 8 p. – einblick (ed. dkfz), 3.2008 („Epidemiologie“) – APuZ- Aus Politik und Zeitgeschichte 3-4.2009, 40 p. („Korruption“) – ROSALUX 4.2008, 342 p. („Finanzkrise“) – Forschung aktuell Newsletter (ed. Stiftung für Zukunftsfragen/BAT) 211/120109, 8 p. – forschung (DFG) 4.2008, 32 p.[mit Beilage Winter 2008, 8 p.] – Framtider 4.2008, 44 p. – DJI Bulletin 83/84.2008, 52 p – Theaterheute (Friedrich Berlin Verlag), 1.2009, 64 p. – ARCHIPEL, 166/Dezember 2008, 8 p. – Sprachwelt, 34/Winter 2008/09, 12 p. – landtag intern [NRW], 171208, 20 p. – Der Paritätische, 6.2008, 36 p. – KALONYMOS (Salomon Ludwig Steinheim-Institut), 11 (2008) 4, 24 p. – Cicero. Magazin für politische Kultur, 1.2009, 156 p. – Österreichische Zeitschrift für Soziologie (ÖZS), 33 (2008) 4,  112 p. („Soziologie und Geschlechterforschung“) – GKPP-Rundbrief (ed. Gesellschaft kritischer Psychologen und Psychologinnen) 85.2008, 8 p. – clara 10.2008, 40 p. („WELTWIRTSCHAFTSKRISE“) –  GESTALTKRITIK. Zs. Für Gestalttherapie, 18 (2001) 1, Nov. 2008, 64 p. – Zeitschrift für Weltgeschichte (ed. Hans-Heinrich Nolte), 9 (2008) 2, 213 p. – ARD-Jahrbuch 08, 40. Jg. 2008, 528 p. – Tourism Culture(s) - Culture(s) Tourism (Bulletin of the Centre for Tourism & Cultural Change 2008), 36 p. – Cicero. Magazin für Politische Kultur, Dez. 2008, 148 p. – Dr. Christoph Pallaske, Völkermorde im 20. Jahrhundert = Geschichte betrifft uns: 4.2008, iv/32 p BASTARD – Stories & Poetry (ed. Franz Dobler): 1.2008, 61 p. – landtag intern [NRW] 031208 – WDRPRINT, 392/Dez. 2008, 16 p. – ARCHIPEL 165/Nov. 2008, 8 p. – sozialpolitische informationenj, 4.2008, 8 p. – landtag intern [NRW] 121108, 20 p. – WDRPRINT, 391/Nov.2008, 16 p. – Deutsche Sprachwelt 33.1008, 12 p. – info (ed. FES Bonn) 3.2008, 64 p. – landtag intern [NRW], 221008: 20 p. – Der Paritätische, 05.2008, 36 p. („Kinderarmut begegnen“) – RosaLux 3.2008, 32 p. – NRW.JUSTIZintern 4.2008, 24 p. – freiheit der wissenschaft 3.2008, 28 p. – forschung (DFG-Magazin DFG) 3.2008, iv/32 p. – einblick (ed. dkfz) 2.2008, 40 p. – KALONYMOS 2/3.2008, 16 p. – WDRPRINT 390/Okt. 2008, 16 p. – Sociologia Internationalis 2.2006, ii/163-300/viii p. – clara (Fraktion DIE LINKE) 9.08, 40 p. – landtag intern [NRW] 170908, 20 p. – ARCHIPEL, 163/Sept. 2008, 8 p. – WDRPRINT 389/Sept. 2008, 16 p. – landtag intern [NRW] 200808, 24 p. – NRW.JUSTIZintern, 3.2008, 24 p. – offensiv 4.2008, 92 p. (Dr. Gerhard Feldbauer: „Warum Aldo Moro sterben mußte“) – Zeitschrift für Genozidforschung, 8 (2007) 2, 174 p. - WDRPRINT, 388/Aug. 2008, 16 p. – ARCHIPEL [ed. Europäisches Bürgerforum], 162/Juli-Aug. 2008, 8 p. – Der Paritätische, 4.2008, 34 p. – Deutsche Sprachwelt, 9 (2008) 2, Sommer 2008, 12 p. – info (FES), 2.2008, 80 p. – Sezession, 24/Juni 2008, ii/62 p. („Masse“) – fluter. 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August 1939: Das historische L-3-Dokument; in: Zeitschrift für Genozidforschung, 9 (2008) 1: 93-131 –Thomas Meese, Einstimmig, unredlich, gespenstisch: Linksfraktion im Bundestag beschließt Hartz IV-Light: http://www.forced-labour.de/archives/1056#more-1056 Michael Bubak [Rez. Dr. Wilma Ruth Albrecht]: http://www.diplomarbeiten24.de/vorschau/121232.html – Ilja Braun, Geliebte Apfelbäume: http://irights.info/fileadmin/texte/material/VG_Wort-63a.pdf – Richard Albrecht, Armenozid – Genozid – Gruppen-, Kollektiv- und Völkermord(en); in: Zeitschrift für Politik, 55 (2008) 4: 471-488 – Klaus Gietinger, Vergangenheit, die nicht vergeht: Der Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht (jW  100109, 14: http://www.jungewelt.de/2009/01-10/008.php) – Interview mit Dr. Iring K. Leichtweis über Arbeitszwang, Aktivierungs-Paradigma und neosoziales Kontraprojekt -> http://www.forced-labour.de/archives/959; zusammenfassende Übersicht von Thomas Meese -> http://www.forced-labour.de/archives/899 – Richard Albrecht, “Logik der Gewalt”: Zu Armin Heinens neuer Studie “Rumänien, der Holocaust und die Logik der Gewalt”; in: Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte, Literatur und Politik, 20 (2008) 2: 102-108 – Richard Albrecht, “Wer redet heute noch von der Vernichtung der Armenier?“ Kommentierte Wiederveröffentlichung der Erstpublikation von Adolf Hitlers Geheimrede am 22. August 1939; in: Zeitschrift für Weltgeschichte, 9 (2008) 2: 115-132 – Richard Albrecht, Zukunftsperspektive/n [Vorwort Thomas Meese] -> http://www.forced-labour.de/archives/957 – Richard Albrecht, “nullum crimen sine lege, nulla poena sine lege”: “Insult” in current Germany -> http://www.grin.com/de/fulltext/jul/27567.html – Richard Albrecht, „Opfer des Hasses“: http://geschichte-transnational.clio-online.net/rezensionen/id=11770; gedruckt in: FORUM für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte, 12 (2008) 2: 183-187 – Dr. Rainer Rilling, Finanzmarktkrise [...]; in: standpunkte, 23/2008, 8 p.: http://www.linke-bueros.de/linxx_dokumente/1224406525.pdf; Dr. Rainer Rilling, Risse im Empire http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/texte_50.pdf (Berlin: Dietz, 2008, 180 p.) – Dr. Karl Albrecht Schachtschneider, Gedanken zur Zeit. Salzburger Vortrag 2007 -> http://www.forced-labour.de/archives/607 – Oliver Decker; Elmar Brähler, Vom Rand zur Mitte. 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http://www.faz.net/s/Rub1DA1FB848C1E44858CB87A0FE6AD1B68/Doc~EA2FAECF212C849F580AECFDA57542CB5~ATpl~Ecommon~Scontent.html FAZ 150708) – Willi Winkler, Ein Dunst aus Bier und Rauch und Volk (Süddeutsche Zeitung 150708 -> http://www.buecher.de/shop/Muenchen/Die-Muenchener-Raeterepublik/Karl-Michaela/products_products/content/prod_id/23322904/) – Richard Albrecht, „Realizing Utopia“ – Really Not. But Murder(ing) Jews – secondly, academically, coldly … On the false world of a prominent German tenure-historian; in: Kultursoziologie, 17 (2008) 1, 127-143 – http://www.marx.org/deutsch/archiv/zetkin/1893/11/gewerk.htm <- Clara Zetkin, Frauenerwerbsarbeit und gewerkschaftliche Organisation [1893]: http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Programme/Folder-RosaLux.pdf <- Rosa Luxemburg (1871-1919) Bertolt Brecht, Der anachronistische Zug oder FREIHEIT und DEMOCRACY (1947) -> http://www.alfa1.de/az-ged.html –Richard Albrecht, SUCH LINGE. Vom Kommunistenprozeß zu Köln zu google.de. Sozialwissenschaftliche Recherchen zum langen, kurzen und neuen Jahrhundert. Aachen: Shaker Verlag 2008, 110 p. [= Sozialwissenschaften] ISBN 978-3-8322-7333-0, € 12.80 -> http://www.shaker.de/shop/ 978-3-8322-7333-0 Meinhard Miegel & Mitarbeiter/in, Von Verlierern und Gewinnern. Die Einkommensentwicklung ausgewählter Bevölkerungsgruppen in Deutschland, Bonn: IGW,  2008, 75 p. -> http://www.iwg-bonn.de/fileadmin/user_upload/pdf/Einkommensstudie_mit_Graphiken_160608.pdf Dr. Wilma Ruth Albrecht, Harry Heine. Aachen: Shaker, 2007, ii/112 p. [= Berichte aus der Literaturwissenschaft], ISBN 978-3-8322-6062-0) http://www.shaker.de/shop/978-3-8322-6062-0 Dr. Wilma Ruth Albrecht, Nachkriegsgeschichte/n. Aachen: Shaker, 2007 [= Berichte aus der Geschichtswissenschaft], 266 p., ISBN 978-3-8322 6506-9 -> http://www.shaker.de/shop/978-3-8322-6506-9 Dr. Roland Girtler, Die Zehn Gebote der Feldforschung -> http://www.qualitative-forschung.de/fqs-supplement/members/Girtler/girtler-10Geb-d.html Marek Lantz, DFB schafft Lex Hopp. Dietmar Hopp mischt mit seinem Geld die Liga auf und wundert sich über Widerstand (junge Welt 240908: 16 ->  http://www.jungewelt.de/2008/09-24/062.php) Martina Lenzen-Schulte, Gesundheitspolitik. Das Netzwerk der Zigarettenindustrie: FAZ 240908 -> http://www.faz.net/s/Rub8E1390D3396F422B869A49268EE3F15C/Doc~E2F9AECEDD79D4E58A6FFFC45DAD02371~ATpl~Ecommon~Scontent.html Günther Platzdasch, Steinmeiers Jugend. Was nicht zusammengehört (FAZ 250908 -> http://www.faz.net/s/RubD5CB2DA481C04D05AA471FA88471AEF0/Doc~E3467058A6E3C44A2A187DA139B9DF4A8~ATpl~Ecommon~Scontent.html Sputa Hans Mommsen, „Schon aus sittlichen Gründen ...“/Das mißlungene Atttentat: Claus Schenk Graf von Stauffenberg und der deutsche Widerstand gegen Hitler; in: Süddeutsche Zeitung 19./20.07.2008: 16  Christa Luft; Hermann Klenner; Klaus Höpcke, Peter von Oertzen zum Gedenken. Nachruf des Kuratoriums der Rosa-Luxemburg-Stiftung [...]; in ROSALUX, 2.2008: 4-5 Ronnie Grob, 10 Gründe gegen das Netz: Furchterregende Alles-Maschine -> http://medienlese.com/2008/07/01/10-gruende-gegen-das-netz-furchterregende-alles-maschine/#more-3923) – Frank Schirrmacher, Mehr als eine Finanzkrise. Das Zeitalter des Unglücks (FAZ 281008) – Frank Schirrmacher, Krisentheorie: Da staunte der Truthahn (FAZ 011108) Frank Schirrmacher, Gehen Sie jetzt nach Hause! (FAZ 251108) – fluter, 29.2008, 52 p. („Menschenrechte“, bes. 40/41: „KEINE FÜNF EURO FÜRS ESSEN: Was Hartz IV so zum Leben vorsieht. Eine Dokumentation“) Franz Muschkiet, Der Verwaltung auf die Finger geschaut: 40 Jahre effektive Petitionsarbeit in NRW; in: landtag intern 120209: 17 – Dr. Siegfried Lokatis, Die Hauptverwaltung des Leselandes; in APuZ 11/2009: 23-31

 

The road to hell is always paved with good intentions

Der Weg zur Hölle ist immer mit guten Vorsätzen gepflastert


Der emeritierte Germanistikprof. Dr.
Joachim Dyck kritisierte das Phänomen der knapp 300 germanistischen (Fach-) Tagungen pro Jahr. Sie dienten der Selbstplacierung von Juniorprofessoren: "Ein cleverer Jungwissenschaftler wird also nicht mehr jahrelang historischen Fragestellungen nachgehen und in Archivkellern nach Dokumenten suchen. Er ist zum rührigen Wanderarbeiter geworden, der Beiträge von 20 Minuten Rededauer, also sechs Schreibmaschinenseiten, auf den Marktplätzen anbietet. Hier überblickt er das Feld und erfährt, wer außer ihm selbst nach der ausgeschriebenen Juniorprofessur in Bielefeld oder der Position eines Assistant Professor in Chicago schielt." (SZ 120309)

 

money makes that science go round (Richard Albrecht)

 

Wir zahlen nicht für eure Krisen! Zeit für die Wende!

[Dokument 13.01.09 - G20]

 

„Am 2. April treffen sich die G20 in London zum Krisengespräch. Doch die Regierungen sorgen sich nur um die Konzerne - soziale Gerechtigkeit, Hunger, Klimawandel oder Energieknappheit fallen hinten runter. Dagegen gehen wir auf die Straße! Am 28. März und 2. April. Gemeinsam mit zahlreichen zivilgesellschaftlichen Bündnispartnern wird Attac die Konferenz der G20 am 2. April in London zum Kristallisationspunkt für eine europaweite Mobilisierung machen. Dies haben 150 Vertreterinnen und Vertreter von sozialen Bewegungen, Gewerkschaften, Umwelt-, Entwicklungs-, Frauen- und anderen Nichtregierungsorganisationen aus 25 Ländern beschlossen, die am Wochenende des 10./11. Januar in Paris zusammenkamen, um sich miteinander gegen die Finanz-, Wirtschafts- und Umweltkrise zu vernetzen. Vertreten waren bei dem Treffen unter anderem Attac, Friends of the Earth Europa, Oxfam, Verdi und die italienische Gewerkschaft CGIL. In einer gemeinsamen Pariser Erklärung mit dem Titel "Wir zahlen nicht für eure Krisen! - Zeit für die Wende!" rufen die Konferenzteilnehmer sämtliche sozialen Bewegungen in Europa auf, sich am Prozess der Mobilisierung und des politischen Wandels zu beteiligen. Für den 28. März, das Wochenende vor dem G20-Treffen, ist ein internationaler Aktionstag geplant, bei dem wir unsere Alternativen zur Krise sichtbar machen werden. Für Deutschland sind bisher Demonstrationen in Frankfurt und Berlin vorgeschlagen. Zeitgleich findet in London eine große Massendemonstration statt, die derzeit von den britischen Gewerkschaften und einem breiten Bündnis von Nichtregierungsorganisationen organisiert wird. Delegationen aus allen europäischen Ländern sollen diese Demonstration zu einer starken, internationalen Aktion machen. Im Laufe der kommenden Wochen werden an dieser Stelle stets aktualisierte Informationen über den Fortschritt der Aktionsplanungen zu finden sein.“

 

 

ENOUGH IS ENOUGH STOP PARASITE GLOBALIZATION

ES REICHT BEENDET DIE PARASITÄRE GLOBALISIERUNG

 

 

 

 

[jW 100309: 2]

 

Küß die Hand schöne Frau

Diedeldum, Dideldei

Ist da noch oan Platzl frei

So allein schöne Frau

Mei soan Ihre Augen blau

 

                                                   [EAV 1987]          

 

http://www.youtube.com/watch?v=qujrHt99MdI

 

 

 „In diesem Lied wird beschrieben, wie ein Mann Frauen verführt

und sich am nächsten Tag wieder von ihnen distanziert“

 

(http://de.wikipedia.org/wiki/Erste_Allgemeine_Verunsicherung)

 

 

*

 

 

Vollbild anzeigen Geschichte gemacht »Zeitgeist, ich habe keinen großen Respekt vor Dir«: Ein Nachruf auf den im Januar verstorbenen Historiker Helmut Hirsch [Volker Külow] Das geschichtsträchtige Jahr 1989 begann an der Karl-Marx-Universität Leipzig mit einem akademischen Paukenschlag, der auch im anderen deutschen Staat aufmerksam wahrgenommen wurde. Am 31. Januar wurde wohl erstmals in der deutschen Geistesgeschichte mit 56jähriger Verspätung einem Doktoranden die Promotionsurkunde überreicht. Für seine Ende 1932 an der Alma mater Lipsiensis eingereichte, aber nach dem Machtantritt der Nazis nicht mehr verteidigte Dissertation »Karl Friedrich Koeppen. Der intimste Berliner Freund Marxens« erhielt der Düsseldorfer Historiker Helmut Hirsch im Alter von 81 Jahren in einem bemerkenswerten Akt nachholender Gerechtigkeit die ihm zustehende Würdigung. In einem knapp drei Jahre später im Neuen Deutschland erschienenen Interview bezeichnete Hirsch die von den Leipziger Geschichtsprofessoren Hans-Jürgen Friederici und Manfred Neuhaus mit hohem diplomatischen Geschick eingefädelte Ehrung als »eine sehr bewegende, unvergeßliche Situation, ein Höhepunkt meines Lebens und speziell meiner Rückwanderung«.   Den Nazis hatte der am 2. September 1907 in Barmen geborene Verfasser der Koeppen-Biografie gleich dreifach als verdächtig gegolten: als Sohn eines aktiven Funktionärs der Arbeiterbewegung, als Intellektueller jüdischer Abstammung und als Verfasser einer Dissertationsschrift über einen Freund von Marx. Folgerichtig mußte Hirsch sofort nach dem 30. Januar 1933 ins Exil, das insgesamt ein Vierteljahrhundert währen sollte. Nach mehreren Zwischenstationen auf dem europäischen Festland landete er unter Mithilfe von Thomas Mann, den er im berühmten Pariser Lutetia-Ausschuß näher kennengelernt hatte, 1941 in den USA. Hier mußte er als Träger von Mehl- und Zuckersäcken zunächst ganz von vorn anfangen. Dank des ihm eigenen kämpferischen Naturells, gepaart mit Ausdauer und viel Humor, gelang ihm in der neuen, wenn auch schwer errungenen zweiten Heimat, der Sprung an die Roosevelt University von Chicago, wo er nach einem weiteren Studium von 1942 bis 1945 als Lehrkraft wirkte. In seinen 1994 in Leipzig unter dem Titel »Onkel Sams Hütte. Autobiografisches Garn eines Asylanten in den USA« erschienenen Buch hat Hirsch mit einem guten Schuß Selbstironie ein Bild jener Jahre gezeichnet.   1957 verzichtete Hirsch auf seine Lebensstellung in Chicago als Professor für europäische Geschichte und kehrte in die BRD zurück. »Ich wollte das Gefühl haben: Hitler hat den Krieg nicht gewonnen. Wir haben ihn gewonnen«, begründete Hirsch die Remigration ins Land der Täter. Einen Ruf an eine Universität erhielt der ausgewiesene Fachmann für die Geschichte der sozialistischen Arbeiterbewegung aber keineswegs. Ganz im Gegenteil: Die neue Heimat »begrüßte« den Ankömmling mit einem geradezu kafkaesken Verwaltungsakt. Für seine Flucht aus Hitlerdeutschland erhielt Hirsch als Wiedergutmachungsleistung exakt 29,28 DM zugebilligt – der Gegenwert einer Bahnfahrtkarte zweiter Klasse von Wuppertal nach Paris im Jahre 1933.   Entsprechend seiner Lebensdevise »Ein rollender Stein setzt kein Moos an« hielt sich Hirsch mit ausländischen Gastprofessuren und freier publizistischer Tätigkeit in den folgenden Jahren finanziell eher mühsam über Wasser. Dann aber folgte der Durchbruch als Autor und Wissenschaftler, indem er in steter Regelmäßigkeit für die geradezu legendären Rowohlt-Bildmonografien zahlreiche Bestseller über die großen Persönlichkeiten der deutschen sozialistischen Bewegung verfaßte: über Marx und Engels, Bebel und Lassalle, aber auch über Bettina von Arnim und Sophie von Hatzfeldt. Unbestritten nimmt Rosa Luxemburg in seinem Schaffen die Schlüsselrolle ein. Deren Biografie erlangte nach ihrem erstmaligen Erscheinen 1969 schnell Kultstatus und wurde in den folgenden Jahrzehnten weit mehr als 100000 mal verkauft.   Der Erfolg von Hirschs Büchern beruhte nicht zuletzt darauf, daß der Autor die deutsche Sprache meisterlich beherrschte und seine Leser bereits mit dem ersten Satz zu packen und in den Bann seiner Darstellung zu ziehen vermochte. Was er im ersten Satz über seine Helden schrieb, galt für den Autor oftmals selbst: »Nichts wirkt derartig phantastisch wie das tatsächlich Geschehene«, beginnt seine Engels-Biografie. Der erste Satz seiner Monografie über Luxemburg lautet: »Das wahre Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist – ein Menschenleben«. Über dieses Buch, das zweifellos eine Zäsur in der Luxemburg-Rezeption der BRD markierte, kam die Zusammenarbeit mit Margarethe von Trotta zustande, die für ihren auch in der DDR sehr erfolgreichen Luxemburg-Film von Hirsch und der Ostberliner Historikerin Annelies Laschitza beraten wurde.   Dreimal verheiratet, wußte Hirsch auch mit Frauen jenseits der Politik umzugehen. Mit seiner dritten Frau Marianne verkehrte der Gelehrte allerdings per Sie, in dritter Person, wie der Autor dieser Zeilen bei seinem gemeinsamen Besuch mit dem damaligen ND-Redakteur Holger Becker im Herbst 1991 in Düsseldorf bei Hirsch erstaunt feststellen konnte. »Meine Liebe, würden Sie so gut sein, mir noch eine Tasse Kaffee zu reichen«, war eine beliebte Formel des Mannes, der im Alter von 79 Jahren mit regelmäßigem Bodybuilding begonnen hatte und als Frühaufsteher jeden Morgen im Park von Schloß Kalkum joggte, jenem Ort, an dem sich einst Sophie von Hatzfeldt und Ferdinand Lassalle trafen.   Hirsch zählte neben Hans Mayer, Stefan Heym und Sebastian Haffner zu den letzten jüdischen Deutschen, die noch aus eigenen Anschauungen über die Spätzeit der Weimarer Republik und die Jahre des Faschismus berichten konnten. Diese Erfahrungen verbitterten ihn allerdings keineswegs, sondern führten zu Abgeklärtheit und Altersweisheit. Er hatte daher auch keine Mühe, die Zeitenwende von 1989 optimistisch zu verarbeiten und an der Berechtigung von Utopien für eine gerechtere Welt mit dem folgendem Credo festzuhalten: »Dem sogenannten Zeitgeist muß ich also sagen: Ich habe keinen großen Respekt vor Dir.« Am 21. Januar starb Helmut Hirsch im gesegneten Alter von 101 Jahren. Die ihm gewidmete Traueranzeige ist mit seinen Worten »Kommentar, Protest, Meinungsverschiedenheiten, Liebe – das ist das Leben« überschrieben.“ (junge Welt 020209: 12) -  http://web.archive.org/web/20030715005317/www.richardalbrecht.de/kurztexte/wissenschaftlich/kt_w_06.htm <- Zugegeben: Erinnerungssplitter

 

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Josoans de neue Rittersleit heute: Harald Schartau, SPD (*1953 -> http://de.wikipedia.org/wiki/Harald_Schartau), 1997-2000 Leiter des IG Metall-Bezirks Nordrhein-Westfalen, 2000-2005 NRW-Minister für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie, 2002-2005 SPD-Landesvorsitzender NRW, 2005-2008 SPD-MdL (NRW), ab 2009 Arbeitsdirektor beim Edelstahlkonzern Georgsmarienhütte: Josoists, dös Lemm´ Warum ich meinen Lehrstuhl räume (FAZ 150109, Forschung und Lehre): Im neuen Uni-System soll, so der „Bologna-Reader“ (2004), „der gesamte Lehrstoff in kleinteilige Lehr- und Prüfungseinheiten zerlegt und streng kontrolliert verabreicht werden […] Diese Entwicklung hat Karl Jaspers schon 1930 beschrieben in dem berühmten Göschen-Bändchen Nr. 1000 „Die geistige Situation der Zeit“. Da lesen wir, als ginge es bereits um den Bologna-Prozess: „Das Massendasein an Hochschulen hat die Tendenz, Wissenschaft als Wissenschaft zu vernichten. Diese soll sich der Menge anpassen, welche nur ihr praktisches Ziel will, ein Examen und die damit verknüpfte Berechtigung; Forschung soll nur so weit gefördert werden, als sie praktisch auswertbare Resultate verspricht. Dann reduziert Wissenschaft sich auf die verstandesmäßige Objektivität des Lernbaren.“ Diese „strikte Modularisierung des Studiums“ bedeutet „Senkung des Niveaus“: Entsprechend würden nicht mehr bedeutende Gelehrte „berufen“. Sondern akademische Beamte „rekrutiert“: „Irgendwie erinnern die Vorgänge an unseren Universitäten an das, was im 23. Kapitel des Matthäusevangeliums den Pharisäern zum Vorwurf gemacht wird: Sie sieben Mücken aus und verschlucken Kamele; sie reden nur, tun aber selbst nicht, was sie sagen; sie schnüren schwere Lasten zusammen und erlegen sie den Studierenden auf, um dann zu versichern, dass sie aus Liebe zu ebendiesen Studierenden das schwere Joch des neuen Systems tragen wollen. Nur diese Haltung macht es möglich, dass die Universität sang- und klanglos ihrer Selbstauflösung entgegenarbeitet. In meiner Schulzeit haben Kirche und Welt einstimmig verkündet, Freiheit sei ein hohes Gut, für das man, wo es gefährdet ist, kämpfen müsse und Opfer bringen. Da niemand mit mir kämpfen will, bleibt mir nur das Opfer. Ich bin nicht „rekrutiert“, sondern berufen worden. Die wichtigste Voraussetzung für meine Berufung aber ist mit dem neuen System in meinen Augen nicht mehr gegeben. Deshalb habe ich die Entlassung aus dem Dienst beantragt […] Marius Reiser ist seit 1991 Professor für Neues Testament am Fachbereich Katholische Theologie der Universität Mainz. Zum Ende des laufenden Wintersemesters legt er diese Professur aus Widerstand gegen die unter dem Titel „Bologna-Prozess“ betriebene und ihm als unerträglich erscheinende Hochschulreform nieder. Wir drucken seine Begründung für diesen ungewöhnlichen Schritt. Hilfreich dabei zu wissen: Reiser ist Jahrgang 1954, steht also keineswegs kurz vor seiner Emeritierung […]“ http://www.faz.net/s/RubC3FFBF288EDC421F93E22EFA74003C4D/Doc~E55AD24DD2C5E472A84CA69FCBA13D3ED~ATpl~Ecommon~Scontent.html

 

 

Wer den Bürgerkrieg entfesselt, lebt immer im Angesicht des Todes– vulgo: „Wir Kommunisten sind alle Tote auf Urlaub“ (Eugen Leviné [1919] oder Hans-Ulrich Wehler zum Mord an Luxemburg und Liebknecht ->  http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/904356 [15.01.2009]: „Für den Bielefelder Historiker Hans-Ulrich Wehler ist es ein "großes Rätsel", warum der Verantwortliche für den Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in der Bundesrepublik nie vor Gericht gestellt worden ist. Dass Waldemar Papst - der Hauptmann, der den Befehl zum Mord gab - nie zur Rechenschaft gezogen worden sei, obwohl er bis 1970 in Deutschland lebte, "ist schlechterdings unverständlich […] Pabst hatte als Offizier im Januar 1919 den Befehl zu den Morden gegeben [] Ich gehöre nicht zu denen, die diesen Mythos um Liebknecht und Luxemburg teilen. Das Kaiserreich hatte einen Krieg verloren, der in der Schlussphase ein totaler Krieg geworden war, die aufgelösten Armeen strömten zurück, und in dieser Situation, als keiner so genau wusste, wie stabil die soeben ausgerufene Republik sein würde, entschloss sich der Spartakus, den Bürgerkrieg zu entfesseln. Wer den Bürgerkrieg entfesselt, lebt immer im Angesicht des Todes, wenn er von der Gegenseite erwischt wird, wird er an die Wand gestellt. Wenn Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht korrekt überstellt worden wären, wären sie abends vor ein Standgericht gekommen und erschossen worden. So sind sie gräulich erschlagen worden, aber wer sozusagen den Bürgerkrieg provoziert, muss mit dem Tod rechnen […] sozusagen […] da sehe ich also überhaupt nicht, wie man heute noch daran zweifeln kann, dass die SPD im Besitz sozusagen der frisch geborenen Macht in der Republik anders handeln konnte, als gegen diese Bürgerkriegspartei vorzugehen. [] wenn Sie sozusagen sich in eine Bürgerkriegssituation begeben und sie werden von der Gegenseite erfasst, dann werden Sie im besten Fall gefangengenommen und kommen vor ein Standgericht, vor allem, weil es sich um zwei der führenden Persönlichkeiten handelte […] sozusagen […] es scheint mir ganz unwahrscheinlich, dass wenn die korrekt überstellt worden wären, dass sie sozusagen dem Standgericht hätten entkommen können […] sozusagen […] Es gibt ja eine Reihe von außerordentlich folgenreichen Morden, Hunderte von Morden an Politikern und Schlüsselfiguren der Linken, wobei die rechten Mörder, die Fememörder, sehr oft ungestraft davonkommen […] sozusagen [] sozusagen [] sozusagen [] sozusagen [] sozusagen [] sozusagen [] sozusagen [] sozusagen [] sozusagen [] sozusagen […]“ - Über vieles soll sich trefflich streiten lassen. Nur über eines nicht: Die hier vom Bielefelder sozusagen-Historiker Hans-Ulrich Wehler (*1931 -> http://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Ulrich_Wehler) vertretene Politposition ist nicht prae-, sondern postfaschistisch (vgl. als verfrühte Wehler-Kritik -> Richard Albrecht, Anmerkungen zur Konzeption der modernen deutschen Sozialgeschichte; in: Marxistische Blätter, 13 (1975) 1: 62-67)

 

 

DAS WAHRE IMMER WIEDERHOLEN – ein Altmeisterrat: „Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder geprediget wird, und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich, im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist. Oft lehret man auch Wahrheit und Irrtum zugleich, und hält sich an letzteren. So las ich vor einigen Tagen in einer englischen Enzyklopädie die Lehre von der Entstehung des Blauen. Obenan stand die wahre Ansicht von Leonardo da Vinci; mit der größten Ruhe aber folgte zugleich der Newtonische Irrtum, und zwar mit dem Bemerken, daß man sich an diesen zu halten habe, weil er das allgemein Angenommene sei.« (Goethe zu Eckermann, 16. 12. 1828)  -  NS-VERBRECHEN GEGEN DIE MENSCHHEIT: Massenverbrechen mit hunderttausenden Ziviltoten sollen ungesühnt bleiben und durch einen "Rechtsfrieden" zugunsten des deutschen Staates belohnt werden. Dies ist der Tenor einer offiziellen Klageerhebung der Bundesrepublik Deutschland vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Die Klage reichte Berlin in den letzten Dezembertagen ein, um sich jedweder Strafverfolgung wegen der Verbrechen seiner Vorgängerregierungen ("Deutsches Reich") zu entziehen. Ansprüche der Opfer und ihrer Nachkommen sollen endgültig unmöglich gemacht werden. In dem Klageverfahren beansprucht die BRD "Immunität" und rechnet die kriminellen Akte des Deutschen Reiches ihren regulären Hoheitsrechten zu. Wiedergutmachungsurteile zugunsten der Opfer dürften nicht vollstreckt werden, da sie "Deutschlands hoheitliche Immunität verletzen", heißt es in der Berliner Klageerhebung wörtlich. Die BRD betrachtet sich als unmittelbare Rechtsnachfolgerin des Deutschen Reiches, dessen Erbe sie 1949 angetreten hat, leugnet aber ihre entsprechenden Verpflichtungen. Die jetzt geltend gemachte "hoheitliche Immunität" war in den Nürnberger Prozessen mit der Feststellung erledigt worden, dass das Deutsche Reich unvorstellbare Verbrechen gegen die Menschheit (crimes against humanity) begangen habe. Wesentliche Teile seiner staatlichen Organe handelten als kriminelle Vereinigungen, die Europa mit Mord und Terror überzogen. Das Berliner Klageverfahren richtet sich gegen die Überlebenden und Opfernachkommen mehrerer Massaker, die von der Wehrmacht und den ihr zuarbeitenden Militärverbänden im Zweiten Weltkrieg verübt wurden. Eines dieser Massaker fand am 29. Juni 1944 in dem italienischen Bergdorf Civitella in Val di Chiana (Arezzo) statt. Wie aus einer britischen Untersuchung hervorgeht, haben deutsche Soldaten in Civitella und den Nachbargemeinden etwa 250 Zivilisten ermordet - aus Rache für den Tod von zwei betrunkenen Wehrmachtsangehörigen, die in einen Hinterhalt geraten waren. Über das Mordgeschehen berichtet Dino Tiezi, einer der wenigen Überlebenden, die Deutschen hätten sämtliche Einwohner auf dem Kirchenvorplatz zusammengetrieben und selektiert. "Die Männer wurden sofort erschossen". Bürgermeister Gilberto Dindalini ergänzt, dass die Wehrmachts-"Täter selbst nach 50 Jahren nicht zur Verantwortung gezogen wurden. Civitella ist nie Gerechtigkeit widerfahren."[1] / Mordeinheit Die Mordeinheit gehörte der Fallschirm-Panzer-Division 1 "Hermann Göring" an. Sie war formal der Luftwaffe unterstellt, wurde aber in Heeresverbänden eingesetzt. Zahlreiche kriminelle Akte verübte die Division, die von dem Kriegsverbrecher Göring gegründet worden war, in Nordafrika und in den besetzten Ostgebieten, wo sie Platz für die Konzentrations- und Vernichtungslager erkämpfte. Teile der Division waren unter anderem an der Zerschlagung des Warschauer Aufstands beteiligt und sind fürm den Tod von rund 200.000 polnischen Zivilisten mitverantwortlich. / Rechtsfrieden Gegen Forderungen der Mordopfer dieser Division sei die Bundesrepublik Deutschland "immun", behauptet jetzt die Berliner Regierung, die sich als Rechtsnachfolgerin des NS-Staates versteht. Die Behauptung soll Pfändungen deutschen Staatseigentums in Italien abweisen, das durch italienische Gerichtsbeschlüsse den Überlebenden zugesprochen wurde.[2] Nach Berliner Auffassung ist der "internationale Rechtsfrieden" nur durch die Löschung jedweden Opferanspruches herzustellen, da sich die Bundesrepublik ansonsten Milliardenklagen stellen müsste. Dies sei nicht hinnehmbar. Mit ähnlichen Schutzbehauptungen war die deutsche Diplomatie bereits gegen griechische Überlebende der NS-Okkupationsmassaker vorgegangen.[3] In der Logik dieser Vorbringungen müssen Verbrechen eines Unrechtsstaates nur genügend umfangreich sein, um Kompensationen an die Opfer zu vereiteln. Je unmenschlicher, brutaler und allgegenwärtiger ein Okkupant gegen die Zivilbevölkerung möglichst dicht besiedelter Gebiete vorgeht, desto sicherer soll er vor Strafverfolgung sein. / Gemeinsame Interessen  Die Berliner Anmaßungen, die eine implizite Aufforderung zu staatlichen Gewalttaten großen Ausmaßes darstellen oder solche Gewalttaten post festum belohnen, werden von der römischen Regierung mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen. Auf einem kürzlichen Treffen zwischen der deutschen Bundeskanzlerin Merkel und dem italie-nischen Premier Berlusconi kamen beide Seiten überein, dass die Klage in Den Haag im gemeinsamen Interesse liege.[4] Italien hofft, wegen der unter dem Mussolini-Regime begangenen Kriegsverbrechen in Griechenland, Libyen und Äthopien ebenfalls auf "Immunität" plädieren zu können, sollte der Gerichtshof die deutschen Verbrechen freistellen. Die Übereinstimmung zwischen Berlin und Rom gilt den Folgen eines Bündnisses ("Achse"), das Europa und die Welt in eine nie gesehene Katastrophe stürzte. Dabei starben über 50 Millionen Menschen. Gegen Forderungen der Opfer seien sie "immun", erklären die Nachfahren der Täter im siebzigsten Jahr nach Kriegsbeginn.

 

[1] Hans-Rüdiger Minow: Herrenpartie. Eine italienische Reise, WDR. die story 2001

[2] s. dazu Ein immuner Staat und Totalabwehr

[3] s. dazu Berlin: Keine Reparationen und Berlin: Keine materielle Entschädigungspflicht für NS-Verbrechen

[4] Streit um Wehrmacht-Massaker vor dem Weltgericht; tz-online.de 28.12.2008

http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/57435?PHPSESSID=47ivklvgunha86foj00tt9p9q2

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KarikaturKarikaturen im ArchivKarikatur         Klaus Stuttmann (Karrikatur in „Die Welt“)

 

 

NRW-„Organstreit über die Zulässigkeit einer „Sperrklausel“ im Kommunalwahlgesetz NRW“: Am 25. November 2008 verhandelte der Verfassungsgerichtshof NRW über ein Organstreitverfahren zwischen der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), Landesverband Nordrhein-Westfalen, und dem Landtag Nordrhein-Westfalen: „Die Antragstellerin macht geltend, der Antragsgegner habe ihre Rechte auf chancengleiche Teilnahme an den Kommunalwahlen und auf Gleichheit der Wahl dadurch verletzt, dass er durch das Gesetz zur Änderung des Kommunalwahlgesetzes (KWahlG) vom 9. Oktober 2007 eine „Sperrklausel“ für die Zuteilung eines ersten Sitzes eingeführt habe.“ Ergebnis (mal in Schlichtdeutsch zitiert nach ddp/ngo 161208):  ÖDP erfolgreich gegen CDU und FDP - Stimmhürde bei Kommunalwahlen in NRW ist verfassungswidrig. Der nordrhein-westfälische Verfassungsgerichtshof hat die neue Stimmhürde bei Kommunalwahlen für verfassungswidrig erklärt. Wie das Gericht am Dienstag (16. Dezember) in Münster mitteilte, hätte die Sperrklausel zu einer "Ungleichgewichtung der Wählerstimmen" geführt. Die Richter folgten damit einer Klage der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) gegen das neue Kommunalwahlrecht. Das Recht der Parteien auf Chancengleichheit im politischen Wettbewerb sei ebenso wie der Grundsatz der gleichen Wahl im Sinne einer strengen und formalen Gleichheit zu verstehen, teilte das Gericht zur Begründung mit. Mit der Reform der Gemeindeordnung 2007 hatte die schwarz-gelbe Koalition beschlossen, daß Parteien oder Wählergruppen, die bei der Berechnung der Sitzverteilung nicht mindestens eine Zahl von 1,0 für einen einzigen Sitz erreichen, bei der Sitzzuteilung unberücksichtigt bleiben. Zuvor hatte nach dem Auszählungsverfahren Hare-Niemeyer durch Aufrundungen ein geringerer Anteil ab 0,5 für einen Sitz ausgereicht. Im Jahr 1999 hatte das Gericht bereits die Fünf-Prozent-Hürde bei NRW-Kommunalwahlen gekippt. Das nun gefällte Urteil wird bereits Auswirkungen auf die Kommunalwahl 2009 haben.“  - Spät kommt es, doch des kommt <- Das ABK-Schmidt-Projekt: „Bundesanwaltschaft will eigene Geschichte aufarbeiten (12. Dezember 2008 [ngo/ddp] Die Bundesanwaltschaft will in einem rechtshistorischen Forschungsprojekt ihre Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg aufarbeiten. Mit diesen Bemühungen stehe man "erst am Anfang", sagte Generalbundesanwältin Monika Harms am Freitag (12. Dezember) bei der Jahrespressekonferenz ihrer Behörde in Karlsruhe. Der Gedanke zu dem Projekt sei bei einem Gedankenaustausch mit Altbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) im November 2008 entstanden. Das Projekt soll im Januar 2009 starten. Es solle sich "mit der Vergangenheit der Bundesanwaltschaft, aber im Einvernehmen mit allen Präsidenten der obersten Gerichtshöfe des Bundes auch mit der Vergangenheit dieser Gerichtshöfe befassen". Es gehe um die Frage, wie diese Einrichtungen sich zur Zeit ihrer Neugründung nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinandergesetzt hätten. Ein ähnliches Projekt wurde bereits vom Bundeskriminalamt (BKA) in Angriff genommen.“ Leider mehr als nur´n Hinter-„Treppenwitz: Zu jW vom 26. November: »Clement mimt beleidigte Majestät« Clement begründet seinen SPD-Austritt an erster Stelle damit, seine »Wahrnehmung  des Grundrechts auf Meinungsfreiheit« sei mit der Rüge der Schiedskommission  »drangsaliert« worden. Daß sich ausgerechnet dieser Herr auf die  Meinungsfreiheit beruft, ist ein Treppenwitz: Der Unterzeichner nahm im Juli  2004 sein Recht auf Meinungsfreiheit wahr und sandte Clement als damaligem Einpeitscher der bevorstehenden Hartz-IV-Gesetze einen offenen Brief, in welchem  der Protest gegen den damaligen »Superminister« und seine SPD-Politik ausgedrückt wurde. Die Reaktion war nicht etwa eine Antwort. Vielmehr hatte Clement umgehend das BKA (!) eingeschaltet, das seinerseits über die Essener Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen den Autor des Briefes einleitete. Meinungsfreiheit und Clement? Zwei Welten begegnen sich…Heinz-W. Hammer, Essen“ (junge Welt/jW, 041208: 14)

 

 

Was Dr. Reinhard Opitz (1974) als „Bewußtseinsfalsifikation“ beschrieb – ist nach mehr als drei Jahrzehnten allgegenwärtig als aufwändige Verdummungsindustrie mit ihren Verblendungs-, Verkehrungs- und Umwertungsmechanismen zur strategischen Verstärkung der durch den Warenfetisch jeder kapitalistischen Gesellschaft immer schon gegebenen spontanen Mystifikation als ´gesellschaftliche Gefolgschaft´. (Richard Albrecht, Sozialwissenschaft ist nicht so schön wie Kunst. Macht aber genausoviel Arbeit. In: SUCH LINGE [2008: 5-18])

 

 

DER „FALL“ DES AMTSRICHTERS MICHAEL IRMLER: „Wegen Rechtsbeugung vor Gericht (Stuttgarter Zeitung 101108) „Es gehört zum Berufsbild des Richters, dass es bei ihm mit rechten Dingen zugeht. Michael Irmler fällt aus dem Rahmen. Weil er allzu leichtfertig über alte Menschen geurteilt haben soll, steht der Amtsrichter selbst vor Gericht. Er sieht sich als Opfer des Systems.“ [Von Michael Ohnewald] „Im Leben des Nürtinger Amtsrichters Michael Irmler gibt es eine Zeit, die er heute die Hölle nennt. An einem kalten Freitag kurz nach sechs am Abend schreckt der Familienvater auf. Vor der Türe seines Hauses stehen drei Kriminalbeamte und eine Staatsanwältin. Sie haben einen Durchsuchungsbefehl. Schlimmer geht's nimmer, denkt sich Irmler, als die Fahnder am 8. Dezember 2006 sein Bad durchstöbern und in seinem Schlafzimmerschrank nach Akten suchen. Er sollte sich täuschen. Drei Monate später wird der bis dahin unbescholtene Richter abgeführt. Untersuchungshaft auf dem Hohenasperg. "Da habe ich die Welt nicht mehr verstanden", sagt er. "Ich dachte, ich bin im falschen Film." Acht Stehordner Akten, sieben Stehordner Beweismittel Der Film ist Realität, und Regie führte die Staatsanwaltschaft. Der Amtsrichter Michael Fritz Jörg Irmler sieht sich mit Ermittlungen samt Disziplinarverfahren konfrontiert. Eine ernste Sache, acht Stehordner Akten, weitere sieben Stehordner Beweismittel. Es geht um Urkundenfälschung, Rechtsbeugung und Freiheitsberaubung. Irmler wird vorgeworfen, für pflegebedürftige Menschen in Altenheimen Bettgitter und Fixierungen genehmigt zu haben, ohne diesen Eingriff in deren Freiheit wie vorgeschrieben zu prüfen. Er soll Senioren in geschlossene Abteilungen eingewiesen haben, obwohl er sie nie gesehen hat. Und in einigen Fällen soll er sogar freiheitsentziehende Maßnahmen bei Heimbewohnern angeordnet haben, die bereits verstorben waren. Das alles liest sich nicht schön, schon gar nicht für einen Richter. Es geht um fast siebzig Fälle. "Wir gehen davon aus, dass fingierte Anhörungsprotokolle angefertigt wurden, um den Akten den Anschein der Ordnungsmäßigkeit zu geben", sagt Bettina Vetter von der Staatsanwaltschaft in Stuttgart. "Das stimmt nicht", sagt Michael Irmler. Michael Irmler bestreitet alles Über der Wahrheit liegt ein Grauschleier, und wer recht hat, versucht das Landgericht in Stuttgart in diesen Tagen zu klären. Fünf Verhandlungstage sind angesetzt. An diesem Morgen werden in Saal 3 weitere Zeugen gehört. Es sind überwiegend Pflegekräfte. Michael Irmler sitzt mit amtlicher Miene auf der Anklagebank und hört ihnen zu. Der Richter bestreitet alles - nur nicht mehr wie früher seinen Lebensunterhalt. Seit der Hausdurchsuchung und der zweiwöchigen Untersuchungshaft ist er zur Untätigkeit verurteilt. "Das ist alles andere als angenehm", sagt er, wobei ihn der Umstand, dass er als suspendierter Richter bis heute seine vollen Bezüge bekommt, nur bedingt über die missliche Lage hinwegtröstet. Michael Irmler möchte Richter sein. Das wollte er schon in der Schule. Irmler, Jahrgang 1963, besuchte das Hölderlingymnasium in Nürtingen, er war ein paar Klassen unter dem Entertainer Harald Schmidt. 1983 hat er mit dem Jurastudium begonnen, erstes Examen 1989, zweites Examen 1992. Beharrlich verfolgte er seine Ziele. Irmler arbeitete zunächst einige Jahre bei der Staatsanwaltschaft, bei der fünften Strafkammer des Landgerichts und beim Amtsgericht in Kirchheim. 1998 wurde er Amtsrichter in Nürtingen. Zu 35 Prozent Betreuungsrichter Die lokale Gerichtsbarkeit ist kein Zuckerschlecken, aber Irmler gefällt der Job, auch wenn die Aktenberge bei ihm stetig gewachsen sind. Er hat zwei Lehraufträge, doziert an Fachhochschulen, lernt Kollegen ein, hält Vorträge in Pflegeheimen. Das macht er nebenbei. Im Hauptberuf ist er Zivilrichter, zu 65 Prozent. Mietstreitigkeiten, Verkehrsunfälle, Nachbarschaftskriege, Bausachen. Mehr als 350 Fälle gehen pro Jahr über seinen Tisch. Nebenbei ist er zu 35 Prozent noch so genannter Betreuungsrichter - bis zu 300 Verfahren pro Jahr. Es geht um Bettgitter für hilflose Menschen, um Gurte für Rollstuhlfahrer, die sich nur schwer damit abfinden, dass ihre Beine nicht mehr tragen, um demente Senioren, die in geschlossene Abteilungen verlegt werden, weil sie sonst Gefahr laufen, bei Ausflügen die Orientierung zu verlieren. Auch Richter verlieren manchmal die Orientierung. Vielleicht hat sie auch Michael Irmler verloren. Immer mehr Alte, immer mehr Akten, immer mehr Heime. Sie heißen Marienstift, Haus Geborgenheit oder Schlossgarten. Klingende Namen, engagierte Pflegekräfte. Aber der letzte Weg kann lang sein, und manchmal auch schäbig. Richter wie Irmler sind Teil eines Apparats, der bewältigen muss, was kaum zu bewältigen ist. Gesellschaftliches Problem Andrea Fuchs, Richterin in Bruchsal und lange Zeit Vorsitzende des Amtsrichterverbands, spricht von einer Antragsflut, die über Betreuungsrichtern niedergeht. Sie hält das für ein gesellschaftliches Problem. "Die Leute werden immer älter und immer seltener zu Hause versorgt", sagt sie. Pflege eine Tochter ihren Vater in den eigenen vier Wänden, benötige sie weder für ein Bettgitter noch für Schutzdecke oder Bauchgurt eine Genehmigung. Im Seniorenheim ist das anders. Da ist der richterliche Beschluss erforderlich. Nicht überall wird die freiheitsentziehende Maßnahme als letztes Mittel gesehen, und nicht immer braucht es wirklich gleich eine Fixierung. Oft ist die Personalnot im Heim groß und noch größer die Angst, dass in der Hektik des Alltags etwas passiert, weil Herr Müller nicht sitzen bleibt und Frau Maier sich im Bett wälzt. Auch das gehört zur Wahrheit. "Viele Anträge sind unnötig", sagt Andrea Fuchs. "In den Pflegeheimen versucht man sich abzusichern. Deshalb hat die Arbeit für die Richter zugenommen." In der Justiz höre man das nicht gerne, weiß die Richterin. "Baden-Württemberg rühmt sich der niedrigsten Richterdichte und der schnellsten Verfahren." Das gehe auf Kosten der Qualität. Michael Irmler wird vorgeworfen, auf Kosten der Qualität gearbeitet zu haben. Er bestreitet das. Irmler sieht sich als Leidtragender eines Ränkespiels an seinem Amtsgericht. Das habe mit einer früheren Liebschaft im Justizapparat zu tun, von der er sich getrennt habe. Kollegen hätten Material gegen ihn gesammelt. Seine Totenfesselungsbescheide, seine fragwürdigen Protokolle und seine Art des Umgangs mit Akten erklärt er mit Pannen, mit missverständlichen Formulierungen, mit Bearbeitungsfehlern, mit Unzulänglichkeiten in Heimen, mit eigener Überlastung. Er habe den Amtsgerichtsdirektor auf den Druck hingewiesen. Geändert habe sich nichts. Irmler kämpft um sein Recht Die Staatsanwaltschaft hat ein anderes Bild vom Amtsrichter Irmler. Der Staatsdiener habe seine Arbeit mit möglichst geringem Zeitaufwand betrieben, um mehr Freizeit zu haben. In seinen Protokollen fanden die Fahnder Namen von Schwestern, die angeblich bei Anhörungen im Seniorenheim dabei gewesen sind. Aber die können sich nicht erinnern. Das bestätigt ein betroffener Heimleiter: "Niemand bei mir im Haus ist bekannt, dass Herr Irmler bei einem der Bewohner war." Wenn es schlecht läuft, wird der 45-jährige Amtsrichter zu einer Strafe verurteilt, die über einem Jahr liegt. Dann kommt es zur Dienstenthebung, seine Karriere im Staatsdienst ist zu Ende und er muss den Traumberuf aufgeben. Noch ist es nicht so weit. Der Richter kämpft um sein Recht. Er hat den Eindruck, dass er ein faires Verfahren bekommt. Seine Frau und die Tochter stehen zu ihm. Irmler hat den Anwalt gewechselt und mit ihm die Strategie. Er stellt sich. "Den Betroffenen ist keinerlei Schaden entstanden", sagt der Richter. "Nicht sie sind das Opfer, sondern ich bin das Opfer einer Intrige aus Neid und Missgunst." Wenn es gut läuft, kommt er mit einem blauen Auge davon, kann seine Robe wieder überstreifen und Urteile fällen. Wer weiß. "Vor Gericht und auf hoher See", sagt Michael Irmler zum Abschied, "da ist man in Gottes Hand." Wegen Rechtsbeugung: Amtsrichter muss ins Gefängnis (ebda. 141108) „Ein Nürtinger Amtsrichter hat alten Menschen in Heimen ohne Anhörung Bauchgurte und Bettgitter verordnet - jetzt hat das Landgericht Stuttgart ihn zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Hobby und Familie seien ihm wichtiger  gewesen als seine Arbeit.“ [Von Susanne Janssen] „Mit schnellen Schritten flüchtet der 45-jährige Amtsrichter aus dem Gerichtsgebäude. Den Fernsehkameras und Mikrofonen will er sich nach dem Urteil nicht stellen. Bis zuletzt hat der Angeklagte die Vorwürfe bestritten und nur einige Fehler eingeräumt, die aber jedem passieren könnten. Die 16. Strafkammer war anderer Ansicht: Sie verurteilt den 45-Jährigen zu drei Jahren und sechs Monaten Freiheitsstrafe. Eine Bewährung ist bei dieser Höhe nicht mehr möglich. Richterin glaubt dem Angeklagten nicht Der suspendierte Amtsrichter aus Nürtingen hat nach Ansicht der Kammer in 47 Fällen das Recht gebeugt, indem er die Senioren, bei denen er über freiheitsentziehende Maßnahmen entscheiden sollte, nicht persönlich aufgesucht hat. "Dabei bestand eine konkrete Gefahr für die Betroffenen", erklärte die Vorsitzende Richterin Helga Müller. Sieben Fälle wertete das Gericht als Versuch, weil die Senioren zum Zeitpunkt der Anordnung schon verstorben waren. Dass der Angeklagte die Protokolle hier fingiert hatte, brachte die Ermittlungen gegen ihn ins Rollen. Der Erklärung des Amtsrichters, er habe die Verstorbenen besuchen wollen, aber wohl mit anderen verwirrten alten Leuten gesprochen, schenkte Müller keinen Glauben: "Die Belegliste wird nach einem Todesfall in den Heimen am nächsten Tag, spätestens aber nach drei Tagen geändert." Viele Zeugenaussagen hätten die Erklärung des Amtsrichters widerlegt: Ein Pflegedienstleiterin erklärte, der Richter habe die alten Leute gar nicht sehen wollen: "Das reicht schon so", habe er bei seinem Kurzbesuch erklärt. "Schwester Susi", mit der er eine Frau besucht haben wollte, hatte den Richter noch nie gesehen. Die Behauptung des Angeklagten, es sei möglich, nach Aktenlage zu entscheiden, wies Helga Müller ebenfalls zurück: "In allen Kommentaren steht klipp und klar, dass sich ein Richter einen persönlichen Eindruck verschaffen muss." Bis zum Schluss keine Einsicht gezeigt Die standardisierten Protokolle und Beschlüsse, bei denen nur Kreuzchen gemacht werden mussten, seien ein Beleg für die oberflächliche Arbeitsweise des Mannes. Einer Frau, die durchaus noch orientiert war und die Bettgitter ablehnte, wurde so durch zwei Kreuze die Freiheit entzogen. "Der Angeklagte hat in hohem Maße das Gesetz missachtet", erklärte die Vorsitzende Richterin. Dass die so verordneten Maßnahmen in den meisten Fällen gerechtfertigt waren, sei keine Entschuldigung. Bis zum Schluss hatte der Amtsrichter keine Einsicht gezeigt und die Schuld bei anderen gesucht. Das Gericht sah keine Anzeichen für ein Komplott gegen ihn. Vielmehr habe der Richter, der wegen seiner Scheidung in einer schwierigen Situation gewesen war, mehr Zeit für Familie und Hobby haben wollen - und nebenbei Vorträge und Vorlesungen über das Betreuungsrecht gehalten. Der Verteidiger kündigte an, das Urteil anzufechten. Unterdessen sehen Richterkollegen auch die Justizverwaltung in der Pflicht: Thomas Schulte-Kellinghaus, Mitglied im Bundesvorstand der Neuen Richtervereinigung, erklärte, die Atmosphäre an den Amtsgerichten sei so, dass die Qualität nicht zähle - nur die Zahl der erledigten Fälle.“ Soweit der Bericht aus Stuttgart mit „Fragen über Fragen“ (Bertolt Brecht): Ausnahme oder Regel ? Keine Regel ohne Ausnahme – keine Ausnahme oder Regel ? Alles wieder klar auf der Andrea Doria ? Selbstreinigungsverfahren deutscher Krähenjustiz im repressiven Staatsapparat ? Oder was sonst ?

 

 

MAX WEBERS „DEMOKRATIE

AUCH EIN DEFINITIONSVERSUCH

 

„In der Demokratie wählt das Volk seinen Führer, dem es vertraut. Dann sagt der Gewählte: ‘Nun haltet den Mund und pariert.’ Volk und Parteien dürfen ihm nicht mehr hineinreden […] Nachher kann das Volk richten — hat der Führer Fehler gemacht — an den Galgen mit ihm!“ (1919), zitiert nach http://www.forced-labour.de/archives/984 [Ed. Thomas Meese])

 

 

Faktor 167 –> 2007 war das Nur-Grundgehalt des amtierenden DB-VV Dr. Josef Ackermann (also ohne dessen "Bonus"zahlung, die 2007 zusätzlich noch 12.8 Millionen Euro (€) ausmachte) in Höhe von 1.2 Millionen Euro (€) (<-http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kommentar/862401/) tatsächlich 167 mal so viel wie meine Schwerbehindertenrente (brutto). Was konkret meint: als Editor dieses UN tät mir eine Einmal-Nur-Gundgehaltszahlung à la Josef-vom-Stamme-Nimm in Höhe von 1.2 Millionen € für den Rest meines Lebens voll ausreichen - selbst wenn ich noch vierzig Jahre leben würde;-) …

 

 

 


http://www.youtube.com/watch?v=Hlk9EFSNQBQ

http://www.youtube.com/watch?v=zjoqJjrI8qk&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=6UWXgpv2v2Q&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=fns_jAvW5-w&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=iUqpXV7vch8&feature=related

 

 

 

FAKTOR 10 – REALINFLATION IN GANZDEUTSCHLAND Wer weniger als (s)ein „relativ bescheidenes Professorengehalt“ (Prof. Hans-Jürgen Krysmanski, Soziologe) hat, ist heuer in Ganzdeutschland wirklich ´n „armer Mann“ (Bertolt Brecht) und kann nur nach dem Motto: besser Bein ab als arm dran leben. Und wer als Mann ´n deutscher Eckrentner mit knapp tausend € netto monatlich oder als dessen Frau grad 600 € netto monatliche Rente hat – dem wird beim „plus“-Einkauf in den letzten Monaten aufgefallen sein, daß - wie Heizöl & Gas, Diesel & Super, Normalbenzin & BahnFahrKarten – auch die blauroten „kleinen Preiss“ für Lebensmittel in den letzten Monaten kräftig anstiegen: beim französischen Camembert von 99 Cent auf 1.15 €, bei der deutschen Confiture-Marmelade von 79 auf 99 Cent und bei nichtdeutschen Bananen von 99 Cent auf 1.29 €. Das sind reale, also wirkliche Preisanstiegsraten zwischen 15 und 30 Prozent. Die ganzdeutschen Realrentner hatten auch, erstmalig seit Jahren, ab Juli 2008 eine wirkliche Rentensteigerung von 1,1 Prozent. Für sie dürfte im Spannungsbogen zwischen gefühlter, realer und amtlicher Inflation(srate) der Faktor 10 gelten: Ende Oktober 2008 dürfte in diesem gesellschaftlichen Bereich, den Peter-Hartz-Vier-Sektor eingeschlossen, gelten: die wirkliche Inflation ist zehn Mal höher als die amtlich zugegebene, also Staatsinflationsrate x 10 = Realinflationsrate. So daß es nur noch eine Frage der Zeit ist, wann´s an der Zeit ist, Tausendeuroscheine zu drucken ... Und auch mit Blick auf die nun sichtbar gewordenen manifeste Strukturkrise des spätkapitalistisch-maroden weltweiten Banken-, Währungs- und Finanzspekulationssystems dürfte klar sein: Das einzige Problem heißt TINA („There Is No Alternative“). Es ist wie weiland im Märchen: Immer wenn Du eine Waffe hast – brauchst Du keine. Aber wenn Du mal eine brauchst – hast Du keine - joa so ists, dös Lemm;-) – Die (nicht nur sprachlich) wirrste Deutung der spätkapitalistisch-maroden Finanzsystemkrise nicht als Ausdruck der Schwindelökonomie, sondern als wirtschaftsgeschichtliche Symbolwelt vortrug Mitherausgeber Dr. Frank Schirrmacher (*1959). Sch. schrieb (FAZ 281008) von der „Finanzkrise, die in Wahrheit […] zu einer Weltwirtschaftskrise sich auswächst […] Die soziologische Feststellung, dass Crash und Inflation in den Familiengeschichten der Deutschen tiefere Spuren hinterlassen haben als der Krieg, wirkt alarmierend. Konkret übersetzt: Ist die Wiederkehr von Weltwirtschaftskrise plus Linkspartei eine Vorahnung des späten Weimar? Erzeugt der historische Assoziationszwang, der nicht mit Ideen, sondern der wirtschaftlichen Deklassierung ganzer Bevölkerungsschichten rechnet, die sich plötzlich nach dem Zusammenbruch des Systems in der Rolle ihrer Urgroßeltern wiederfinden, nicht statt Aufklärung das Gefühl, einen ganz anderen Text sprechen zu müssen? […] Es geht in diesem Zusammenhang darum, was passiert, wenn sich historisch-politische Katastrophen nicht mehr mit der Sphäre der Politik assoziiert werden [...] –, sondern mit der Sphäre des Geldes und der Finanzen […] Verbindet sich die Sphäre des Geldes mit der Sphäre der Traumatisierung und ihrer [...] schaffen Metaphern völlig neue Reaktionsmuster. Die selektive Wahrnehmung verändert sich nachweislich, schafft immer mehr Gründe, die Metapher mit der Wirklichkeit zu verwechseln und führt zu einem „state of emergencies“ […] In der gegenwärtige Lage stellt sich die Gegenfrage: „Was ist es, was unsere historische Erfahrung, uns zu erwarten zwingt?“ […] Die Politik wäre gut beraten, den Menschen zu sagen, dass sie nicht in der Lage von 1929 sind. Das heißt nicht, das wir sicherer sind. Aber es heißt, Rationalität und Erkenntnis einzufordern: Mag sein, dass die Sphäre des Geldes jetzt im Jahre 1929 aufgetaucht ist; wir Menschen des Jahres 2008 sind Menschen, die wissen, das es ein 1929 gab.“ (FAZ 281008) Da empfiehlt sich´s, im Gegensatz zu diesem geistig unverdautem Zeugs, das resultathaft bestenfalls Dünnpfiff ergeben kann, in Dr. Elias Canetti´s „Masse und Macht“ (1960) das Kapitel „Inflation und Masse“ nachzulesen (Fischer-TB 6544, 1980: 202-207). Bevor Canetti (1905-1994), Autor des zeitkritischen Romans „Die Blendung“ (1935) und Literaturnobelpreisträger (1981), den sozialpsychologischen Projektionsmechanismus der Schuldzuweisung des massenhaft erfahrenen Inflationsprozesses von 1923 durch die Nazis auf Juden als angebliche Urheber andeutet, führt dieser Autor in Form dichter Beschreibung zur Bedeutung von Inflationserfahrungen in Deutschland 1922/23 aus: „Eine Inflation ist ein Massen-Vorgang im eigentlichsten und engsten Sinne des Wortes. Die verwirrende Wirkung, die sie auf die Bevölkerung ganzer Länder ausübt, ist keineswegs auf den Moment der Inflation selbst beschränkt. Man kann sagen, daß es in unseren modernen Zivilisationen außer Kriegen und Revolutionen nichts gibt, das sich in seiner Tragweite mit Inflationen vergleichen läßt. Die Erschütterungen, die sie bewirken, sind so tiefer Natur, daß man es vorzieht, sie zu verheimlichen und zu vergessen […] Was aber geschieht nun in einer Inflation? Die Geldeinheit verliert ganz plötzlich ihre Persönlichkeit. Sie verwandelt sich in eine wachsende Masse von Einheiten; diese sind immer wertloser, je größer die Masse wird. Die Millionen, die man immer so gern gehabt hätte, hält man plötzlich in der Hand, aber es sind keine mehr, sie heißen nur so […] Was früher eine Mark war, heißt jetzt 10 000, dann 100 000, dann eine Million. Die Gleichsetzung des einzelnen Menschen mit seiner Mark ist dadurch unterbunden. Sie hat ihre Festigkeit und Grenze verloren, sie ist jeden Augenblick etwas anderes. Sie ist nicht mehr wie eine Person, und sie hat keinerlei Dauer. Sie hat weniger und weniger Wert. Der Mensch, der ihr früher vertraut hat, kann nicht umhin, ihre Erniedrigung als seine eigene zu empfinden. Zu lange hat er sich mit ihr gleichgesetzt, das Vertrauen in sie war wie das Vertrauen in sich selbst. Nicht nur gerät durch die Inflation alles äußerlich ins Schwanken, nichts ist sicher, nichts bleibt eine Stunde am selben Fleck – durch die Inflation wird er selber, der Mann, geringer. Er selbst oder was er immer war, ist nichts, die Million, die er sich immer gewünscht hat, ist nichts. Jeder hat sie. Aber jeder ist nichts. Der Prozeß der Schatzbildung hat sich in sein Gegenteil verkehrt. Alle Verläßlichkeit des Geldes ist wie weggeblasen. Es kommt nichts dazu, es wird alles immer weniger, jeder Schatz verschwindet. Man kann die Inflation als einen Hexensabbat der Entwertung bezeichnen, in dem Menschen und Geldeinheit auf das sonderbarste ineinanderfließen. Eines steht fürs andere, der Mensch fühlt sich so schlecht wie das Geld, das immer schlechter wird; und alle zusammen sind diesem schlechten Gelde ausgeliefert und fühlen sich auch zusammen ebenso wertlos. In der Inflation kommt also etwas zustande, was bestimmt nie bezweckt worden ist, etwas so Gefährliches, daß jeder, der irgendeine Form von öffentlicher Verantwortung trägt und es absehen könnte, davor zurückschrecken müßte: eine doppelte Entwertung, die aus einer doppelten Gleichsetzung entspringt. Der einzelne fühlt sich entwertet, weil die Einheit, auf die er sich verließ, die er sich selber gleich achtete, ins Abgleiten geraten ist. Die Masse fühlt sich entwertet, weil die Million entwertet ist. Es ist gezeigt worden, wie doppeldeutig der Gebrauch des Wortes Million ist; wie er für beides steht, die hohe Summe Geld und die große Ansammlung von Menschen […] Wenn die Millionen in die Höhe klettern, wird ein ganzes Volk, das aus Millionen besteht, zu nichts. Dieser Vorgang wirft Menschen zusammen, deren materielle Interessen sonst weit auseinander liegen. Der Lohnempfänger ist davon so betroffen wie der Rentier. Über Nacht kann einer sehr viel und alles verlieren, das er in seiner Bank sicher aufgehoben glaubte. Die Inflation hebt Unterschiede zwischen Menschen auf, die wie für die Ewigkeit geschaffen schienen, und wirft Leute, die einander sonst kaum gegrüßt hätten, in ein und derselben Inflationsmasse zusammen. Keine plötzliche Entwertung der Person wird je vergessen, sie ist zu schmerzlich. Man trägt sie ein Leben lang mit sich herum, es sei denn, man kann sie auf einen anderen werfen. Aber auch die Masse als solche vergißt ihre Entwertung nicht. Die natürliche Tendenz ist dann, etwas zu finden, das noch weniger gilt als man selbst, das man so verachten kann, wie man selbst verachtet wurde. Es genügt nicht, diese Verachtung so zu übernehmen, wie man sie vorgefunden hat, sie auf demselben Niveau zu halten, das sie hatte, bevor man nach ihr griff. Was man braucht, ist ein dynamischer Vorgang der Erniedrigung: Es muß etwas so behandelt werden, daß es weniger und weniger gilt, wie die Geldeinheit während der Inflation, und dieser Prozeß muß sich fortsetzen, bis das Objekt in einem Zustand kompletter Wertlosigkeit angelangt ist. Dann kann man es wegwerfen wie Papier oder einstampfen lassen […].“

 

 

 

 

Sprachkenntnisse im allgemeinen und Englisch im besonderen NRW-regierungsamtlich „Wichtigste Schlüsselqualifikationen überhaupt“ -> Briefliche Anfrage [231008] an die derzeitige NRW-Schulministerin, Frau Barbara Sommer (CDU): „Guten Tag, Frau Landesministerin, werte Frau Sommer: “Heutzutage“ – so werden Sie vom Kölner Stadt-Anzeiger (221008: 8) im Zusammenhang mit der Einführung von Englischunterricht an NRW-Grundschulen zitiert – „heutzutage gehören Sprachkenntnisse zu den wichtigsten Schlüsselqualifikationen überhaupt.“ Mir ist jermand bekannt, der nicht nur nach neun Semestern „summa cum laude„ zum Dr.phil. promoviert wurde, sondern auch britisches Englisch auf akademischem Niveau spricht und schreibt – freilich so lange erwerbslos war, daß er vor der Zeit aus dem Arbeits- und Wirtschaftsleben ausschied. Meine Frage an Sie: Bitte erklären Sie in zitabler Form diesem Betroffenen mit „den wichtigsten Schlüsselqualifikationen überhaupt“, warum er - ich zitiere Sie weiter - trotz seiner „Mehrsprachigkeit“ nicht nur keine „große Chance“ im Erwerbsleben, sondern dort so gar keine Chance hatte. Mit freundlichem Gruß dr.richard.albrecht@rechtskultur.de“ - „Tafel“-Kritik(en) aktuell Mitte August 2008 stellte der Herausgeber von forced-labour , der Soziologe Thomas Meese, auf seiner Netzseite zur politischen Problematik der „Tafel“ Positionen zur „Tafel“ aus der Hamburger Partei „DIE LINKE“ zusammen: Einerseits grundlegende Ablehnung: „Die LINKE, Hamburg, kann und will nicht dafür eintreten, dass es in Hamburg mehr so genannte „Tafeln” (früher : Armenspeisung) geben soll … Die LINKE in Hamburg wird weder eigene Tafeln einrichten noch sich daran beteiligen.” Andererseits taktisches Abwägen: „Wegen der Notlage vieler Menschen in unserer Stadt ist uns zwar klar, dass die „Tafeln” derzeit manche Not lindern. Aber Aufgabe unserer Politik kann es nur sein, die „Tafeln” überflüssig zu machen indem wir immer wieder für rechts- und sozialstaatliche Verhältnisse sorgen, die das Existenzrecht vor Barmherzigkeit und Mildtätigkeit setzen. Caritas ist notwendig. Sie darf jedoch nicht zu einem politischen Prinzip gemacht werden. Dies würde politisch in der Konsequenz bedeuten, den Grund- und Menschenrechtsanspruch auf ausreichende Ernährung, Bekleidung und Unterbringung aufzugeben.” (<- http://www.forced-labour.de/archives/884) Eine erfahrungsbezogene Meinung zur Kölner Tafel vertrat ein engagierter Peter-Hartz-Vier-Betroffener, Bruno Thibaut, im Kölner Stadt-Anzeiger (ksta. 121008: 26 ->  http://www.ksta.de/html/artikel/1218660703912.shtml): „Den 57-Jährigen ärgern die, ´die da regelmäßig hinkommen und ohne Rücksicht auf andere alles an sich reißen´. Überhaupt ist das Thema „Tafel“ eins, an dem sich der Besitzer von 114 Pfeifen richtig festbeißen kann. ´Wenn Sie mich fragen, ist das nichts anderes als erlaubter Betrug! […] Einzelne Discounter werben auf Schildern, dass sie die Einrichtung unterstützten, aber in Wirklichkeit sparten sich diese vermeintlichen Gutmenschen lediglich die Kosten für die Entsorgung abgelaufener Lebensmittel. Anschließend lassen die sich 'ne Spendenquittung ausstellen und machen auch noch Gewinne auf Kosten anderer Leute. Das ist zwar schwer zu beweisen, aber ich weiß, dass das so abläuft! Ich versteh nicht, wie man so was machen kann, wenn man ohnehin schon reich ist. Ich würde mich schämen! Aber dat is die Wohlfahrtsmafia…´“ Marktabtrittsprämie & Bankgeheimnis Leider schade, daß ich als Bankkunde nie rechtzeitig erfahren werde, welcher anderen Privat-, Geschäfts- oder Großbank „meine“ kleine, noch öffentlich-rechtlich betriebe und liquide Volksbank Gelder leiht; so daß sich - wg. „Bankgeheimnis“ - die Anregung, eine Marktabtrittsprämie in Höhe von 5 € zu zahlen, nicht verwirklichen läßt;-)    

 

Zur Rettung des spätkapitalistisch-maroden Banken- und Finanzsystems (dum-dum-dum/ganzganzdeutsch aktuell „Teilverstaatlichung“ genannt) <– Kritische Hinweise von Friedrich Fürstenberg (2006): „Sozialstrukturelle Folgen globalisierter Finanzmärkte“ > […] Geld ist […] ein sehr reales Machtpotenzial als Vehikel von Vermögensverschiebungen, die nicht automatisch an Produktions- oder Konsumtionsprozesse gekoppelt sind. Dies bedeutet aber nicht, dass es eine eigene Handlungsfähigkeit besitzt. Geld stellt damit ein generalisiertes Handlungspotenzial dar, das für beliebige Zwecke frei verfügbar bleibt, und zwar zunehmend raum-zeitlich entgrenzt. […] Es ist eine weitgehend autonome Sphäre von Kapitaltransfers entstanden. Es ist aber Baudrillard zu widersprechen, wenn er den neuen Geldformen grundsätzlich jede Realität abspricht und sie nur als Simulacrum, als Trugbild wahrnimmt […] Finanzmärkte sind keine Fiktion, sondern das vielleicht folgenreichste Merkmal des Spätkapitalismus. Finanztransaktionen liegt durchaus ein rationales Kalkül der Allokation knapper Ressourcen zugrunde, aus der sich Renditen erwirtschaften lassen […] Die traditionellen Erscheinungsweisen des Geldes als Bar- und Giralgeld, über das entweder als Eigenbesitz oder als Kredit verfügt werden kann, werden durch vielfältigste Formen liquider Geldanlagen mit Zins- oder Dividendenerträgen ergänzt. Ein Beispiel für diese immer bedeutsamer werdenden Bargeldsurrogate ist neben der Errichtung verschiedenartigster Anleihe- und Aktienfonds der Handel mit sogenannten Derivaten: der Anlage von Sparguthaben in Bonus-, Discount-, Barriere-, Index-, Garantie- oder Outperformance-Zertifikaten mit Garantien und attraktiven Renditen bei jederzeitiger Verfügbarkeit am Geldmarkt. Hierzu gehören auch Fonds für praktisch alle handelbaren Vermögenswerte, wie Immobilien, Rohstoffe, Agrarprodukte und Kunstwerke sowie Wetten auf die zukünftige Wertentwicklung z.B. von Börsenindizes (DAX, EuroStoxx 50, Dow Jones, S&P usw.) […] In den letzten Jahrzehnten haben internationale Finanztransaktionen durch die Erschließung globaler Finanzmärkte ein gigantisches Ausmaß erreicht. Von den täglich an den Devisenbörsen gehandelten ca. 1200 Milliarden US$ betreffen nur 2-3% die Finanzierung von Handel und Produktion. 97-98% sind reine Finanztransaktionen. Sie dienen als Arbitragegeschäfte dem grenzüberschreitenden Risikoausgleich, also der Substanzerhaltung des Geldkapitals, aber auch seiner möglichen Vermehrung durch Valutagewinne. Steuerungsinstrument ist der Zins als Preis für Liquidität. Eine weitere Bedeutung dieser Transfers liegt im Management von Liquiditätsreserven, in spekulativen Geldanlagestrategien und in der Finanzierung grenzüberschreitender Investitionen, insbesondere zu Firmenübernahmen und zum Aufbau von Firmennetzwerken […] Ungleichgewichte in der Handels- und Zahlungsbilanz der USA haben zu einer inflationären Ausweitung der Währungsreserven insbesondere der ost- und südostasiatischen Staaten geführt, die zu einer  Anlage mit optimal erzielbaren Zinserträgen drängen. In erheblichem Ausmaß finanzieren die USA ihren zweifellos konjunkturfördernden Nachfrageüberhang am Weltmarkt nicht durch vermehrte Exportanstrengungen und Beschränkung der Importe, sondern vor allem durch ein aussenwirtschaftliches deficit spending. Das US-Handeldefizit machte 2004 annähernd 5,5% des Bruttosozialprodukts (641 Mrd. US-$) aus. Weltweit wuchsen hauptsächlich hierdurch die offiziellen Devisenreserven der Zentralbanken […] Das Wachstum war zwischen 2002 und 2004 dreimal so hoch wie im Zeitraum von 1999 und 2001. Japan und China verfügen über 40% dieser Reserven. Ein erheblicher Teil der damit geschaffenen Liquidität wird zur Anlage in US-Schatzanleihen verwendet […] Der Trend zur Vermögenssicherung und -vermehrung angesichts zunehmend globaleer Risiken führt zur Ausbreitung des weitgehend bindungslosen, mobilen Kapitals in der Form von Geldvermögen, für die nach dem benchmarking-Prinzip durch rasch wechselnden Einsatz optimale Renditen gesucht werden […] Man kann von „Metastasen“ des Geldes sprechen, von einem den realwirtschaftlichen Rahmen sprengenden Auswuchern der Geldfunktionen. Hierzu stellte Werner Ehrlicher 1999 fest: „Es ist…ein monetärer Überbau entstanden, der den Bezug zum realen Sektor weitgehend verloren hat…Die finanziellen Märkte sind zu einem eigenständigen Bereich geworden, der seine Zielstellung weitgehend in sich selbst sucht, nämlich über den Handel mit Geld möglichst schnell möglichst viel Geld zu verdienen“. Besondere Bedeutung für die Jagd nach Renditen haben die Hedge-Fonds, die mit riskanten, oft kurzfristigen Spekulationen überdurchschnittliche Erträge zu erzielen versuchen […] Hierdurch wird eine schwieriger aber intensiver werdende Suche nach geeigneten Renditeobjekten ausgelöst, die zur weiteren Dynamisierung der Finanzmärkte beiträgt […] Eine dritte Hauptfunktion globaler Finanzmärkte besteht darin, das Produktiveigentum transnational zu mobilisieren und auf diese Weise den Aufbau von Firmennetzwerken durch Firmenübernahmen (Takeovers) und -zusammenschlüsse (Mergers) zu ermöglichen. Die Entwicklung dieses internationalen Marktes für Unternehmenskontrolle verläuft  phasenhaft mit Höhepunkten um 1900, 1920, 1960, 1980 und 1990 […] Seit etwa 1990 hat sich aber die Struktur deutlich verändert. Kontinentaleuropäische Firmen sind genau so aktiv. Neu ist auch das Wachstum des Transaktionsvolumens. Im Zeitraum 1993-2001 fanden nach Angaben der Thomson Financial Securities Data 87804 Transaktionen in Europa einschließlich Großbritanniens statt, gegenüber lediglich 9958 im Zeitraum 1983-1989. Das Finanzvolumen hat sich im Vergleich verachtfacht auf 5,6 Bill. US-$. Technisch gestützt wurde dieser Prozess durch die Gründung der EU und die Einführung des Euro. Einen erheblichen Anteil haben die Privatisierungsprozesse, in Osteuropa als Folge des Übergangs zur Marktwirtschaft, in Westeuropa als Versuche, die öffentlichen Haushalte zu entlasten. Hierzu gehört auch der Verkauf von kommunalen Versorgungsunternehmen und deren anschließende Nutzung im Rahmen von Leasing-Verträgen […] Die Konstituierung und das rasche Wachstum eines Private-Equity-Marktes sind mit der Herausbildung eines speziellen Zweigs von Finanzdienstleistern, den Private-Equity-Firmen verbunden. Sie sammeln ausserbörslich Beteiligungskapital und legen auch Investitionsfonds auf, um Firmenübernahmen zu finanzieren, denen allein Renditeüberlegungen zugrunde liegen. Eine Strategie besteht auch darin, bei Unternehmen, die durch Schuldenaufnahme in Bedrängnis geraten waren, durch Aufkauf von Krediten die Kontrollübernahme einzuleiten […] Da die Investments laufend der Marktentwicklung angepasst werden, können sie zu spektakulären und kurzfristigen Veränderungen von Eigentumsstrukturen und damit verbundenen regions- und branchenspezifischen Wohlstandsdomänen führen. Die Maxime „Eigentum verpflichtet“ hat nur noch eingeschränkte Geltung. Denn an die Stelle längerfristiger Bindungen der Kapitaleigner an ihre Investitionen im Rahmen überschaubarer und auch verlässlich regulierbarer wechselseitiger personeller Verflechtungen treten oft hoch volatile Engagements institutioneller Investoren mit einem Portfoliomanagement nach reinen Renditegesichtspunkten […] Das spektakulärste Beispiel für die Krisenanfälligkeit globaler Finanzmärkte sind die Schuldenkrisen, von denen seit den 80er Jahren die Schwellenkländer heimgesucht wurden. Extrem steigende Zinssätze, die Aufwertung des US-$ und ein steigender Erdölpreis haben zusammen mit bedenkenlosen Kreditausweitungen und interner Misswirtschaft bei politischer Instabilität dazu geführt, dass eine massive Kapitalflucht einsetzte und Staaten illiquide wurden: Polen im Dezember 1981, Mexiko im August 1982 und dann 1994, die schwere Asienkrise 1997, 1998 Russland, 1999 Brasilien und die Türkei, 2001 Argentinien. Die Folgen für die Wirtschafts- und Sozialstruktur der betroffenen Staaten waren dramatisch. In Mexiko kam es zu einer Währungsabwertung von etwa 50% innerhalb weniger Tage. Die Kosten der Bankenrestrukturierung belasteten die Bevölkerung mit einem Verlust von fast 20% des BIP. Im Jahr nach der Finanz- und Bankenkrise fiel das mexikanische BIP um 7%, der private Verbrauch ging um 17% zurück und die Investitionen sanken um 30%. Die Sanierung mittels internationaler Hilfspakete (Mexiko: Feb. 1995 47,8 Mrd. US-$ […]) wurde an Umschuldungsvereinbarungen geknüpft, die im so genannten, vom IWF und der Weltbank entwickelten, „Washington- Konsens“ von 1990 ihren Ausdruck fanden. Danach müssen sich zur Wiederherstellung der Kreditwürdigkeit die Schuldnerländer zur rigorosen Haushaltsdisziplin, zu einer Steuerreform, zu hohen Zinsen, zu exportfördernden Wechselkursen, zu einer Handelsliberalisierung, zur Verbesserung der Konditionen für ausländische Investoren (Rechtssicherheit, Minimierung staatlicher Auflagen), zur Privatisierung öffentlicher Unternehmen und Einrichtungen, zu Deregulierung und zum Abbau staatlicher Einflussnahme verpflichten. Ziel dieser Maßnahmen ist die Wiederherstellung der Fähigkeit zum Schuldendienst […] Hinzuweisen ist auch auf die Bankenkrisen (Bankgesellschaft Berlin, BAWAG Wien), die durch Fehleinschätzung der Risiken globaler Finanzengagements immer wieder entstehen. Sie bekunden einen spektakulären Orientierungswandel bei den Geldanlage-Strategien, die sich in Einzelfällen weit von den üblichen und beherrschbaren Geschäftsbereichen entfernt haben. Angesichts der offenkundigen Fehlentwicklungen wird immer wieder gefordert, die internationalen Finanzmärkte in ein funktionsfähiges Normen- und Kontrollsystem, in eine „internationale Finanzarchitektur“ einzubinden. […] Die Kreditvergabe der Banken soll durch das Ende 2006 in der EU in Kraft tretende Abkommen Basel II an Mindestnormen der Ausstattung mit Eigenmitteln gebunden werden, die das Risiko der Illiquidität und Insolvenz entscheidend vermindern können. Verstärkt wird auch versucht, das Gebaren der Investmentfonds, insbesondere der Hedgefonds, an Risiko beschränkende Konventionen zu binden, die von der Bankenaufsicht kontrolliert werden. Es hat sich jedoch erwiesen, dass weiterhin regelungsfreie Zonen und Bereiche bestehen […] Aber angesichts global operierender Finanznetzwerke verringert sich das Regelungspotenzial der Nationalstaaten dramatisch, und die Initiativen transnationaler Zusammenschlüsse und Organisationen bieten vorerst keinen Ersatz […] Die „Sozialisation“ des Geldes ist nicht auf der Ebene des Individualverhaltens zu erreichen, sondern erfordert einen institutionellen Rahmen, wie u.a. Werner Sombart frühzeitig mit seiner Forderung nach „Zähmung des Riesen Kapitalismus“ erkannte. Es geht um nichts weniger als um eine „Resozialisation“ insbesondere des Finanzkapitals, um seine Einbindung  in von Menschen verantwortete Sozialstrukturen. Der Trend zur weltweiten Marktöffnung und Marktverflechtung hat strukturelle Entgrenzungen des Wirtschaftshandelns und seiner institutionellen Rahmenordnungen bewirkt. Der Widerspruch zwischen zwei gesellschaftspolitischen Paradigmen zur Steuerung von Wirtschaftsprozessen wird offenkundig. Vorrang  hatte bisher der Staat als Hüter des Gemeinwohls durch eine, wenn auch als Kompromiss ausgehandelte Sicherung des sozialen Ausgleichs gegenüber der Optimierung von Rentabilität und Produktivität aus privatwirtschaftlicher Sicht. Diese Prioritäten haben sich umgekehrt. Vorrang haben ertragsteigernde Marktstrategien. Nur hierdurch scheint sich auch Spielraum für sozialverträgliche  Absicherungen zu öffnen. Dem Staat kommt im wesentlichen eine Förderungs- und eine Korrekturfunktion zu. Er soll das Produktivitäts- und Innovationspotenzial der Wirtschaft fördern und Fehlentwicklungen korrigieren, jedoch ohne die Marktstrukturen ausser Kraft zu setzen. Die Auseinandersetzung über die Prioritäten findet allerdings vor dem weiterhin bestehenden Hintergrund institutioneller, also rechtlich fixierter Regelungen statt. Den Interessen der institutionellen und privaten Besitzer von Geldvermögen entspricht das Entstehen einer Funktionärsschicht von Verwaltern riesiger Potenziale von Verfügungsmacht, deren Strategien sich an der Verwertbarkeit von jederzeit in Geld wandelbaren Kapitalanlagen orientieren. Neue Geldformen ermöglichen die rasche Vermarktung großer Vermögen. Transaktionen führen zum spektakulären und kurzfristigen Wandel von Eigentumsstrukturen und damit verbundenen Wohlstandsdomänen […] Die Maxime „Eigentum verpflichtet“ hat nur noch eingeschränkte Geltung. Darüber hinaus findet eine transnationale Ausbreitung hegemonialer Finanzstrukturen statt, die durch einzelstaatliche Kontrolle und durch demokratische Prozesse bisher nicht steuerbar sind. Dies zeigen die immer wieder auftretenden Finanzkrisen. Das spektakulärste Beispiel für die Krisenanfälligkeit globaler Finanzmärkte sind die Schuldenkrisen, von denen seit den 80er Jahren die Schwellenkländer heimgesucht wurden. Die Sanierung mittels internationaler Hilfspakete wurde an Umschuldungsvereinbarungen geknüpft. Sie fanden wegen ihrer den Lebensstandard der ärmeren Bevölkerungsschichten zunächst senkenden Auswirkungen immer wieder vehemente Kritik. Hinzuweisen ist auch auf die Bankenkrisen (Bankgesellschaft Berlin, BAWAG Wien), die durch Fehleinschätzung der Risiken globaler Finanzengagements immer wieder entstehen. Sie bekunden einen spektakulären Orientierungswandel bei den Geldanlage-Strategien, die sich in Einzelfällen weit von den üblichen und beherrschbaren Geschäftsbereichen entfernt haben. Mit der Proliferation des Finanzkapitals einher geht ein Wandel gesellschaftlicher Orientierungen. Nahegelegt wird bei gleichzeitiger relativer Abwertung des „Arbeitsvermögens“ der Aufbau von Geldvermögen auf breiter Basis zur Risikoabsicherung und Erzielung alternativer Einkommen. Leitbild ist jedoch nicht das herkömmliche Sparverhalten, sondern ein spekulatives Wirtschaften mit weithin fiktiven Erwartungen. Wirtschaftsbezogenes Verhalten erhält den Charakter von Wetten. Rationalität wird im „Casino-Kapitalismus“ auf die Berechnung von Chancen reduziert [...] Nun gibt es zweifellos Gesellschaftssegmente, in denen diese Veränderungen im wirtschaftlichen Machtgefüge eher indirekt und diffus wahrgenommen werden und kausale Betroffenheit im negativen Sinne daher nicht nachvollziehbar ist. So zeichnet sich eine polarisierte Bewusstseinsstruktur ab: einerseits die Denkgewohnheiten der Virtuosen im Umgang mit geldmäßigen Verfügungspotenzialen und ihre Klientel, andererseits die Wirtschaftsubjekte mit traditionsorientiertem Erwartungshorizont einer statusgemäßen Lebenssicherung. Von letzteren wird „Vertrauen“ erwartet, das durch „vertrauensbildende Maßnahmen“ zu stärken ist. Hierzu gehört aber die Kontinuität von Erfahrungen und die Vorhersehbarkeit von Handlungsfolgen. Dies kann ein von globalen Finanzmärkten beherrschtes, extrem volatiles Geldsystem nicht leisten. Das Risiko liegt hierbei nicht so sehr in der Geldentwertung im Sinne von Kaufkraftverlust, sondern in dem drohenden Substanzwertverlust der inflationär wuchernden Geldmetastasen. Der Widerspruch zwischen der riskanten Verwertung von Liquiditätsreserven einerseits und dem Sicherheitsstreben im Zusammenhang mit langfristriger Lebensplanung andererseits ist vorläufig unauflösbar. Dennoch besteht kein Anlass, sich mit einer dämonisierenden Auffassung vom Geld anzufreunden, die diesem autonome Wirkungen zuschreibt, die letztlich doch auf Entscheidungen von realen Personen zurückzuführen sind. Es sei zugegeben, dass sie weithin „systemisch“ bedingt sind. Dennoch sind auch Systemzwänge immer noch Herausforderungen, sich ihnen zu unterwerfen, sie zu akzeptieren, sie zu meiden oder sie gar zu beseitigen. Wenn Menschen ihre Handlungsfähigkeit gegenüber dem Geld verlieren, so tragen sie letztlich die Verantwortung dafür und können sich nicht mit dem Hinweis auf eine angebliche Eigengesetzlichkeit oder Neutralität des Geldes exkulpieren. Hinter dieser „Eigengesetzlichkeit“ verbirgt sich  nichts anderes als ein oft ungehemmtes und auch lokalisierbares Machtstreben. Es kommt in der sozialwissenschaftlichen Geldkritik also nicht nur darauf an, Mechanismen offenzulegen, sondern den Verantwortungsspielraum aufzuzeigen, der modernen Geldformen angemessen ist. Der Weg zur Bändigung des Molochs Geld führt neben dem Erlernen von Kulturtechniken zum sachgemäßen und verantwortungsbewussten Umgang mit Geld vor allem über seine Institutionalisierung, seine Einpassung in eine mit der Gesellschaftsentwicklung korrespondierende Geldverfassung.“

 

(Dr. habil. et mult. Friedrich Fürstenberg, o.Prof.em., ab 1960 Mitherausgeber der ´Soziologischen Texte´ (Luchterhand), Professor in Clausthal 1963, in Linz/Donau 1966, in Bochum 1981 und in Bonn 1988-1995 (Direktor des Seminars für Soziologie) ->   <http://www.fuerstenberg-soziologie.de; http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Fürstenberg)

 

 


Kostas Koufogiorgos (NRhZ 151008)

 

 

Ganzdeutsche Politik(er/innen),  abstrakt-konkret,  Politschizo  Kabarettistisch kolportiert wird, daß es jeweils dieselben etwa 70 % der gesamtdeutsch Befragten sein sollen, die sowohl die derzeitige Bundesregierung für krottenschlecht als auch ihre Chefin, Frau Dr. Angela Merkel, für ganzgut halten (ob eine Velwechsrung z.B. mit Frau Eva Hermann, auch ohne Dr. recht(s) kleidsam, vorlag, weiß ich auch nicht …). Im übrigen besteht die Merkelcrew der Damen & Herren Bundesminister/innen aus vergewohnheitlichten ganzdeutschen Politschizos: Einerseits wetternse abstrakt gegen die gierigen weltweit-Bankers – andererseits applaudierense konkret dem gierigsten der gierigen gesamtdeutsch-Banker  (vulgo im WDR am 081008 „Alphatier“ genannt), dem Deutsche-Bank-Leitwolf errn Herr Dr. Josef Ackermann (-> http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Ackermann) – Was ich kürzlich „Wikipedianisierung der Erkenntnis“ (Richard Albrecht, SUCH LINGE [2008] -> http://www.shaker.de/Online-Gesamtkatalog/Details.asp?ISBN=978-3-8322-7333-0) bzw. „wikipedianization of knowledge and cognition“ (Richard Albrecht, Murder[ing] People -> http://www.oocities.org/de/earchiv21/murdering.people.htm) nannte – durfte in der deutsch(sprachig)en Netzenzyplopädie jüngst fröhlichste Urständ´ feiern: Der übers mich interessierende portal soziologie (http://de.wikipedia.org/wiki/Portal:Soziologie) und einen dortigen Eintrag (http://de.wikipedia.org/wiki/Charles-Louis_de_Secondat,_Baron_de_La_Br%C3%A8de_et_de_Montesquieu) zugängliche Text zur „Gewaltenteilung“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltenteilung) wurde (unter Verweis auf meinen im GRIN-Verlag kostenlos zugänglichen Netzaufsatz) zur  QUALITÄTSSICHERUNG (betr. GEWALTENTRENNUNG) (http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Gewaltenteilung#QUALIT.C3.84TSSICHERUNG_.28betr._GEWALTENTRENNUNG.29) freundlichst so moniert: „Im Beitrag ist durchgängig von Gewaltenteilung die Rede. Das ist grundfalsch und hat mit M.´s Ansatz nichts zu tun. Er meint/e nicht Arbeitsteilung. Sondern Gewaltentrennung. Dazu Zit. aus dem Fachaufsatz „nullum crimen sine lege – nulla poaena sine lege“ (Autor Richard Albrecht [[2]]):«Lorsque dans la même personne ou dans la même corps de magistrature, la puissance législative est réunie á la puissance exécutrice, il n′y a point de liberté; parce qu′on peut craindre que le même monarque ou le même sénat ne fasse des lois tyranniques pour les exécuter tyranniquement […] Il n′y a point encore de liberté si la puissance de juger n′est pas séparée de la puissance législative et de l′exécutrice. Si elle était jointe à la puissance législative, le pouvoir sur la vie et la liberté des citoyens serait arbitraire: car le juge serait législateur. Si elle était jointe á la puissance exécutrice, le juge pourrait avoir la force d′un oppresseur. Tout serait perdu si le même corps des principaux, ou des nobles, ou du peuple, exercainent ces trois pouvoirs: celui de faire les lois, celui d′exécuter les résolutions publiques, et celui de juger les crimes ou les différends des particuliers.» («De l´esprit des loi» [1748, VI/6]: [[3]]). The central phrase of the most famous chapter Montesquieu (1689-1755) wrote on the English constitution (1748) is polar to any tyranny of the ancient regime: “Whenever the same person or the same public office simultaneously holds both the legislative power and the executive power, there cannot be any freedom and liberty. Moreover, liberty and freedom cannot be guaranteed whenever the power to judge is not separated from the legislative and executive powers.” - The German wikipedia-version is following this falsified trait, in a cretinistic manner translating instead of «Gewaltentrennung» - “Gewaltenteilung” (like “Arbeitsteilung”, i.e. “division of labour”, [[4]]; [[5]]). – The English version correctly translates «separation of powers» ([[6]]; [[7]]; [[8]]). - Moreover, “Encyclopaedia Britannica” aalso translates correctly “separation of powers” in her entries “Montesquieu” and “liberalism …“ [quot. end]. – Es wird vorgeschlagen, ggf. unter Benützung o. Zitate/Quelle, das bald zu korrigieren, indem wenigstens anstatt der falschen "G.teilung" immer die richtige "G.trennung" geschrieben wird.“ Dieser kritische Hinweis stand grad im Netz – schon kam prompter als prompt diese Basta-Trotzreaktion eines das Pseudonym „Liberaler Freimaurer“ benützenden Wikipedianisten: deutlich wird, was da für Schwindler auf der Piste sind: „Die Begriffe Gewaltenteilung und Gewaltentrennung sind im Deutschen synonym. Es ist völlig irrelevant, ob jemand eine Minderheitsmeinung vertritt, weil er einen Unterschied zwischen einer Teilung und einer Trennung zu sehen glaubt, Gewaltenteilung mit Arbeitsteilung gleichsetzt und einem feststehenden Fachbegriff widerspricht: „Gewaltenteilung: rechtsstaatlicher Grundsatz, demzufolge die Staatsgewalt von drei voneinander getrennten Trägern der Staatsgewalt (Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung) ausgeübt wird (Art. 20 II und III GG).“ Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon 2004“ – Vor allem die „Quelle“ – BWL-Gablers „Wirtschaftslexikon 2004“ (unpag.)  – hat´s in sich und kann mich heuer nur noch zu diesem Auto(ren)zitat (und zu sonst nix mehr) bewegen:

 

„Und wenn sich falsch noch steigern ließe
Mancher von Euch Fälscher hieße …“

 

(Richard Albrecht)

 

 

Früh-herbstliche Kracauereien sind nicht zu verwechseln mit gleichzeitigen Sauereien: kommen letztere zunehmend glokal(istisch) daher wie die Bankenkrise, sind erstere hausgemachter Schwachsinn kleiner, alltäglicher Lebenswelten. Etwa aus NRW diese schulministerielle Antwort auf eine Bürgeranfrage: „Wäre es bitte möglich, von Ihnen die authentischen NRW-Abitursaufgaben der letzten Jahre, m.W. jeweils 4 Themata, seitdem es NRW-Zentralabitur gibt, im Fach DEUTSCH zu erhalten?“ – ich zitiere (und wie bei mir üblich richtig): „Aus Gründen des Copyrights stehen die Aufgaben lediglich zu Lehr- und Lernzwecken in einem geschützten Bereich des Internets für Schulen sowie Schülerinnen und Schüler zur Verfügung […] Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49 40221 Düsseldorf Referatsleiter […] Tel. 0211/5867-3223“ … kennen Sie jemanden, der sich nach jeweils zwei e-Postanfragen und zwei Wochen mit dieser Antwort als steuer-, abgaben- und gebührenzahlender Landesbürger nicht verarscht fühlt? – Ob´s stimmt, was draußen im Lande über´n deutschen Professorenstand gemunkelt wird weiß ich nicht. Wahrscheinlich mußte nicht unbedingt nachhaltig beschränkt sein, um zur begehrten Lebenszeitstellung im allgemeinen und der „tenure“ in Form eines Lehrstuhls im besondere zu gelangen – aber´n bisserl nützen kann´s scho´ – wie der Aufstieg eines deutschen Sozialpsychologen - und Hobbyhistorikers - zum Forschungsgruppenleiter "Erinnerung und Gedächtnis" am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen  u n d  Forschungsprofessor für Sozialpsychologie an der NRW-Privat-Universität Witten/Herdecke (http://de.wikipedia.org/wiki/Harald_Welzer) zeigt, indem er vor fünf Jahren in einzigartiger Weise die These, um ganzdeutscher Professor zu werden mußte nicht bis drei zählen können, verifizierte („Härte und Rollendistanz. Zur Sozialpsychologie des Verwaltungsmassenmordes; in: Leviathan, 21 [1993]: 358-373). Die dort benützte Professorenformel vomVerwaltungsmassenmord nennt nämlich nur ein zusätzliches Merkmal zum Massenmord – die administrativ-bürokratische Verwaltungskomponente –, verschweigt damit zugleich die beiden anderen zugeschriebenen Bestandteile dieser Mordform als Staatsverbrechen, seine staatliche Organisation, folglich werden von drei konstitutiven Elementen des „staatlich organisierten Verwaltungsmassenmords“ zwei [= 66,67 %] unterschlagen und der zitierten Politikwissenschaftlerin Hannah Arendt doppelt verfälschend unterstellt, sie würde nur´n „Verwaltungsmassenmord“ (Arendt) gekannt haben…solche´n NRW-Leuchturm der Wissenschaft gibt’s auch in Ganzdeutschland nicht all´tag´;-)

Harald Welzer, Hennef, 9. November 2007

 

 

Guter Rat muss nicht teuer sein: Schutz der Privatsphäre Von Thomas Meese  In einer Gesellschaft, deren nahezu sämtliche Lebensbereiche dem Phänomen der Verrechtlichung an Heim gefallen sind, tut man am besten keinen Schritt ohne seinen Anwalt. Wer sich das nicht leisten kann, macht sich selbst kundig. Jüngst hatte ich von meinem Erlebnis mit “Herrn K. vom NDR” berichtet. Im Gespräch mit meinen Nachbarn stellte ich später fest, dass es doch eine gewisse Unsicherheit in Bezug auf die eigene Rechtsposition gibt. So hatte eine Nachbarin sich so sehr von “Herrn K. vom NDR” verunsichern lassen, dass sie ihren Mann über das Telephon zurück beorderte, der sich mit dem PKW bereits rd. 100 km entfernt hatte. Der Mann hätte sich den Weg sparen können, denn … die Damen und Herren vom NDR… oder von sonst welchen Rundfunkanstalten Ausgesandte sind i.d.R. Freiberufler auf der Jagd nach “Kopfprämien”, die niemand in den grundrechtlich geschützten Bereich der räumlichen Privatsphäre (Art. 13 Abs. 2 GG) einlassen muss. Wer kein “Rundfunkteilnehmer” ist - jeder halbwegs intelligente Mensch wird dies angesichts des staatlichen Schundfunks selbstverständlich nicht sein - und auch keine “Rundfunkempfangsgeräte” bereit hält, hat überdies keinen Anlass, mit der GEZ und ihren Ausgesandten auch nur zu kommunizieren. Wer schon einmal mit ihr kommuniziert hat, stellt der Hessische Datenschutzbeauftragte fest, hat überdies keine Veranlassung, mit ihr erneut zu kommunizieren, wenn und insofern “keine Änderungen eingetreten sind, die Auswirkungen auf die Höhe der zu entrichtenden Gebühr haben”. Auf Wohnen billig, dem “Magazin für die eigene Wohnung”, gibt es einen lesenswerten Beitrag, der sich der Frage widmet, ob ein “GEZ-Fahnder” die Wohnung stürmen darf. Mein hochgeschätzter Kollege Ralf Hagelstein hatte sich überdies vollkommen zutreffend bezüglich einer unerträglichen Gewalt verherrlichenden Kampagne der GEZ verhalten. Ähnlich verhält es sich mit … den Damen und Herren vom ARGE-Außendienst … die zwar i.d.R. keine Freiberufler sind (was ich allerdings auch nicht ausschließen mag), jedoch möglicher Weise ebenfalls auf der Jagd nach Motivations-steigernden “Kopfprämien” sind (ich schreibe dies in der Möglichkeitsform, weil ich es nicht beweisen kann). Auch hier hat der grundrechtlich geschützte Bereich der räumlichen Privatsphäre Priorität.  Komplizierter ist die Situation allerdings wegen der bekannten rechtsfreien Räume in deutschen Arbeits- und Sozialverwaltungen. Die ARGE wird sich auf die amtliche Ermittlungspflicht der Behörde (§§ 20, 21 SGB X) berufen. Hier nun unterscheidet RAin Heide Flügge im Forum ARGE Zeiten die Situation vor Erlass des Leistungsbescheids von der Situation nach dem Erlass. Während vor dem Erlass ein Hausbesuch nur unter bestimmten Voraussetzungen abgewehrt werden kann, ist ein solcher nach Erlass des Leistungsbescheids sehr voraussetzungsvoll. Die ausführliche Würdigung der rechtlichen Situation kann hier nachgelesen werden. Instruktiv für das “Haustürgeschäft” ist der Beitrag weiter unten auf der Seite “Und wie ist es jetzt mit der praktischen Umsetzung?”. Wichtig ist überdies, worauf auch Frau RAin Flügge hinweist, dass nämlich eine … Hausdurchsuchung nur nach richterlicher Anordnung … zulässig ist. Eine solche Durchsuchungsanordnung kann zur Strafverfolgung und -Vollstreckung - also i.d.R. nicht im Zusammenhang mit Ordnungswidrigkeiten oder sozialrechtlichen Leistungsfragen - durch den zuständigen Ermittelungsrichter erlassen werden. Bei “Gefahr im Verzuge” kann die Durchsuchung auch durch die Staatsanwaltschaft bzw. ihre amtlichen Ermittelungspersonen veranlasst werden. Das Bundesverfassungsgericht hat mit seinem Beschluss (BVerfG, 2 BvR 1114/05 vom 08.03.2006) jedoch festgestellt, dass die Durchsuchungsanordnung einer Wohnung ohne richterlichen Beschluss nur in eng umrissenen Ausnahmefällen zulässig ist. Sollte es dennoch einmal zu einer Hausdurchsuchung - mag diese nun zulässig sein oder nicht - kommen, gibt es bestimmte Verhaltensregeln, die der/die Betroffene beherzigen sollte, steht er/sie doch wenigstens unter einem - mag dieser nun begründet sein oder auch nicht - Anfangsverdacht und sollte sehr genau überlegen, was er/sie nun tut, sagt oder auch besser unterlässt. Genau durchlesen sollten Betroffene den ihnen vorgelegten Durchsuchungsbeschluss und mit ihrer Unterschrift (die sie nicht leisten müssen) quittieren, dass sie der Durchsuchung ausdrücklich widersprochen haben (Kopie verlangen!). Einen instruktiven, aber auch unterhaltsamen, Vortrag zum Thema hielt Herr RA Udo Vetter am 29.12.2006 (Aussagen zur Online-Durchsuchung also nicht mehr aktuell) auf dem 23. Chaos Communication Congress unter der Überschrift “Sie haben das Recht zu schweigen” (Adope flash player required). […] Wer also mit einem Anfangsverdacht oder einem hinreichenden Tatverdacht oder gar einem dringenden Tatverdacht (dann wird man schon gleich mitgenommen) konfrontiert wird, sollte von seinem …  Recht zu schweigen … Gebrauch machen, sich spätestens zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bloß selbst kundig machen und erwägen nichts mehr ohne seinen Anwalt zu sagen. Von dem Recht auf Zeugnisverweigerung können auch Zeugen wegen ihres besonderen Näheverhältnisses zum Beschuldigten Gebrauch machen. Ein - auch rechtsphilosophisch - interessantes Interview aus dem Jahre 2004 mit Herrn RA Dr. Ralf Hohmann kann über die Seite Beschwerdezentrum angesehen werden. Der Teil 1 des Interviews ist überschrieben “Wie sich naive Mandanten durch Vertrauensseligkeit Ermittlungsbeamten gegenüber selbst schaden” (die Anmoderation handelt von dem “Nacktläufer von Freiburg”, das eigentliche Interview anbeginnt bei ca. Min. 8). Der Teil 2 des Interviews hat den Titel “Die philosophischen Grundlagen unseres Rechtssystems” (Real Media Player required). […] Beide Teile des Interviews erstrecken sich über rd. 80 Min. und wir sind der Meinung, dass es sich verlohnt, die Zeit zu nehmen.“ ( -> http://www.forced-labour.de/archives/915#more-915 [copyright 2008-09-28 | redaktion@forced-labour.de])

 

 

Das Menschenpack fürchtet sich vor nichts mehr als vor dem Verstande; vor der Dummheit sollten sie sich fürchten, wenn sie begriffen, was fürchterlich ist; aber jener ist unbequem, und man muß ihn beiseiteschaffen, diese ist nur verderblich, und das kann man abwarten.

 

(J.W. Goethe: Wilhelm Meisters Lehrjahre)

 

 

Polit(iker)meinungen Anfang der 1980er Jahre meinte die UK-Regierungs- und Torychefin, Gesellschaft ist „ein Unding“ (Margaret Thatcher). 25 Jahre später erklärte ein CSU-Berufsspitzenpolitiker und Bundeswirtschaftsminister soziale Schichten zur „Erfindung von Soziologen“ (Michel Glos). Links-Lafo meint, denen da unten geht der (behauptete) „Aufschwung“ am Arsch vorbei. Und was meinen die SPD-Herren Ex-Vizekanzler Nettofranz Münte & derzeit-Vizekanzler Kanzlerkandi Steini? - Kurt („Blacky“) Beck ´s back home;-) – es lebe der Agenda-Schröderismus mit Nettofranz Münte & Kanzlerkandi Steini an der SPD-Spitze - Und auch, wenngleich nicht vordringlicch, damit „die da unten“ auch mal spenden (können), sollte die Peter-Hartz-IV-Grundsicherung nachhaltig angehoben werden: HARTZ IV für C-4, damit ´n deutscher Lehrstuhlsoziologe (1970-2000 -> http://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Jürgen_Krysmanski) von seinem „relativ bescheidenen Gehalt“ http://www.wdr5.de/fileadmin/user_upload/Sendungen/Feature_Serie/2008/Manuskripte/06_08_Glanzundschatten_Teil1.pdf) und der sich daraus ergebenden Profpension (seit 2001) leben kann und nicht etwa bei der deutschen „Geldmacht“ Bertelsmann als „Dienstbote“ sein Zubrot verdienen muß - Und wenn & weil wir schon mal beim Geld, bei dem bekanntlich in Deutschland die Freundschaft aufhörn soll, sind: Die Bonn-grüne Ratsfraktion erklärte in ihrem „Rathaustelegramm“ im September 2008 öffentlich: „Die GRÜNEN sind bereit, das dafür notwendige Geld in die Hand zu nehmen. Weitere Infos: Rolf Beu, Tel. 0170-4734593“. Es handelt sich, nach Adam Riese im deutschen Mathejahr errechnet, um den Betrag in Höhe von 1,232 Mio. € oder, in Worten: eine Million und zweihundertzweiunddreißig Teuro und null Cent … und auch wenn ich kein Bonner - oder sonstiger - Grüner, sondern „nur“ ehrenamtlicher Editor dieses kleinen unabhängigen HalbWochenMagazins (UM) bin, so möchte ich doch öffentlich wissen lassen: Auch ich bin bereit, das Geld in die Hand zu nehmen;-) - Im übrigen sei aus Gründen angemerkt, daß das Kürzel UschIn -> Unterschichtsintellektuelle/r meinnt und P.S. nicht - wie Lexika meinen - für Postscriptum, praktische Solidarität, Postsozialismus, Pseudonym, Parcel Service, Patentschrift, Pferdestärken, Personenschutz, Pirmasens, Paule Schmitze, Polysterol, Postsache, Postscheck, Präriesheriff, Prämiensparen, Proseminar, PostsekretärIn, Panzerschiff oder PunktsiegerIn steht - sondern -> Pappnasensozialismus meint, folglich bedeutet DPS  -> Deutscher Pappnasensozialismus – in diesem, präzisen, Sinn für heute: Schön´ Tach noch*****  http://www.oocities.org/de/earchiv21/cv.pdf  ***** Von C 4 nach Hartz IV – (m)ein Vorschlag zur Güte  Zu Recht polemisierte ein ehemaliger Hartz-IV-Betroffener unterm Titel »Da bleibt einem das Lachen im Halse stecken« im  jW-Gespräch (060908: 2 -> http://www.jungewelt.de/2008/09-06/040.php) gegen den Vorschlag zweier Chemnitzer TU-Professoren, den Harz-IV-Regelsatz auf 132 € monatliche Geldauszahlung abzusenken: Es hat mich doch sehr erschüttert, daß dieser Mann es überhaupt wagte, vor die Kamera zu treten. Und dann behauptete er noch großkotzig, ein Hartz-IV-Empfänger könne mit 132 Euro gut leben. »Gut« hat er gesagt! Dieser Mann ist fern jeder Realität. Als Professor verdient er einige tausend Euro im Monat – wer aber wie die Made im Speck lebt, hat nicht die geringste Ahnung davon, wie man mit Hartz IV über die Runden kommen soll […] Die Stammtischbrüder haben bestimmt vor Freude in die Hände geklatscht. Das gibt ihnen Stoff, um weiter zynisch gegen Hartz-IV-Empfänger zu hetzen, etwa so: Die sitzen den ganzen Tag vor der Bierbude, qualmen Zigaretten und nehmen Drogen. Ich frage mich, wie ein Akademiker auf ein so niedriges Niveau sinken kann. Diese Professoren betreiben mit ihren weltfremden Theorien buchstäblich Volksverhetzung, wenn sie eine ganze Bevölkerungsgruppe auf diese Weise diskriminieren und stigmatisieren […] Gegen diese beiden Chemnitzer ist der Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) mit seinem Kochbuch für Hartz-IV-Empfänger ja noch ein sympathisches Kerlchen. Er hatte eine ähnliche Milchmädchenrechnung aufgemacht und seine Meinung, Hartz-IV-Empfänger könnten mit viel weniger auskommen, ebenso öffentlichkeitswirksam heraustrompetet. Bis heute habe ich allerdings nicht in Erfahrung bringen können, wo es die von Sarrazin empfohlene einzelne Tomate oder halbe Gurke zu kaufen gibt. Mein Vorschlag: Die Herren sollten mal auf ihr Gehalt verzichten und zwei Monate lang von Hartz IV leben. Das würde die Debatte erheblich versachlichen […] Diese beiden haben offenbar von nichts eine Ahnung – sie wissen auch nicht, daß Leute auf Dauer vereinsamen, wenn sie von Hartz IV leben müssen. Es kostet nämlich alles Geld, was man mit anderen zusammen unternehmen könnte. Die Folge der Vereinsamung und der Hoffnungslosigkeit sind psychische Erkrankungen – und trotzdem treten solche Herrenmenschen noch nach. Wahrscheinlich wissen sie auch nicht, daß sich der Namensgeber der Hartz-Gesetze, der ehemalige VW-Vorstand Peter Hartz, mittlerweile als Straftäter entpuppt hat. Er ist rechtskräftig vorbestraft. Sagt das nicht genug darüber aus, was von seinen »Reformen« zu halten ist?“ Bleibt in der Tat zu fragen – warum nicht, aller guten Dinge sind drei, diese beiden TU-Prof´s  nur mal fünf Jahre lang auf Hartz IV setzen, gemeinsam mit dem Berliner SPD-Finanzsenator – es muß ja nicht gleich der eingeforderte abgesenkte Harz-IV-Regelsatz von 132 €/Monat angewandt werden:->]) – Peinlichkeiten -  Peinlich genug: Die unterm Titel „Neues Deutschland“ erscheinende „Sozialistische Tageszeitung“ veröffentlichte am 060908 eine schon am 050908 in der Frankfurter Rundschau erschienene ergänzte dpa-Meldung (-> http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/hessen/?em_cnt=1589488&- „Gen-Gerste zerstört“) unter der Überschrift „Feldbefreier verurteilt“ - als kostenpflichtigen Text (ND 6./7.9.2008: 9 -> http://www.neues-deutschland.de/artikel/135068.feldbefreier-verurteilt.html?sstr=feldbefreier). In der Tat verknackte Amtsgerichtsvizepräsident Dr.iur. Frank Oehm am 040908 in einem skandalösen Urteil nach rechtsbrüchigem Verfahren, Ausschluß des Hauptangeklagten Jörg Bergstedt und Auszug des Mitangeklagten Patrick Neuhaus sowie des Strafverteidigers, des  Gießener Rechtsanwalts Tronje Döhmer, wegen „Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung“: herauskamen jeweils sechs Monate Knast ohne Bewährung (ausführliche Berichte, Hinweise, Kommentare und Meinungen -> http://www.projektwerkstatt.de/gen/prozess.htm [und] -> http://de.indymedia.org/2008/09/226154.shtml). - Paar Tage vor der kostenpflichtigen NDD-Kurzmeldung hatte der stellvertretende Chefredakteur der „Sozialistische[n] Tageszeitung“, Wolfgang Hübner, laut Impressum der fürs „Tagesthema“ [Seite 2] und für Seite 3  „verantwortl.“ Redakteur,  im Zusammenhang mit meinen (hier folgenden) kritischen Kommentar geleugnet, daß diese von Prof. Dr. Lothar Bisky herausgegebene Berliner Tageszeitung über den Gießener „Feldbefreiungsprozeß“ berichtete und damit bekannt, daß er die ND-Seiten, für die er laut Impressum als Redakteur verantwortlich zeichnet, nicht kannte (nämlich jeweils die Seiten 2 vom 270808 und 010908) – eine aparte Variante des “sozialistischen“ Realismus oder  „realistischen“ Journalismus oder was sonst ?

 

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ABSTINKEN!  Am Amtsgericht Gießen läuft derzeit – nächster Prozeßtermin Donnerstag, 04.09.2008 ab 8:30 – unterm Vorsitz des AG-Vizepräsidenten sowohl auf der Vorder- als auch auf der Hinterbühne eine „unerhörte Begebenheit“ (Bertolt Brecht) ab: Nicht nur, daß Berufsrichter RiAG Dr.iur. Frank Oehm in den erstbeiden Prozeßtagen im sog. „Feldbefreiungsprozeß“ gegen militante Genversuchsgegner rumgewütet und ständig Leute auss´m Saal gefeuert haben soll: dieser deutsche Berufsrichter ist nicht nur Vizepräsident des Gießener Amtsgerichts, sondern versucht auch, soweit ich weiß seit Anfang 2008, auf dem CDU/F.D.P.-"Ticket" an den Staatsgerichtshof des Landes Hessen „berufen“ zu werden[1] - aparterweise in der Nichtrichtergruppe[2]. Und immer dann, wenn der Angeklagte Jörg Bergstedt (Projektwerkstatt Saasen) auf seine politischen Handlungsmotive gegen Genversuche und ihre Felder zu sprechen kommen will – soll J.B., der sich mithilfe eines Anwalts aktiv verteidigt, unter Strafandrohung das Maul halten, weil´s ja „Politik“ wär´, die nicht in einen hessischen Gerichtssaal gehörte. Es scheint, als ginge es bei RiAG Dr.iur. Frank Oehm um seine Karrierewurscht: patzt er, kriegt er J.B. jetzt nicht klein – dann wird´s wohl nix werden mit der politischen Karriere als Richter am Staatsgerichtshof auf´m CDU/F.D.P.-„Ticket“ - was auch meint: RiAG/Vizepräsident Dr.iur. Frank Oehm darf Politik machen – rechte Politik –, der hessische Bürger(rechtler) Jörg Bergstedt freilich darf sich, solange dieser Herr Richter ist, nicht politisch äußern, weil er sich politisch links engagiert. Heinrich Mann kommentierte diese spätbürgerlich-verstunkenen gesamtdeutschen Zustände althessischer Prägung in einem Wort: „ABSTINKEN!“ – Im übrigen habe ich nicht bei einem möchte gern, sondern wirklich bei einem wirklichen Mitglied des Hessischen Staatsgerichtshofs studiert[3].

 

Dr. Richard Albrecht [0209208] -> http://www.rechtskulturaktuell.de

 

[1] http://www.staatsgerichtshof.hessen.de/stgh/stgh.nsf/Frame/W25VDCVK582JUSZDE; [2] http://starweb.hessen.de/cache/hessen/landtag/kompendium_Gremien_2008.pdf;[3http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/109653.html;http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Abendroth

 

Könnte man heuer ganzganzdeutsche Spitzenjournalisten definieren als homo-laber-Typen, die außer ab und an mal googlen wenig tun und wissen, noch weniger können, als Gleicherer stets auf ihre angemaßte Vierte-Gewalt-Rolle und die daraus abgeleiteten berufsständischen Vorrechte abheben – aber immer wenn´s drauf ankommt, ihren Schwanz - sofern sie ihn überhaupt noch vorne tragen – einziehn? 

 

 

Sophia Rossi

Warum leckt sich ein Rüde die Eier ?

Weil er´s kann ... “ (Dr. Dieter Wedel, *1941)

 

Wehlers weg-mit-Beck-Stammtischsprüche als Podcast im FAZ-Lesesaal -> Bielefelder Ex-Prof. Dr. Hans Ulrich Wehler (*1927): http://lesesaal.faz.net/wehler/autor_videos.php?vid=3 <- Hitler als krimineller Import aus Österreich, junggenerative Nachwirkungen des faschistischen deutschen Nationalsozialismus auf die wirtschaftliche Aufbaudynamik der Nachkriegszeit;    http://lesesaal.faz.net/wehler/autor_videos.php?vid=2 <- Der „Pfälzer Waldschrat“ [damit gemeint: Kurt Beck] muß weg – Forensikkritik Claus Plantiko (*1939), seit 1999 Assessor der Rechte und seit 2004 unabhängiger Stadtverordneter in Bonn, kritisierte in Anwendung einer grundlegenden Rechenregel und im Rekurs auf Bertolt Brechts fabelhafte K-Geschichte über eine Vorschrift an altchinesischen Gerichten, raumpersonal zu schaffende Distanzen betreffend, in seiner Gerichtsbeschwerde Mitte August grundlegend die „Forensik“ genannte gegenwärtige deutsche Psychogerichtsgutachterei: „[…] Die Verwobenheit der auf demselben Fachgebiet örtlich tätigen Personen führt zwangsläufig dazu, daß sie ihre Distanz zueinander verlieren, ihre Auffassungen einander annähern und zu den Auffassungen Außenstehender nicht mehr die gebotene Äquidistanz aufweisen […] oder so viel Mut haben, sich unter ihrer Umgebung Feinde zu machen. Daher schlage ich einen Arzt des Flugmedizinischen Instituts der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck vor, hilfsweise des BW-Lazaretts in Koblenz-Metternich, das als Bundeseinrichtung vom Land RLP und seinen Behörden genügend unabhängig sein dürfte, um eine unbeeinflußte Aussage zu gewährleisten […] Unbeachtlich, potentiell sogar schädlich ist auch, ob ein Gutachter forensische Erfahrung hat. Sie bedeutet nur, daß er viel für Gerichte gearbeitet und sich damit ihren Auffassungen vermutlich allzusehr angenähert/angeschlossen hat, so daß er nur noch formal einen Alius zum Richter, faktisch aber sein Sprachrohr, durch Fachausdrücke nur leicht verfremdet, darstellt. Damit schlagen die grundsätzlichen Bedenken gegen alle Psychogutachten zu Buche: Sie können keine Rechtswirkung haben, denn sie sind inhärent unwissenschaftlich, weil nicht mit stets gleichem Ergebnis wiederholbar, haben also eine Zutreffwahrscheinlichkeit von 50%, können daher ohne Einbuße an Verläßlichkeit kostengünstiger durch Münzwurf ersetzt werden, sind weder veri- noch falsifizierbar, sondern nur, wie Dr. Seth Farber vom Netzwerk gegen Zwangspsychiatrie sagte, „abschätzige Floskeln ohne jede wissenschaftliche Gültigkeit“, d.h., in jeder Hinsicht unbrauchbar wie Belletristik, noch dazu meist ohne Bel[ege]. Die Menge erstellter Gutachten erhöht ihre Zuverlässigkeit nicht, Tausend mal Null bleibt Null. Gegen jedes ungünstige Gutachten läßt sich ein günstiges stellen, und keiner weiß, welches der Wahrheit näher kommt. Wegen der ausgeschlossenen Falsifizierbarkeit geht kein Psychogutachter selbst beim abwegigsten Geschwätz […] jemals ein Haftungsrisiko ein, so daß der Willkür keine Schranke gesetzt und die Benutzung solcher Hilfsmittel durch Gerichte unfair und irrational, also verfassungswidrig ist. Es gibt Fälle, in denen sich Gutachter beim Auftraggeber erkundigen, welches Ergebnis erwünscht ist, und nur wenige Gutachter, die finanziell oder faktisch so unabhängig sind, daß sie sich erlauben können, gegen die ausdrücklichen oder mutmaßlichen Interessen eines Auftraggebers die Wahrheit bzw. ihre redliche Überzeugung über den Probanden niederzuschreiben […] Auf die im beiliegenden Aufsatz „Warum bayerische Richter immer wieder denselben Gutachter bestellten“ (Die Welt vom 2.6.2008) beschriebene „Gefahr der Kumpanei“ zwischen Richter und Gutachter wird hingewiesen. Die entscheidende (mündliche!) Auftragserteilung muß man sich in der Gewalteneinheitstyrannis bei längerer Zusammenarbeit etwa so vorstellen: „Willi, ich habe hier wieder so einen Psychopathen, der mich mit seinen Eingaben und Sonderwünschen nervt. Kannst du mir den als Querulanten, mit Wahn oder irgendwas aus dem schizophrenen Formenkreis vom Halse schaffen?“ „Gerne, Addi, kein Problem. Nach Aktenlage? Oder muß ich ihn mir noch angucken?“ „Ich fürchte, ein kurzes Gespräch muß sein; er beschwert sich über alles. Du kannst aber schreiben wie neulich bei Müller, es sind dieselben Typen.“ Es ist irrational, wenn Richter sich solcher irrationalen Erzeugnisse bedienen, sie zu Gutachten von außergerichtlicher Fachkunde aufwerten und dementsprechend entscheiden. Der Verweis auf Irrationales macht den ganzen Beschluß irrational, Willkür und Mißbrauch sind unausweichlich. Eingriffe in Grundrechte dürfen grundsätzlich nicht auf Verdachtsmomente und Vermutungen gestützt werden […]  Psychogutachten können aber wegen ihrer inhärenten Unzuverlässigkeit über den Status eines Verdachts nie hinausgelangen, besonders dann nicht, wenn sie Bedeutung über den Untersuchungstag hinaus haben sollen, wie es geschähe, wenn sie Entscheidungen für die Zukunft und auf Dauer zugrundegelegt würde […] Jeder Rechtsuchende darf frei und ohne Krankheitsmakel entscheiden, ob er sich mit den rechtlosen Zuständen abfindet, Unrecht duldet und Gerichte meidet oder ob er trotz des realinexistenten GG-Rechtsstaats versucht, bei den Behörden ein Quentchen Recht, für dessen Durchsetzung sie ja theoretisch da sind, zu erlangen.“

 

Kapitalistische Daseinsvorsorge ...

(gesichter zei(ch/g)en [nach NRhZ 151008])

 

 

VERKLÄRTER HERBST

(1917)

Georg Trakl

 

Gewaltig endet so das Jahr

Mit goldnem Wein und Frucht der Gärten.

Rund schweigen Wälder wunderbar

Und sind des Einsamen Gefährten.

 

Da sagt der Landmann: Es ist gut.

Ihr Abendglocken lang und leise

Gebt noch zum Ende frohen Mut.

Ein Vogelzug grüßt auf der Reise.

 

Es ist der Liebe milde Zeit.

Im Kahn den blauen Fluß hinunter

Wie schön sich Bild an Bildchen reiht –

Das geht in Ruh und Schweigen unter.

 

http://de.wikisource.org/wiki/Verkl%C3%A4rter_Herbst

 

 

„Zwei Männer und ein Baby: Schwule Väter im Glück“ (FR-Reportage 220808: 11): „Kinderkriegen ist für schwule Männer ein echtes Projekt“ - Deutsche Bahn: Überlandverkehrsordnung (1931); Börsengang (2008) Kein schlechter Witz - sogenannte Überlandverkehrsordnung von 1931 gab´s wirklich. Sie sichert/e das Bahnmonopol und das Fahrverbot für Busse ... und jetzt ist der sogenannte Börsengang der Bahn angesagt. Dazu heißt es im WDR-Beitrag von Michael Hoverath unter anderem: "Mit dem Linienbus dürfen Reisende zwar von Köln oder Bielefeld nach Wien fahren, nicht aber nach Frankfurt. Denn für den Fernverkehr zwischen deutschen Städten hat die Bahn ein Monopol - seit 75 Jahren. Dabei könnten Busse deutlich günstiger fahren. Reisebusse dürfen bislang nur ins Ausland fahren. Am Kölner Fernbusbahnhof herrscht reger Verkehr. Ab 14 Uhr starten die Busse nach Wien, London, Antwerpen oder Warschau. Auf die Frage, warum sie nicht mit der Bahn fahren, gibt es von den Fahrgästen zwei Standardantworten: "Der Bus ist billiger", lautet die eine. "Ich muss nicht umsteigen", die andere. Diese Vorteile möchte Busunternehmer Andreas Keuchel gerne auch den Passagieren anbieten, die innerhalb Deutschlands verreisen. Entsprechende Anträge auf eine Linienbuslizenz hat er im Frühjahr für die Ost-West-Route gestellt, die von Aachen über Köln, Dortmund und Bielefeld nach Berlin führen sollte. Die Antwort der zuständigen Bezirksregierung hat den Unternehmer nicht überrascht. Der Antrag wurde abgelehnt. Die Behörde beruft sich letztlich auf eine Vorschrift, die mittlerweile 75 Jahre alt ist: Die sogenannte Überlandverkehrsordnung aus dem Jahr 1931. Darin ist klar geregelt, dass Linienbusse überall dort verboten sind, wo Züge fahren. "Durch das Monopol sollte die Reichsbahn satte Gewinne erwirtschaften können. Damit wurden zum Teil die Reparationszahlungen aus dem Ersten Weltkrieg finanziert", erläutert Sven Maertens vom Verkehrswissenschaftlichen Institut der Uni Münster den Hintergrund. Heute muss die Deutsche Bahn zwar keine Reparationszahlungen mehr erwirtschaften. Das Monopol auf innerdeutschen Fernstrecken aber gibt es immer noch. Die alte Vorschrift steht mittlerweile fast wortgleich im Personenbeförderungsgesetz. Leidtragende sind die Verbraucher, hat Maertens in einer Studie ermittelt. Auf 115 Strecken hat er die Bahntarife mit möglichen Bustarifen verglichen. Das Ergebnis: Linienbusse wären auf den meisten Routen um mindestens 60 Prozent preiswerter. Zwei Beispiele nennt der Wissenschaftler: "Der Bahnkunde zahlt für die Strecke Frankfurt - Dortmund 74 Euro, der Bus würde ihn 18,50 Euro kosten. Für die Fahrt im ICE von Essen nach Wiesbaden verlangt die Bahn 72 Euro, ein Linienbusticket gäbe es für 21 Euro." Die große Koalition in Berlin hält am Bahnmonopol ebenso fest wie Landesverkehrsminister Oliver Wittke. Sein Argument:  "Auf langen Strecken hat der Zug klare ökologische Vorteile." Genau das widerlegt die Bahn allerdings selbst. "Im Fernverkehr benötigen Busse pro Fahrgast und Kilometer weniger Energie und pusten weniger Schadstoffe in die Luft", zitiert Sven Maertens aus einer von der Bahn herausgegebenen Mobilitätsstudie. Nur, weil Lokomotiven heute nicht mehr qualmen, seien sie nicht sauberer, so der Wissenschaftler. Für ihn sind ökologische Argumente denn auch nur vorgeschoben. In Wirklichkeit gehe es darum, die Bahn vor dem Börsengang vor unliebsamer Konkurrenz zu schützen, um einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen. Das sehen offenbar auch die  Grünen so. Sie kennen die Bahnstudie und glauben nicht, dass die Staus auf den Autobahnen länger werden. "Weil Busse in der Regel langsamer sind als ICE-Züge, würden Geschäftsreisende und Stammkunden der Bahn weiter treu bleiben", sagt Oliver Keymis, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Landtagsfraktion in NRW. Seine Hoffnung ist, dass Autofahrer durch preiswerte Tickets zum Umsteigen auf den Bus bewegt werden. Das würde dann für weniger Verkehr auf den Straßen sorgen. Zudem könnte die Bahn mehr Wettbewerb durchaus vertragen. Das würde sich positiv auf die Preisgestaltung, die Pünktlichkeit und den Komfort auswirken, heißt es auch bei den Grünen im Bundestag. Mit einem entsprechenden Antrag, der das Bahnmonopol beenden sollte, konnten sie sich allerdings nicht durchsetzen. Busunternehmer Andreas Keuchel will dennoch nicht aufgeben. Er will zunächst vor dem Verwaltungsgericht auf Zulassung der Linienlizenz klagen und dann den Instanzenweg bis vor den Europäischen Gerichtshof beschreiten. Die Chancen, dort Recht zu bekommen, stehen nach Auffassung des europäischen Busunternehmerverbandes nicht schlecht. In anderen Ländern nämlich sei das Bahnmonopol ein Fremdwort.“ - Und in der FR heißt es ergänzend in einem dpa-Beitrag von Petra Knobel zur „Deutschen Touring“: „Der Bus ist klimatisiert und bietet mehr Beinfreiheit als mancher Billig-Flieger. Innerhalb von elf Stunden befördert er seine Passagiere für 68 Euro von Ulm nach Kroatien. Wen es in die französische Hauptstadt lockt, der fährt ab 35 Euro von Frankfurt nach Paris. Auch auf die britische Insel geht es vom Main aus direkt per Bus. "Die Strecke Frankfurt-London ist bei unseren Kunden sehr beliebt. Generell gilt bei den deutschen Fahrgästen aber: Je kürzer die Strecke, desto größer die Nachfrage", sagt Roderick Donker van Heel, Geschäftsführer der Deutschen Touring GmbH. Die Busgesellschaft mit Sitz in Frankfurt befördert seit 60 Jahren Passagiere durch Europa und ist mit ihren 24 Fahrzeugen zum deutschen Marktführer bei Internationalen Busreisen geworden. Was 1949, ein Jahr nach der Firmengründung, mit ersten Reisen nach Basel, Salzburg und Wien begann, wurde mit dem Eintritt in die internationale Eurolines-Organisation 1989 zu einem flächendeckenden Netz über ganz Europa ausgebaut. 75 Prozent des Firmenumsatzes, der 2007 rund 45 Millionen Euro betrug, werden in den osteuropäischen Ländern und dem Balkan gemacht. Dort habe es schon immer wenig Reisen mit Zug oder Flugzeug gegeben: "Die meisten Leute dort kennen nur den Bus." In Kroatien, Serbien, Bosnien, aber auch in Polen seien Reisen mit der Touring und den "Eurolines" besonders beliebt. Viele der Fahrgäste seien Ausländer, die in Deutschland leben und arbeiten und regelmäßig in ihre Heimat pendeln. Aber auch Rentner, die einst hier ihr Geld verdienten, nutzen den günstigen Busverkehr, um ab und an ihre alte Heimat zu besuchen. Grundsätzlich sind es vor allem Menschen mit kleinerem Reisebudget, die statt Bahn oder Flugzeug den Bus nehmen. Darunter auch viele Studenten und Schüler, die so etwa zu einem preisgünstigen London-Wochenende kommen. Was sich zunächst nach einem geradezu idyllischen Reisegeschäft anhört, stellt sich bei genauer Betrachtung als schwieriger Markt heraus. Zieht man in Deutschland der Reise mit dem Bus ohnehin Bahn und Flieger vor, so kommt seit rund fünf Jahren speziell das breite Angebot der Billig-Fluglinien hinzu: "Die billigen Fluglinien sind in den vergangenen Jahren für Reisende immer attraktiver geworden. Auf vielen Linien mussten wir erhebliche Rückgänge verzeichnen." Zwar seien steigende Kerosinpreise für das Busgeschäft wiederum von Vorteil, dennoch müsse die Touring in Zukunft weiter in Qualität und Service investieren. Dazu will das etwa 275 Mitarbeiter zählende Unternehmen künftig die "grüne Seite" des Busreisens verstärkt ins Bewusstsein der Reisenden rücken. "Die Busindustrie ist laut unabhängigen Studien ökologisch" sagt Donker van Heel. Nach einer Untersuchung des Internationalen Bustouristik Verbandes verfährt ein Busreisender in einem durchschnittlich besetzten Reisebus etwa 0,9 Liter Diesel je 100 Kilometer. Bei der Bahn werde bei normaler Auslastung zwei- bis dreimal soviel Kohlendioxid je Passagier, beim Personenwagen das Siebenfache und beim Fliegen sogar neunmal so viel CO2 ausgestoßen. Die Touring fährt von 80 deutschen Orten in 30 Länder Europas. "Die internationalen Linien machen 90 Prozent unseres Umsatzes aus. Bei den innerdeutschen Linien sieht es leider nicht so gut aus", sagt Touring-Sprecherin Eva Waltenberg. Dass es lediglich eine Deutschland-Strecke gibt, liege jedoch nicht an der Touring, sondern an der Monopol-Stellung der Deutschen Bahn. Die nämlich mache es unmöglich, "gigantisch billigere Busfahrten" anzubieten, da die Bahn auf den meisten Fernstrecken bereits seit 77 Jahren ein Monopol besitze. "Was fast niemand weiß: Wo in Deutschland auf Fernstrecken die Bahn fährt, darf gleichzeitig kein Bus fahren", bedauert Donker van Heel und verweist auf die Überlandverkehrsordnung aus dem Jahr 1931. Durch die noch immer gültige Verordnung sollte einst die Reichsbahn umfangreiche Gewinne einfahren können, um Reparationszahlungen aus dem Ersten Weltkrieg zu finanzieren. "Der Erste Weltkrieg ist nun aber schon eine ganze Weile her, die Verordnung ist absurderweise noch immer gültig und sinngemäß ins Personenbeförderungsgesetz übernommen worden", sagt der Touring-Chef. Sein Wunsch: Dass in Deutschland ebenso wie in Spanien, Portugal oder England ein nationales Bus-Fernlinienangebot zur Selbstverständlichkeit wird. Immerhin aber bietet das Unternehmen eine Deutschland-Linie an. Die verkehrt jede Nacht zwischen Hamburg und Mannheim für Preise ab neun Euro. "Gegen weitere beantragte Linien hat die Bahn Einspruch erhoben." Und über die Strecke Stuttgart-München werde derzeit vor Gericht verhandelt.“ - Klar doch, daß es um die-da-unten geht: „Für uns fordern sie Busse und Bahnen, diese Götter aus der Maschine, die auf unsere Kosten als Heilbringer durch die Lüfte fliegen.“ (Klaus Kocks, FR 210808: 11)

 

-> http://www.wdr.de/themen/verkehr/strasse02/busfernverkehr/index.jhtml

-> http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/hessen/?em_cnt=1579943&

-> http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/meinung/kommentare/?em_cnt=1579987

 

 

 

Juristischer Sieg für Ex-RAF-Mitglieder / Bundesgerichtshof hebt Anordnung von Beugehaft auf - Die ehemaligen RAF-Terroristen Christian Klar, Brigitte Mohnhaupt und Knut Folkerts dürfen im Zusammenhang mit neuen Ermittlungen zu RAF-Anschlägen nicht in Beugehaft genommen werden. Der Bundesgerichtshof (BGH) gab mit einem am Freitag (15. August) veröffentlichten Beschluss den Beschwerden der drei Ex-Terroristen gegen eine Beugehaftanordnung des BGH-Ermittlungsrichters statt, mit der sie zu Aussagen im Mordfall Siegfried Buback gezwungen werden sollten. Der Sohn des 1977 ermordeten Generalbundesanwalts, Michael Buback, verlangt derweil die Herausgabe einer unter Verschluss gehaltenen Verfassungsschutzakte. Das Bundesinnenministerium verweigert die Herausgabe (http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?H=N&Nr=18438). Für diese rechts-staatliche Banalität brauchte´s in Ganzdeutschland 2008 ´n BGH-Entscheid – Für die alt „links“ geltende du-Mont-Tageszeitung „Frankfurter Rundschau“ (FR) liegt (immer noch/wieder) die türkische Hauptstadt Ankara in Europa <– Presse“freiheit“:Die sogenannte freie Presse verachtet in Wirklichkeit das Publikum: Alles ist annehmbar außer einer abweichenden Meinung“ (Karl Kraus; zitiert nach Leo Löwenthal, Literatur und Gesellschaft. Das Buch in der Massenkultur. Neuwied/Berlin: Luchterhand, 1964: 64 [ = Soziologische Texte 25])

 

 

Karl Marx (1861)

Unterschrift

 

 

Schlimmer als ganz beschränkt ist nicht voll bescheuert,

sondern halb gebildet und bei de.wikipedia aktiv

(Richard Albrecht)

 

 

 

Aus dem Sommerloch

[Anfang Juli / Mitte August 2008]

 

MedienLese 110808 / Abzocker der Saison / Habermas ist GEIL „Der Philosoph und Sozio­loge Jürgen Habermas (*1929) bekommt den diesjährigen "Europapreis für politische Kultur" der Hans Ringier Stiftung […] Habermas erhält die mit 50.000 Euro dotierte Ehrung als "einer der großen europäischen Intellektuellen", wie die Stiftung im Schweizer Locarno mitteilte. Die Laudatio hielt Bundesumweltminister Sigmar Gabriel. Habermas ist hauptsächlich wegen seiner Arbeiten zur Sozialphilosophie und seiner Lehrtätigkeit an Universitäten auf der ganzen Welt bekannt. Seine Theorien prägten maßgeblich die Entwicklung der modernen Sozialwissenschaften und die Moralphilosophie. Der Preis wurde während des Internationalen Filmfestivals von Locarno zum insgesamt dritten Mal verliehen. Preisträger der beiden vorangegangenen Jahre sind der serbische Staatspräsident Boris Tadic und der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker.“ – Dümmlicher und dicker zugleich geht’s kaum noch: dum-dum-dum-Köppe feiern sich selbst durch Schulterkloppen mit 50.000 € als Schmiermittel und Dr. phil.habil. Jürgen Habermas – Spitznamen  Habermast, Habermeister  - als „Soziologe“. Habermas ist GEIL - ´n „großer europäischer Intellektueller“. Für schlappe 50.000 Euro. Im Sommer 2008…und die Mehrzahl von Habermast -> Habermaste, von Habermeister -> Habermeisters. Ächt stark;-) … wobei Hab. auch nicht erst seit gestern im Blickfeld ist, hieß es doch über diesen „Philosophen und Soziologen“ in den letztdrei rekult-Jahrgängen unter anderem: „H.M. meint in der Juristerei meist herrschende Meinung und in der Dynastologie her/his Majesty, hier jedoch: Jürgen Habermas (*1929). Das ist der „Düsseldorfer Jong“ (FAZ 150906: 39), der als Promi-Intellektueller gilt, ´s freilich nur zum modischen Medienstichwortgeber brachte - vom „linken Faschismus“ zum „Verfassungspatriotismus“ -, dessen absurde Sozialtheorie Arbeit durch Kommunikation ersetzt und der, ad personam, ein echter öffentlich-rechtlicher Preisabräumer geworden ist: Jetzt sprach J.H. Landesvater Dr.iur. Jürgen Rüttgers in Anwendung des bekannten Matthäus-Effekts („Der Teufel scheißt immer auf den dümmsten Haufen“) als „großem Denker europäischer Kultur“ als „höchste Auszeichnung des Bundeslandes“ NRW den Großen Staatspreis und damit auch 25.000 € zu. Eine lesbare Kurzkritik an J.H.´s höchstaparter Sonderwelt(ideologie) findet sich nicht nur im inzwischen archivierten 4. Jg. dieses kuom, sondern auch im Buch von Wilma-Ruth Albrecht, Bildungsgeschichten [...] (Aachen: Shaker, 2006, hier S. 181-183)  (rechtskulturaktuell 5. Jg. 006/07)  * Wenns ums Geld geht darf auch der deutsche Modephilosoph der 70er, 80er und 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts nicht fehlen (FAZ 210905): Der Begründer des „Theorie“ der kommunikativen Handelns. Jürgen Habermas, profitierte vom Matthäus-Effekt („Der Teufel scheißt immer auf den dümmsten Haufen“): Eine Norsk-Stiftung spendierte ihm einen Gedenkpreis: Summa summarum und, insofern Trinkgeldern vergleichbar steuerfrei nach  dem deutschen Einkommenssteuergesetz § 3: 0.575 Mio. € - ob Dr. Habermas jetzt wohl nicht mehr ironisch Habermaster, sondern sarkastisch Preismeister  genannt wird ? (rechtskulturaktuell 4. Jg. 2005/06) * „In welchem geistig-moralischem Zustand befindet sich eine Gesellschaft, in der wer die vier Grundrechenarten beherrscht als gefährlicher Radikaler gilt, Relativsätze typischerweise mit wo beginnen, Jürgen Habermas und Niklas Luhmann als Meisterdenker, Günter Grass und Marcel Reich-Ranicki als Großintellektuelle, berufsbeamtische Wissenschaftszwerge wie Hans Mommsen und H. A. Winkler als ausgewiesene Zeithistoriker und Verlagsangestellte wie Heribert Prantl und Hans Leyendecker als herausragende politische und Recherchejournalisten gelten?“ (rechtskulturaktuell 3. Jg. 2004/05)

 

 

 

 

Verfassungsgebot (GG 21 [1]) Nach Medienberichten (040808) will sich die SPD-Parteiführung im Ausschlußfall ihres Genossen W.C. nicht ans Verfassungsgebot halten, demzufolge „die innere Ordnung“ der politischen Parteien „demokratischen Grundsätzen entsprechen muß“ … War da freilich aus WC´s NRW-MP-Zeiten nicht noch was – achja, WDR-MONITOR am 4.7.2002: „Gab´s da nicht auch den von ´Monitor´ (WDR Köln) publizierten WC-„Fall Sonja“, der an moralischer Ungeheuerlichkeit diese lappalischen Langer-Clement´sche/n Vetternwirtschaft/en in/um die NRW-Staatskanzlei in den Schatten stellt ... wobei  sich ein professionell öffentlich-moralisch entrüstender Clement im „Fall Sonja“ so  nachhaltig antimoralisch wie strafrechtsrelevant verhielt – wie Auszüge aus der  WDR-Monitor-Sendung vom 4.7.2002 veranschaulichen mögen -, dass dies nicht mit  (s)einer späteren für-lau-Entschuldigung aus der Welt zu schaffen ist. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft erwies sich als „objektivste Behörde der Welt“ ;-] und unterliess jede Ermittlung – nach § 164 StGB – gegen WC, den damaligen NRW-MP (http://www.polizeikessel-nrw.de/news/content/news2002_07_13.htm; der Ed. dieses unabhängigen online-magazins sendet das Wortprotokoll der WDR-Monitorsendung vom 4.7.2002 Interessent[inn]en gern zu: editor@rechtskultur.de)“ [<- rechtskulturaltuell: 2. Jg. 2003/04]. – Der Netlink läuft nicht mehr - hier sind (Text-) Passagen der WDR-Fernsehsendung MONITOR Nr. 492 am 04.07.2002Aufstand der Anständigen - Wie ein Ministerpräsident eine Schülerin kriminalisierte - Bericht:  Mathias Werth, Julia Friedrichs. Sonia Mikich: "Unser nächstes Thema: Was beklagen die Politiker oft, dass junge Leute spaßverliebt und politikverdrossen seien. Aber natürlich gibt es sie, die Aktiven und Engagierten in der jungen Generation - Traum aller Sonntagsredner. Da setzen sich zum Beispiel Schüler unermüdlich für Toleranz und gegen Rechtsradikalismus ein. Mit viel Zeit und Energie, und der Hoffnung, dass ihr Engagement nicht nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Umso bitterer, wenn dieses Engagement bestraft wird. Und zwar gerade von denen, die es so wortstark eingefordert haben. Dazu Julia Friedrichs und Mathias Werth." Das ist die Geschichte der 17-jährigen Schülerin Johanna Kolletzki aus Reken - Polizeiliches Aktenzeichen VL 131 1571 196 00 […] Johanna Kolletzki: "Das Schlimmste an diesem Ganzen war der Schlag, den ich da abbekommen hab. Denn, einfach dieses, das ich zum ersten Mal in meinem Leben geschlagen worden bin. Und dann ausgerechnet von 'nem Polizisten. Was ich vorher überhaupt nicht für möglich gehalten hab. Erstens, dass ich mal geschlagen werde. Und dann obwohl ich nichts getan habe. Und dann aus, ja, einfach von so einer Person hätte ich das nicht erwartet." Johannas Geschichte beginnt im Oktober 2000: Zum ersten Mal in ihrem Leben fährt sie zu einer Demonstration, zum "Aufstand der Anständigen" nach Dortmund. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wolfgang Clement hatte zu diesem Protest gegen rechte Gewalt aufgerufen.  Dort wird Johanna von einem Polizisten niedergeschlagen. Völlig durcheinander kommt sie von der Demo nach Hause. Johannas Mutter: "Johanna war sehr aufgewühlt. Sie tat uns unendlich leid. Sie ist nämlich mit so viel Hoffnung dahin gefahren. Es war ihre erste Demonstration und sie hat dann einfach Gewalt pur erlebt. Womit wir auch nicht gerechnet haben." Weil Wolfgang Clement selbst zu der Demo aufgerufen und auch dort geredet hatte, schreibt ihm Johanna am nächsten Tag einen Brief. Unbefangen vertraut sie ihrem Landesvater an, was in Dortmund - für sie Unfassbares - passiert war. Johanna Kolletzki (liest vor): "Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Clement, ich möchte meinen Brief mit ihren Worten beginnen, welche sie anlässlich der Demonstration gegen Rechts am 21. Oktober auf dem Podium in der Dortmunder Innenstadt gesagt haben: 'Die Demonstration möge friedlich und gewaltfrei verlaufen.' Jetzt möchte ich Ihnen schildern, wie es mir ergangen ist.  Nachdem wir ihrer Rede zugehört hatten, setzte sich erneut ein Zug mit mehreren hundert Menschen in Bewegung. In einem Bruchteil von Sekunden stürmten dann mehrere Hundertschaften der Polizei los. Zunächst hatte ich noch versucht stehen zu bleiben, da ich mir keiner Schuld bewusst war, und es auch immer noch nicht bin. Aber als ich sah, mit welch' einer Brutalität die Polizisten auf wehrlose Menschen einprügelten, bekam auch ich Angst und wollte fliehen. Allerdings kam ich nicht sehr weit. Denn plötzlich ließ mich der Schlag eines Polizisten fast nieder gehen. Ich taumelte gegen eine Laterne und mir wurde für einige Momente schwarz vor Augen. Mich hat dieses Ereignis sehr nachdenklich und enttäuscht gestimmt. Mit freundlichen Grüßen, Johanna Kolletzki." Statt der erhofften Antwort von Wolfgang Clement bekommt Johanna eine Lektion in Sachen Staatsbürgerkunde. Johanna Kolletzki: "Ein paar Wochen später hab ich halt 'nen Brief von unserem Innenminister Herrn Behrens bekommen, in dem er mir halt mitteilt, dass gegen mich ein Ermittlungsverfahren aufgrund von Landfriedensbruch in Gang gesetzt worden ist." Nicht nur Johanna - auch ihre Freundinnen Madalena und Charlotte sind enttäuscht. Sie hatten Demokratie bis dahin so verstanden, dass man den Politikern vertrauen und sich direkt mit ihnen auseinandersetzen kann. Und nun wird ihre beste Freundin denunziert. Charlotte Hense: "Als Johanna mir das erzählt hat, dass sie ne Anzeige bekommen hat, wegen Landfriedensbruch, da habe ich mich auf jeden Fall, ich hab mich gewundert, ich war erschrocken und auch empört, weil Johanna der friedlichste Mensch ist, den ich kenne. Und was ich auch weiß, dass Johanna sich so sehr engagiert und auch, wenn sie auf Demos geht und ich da, also ich geh da eigentlich nicht so oft hin, weil ich da nicht viel halte davon, auf Demos zu gehen. Weil mir das oft zu provokativ ist, finde ich das trotzdem gut, dass Johanna das macht. Weil ich genau weiß, dass Johanna nicht dahin geht, um irgendwen zu schlagen oder da irgendwo in der Masse mitzumachen." Madalena Hassel: "Clement hatte auf der Demo selbst noch gesagt, er wünsche sich eine friedliche Demo. Und er hat einen Brief von jemandem gekriegt, der das so durchgeführt hat." Charlotte Hense: " Ich find's irgendwie komisch, dass er das nicht verstanden hat, dass das ein persönlicher Brief an ihn. Und dass er das direkt anders aufgefasst hat und meinte, er müsste das jetzt weiterleiten und das weiter verfolgen." Karl Beele, Polizeipräsidium Dortmund: "Ja, die Frau Kolletzki hat aus Anlass ihres Besuchs bei den Demonstrationen in Dortmund dem Herrn Ministerpräsident ein Schreiben vom 22.10. übersandt, in der sie ihre Erfahrungen hier in Dortmund, aber auch mit der Dortmunder Polizei schildert. Diese Schilderung hat dazu geführt, dass der Ministerpräsident über den Innenminister und die Bezirksregierung, der Kreispolizeibehörde dieses Schreiben hat zukommen lassen." Reporter: "Hätten Sie denn ohne das Schreiben, das Johanna an den Ministerpräsidenten gerichtet hatte, überhaupt Ermittlungen aufgenommen." Karl Beele, Polizeipräsidium Dortmund: "Da hätten wir, deutlich gesagt, überhaupt nichts davon gewusst."  Vom Polizeipräsidium Dortmund bekommt Johanna per Post das Aktenzeichen unter dem nun gegen sie ermittelt wird. Doch die Behörden gehen noch härter gegen Johanna vor. Eines Tages klingelt daheim das Telefon. Johannas Mutter: "Ich ging dran, ahnte natürlich überhaupt nicht wer dran war. Und als ich dann hörte Staatsschutz, der Name schon allein war so zackig für mich, das ich wirklich gedacht habe in dem ersten Augenblick: Das darf nicht wahr sein." Karl Beele, Polizeipräsidium Dortmund: "Sämtliche Straftatbestände, die im Zusammenhang mit politischen Äußerungen stehen, werden in Nordrhein-Westfalen zentral durch das Staatschutzs-Kommissariat bearbeitet." Die Polizei führt Johanna nun als politisch motivierte Verdächtige. Durch den Brief an den Ministerpräsidenten ins Fadenkreuz der Ermittler geraten - das geht nicht spurlos an Johanna vorbei. Johannas Mutter: "Das was sie vorher so ganz unbedarft und unbeschwert war, das ist nicht mehr. Sie ist im Ganzen, steht sie, der Politik würde ich sagen, sehr kritisch gegenüber." Reporter: "Haben Sie, während dieses Verfahren dann lief, mal darüber nachgedacht, welche Folgen die Ermittlungen auch bei der Johanna haben könnten?" Karl Beele, Polizeipräsidium Dortmund: "Also, wir haben uns mit dem Einzelfall, glaube ich, das gilt auch für die Ermittler, nicht sonderlich beschäftigt. Es ist für uns ein Routinevorgang." Der "Vorgang" Johanna Kolletzki wird aus Mangel an Beweisen nach einem Jahr eingestellt. Johanna Kolletzki: "Zu Anfang war ich ziemlich ernüchtert und wusste nicht, ob das jetzt wirklich der richtige Weg ist, oder nicht. Weil da ja auch ziemlich hohe Organe halt zu verstehen geben wollten, dass es falsch ist. Aber Freunde und Familie haben mich einfach weiter motiviert, auch weiter zu machen und dann habe ich mir selber gedacht, dass ich mich weiter engagieren möchte auch. Und dass es das ist, was mich dann auch erfüllt. Und dass ich aktiv sein möchte weiterhin gegen rechte Gewalt und auch gegen andere Ungerechtigkeiten einfach." […] Sonia Mikich: "Ministerpräsident Clement und Innenminister Behrens mochten kein Interview zum 'Vorgang' Johanna geben.  Das Büro von Wolfgang Clement hat uns aber schriftlich mitgeteilt, die 'Staatskanzlei bedauert die für Frau Kolletzki entstandenen Unannehmlichkeiten.' Die Gesamtschule Wulfen, an der Johanna Schüler-Sprecherin ist, wird übrigens morgen mit dem Preis 'Aktion Courage' für besonderes Engagement gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch." (cf. auch Bericht des Münsteraner Anwalts Wilhelm Achelpöhler zum Polizeinsatz unterm Titel „Abgetrennt und eingekesselt. Polizeilicher Umgang mit Antifa-Demonstrationen ->  http://www.cilip.de/ausgabe/72/antifa.htm Bürgerrechte & Polizei/CILIP 72 (2/2002), S. 43-47) - Ex-Intendanten-„Analyse“ – ach wirklich ? „Friedrich Nowottny, ehemaliger Intendant des WDR, analysiert die Talkmaster Anne Will und Sabine Christiansen und kommt dabei auf die Haarfarbe zu sprechen: ´Die beiden Journalistinnen sind zwei völlig unterschiedliche Charaktere. Unterschiedlich im Temperament, unterschiedliche Ausstrahlung, die eine ist blond, die andere dunkel´“ (medienlese.com 040808) – Gleicherer³ = Immendorff zum Dritten: Aller Guten Dinge soll´n nicht nur im deutschen Mathejahr drei [3] sein, ein Pärchen ist auch noch keine Gruppe und Jörg Immendorff (*1945-2007), als „Skandal-Künstler“ (Cicero) nicht zu verwechseln mit´m Jörgl und immer mit z w e i   m   und   z w e i   f  zu schreiben, interessiert mich hier zum dritten – wobei ich gern zugebe, keinen „Immendorff“ zu besitzen, sondern „nur“ diese drei Originale: ein kleines Seebild von Jan van Goyen (1596-1656, liegt im Safe), ein Stilleben (1896) von A. Bonomé  (hängt im kleinen Arbeitsraum) und eine Graphik von Hans Arp (1886-1966, hängt in der oberen Treppenhausgalerie) - und über diese drei hinaus noch die Mappe mit Skizzen, Entwürfen und Graphiken, die meine Mutter, Käthe Albrecht (1915-1999), Albert van Huffel (1877-1935) zur Aufnahme als dessen Meisterschülerin an der Brüsseler Kunstakademie vorlegte...aber wie auch immer: Ize (Immendorff zum ersten) interessierte vor vier Jahren: Kleine Meldungen aus Köln und Düsseldorf   [...] Das Düsseldorfer Gericht blieb im Kokainfall des Kunstbeamten Jörg Immendorff, wie erinnerlich, mit 11 Monaten unter der gesetzlichen Mindeststrafe. Das Düsseldorfer Landgericht gestand Immendorff am 040804 nicht nur „das Sonderrecht“ zu, „sitzen zu bleiben“ (FAZ 050804), sondern schuf auch ein ganz besonders apartes Strafmaß: Den Immenkok – 11 Monate auf Bewährung bei 6,4 Gramm Kokain rein macht pro Gramm 1,72 Monaten/Bewährung, also pro Gramm reines Kokain  etwa 52 Tage/Bewährung plus 150.000 € Überweisung „an gemeinnützige Einrichtungen“. So daß auch Immendorff kein Knast droht. Jetzt kanns ihm folglich ums Geld gehen: Er „darf wieder lehren“ (FAZ 121104): „ob er Beamtenstatus und Pensionsansprüche behalten darf“ soll jetzt „in einem Disziplinarverfahren geklärt werden“ ... wenn nicht, würde das Land  NRW, so Schätzungen, etwa 3,5 Millionen € sparen ... also schaunwermal ...“ (rechtskulturaktuell, 3. Jg. 2004/05); Izz (Immendorff zum zweiten) vor zwei Jahren: „Triple-reaktionärer Neofeudalismus (vulgo „Schröderismus“): Erstens will sich dieser Ex-BukaSch. auf Kosten der Steuer, Gebühren, Abgaben und noch viel mehr zahlenden Bürger(innen) für die BuKa-Galerie malerisch porträtieren lassen, zweitens vom Kokser-Prof. Jörg Immendorff (D´dorf), der zwar „aufgrund einer schweren Krankheit den Pinsel zwar nicht mehr selbst führen könne, der aber doch drittens eine Methode entwickelt habe, wie er mithilfe seiner Assistenten Bildwerke ´von seiner Hand´ herstellen könne“ (FAZ 211106: 44). – Und niemand auslacht diese Herren öffentlich ?“ (rechtskulturaktuell, 5. Jg. 2006/07); und im Hochsommer 2008 Izd (Immendorff zum dritten: „Die Welt“ 310708: 24): „War Jörg Immendorff ein Betrüger? Das Düsseldorfer Landgericht muss ein Bild des Meisters auf Eigenhändigkeit prüfen“ Ist der Immendorff ein Immendorff oder nicht, das ist oft die Frage. Sie war es bereits schon zu Lebzeiten des Künstlers. Ein Jahr nach des Meisters Tod sind Echtheitsfragen gerichtsnotorisch. Und der Künstler gerät postum unter Betrugsverdacht. Das Düsseldorfer Landgericht muss nämlich prüfen, ob Immendorff (1945-2007) von Dritten gemalte Kopien seiner Bilder als eigene ausgegeben und verkauft hat. Die Witwe Immendorffs, Oda Jaune, war gegen den Verkauf eines angeblichen Immendorff-Gemäldes ("Ready-made de l'histoire dans le Café de Flore") vorgegangen und wollte, dass es vernichtet wird, nachdem der Galerist des Künstlers, Michael Werner, das Bild als Fälschung eingestuft hatte. Die Käufer, zwei Galeristen, legten jedoch ein Echtheits-Zertifikat und Eidesstattliche Versicherungen vor, nach denen der Meister das Bild in seinem Atelier 1999 persönlich für 30 000 Mark verkauft habe. [...] Um in Zukunft Klarheit zu schaffen, soll unter der Leitung von Siegfried Gohr (Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe), der den Künstler und seine Arbeitsweise gut kannte, ein Werkverzeichnis entstehen. Zu bestimmen gilt es die Originale von Immendorff, die von Helfern nach seinen Anweisungen gemalten, die Kopien von vorhandenen Werken durch Schüler und Werkstattmitglieder, die vielen krassen Fälschungen und diejenigen Arbeiten, die Immendorff beglaubigt hat. Auftraggeber des Verzeichnisses ist der Kölner Galerist Michael Werner, der laut Testament Immendorffs dessen Werk "pflegen" soll. Die Süddeutsche Zeitung schrieb Mitte Juni, dass als Anbieter falscher Immendorffs vor allem Auktionshäuser in Frage kommen [...] Eine Recherche bei einem der genannten Häuser bietet Einblick in verworrene Geschichten. Das Münchener Auktionshaus Neumeister bot in seiner Auktion am 15. November 2001 das Ölgemälde "Café Flore, Selbst mit Josef Beuys" von Immendorff (1991) an. Eingeliefert hatte es ein Rechtsanwalt, der es der hinterlegten Rechnung zufolge 1994 bei einem Sammler gekauft hatte, der es seinerseits direkt aus dem Atelier von Immendorff erworben hatte. Auf einem begleitenden Polaroid hatte Immendorff seine Urheberschaft schriftlich bestätigt, allerdings war sein Name nicht richtig geschrieben, es fehlte das zweite "f" am Ende. Nach der Auktion erreichte Neumeister am 19. November 2001 das erste Fax der Galerie Werner, mit dem Hinweis, dass es sich bei der Arbeit "um eine Fälschung" handelt. "Lt. Aussage des Künstlers hat er diese Arbeit nicht ausgeführt", teilte Werner mit. Am 10. Januar 2002 erhielt Neumeister dann auch ein Fax von Immendorff, das wiederum bestätigte, die Fotoexpertise trüge nicht seine Unterschrift, sei also nicht von ihm. Auf die Echtheit des Bildes ging Immendorff noch nicht ein. Der einliefernde Rechtsanwalt, der das Bild für 35 000 Mark erworben hatte, wandte sich am 23. Mai 2002 direkt an den Künstler. Angesichts der Höhe des Kaufpreises dachte er an rechtliche Schritte seinerseits, an eine Strafanzeige gegen den Verkäufer, ferner bestand er auf einer Farbanalyse des Gemäldes. Immendorff erklärte über die Galerie Werner am 10. Juli 2002 abermals schriftlich an Neumeister: "das in Ihrer oben genannten Auktion angebotene Kunstwerk ist eine Fälschung ebenso wie die dazugehörige Bestätigung." Nun teilte sich aber der Besitzer des Gemäldes noch einmal dem Künstler mit, der ihm zu guter Letzt am 20. Dezember 2002 schrieb: "bezugnehmend ... auf unser Telefongespräch vom 19.12.2002 bestätige ich hiermit noch einmal die Echtheit des Bildes 'Café Flore'". Nun war es echt. Der Immendorff-Markt gerät zurzeit zusehends ins Wanken, die Sammler werden verunsichert. Dies geschieht paradoxerweise auf Kosten derjenigen, die seine Existenz und die seiner Familie finanziell gestützt haben. Gerade diese müssen nun um ihre Werte bangen.“  So weit – so schlecht, könnte ich nun unter Verweis auf (m)einen Aufsatz „Kunst & Kriminalität. Über Praktiken des Umgangs mit Kunstwerken“ (in: tendenzen 17 [1976] 107: 21-23; ebda. 113/1977: 66) meinen, speziell dem angeblichen Meister, der wie ein wirklicher Meister malen ließ, diesen Zweizeiler spendieren: „ ... und wenn sich falsch noch steigern ließe / Immendorff „der Fälscher“ hieße ...“ und den Rest wie den Rechtsbruch beim Unterstrafmaß (2004) wegen Pensionsanspruchssicherung der „bulgarischen Madonna“ (WDR)  Michaela Danowska (*1979) besser bekannt unterm Künstlernamen Oda Jaune (http://de.wikipedia.org/wiki/Oda_Jaune) auf sich beruhn lassen … Könnte ich. Und damit auch Fälscher Fälscher sein lassen und die alten Geschichten vom Immendorff, der´s Zentralorgan der damaligen, auch A&O genannten, „Fälscher-KPD“ meinte ´n bisserl optisch aufgestalten zu solln (-> http://de.wikipedia.org/wiki/Jörg_Immendorff) als olle Kamellen sein und Fragen, wie die, ob die Mehrzahl der Werke dieses deutschen Historienmaler Immendorff -> Immendörffer, Immendorffe oder Immendorffs ist, ebenso unbeantwortet lassen wie die, ob Jörg Immendorff der Heino der neuen deutschen Malerszene war

 

Hyde Park Corner (1999) Skulpturenpark Köln

Jörg Immendorff: Hyde Park Corner (1999)

[Skulpturenpark Köln]

 

„Mit denen man früher auf der Straße war, die setzen einen heute auf die Straße. Die alten Kämpfer kämpfen noch, aber nur noch gegen dich. Auf diesem Feld wird nicht vergessen, dass sich jeder selbst der nächste ist. Spätestens hier erkennst du: die alten Schlauberger. Hinter politischen Perspektiven wurde der Karrierismus kaum sichtbar.“ (Lutz von Werder, Schwarze Landschaft. Berliner Erfahrungen 1966-1979. Tübingen: ISA-Verlag, 1979: 113)

 

 

KÜR/PFLICHT – erst die Linkspflicht, dann die Rechtskür: gut, daß auch langsam aber sicher Segmente der Traditionslinken erahnen wo´s längsgehn soll: „Wenn wie geplant die für eine Grundgesetzänderung notwendige Zweidrittel-Mehrheit in Bundestag und Bundesrat bis zum Jahresende zustande käme, wäre das ein bisher einmaliger Vorgang. Statt eine fragwürdige und nach allgemeinem Fachurteil völlig unzureichende Praxis durch gesetzeskonforme Reformen zu verbessern und damit ein Urteil aus Karlsruhe zu respektieren, würde kurzerhand die Verfassung geändert. Eine Variante, die generell Schule machen könnte und dieser großen Koalition viel anstehende Arbeit mit Karlsruher Kurskorrekturen abzunehmen verspricht“ (FREITAG: 250708 „ARGE´s Sommermärchenhttp://www.freitag.de/2008/30/08300502.php) – Weniger PFLICHTIG, dafür mehr KÜRIG gings auf der Leserbriefseite der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG in Dr. Dieter Borchmeyers  „Anmerkung zu Thomas Steinfelds Glosse „Leere Lehre“ (SZ 240708: 39) zu:In der „Süddeutschen Zeitung“ vom 8. Juli mokiert sich Thomas Steinfeld unter dem Titel „Leere Lehre“ über die Bemühungen des Wissenschaftsrats um die „systematische Verbesserung der Hochschullehre“. Liest man die Zitate aus dem Konzeptpapier des Wissenschaftsrats, kann es einen freilich nur grausen. Man fragt sich, warum diesem Gremium ein veritabler Germanistikprofessor vorsteht, der doch etwas von Sprache versteht, wenn unter seinem Vorsitz ein Papier veröffentlicht werden kann, das von derart barbarischem Undeutsch strotzt. Wer sprachfremd ist, mag denken: die Sprache ist gleichgültig, wenn die Sache stimmt. Doch die Sprache ist verräterisch und entlarvt die falsche Sache. Nur ein Satz, den Steinfeld zitiert, sei hier wiederholt: „Das unter möglichst breiter Beteiligung aller Statusgruppen organisierte Qualitätsmanagement sollte als strategisches Steuerungsinstrument der Hochschulleitung die Stetigkeit eines definierten Leistungsniveaus sichern, Veränderungsprozesse fördern und mögliche Fehlentwicklungen frühzeitig identifizieren helfen.“ Eine geballte Ladung aus dem Wörterbuch des Unmenschen! In diesem Satz - im bürokratisch verordnenden Nominalstil - manifestiert sich die ganze Misere der jüngsten Universitätsentwicklung. Die Universität ist mehr und mehr zu einem Überwachungsstaat geworden, Studium, Forschung und Lehre sind von einem dichten Netz bürokratischer Zwangsregulierungen überzogen. Vom Erstsemester  über den Habilitanden bis zum Professor: jeder wird auf Schritt und Tritt bewacht, evaluiert und kontrolliert, ob er etwa durch ständige Produktion von Projekten, mögen diese auch keinem echten wissenschaftlichen Bedarf und Bedürfnis entsprechen, Drittmittel einwirbt und Vater Staat in seiner finanziellen Verantwortung für die Hochschulen entlastet. Der Habilitand, der sich nicht der Kontrolle des stetigen Fortschritts seiner Arbeit fügt, verliert das Habilitationsrecht, und der nicht drittmitteltüchtige Professor muß mit Kürzung seines Gehalts rechnen. Nun ist also die Lehre dran. Es gibt ein „Qualitätsmanagement“ als „strategisches Steuerungsinstrument der Hochschulleitung“. Die Zeiten, da der Rektor als primus inter pares durch Wahl aus dem Kollegenkreise hervorging, sind ja vorbei. Nun ist die Hochschulleitung eine weithin von außen (siehe Hochschulrat) über das Lehrpersonal verhängte Obrigkeit, ein Management mit Steuerungsfunktionen, legitimiert zum Überwachen und Strafen. Wehe dem, der sich nicht ans „definierte Leistungsniveau“ hält! Was aber mit diesem definierten Niveau gemeint ist, läßt sich angesichts der Vokabeln aus dem militärischen und technokratischen Jargon, die da in ununterbrochener Folge auf den Leser einhämmern, leicht erschließen. Was man unter Didaktik versteht, ist vor allem der Einsatz von Medien. Sie allein ermöglichen es, die Lehre so durchzuorganisieren, daß sie sich einem ,Qualitätsmanagement’ fügt, ihr Niveau sich ,definieren’ läßt. Opas Verbal-Didaktik eignet sich jedenfalls nicht dazu, Leistungsstandards zu fixieren. Der Universitätslehrer, der zu einer Lehrveranstaltung nur seinen Kopf mitbringt und auf permanente Medienbeschallung und –bebilderung verzichtet, wird als didaktisch altmodisch und dem definierten Leistungsniveau nicht gewachsen, bald mit Repressalien zu rechnen haben. Die Drohgebärde jenes Satzes ist ja unübersehbar. Das Medium Power Point hat längst das Medium Kopf abgelöst. Und diesen Rat des Wissenschaftsunrats lassen sich die Universitäten wieder einmal, wie alles, was von oben kommt, gefallen? Wann fangen sie endlich an, gegen diesen technokratischen, bürokratischen und ökonomistischen Bevormundungsapparat aufzubegehren und den Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit zu üben? Man möchte angesichts des neuen Konzeptpapiers den Wissenschaftsrat zum Teufel jagen. Doch das wäre leider vergeblich, denn eines muß man dem Teufel lassen: in all seinen literarischen Metamorphosen von Goethes „Faust“ bis Thomas Manns „Doktor Faustus“ hat er sich als glänzender Stilist gezeigt. Und er wird das Höllentor schnell zuschlagen, wenn er die stilistischen Quacksalber des Wissenschaftsrats im bürokratischen Stechschritt auf sich zukommen sieht. Dieter Borchmeyer / Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste / Professor emeritus der Universität Heidelberg“ – Salud, Professore;-) - Wissenschaft als systematisch angelegtem, methodisch kontrollierten und ideologiekritisch wirkenden intellektuellen Verfahren geht es immer, auch im Bereich zeitgeschichtlichen Wissens, um „selbstloses Streben nach Wahrheit“ (Carl Djerassi) und nicht um zur Bewältigung jeden Alltags erforderliche Legenden und Mythen (Richard Albrecht) - SZ-selten ... aber vorkommen tut´s gelegentlich schon, daß in sogenannten deutschen Qualitätszeitungen in der "Politik" kritischer kommentiert wird als in der "Kultur" - SZ-Ressortleiter Dr. Heribert Prantl und Dr. Thomas Steinfeld machten´s am Samstag 200708 möglich: Hans Leyendecker (*1949), "gilt als einer der profiliertesten investigativen Journalisten und deckte seit 1982 viele politische Affären in Deutschland und im Ausland auf" (http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Leyendecker), durfte in wohlgesetzten Worten daran erinnern, daß es justiziell-berufsrichterliche "deals" nicht wenn´s ums "Prekariat" geht, sondern "wenn die weiter oben vor dem Richter stehen" nebst "mildem Strafmaß" gibt (SZ 19./20.07.08: 4). Gleichenorts/tags finden sich 12 SZ-Seiten weiter in holprigem Historiographendeutsch abgefaßte Hinweise auf den gescheiterten Putschisten Claus Schenk Graf v. Stauffenberg (1907-1944) http://de.wikipedia.org/wiki/Claus_Schenk_Graf_von_Stauffenberg, der, so SZ-Beiträger Dr. Hans Mommsens  (*1930, gilt nach  http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Mommsen als „bedeutender Zeitgeschichtler"), „einem angesehenen schwäbischen Adelsgeschlecht entstammte". In der SZ, die Mommsen II jr. schon Anfang 1995 als „grand old historian“ öffentlich auslobte (240195; was auch meint: 1995 war old, 2008 ist elder;-)), durfte dieser dum-dum-dum-Historiker denn auch munter drauflos spekuluieren: "Ohne Stauffenberg Willen wäre das Attentat nicht erfolgt" - wobei ich bisher davon ausging, daß der Versuch, den letztamtierenden deutschen Reichskanzler noch um fünf vor zwölf umzulegen, ohne die Festnahme Lebers einige Wochen vorm 20. Juli 1944 "nicht erfolgt wäre". Da ich mich in Form einer wissenschaftlichen Miszelle (veröffentlicht sowohl im GRIN Verlag -> http://www.grin.com/e-book/84824/crime-s-against-mankind-humanity-and-civilisation als auch erweitert in -> Kultursoziologie, 17 [2008] 1: 127-143) mit dem dumpfen Sprach- und Denkgewurbel von Mommsen II jr., das eher als historiographischer Dünnpfiff reaktionär-ideologischer Qualm ist, textbezogen und mit genauen Zitaten aus dem auch quantitativ bescheidenen publizistischen Werk(chen) dieses Autors auseinandersetzte, hier nur noch eine Triplefrage zu diesem „führenden Experten für den Nationalsozialismus und den Holocaust“, der „mit seinen zahlreichen Werken die bundesdeutsche Zeitgeschichtsschreibung prägte“ (SZ 19./20.0708: 16) – logosimplo Ganzdeutschlands Gröhuz („größter Historiker unserer Zeit“): (i) Schaut „die bundesdeutsche Zeitgeschichtsschreibung“ auch deshalb genauso k&k aus ? (ii) Warum gilt dieser Mommsen bisher nur wenigen Kritikern der deutschen Zeitgeschichsschreibung als das, was Heino schon lange in der neuen deutschen Schlagerzene ist ? (iii) Was ist besser: ´n intellektueller Wurm oder´n moralischer Habenichts ?  -  BERTELSMANN Eine kleinfeine Einleitung unterm Titel „Das Netzwerk, die Kennziffern und das Nichts“ veröffentlichte Dr. Frank Böckelmann (*1941 -> http://www.perlentaucher.de/autoren/4544.html) im neusten „Netzwerk der Macht – Bertelsmann“-Sammelband (Marburg: BdWi, 2007 [= Forum Wissenschaft Studien 54]: 29-40, mit der begründeten These zur gegenwärtig in Deutschland allgegenwärtig erscheinenden Bertelsmann Stiftung als projektiver Globalisierungsverlierer, weil diese heuer „den aussichtslosen Kampf des gebundenen Einzelkapitals gegen das entfesselte Spekulationskapital organisiert“, um den letztlich erforderlichen „Gang an die Börse“, an der freilich auch „die Kapitalvernichtung lauert“, hinauszuzögern. Das meint sozio-perspektivisch auch: „Die neoliberale Doktrin bereitet den Boden für das, was sie fürchtet: das Ende von Markt und Wettbewerb.“ Der Beitrag strukturiert und aufwertet die ihm folgenden vielen brav-bemühten Sammelband-Materialien zum B-Komplex, zu dem ich als Editor dieses kleinen UN auch auf eignes aus den 1970er Jahren verweisen kann, nämlich das Bertelsmann-Kapitel in der Bremer Externdissertation („Buch und Leser in der Bundesrepublik Deutschland“ Auszüge mit Hinweisen von Thomas Meese-> http://www.forced-labour.de/wp

content/uploads/2007/01/2007_01_31_richard_albrecht_bertelsmann.pdf) und die damals parallel erarbeitete Einzelstudie „Marktbeherrschende Wissenschaftsverlage“ (in: kürbiskern, 2.1976: 84-89 [und] 177: Schaubild). Und was nicht nur aktuelle „neoliberale“ Ideologie, sondern den entwickelten Metropolenkapitalismus im allgemeinen und dessen Zerstörung seiner eigenen kulturellen Grundlagen im besonderen betrifft, darf ich an (m)eine Anfang der 1990er Jahre veröffentlichte „Kritik des real-existierenden Kapitalismus“ unterm Titel „Von den Selbstheilungskräften zu den Selbstabschaffungstendenzen des Marktes“ erinnern -> http://library.fes.de/gmh/main/pdf-files/gmh/1991/1991-08-a-508.pdf ...

 

 

„Wer langsam geht kommt auch ans Ziel.

Wer früher stirbt ist länger tot.
Wer klug ist fordert und fördert unabhängige Privatgelehrte
solange diese noch leben … denn sie werden lange tot sein.

Und wer zur Quelle will muß gegen den Strom schwimmen.“

(Richard Albrecht)

 

 

forced labour - gegen den Arbeitszwang im gegenwärtigen Deutschland“ veröffentlichte am 140708 diesen Kommentar des fl-Herausgebers Thomas Meese (*1970) -> Willkür aus Prinzip -> http://www.forced-labour.de/archives/861: „Was der Vorsitzende der Arbeits- und Sozialministerkonferenz, der Hamburger Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU), als “Durchbruch, mit dem wir die notwendigen Voraussetzungen geschaffen haben, um die künftige Organisation des SGB II auf ein zukunftssicheres Fundament zu stellen” bezeichnet, ist aus rechtskultureller Perspektive die größte anzunehmende Katastrophe.Wie Wersich heuer verlautbarte, haben sich die 16 LänderministerInnen einstimmig auf eine Grundgesetzänderung zur Beibehaltung des noch im Dezember 2007 vom Bundesverfassungsgericht für Verfassungs-widrig erklärten Status quo der Mischverwaltung geeinigt. Auch Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) zeigt sich begeistert und spricht von einem “wirklichen Fortschritt”. Die Berliner Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (DIE LINKE) meint, ansonsten hätten die bisherigen Strukturen “auf den Kopf” gestellt werden müssen und die Grüne Arbeitsexpertin Brigitte Pothmer spricht von einem “Sieg der Vernunft”. Bei einer solchen Einmütigkeit über politische Grenzen hinweg sollte die für eine Grundgesetzänderung notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit in Bundestag und Bundesrat dann bloß noch reine Formsache sein und für die rd. 7 Millionen Leistungsberechtigten ändert sich nichts. “Die bewährte gemeinsame Aufgabenwahrnehmung von Kommunen und Bundesagentur” könnte nun fortgesetzt werden, so Wersich. Näher an der Wahrheit liegt dies’mal der Chef der BA, Frank-Jürgen Weise, der noch am Wochenende im Deutschlandradio von eben dieser gemeinsamen Aufgabenwahrnehmung als von einer “Katastrophe” gesprochen hatte. Was von den LänderministerInnen und von Seiten der Bundesregierung als die Fortführung eines Erfolgsmodells deklariert wird, eben jene im Rahmen der Mischverwaltung erbrachten “Leistungen aus einer Hand”, das bedeutet freilich für Hartz IV-Geschädigte die Fortsetzung eines repressiven Verwaltungshandelns unter dramatisch unzureichendem Aufsichts- und Weisungsrecht. Diese Verwaltungsstrukturen existieren seit Anfang 2005, sie haben seither nie bürgerfreundlich funktioniert und sind am 20. Dezember 2007 vom Bundesverfassungsgericht als mit der Verfassung nicht vereinbar erklärt worden. Es mag sich verlohnen, einige der Gründe in Erinnerung zu rufen, die die Karlsruher Richter seinerzeit angeführt haben: eine klare Zurechenbarkeit staatlichen Handelns ist nicht gegeben; Gefahr besteht, dass auf notwendige Steuerungs- und Kontrollmaßnahmen verzichtet wird; Rechtsunsicherheiten bei der Anwendung des sozialrechtlichen Datenschutzes; Gefahr der Verselbständigung kontrolllosen Verwaltungshandelns. Durch die Verwaltungsstruktur der ArGen, argumentierten die Verfassungsrichter, sei ein akzeptables demokratisches Legitimationsniveau überhaupt unterlaufen und führten hierzu aus: Eine hinreichend klare Zuordnung von Verwaltungszuständigkeiten ist vor allem im Hinblick auf das Demokratieprinzip erforderlich, das eine ununterbrochene Legitimationskette vom Volk zu den mit staatlichen Aufgaben betrauten Organen und Amtswaltern fordert und auf diese Weise demokratische Verantwortlichkeit ermöglicht (…). Demokratische Legitimation kann in einem föderal verfassten Staat grundsätzlich nur durch das Bundes- oder Landesvolk für seinen jeweiligen Bereich vermittelt werden (…). (…) Daran fehlt es aber, wenn die Aufgaben durch Organe oder Amtswalter unter Bedingungen wahrgenommen werden, die eine klare Verantwortungszuordnung nicht ermöglichen. Der Bürger muss wissen können, wen er wofür - auch durch Vergabe oder Entzug seiner Wählerstimme - verantwortlich machen kann. Eben jenes höchstrichterlich erkannte Demokratie-Defizit soll nunmehr per Grundgesetzänderung zum Verfassungsrang erhoben werden. Das ist politische Willkür aus Prinzip und - insofern die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit in Bundestag und Bundesrat zu Stande kommt - eine rechtsstaatliche Katastrophe. Es zeigt überdies, wie tief unsere politische Klasse über alle Parteigrenzen hinweg die Ideologie vom Unwert der Langzeitarbeitslosen inzwischen verinnerlicht hat: Wo das Verfassungsgericht einmal - was selten genug ist - zu ihren Gunsten entscheidet, wird eben die Verfassung geändert und werden die erheblichen rechtsstaatlichen Bedenken damit vom Tisch gewischt. Dass die Berliner Sozialsenatorin Knake-Werner zu diesem Handel die Hand gereicht hat und offensichtlich lieber das Grundgesetzt “auf den Kopf” gestellt sieht, als die bisherigen Strukturen der Mischverwaltung, ist eine weitere schwere politische Hypothek, die die Regierungskoalitionäre im Berliner Abgeordnetenhaus der Partei DIE LINKE aufgebürdet haben. Die Umsicht, die der Zweite Karlsruher Senat zeigte, als er dem Gesetzgeber eine Frist für die ArGe-Verwaltungsreform einräumte, muss aus heutiger Sicht als ein nicht gerechtfertigtes Zutrauen in deutsche politische und Rechtskultur erscheinen: Sie hätten eben ohne Übergangsfrist für verfassungswidrig erklären sollen.“  Deutscher Wikipedianismus Wie einfach Mann im Sommer 2008 als Wikipedianist reüssieren konnte, zeigt ein - auch kracauerei-relevanter - Eintrag. Besonders bemerkenswert erscheint der letzte Hinweis auf „Bücher aus Universitätsbibliotheken“: „Hiermit verleihe ich Dr. 91.41: Den Mecidiye-Orden für herausragende Dienste um das Themengebiet Osmanisches Reich. Dr. 91.41 erweiterte bzw. erstellte unter anderem Artikel [...] mit wissenschaftlicher Akribie und unter Hinzuziehung von Büchern aus Universitätsbibliotheken ... :-) Danke schön.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Dr._91.41 [120708]) Beim BMI-Einbürgerungstest mit seinen jeweils vier vorgegebenen Auswahlfragen/antworten, zu denen es jeweils nur eine richtige Lösung geben soll, wies Thomas Meese, Sozialwissenschaftler & Editor von forced-labour, darauf hin, daß bei der Frage, was denn´s deutsche Grundgesetz verböte, „Zwangsarbeit“ die (sozial) erwünschte Antwort ist – daß freilich in der Sozialwirklichkeit eher „freie Berufswahl“ zutreffen könnte -> http://www.forced-labour.de/archives/842#more-842 [110708] -

Feindbild DDRÜberholen ohne einzuholen” soll Walter Ulbricht (1893-1973) als Generalsekretär auf der SED gefordert haben. Das US-Deutsche Historische Institut (Washington, D.C.) erinnerte in seinem Papercall im Juni 2008 so daran: „In 1970, Walter Ulbricht famously declared that the German Democratic Republic would overtake the Western economies without bothering to catch up with them.” (DHI Washington: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=9563 [280808]). Ich selbst tät´s Gemeinte eher mit “running down without having caught up with” übersetzen und, ware ich Zeithistoriker, daran erinnern, daß die vor 50 Jahren auf dem V. Parteitag der SED im Juli1958 beschlossene ökonomische Hauptaufgabe von der SED-Führung formelhaft als »Einholen und Überholen« ausgemünzt wurde...aber was scheren Veranstalter in US-Washington  schon 12 deutsche Jahre;-)

 Oft & öfter, noch & nöcher & immer wieder: Deutsches Mathejahr 2008 ... was auch meint: (1) Sie können sich wie Herr Jedermann & Frau Jedefrau, anstatt mein neues Buch SUCH LINGE, für 12.80 € dreiundhalb Wochen lang täglich die BILD kaufen und noch dazu an zwei Tagen  jeweils 10 Cent Trinkgeld geben;-); (2) Wenn erstens die Verwertungsgesellschaft Wort (VG WORT), in deren Gruppe II (WISSENSCHAFT) ich langjähriges Mitglied bin, aus mir nicht mitgeteilten Gründen acht meiner Publikationsmeldungen (2007), nämlich drei im GRIN Verlag erschiene Bücher und fünf dort erschienene Broschüren, nicht angemessen bearbeitet und „vergißt“, die Autorententiemen iHv. 2.600 € Anfang Juni 2008 auszuzahlen und zweitens der mir von der Genossenschaftsbank, deren langjähriges Mitglied ich bin, in Rechnung gestellte Überziehungskredit Girokonto 17 Prozent jährlich beträgt (17 % p.a.) – dann kann jede/r, die/der´s kann, ausrechnen, daß mir zu Beginn der Sommerferien 2009 etwa 3.042 € fehlen werden, und wer will, kann unter Berücksichtigung von Zinseszins und „amtlicher“ Inflationsrate (in Höhe von derzeit etwa 4 Prozent) weiterrechnen, was auch meint: In weniger als fünf Jahren würden mir gut 5.000 € fehlen undsoweiterundsofortetc: SOMMER 2008 IN GANZDEUTSCHLAND: ÄCHT KRIMA PLIMA;-) - Schön Gruß´ vom Herrn Wirr aus Wien Grad so als wolle er eine post-Brecht´sche Kritik provozieren, plädierte Herr Ronnie Grob („medienlese.com“) in seinen „10 Gründen gegen das Netz“ Anfang Juli 2008 gegen die ihn fürchterlich erregende „Alles-Maschine“ (http://medienlese.com/2008/07/01/10-gruende-gegen-das-netz-furchterregende-alles-maschine/#more-3923) in derselben. Wie erinnerlich, hatte Bertolt Brecht seine Faktionsfigur Wirr am Wiener Polemiker Karl Kraus, den großen Feind aller Zeitungen, ausgerichtet und dessen Plädoyer, alle Zeitungen abzuschaffen, mit dem Hinweis, bessere Zeitungen zu machen, kommentiert. Aber das und noch viel, viel mehr können die Herren der Sesselfuzergeneration google nicht verstehen wollen: es ist „in der Tat viel leichter, durch Analyse den irdischen Kern der religiösen Nebelbildungen zu finden, als umgekehrt, aus den jedesmaligen wirklichen Lebensverhältnissen ihre verhimmelten Formen zu entwickeln. Die letztre ist die einzig materialistische und daher wissenschaftliche Methode.“ (Karl Marx; MEW 23: 393)

 

 

 

 

                                                                                                    

 

„Wer verändern will, muß Bescheid um das Verändernde wissen.

Der Nutzwert [...] besteht eben darin,

das Eingreifen in die gesellschaftliche Wirklichkeit zu erleichtern.“

(Dr. Siegfried Kracauer [1931])

 

 

 

 

 

 

 

 

Wer kennt diese freundliche junge Dame?

Hinweise bitte an -> gegen.reden@gmx.net

 

 

 

Dokument/e

 

«principii obstat»

 

[250707]

 

 

Ihrer Buchbesprechung von „Links und rechts der Seine“ (Eds. Roussel/Winckler) stellt Frau Dr. Simone Barck diese Bemerkung voraus: Das 2002 erschienene Buch zu beiden Exilzeitungen, „Pariser Tageblatt“ und „Pariser Zeitung“ (1933-1940), erinnerte nostalgisch an jene „Hochzeiten der ´Grundforschung´, als man sich noch aufwendiger bibliographischer Arbeiten befleißigte sowie langjähriger Forschungsförderungen erfreuen konnte.“ (Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung [iwk] 40 [2006] 1: 120).

 

 

Diese Aussage ist meiner so subjektiven Erfahrung wie rechtsunerheblichen Meinung nach mehrfach falsch: Mir ist Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre keine Rezension bekannt geworden und erinnerlich, in der mein 1988 erschienenes Buch „Exil-Forschung“, dessen Kernpunkt es war, mit dazu beizutragen, „solche – humanen – Bedingungen“ zu schaffen, „die wenigstens prospektiv den Ausgangspunkt“ jeden Exils und damit „letztendlich auch das Sujet der eigenen Forschungsarbeit selbst aus der Welt schaffen“[1], nicht als wesentlicher Beitrag zur „Grundforschung“ gewertet wurde. Als Exilforscher habe ich, wie im Postscript zum Buch unter dem Titel: „Exil-Forschung – konkret: Oder Blick zurück im Zorn“[2] nachlesbar, keinen Pfennig öffentlicher „Forschungsförderungen“ erhalten, sondern vielmehr alles aus eigener Tasche („on me own pocket“) bezahlt.

 

 

In dieser Hinsicht ging es mir, auch wenn ich mich nicht außer Landes bewegen mußte, wie meinem hochgeschätzten Forscherkollegen Dr. Wolfgang F. [George W. F.] Hallgarten (1901-1975), der im französischen Exil der 1930er Jahre unter seinem (wirklichen) Namen wenigstens zwei bedeutende Texte publizierte: einmal seine an die 1916 ano/pseudonym veröffentlichte „Junius“-Broschüre[3] von Dr. Rosa Luxemburg (1871-1919) anschließende, wirtschaftssoziologisch argumentierende historische Studie[4] zur deutschen Kriegs“schuld“ (welche These später Fritz Fischer aufnehmen sollte); und zum anderen seine Hinweise zur überschüssig-rassistischen Marginalität ehemaliger „Auslandsdeutscher“, die später führende Nationalsozialisten wurden[5] (aus welcher Hannah Arendt im US-amerikanischen Exil später ihre Mobführer-These entwickelte)[6].

 

 

Wenn und sofern es bei und in der iwk um Geschichte und Geschichtswissenschaft und damit um Wissenschaft als systematisch angelegtem, methodisch kontrolliertem und ideologiekritisch wirkendem intellektuellen Verfahren, dem es immer auch, hier im Bereich zeitgeschichtlichen Wissens, um „selbstloses Streben nach Wahrheit“ (Carl Djerassi) und nicht um zur Bewältigung jeden Alltags erforderliche Legenden- und Mythen geht – dann ist den zitierten Falschaussagen von Frau Dr. Simone Barck im Sinne von principii obstat so dringlich wie öffentlich zu widersprechen.

 

 

 

[1] Richard Albrecht, Exil-Forschung. Studien zur deutschsprachigen Emigration nach 1933. Ffm.-Bern-N.Y.-Paris: Peter Lang, 1988 [= Europäische Hochschulschriften I/1092]: 75 ff., Zitat 101 [und] 373; bereits ders., Exil-Forschung (II); in Neue Politische Literatur, 29 (1984) 3: 311 ff.

 

[2] Albrecht, Exil-Forschung..., 1988: 373-375

 

[3] Die Krise der Sozialdemokratie. Bern 1916, 99 p.; Anhang: Leitsätze über die Aufgaben der internationalen Sozialdemokratie [Originalausgabe  Badische Landesbibliothek Karlsruhe 61 A 1609]; siehe auch: Rosa Luxemburg: Politische Schriften. Leipzig: Reclam [RUB 452], 1969, 229-378

 

[4] Wolfgang Hallgarten: Vorkriegsimperialismus. Die soziologischen  Grundlagen der Außenpolitik europaeischer Grossmaechte bis 1914. Paris: Ed. Météore/Études sociologiques, 1935, 366 p.

 

[5] Wolfgang Hallgarten: „Fremdheitskomplex“ und Übernationalismus. Beiträge zur Sozialgeschichte der deutschen Rassenideologie; in: Zeitschrift für Freie Deutsche Forschung [Paris], 1 (1938) 1, 82-108

 

[6] Richard Albrecht, Genozidpolitik im 20. Jahrhundert; Aachen: Shaker 2006 [und] 2007 [= Berichte aus der Rechtswissenschaft], hier Band 1, Völkermord(en): 23 ff., 110 ff. [und] Band 2, Armenozid: 74, mit weiteren Hin- und Nachweisen

 

 

 

Dr.phil. et rer.pol.habil. Richard Albrecht

D.53902 Bad Münstereifel

 

 

 

 

030907: e-Postbrief („reminder“) an Dorothee Dzwonnek

Generalsekretärin der Deutschen Forschungsgemeinschaft

 

 

Guten Tag Fr. Dr.,

 

Ihr Herr Vorgänger Reinhard Grunwald, auch Dr.iur., eingangsbestätigte letztjährig wohl meine Beschwerde gegen o.Prof. Wilhelm Heitmeyer, der mich Ende 2005 beklaute (er hat[te]s halt nötig), teilte mir aber bisher weder Az. seiner Vorgangsbearbeitung noch Ergebnis mit, ich erbat u.a. einen DFG-Vorschlag zu meiner finanziellen Entschädigung durch den hochgeförderten Heitmeyer.

 

Nun sind Sie amtlich "zuständig" und ich bitte als Geschädigter darum, wenn möglich bis Ende des Quartals III/07, diesen "unerhörten Vorgang" (Brecht) zu bearbeiten. Weil mein Archivrechner Anfang Juli abstützte, habe ich´s Datum der Eingangsbestätigung meiner DFG-Beschwerde nicht mehr.

 

Im übrigen möchte ich als schwerbehinderter Freier Wissenschaftler auch von DFG-Seite künftig nicht [mehr/weiter] negativ diskriminiert werden.

 

 

Mit freundlichem Gruß

 

 

Dr. habil.  Richard  Albrecht 

Wiesenhaus

D.53902 Bad Münstereifel

 

 

Dies ist eine vertrauliche Mitteilung. Ich bin weder Staatskneteforscher
noch Scheckbuchwissenschaftler. Bitte sehn Sie mir Tippfehler nach. Und falls Sie einen intellektuell-witzigeren Netblog als -> 
http://www.oocities.org/de/earchiv21/moz.art1.htm kennen sollten...geben Sie mir bitte´n Linkhinweis ?

 

 

Wer früher stirbt ist länger tot.
Wer klug ist fordert & fördert unabhängige Privatgelehrte
solange diese noch leben. Denn sie werden lange tot sein

 

 

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Techniknutzung zwischen Eigen- und Möglichkeitssinn.

Subjektwissenschaftlich-handlungsbezogener Nutzungsansatz

am Beispiel des „Handy“ als kleinem Ding mit großer Wirkung.

Argumente gegen die neuen Sachzwänge der „google-Gesellschaft

 

 

Richard Albrecht

 

 

<1> Sicherlich liesse sich im speziellen darüber streiten, welches Zitat zweier historisch prominenter Nichtsoziologen den Vorrang der Handlungspraxis als alltagsphilosophische Kategorie angemessener ausdrückt: Das vom englischen Pudding Friedrich Engels´ („the proof of the pudding is in the eating“) oder das von der asiatischen Birne Maos („Du erkennst den Geschmack einer Birne, indem Du hineinbeisst“). Über die allgemeine, Kurt Lewin zugeschriebene Aussage („Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie“) liesse sich freilich weniger streiten...

 

<2> Auf Grundlage meines eignen Ansatzes, der 1991 kultur- und wissenssoziologisch  begründet[1] und 2001 techniksoziologisch präzisiert[2] wurde, könnte ich einmal versuchen, einen im Gesamt(problem)zusammenhang von Technik als besonderem sozialen Verhältnis einerseits und von Wirksamkeiten der Technikanwendung/en andererseits meines Erachtens bedeutsamen, wenngleich bisher weitgehend vernachlässigten, Aspekt besonders anzusprechen: den auch mit/in Technik(nutzung) incorporierten, damit immer schon gegebenen Gesichtspunkt des angewandten „Möglichkeitssinns“ (Robert Musil): Ich nenne ihn, handlungsbezogen, das Möglichkeitsspektrum von Techniknutzung; wobei Technik (und technisch) mit Technologie (weder im gesellschaftlich-allgemeinen noch im angewandt-besonderen Sinn) nichts zu tun hat, sondern zunächst, entsprechend heutigem zeitgenössischen Verständnis, das Insgesamt von gesellschaftlichen Anwendungen naturwissenschaftlicher Einsichten und Erkenntnisse und der dabei erforderlichen und benützten geistig-ideellen Methoden und Verfahren und/oder materiell-gegenständlichen Instrumente, Arbeitsmittel und Geräte meint[3].

 

<3> Im  Sinne meiner Typologie subjektiver Techniknutzungsformen geht es ums entsprechende Kann („can“) der Nutzung zwischen empirisch-faktischer und potentiell-möglicher Nutzung und ist weder die eine noch die andere (empirische oder potentielle) Nutzung. Am konkreten Beispiel der „Handy“-Nutzung (mobile-using) soll argumentativ veranschaulicht werden, wie differenziert schon diese Nutzungsebene, die auch Nichtnutzung ebenso einbezieht wie nicht angesonnene (dysfunktionale) Nutzung gegebener Nutzungsmöglichkeiten. Insofern geht es vor allen berechtigten allgemeinen Soziodifferenzierungen hier um einen besonderen Nutzerstyp, der auch als souverän-intelligenten Nutzer bezeichnen werden könnte. Und dieser (Ideal-) Typus ist beides zugleich: Nutzungsbevorrechtet („overlorded“) und nutzungsbenachteiligt („underdogged“), indem er beispielsweise dominante Nutzungsvorgaben bewusst nicht nutzt und/oder  bestimmte subdominante Nutzungsvorgaben bewusst nutzt - grad so, wie mir im ersten Jahr nach Einführung der BahnCard bei der weiland staatsdeutschen Bundesbahn öffentlich vorgeworfen wurde, der empirisch falsche Nutzer(typ) zu sein, weil diese bewusst (zu) kostengünstig und (zu) oft strategisch für Kurzstreckenfahrten in einem ländlichen Kreis zwischen Bonn und Aachen genutzt wurde ... et vice vera gab und gibt es Handynutzer/innen, die bewusst bestimmte (nämlich die teuren) Handyfunktionen wie ´mail-box´ und besonders Faxsenden/abrufen (vielleicht) einmal erproben und dann nie (wieder) nutzen..

 

<4> Damit sind schon zwei Nutzungsvarianten unterhalb von Potentalis/Futurum II -Wissen/Können und Finanzen/Geld - angesprochen, die wie bei der TV-Fernbedienung als „kleinem Ding mit grosser Wirkung“[4] sowohl wie das ebenfalls kleinere „Handy“-Ding mit noch grösserer Wirksamkeit als auch für grosse, beispielsweise mobilitäre,  Systemnutzungen gelten..

 

<5> Insofern  mag deutlich werden, dass es in diesem möglichen Impulsbeitrag über Eigen- und Möglichkeitssinn am Beispiel von Techniknutzung, nicht zuletzt, weil sich auch Technik/nutzung eben nicht auf  ´Kern und Schale´ reduzieren und/oder vollständig berechnen lässt[5], weder um Nutzungs- oder/und Systemquantifizierungen noch um darauf aufbauende mittlere Theoriefragmente geht (etwa die wachsende Wissenskluft- oder/und die Vielnutzer[hypo]these/n). Vielmehr soll auf der Empirizität und Potentialität vermittelnden Ebene am alltagssprachdeutsch „Handy“ als Technik(nutzungs)objekt argumentativ entwickelt und didaktisch vorgeführt werden, was selbstbewusst-eigensinnige („intelligente“) „Handy“-Nutzung konkret meint und was - in Form einer mehrdimensionalen Nutzungstypologie präsentierbare - mögliche Nutzungsvarianten  bedeuten (etwa dominant - subdominant; üppig - sparsam; multi - dysfunktional; reduziiert - erweitert; offen - verdeckt; erkannt - unerkannt; angesonnen - überschüssig eetc.).

 

 

[1] Richard Albrecht, The Utopian Paradigm - A Futurist Perspective (Communications, 16 [1991] 3, pp. 283-318; gekürzte online-Version u.d.T. Ernst Bloch´s Foundation of ´The Utopian Paradigm´ As a Key Concept Within Cultural and Social Sciences Research Work;

http://www.grin.com/en/fulltext/phg/25119.html)

 

[2] Richard Albrecht, Technology Within Every-Day-Life: What People Could Do - What People Can Do - What  People Do. Towards Another Psychology of Technology within 21th Century

http://www.grin.com/en/fulltext/soi/25189.html

 

[3] Wolfgang Pfeiffer et.al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (München: dtv 3358, 1995³,:1420), dort additionaler Hinweis auf diese Nebenbedeutung/en: „auch ´Kunstfertigkeit, Geschicklichkeit´“

 

[4] Richard Albrecht, Computerisierte Lebensführung (in: Kunst & Therapie, 12/1987); ders., Bilder-Welten (in: medium, 3/1987; erweitert unter dem Titel: Die Rolle der elektronischen Medien in der Entwicklung der Künste, ed. Alphons Silbermann; P. Lang, 1987); ders., Technik - Medizin - Handeln (in: Gesundheit und Medien, ed. Walter Nutz; Quintessenz, 1997)

 

[5] Richard Albrecht, Ein Korn ist ein Korn ist ein Korn, Körner sind Körner und keine Haufen oder was (nicht nur) Friedrich Willem nicht wissen wollte; in: Aufklärung und Kritik, 14 (2007) 2: 295-296

 

 

© Autor 2009

 

 

 

BUCHAUTOR  SANDVOß

 

HANS-RAINER SANDVOß: Die „andere“ Reichshauptstadt. Widerstand aus der Arbeiterbewegung in Berlin 1933 bis 1945. – Berlin: Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte, 2007, 668 S.; ISBN 978-3-936872-941

 

Klappentext, Lukas Verlag: „Die vorliegende Veröffentlichung ist die erste Gesamtdarstellung des Berliner Widerstandes von 1933 bis 1945 aus der Tradition der Arbeiterbewegung. Der Kampf der Anhänger der verbotenen Sozialdemokratie wird ebenso gründlich und umfassend gewürdigt wie jener aus den Reihen der KPD oder verschiedener kleiner sozialistischer Organisationen.“ - Produktbeschreibung, buecher.de: „Der Widerstand gegen das Hitlerregime aus den Traditionen der Arbeiterbewegung ist im Ostteil Deutschlands auf jenen der KPD fokussiert betrachtet und im Westen lange Zeit kaum beachtet worden. Erst nach 1989 setzte sich ein vorurteilsloser und umfassender Blick auf diesen wichtigen Aspekt der deutschen Geschichte durch. Hans-Rainer Sandvoß materialreiche Arbeit zur besonderen Situation in Berlin spart keinen Aspekt des Arbeiterwiderstands aus und kann schon jetzt als Standardwerk gelten.“ - perlentaucher.de, online-Feuilletondienst: „Hans-Rainer Sandvoß' umfangreicher Band über Widerstand und Verfolgung von Kommunisten und Sozialdemokraten in Berlin von 1933 bis 1945 hat Rezensent[en] Eberhard Kolb tief beeindruckt. Er würdigt die auf umfassender Auswertung von Quellen basierenden Recherchen, den Reichtum an Informationen sowie die gründliche und detaillierte Darstellung. Die Stärke des Werks sieht er in der akribischen und ihrer Bedeutung entsprechend ausführlichen Schilderung der illegalen Aktivitäten sämtlicher Strömungen der Berliner Arbeiterbewegung, "fern eines jeden Gestus einseitiger Heroisierung". Neben der Darstellung des Widerstands der "offiziellen" Kommunisten und Sozialdemokraten findet Kolb auch ein instruktives Kapitel über den Widerstand unabhängiger Sozialisten und Kommunisten. Der Band macht in seinen Augen deutlich, dass in Berlin von einer Arbeiterschaft, die dem Nazi-Regime ausnahmslos ergeben war, nicht die Rede sein kann.“ - In referierter Buchbesprechung unterm Titel „´Hell aus dem dunklen Vergangenen´ / Einige zehntausend Berliner Arbeiter ließen sich nicht durch das ´Dritte Reich´ sozial korrumpieren“ (FAZ 13.10207: 7), die Eberhard Kolb als „einer der besten Kenner der Geschichte der Weimarer Republik“ (H. August Winkler) zeichnet, heißt es: „Hans-Rainer Sandvoß, stellvertretender Leiter der Gedenkstätte ´Deutscher Widerstand´, legt nun den voluminösen Band über die ´andere´ Reichshauptstadt vor – nicht immer leicht zu lesen, aber imponierend durch die Fülle der Informationen [...]. Die präzisen Darlegungen beruhen auf einer breiten Quellengrundlage, wie sie umfassender kaum gedacht werden kann.“

 

Leider schade, daß sich der Rezensent, der Jahrzehnte lang an mehreren deutschen Hochschulen ordentlicher Geschichtsprofessor war, vom Anschein täuschen läßt. Die sich auf meine Texte als Autor und Wissenschaftler beziehenden Buchpassagen ergeben nämlich ein ganz anderes Bild und könnten zur Hypothese anregen, daß hier keine voluminöse geschichtswissenschaftliche Studie vorliegt, sondern daß Buchautor Sandvoß vielmehr einen lokalpolitischen Baustein zum sozialdemokratisch inspirierten ideologischen Gedächtnis („una memoria ideologica“ [Jorge Semprun]) produzierte:

 

Zum einen wird zu einem Kernbereich des Buchs, der Darstellung widerständigen Untergrundhandelns ehemaliger sozialdemokratischer (Spitzen-) Funktionäre der Weimarer Republik während des Zweiten Weltkrieges, sowohl im Literaturverzeichnis eine Dissertation über Julius Leber (1891-1944) genannt als auch eine These seiner Biographin Dr. Dorothea Beck (die als Wissenschaftlerin im Personenverzeichnis erwähnt ist), derzufolge Lebers „Hauptengagement“ erst spät, nämlich 1943, einsetzte, referiert (S. 146). Nur einmal in einer Fußnote (S. 144), nicht aber im Literaturverzeichnis, erwähnt wird meine Carlo-Mierendorff-Biographie, die 1987 als Buch erschien und zehn Jahre später verfilmt wurde(1). Ich vermute, Buchautor Sandvoß kennt diese Studie gar nicht. Denn einmal hätte er dort das (zugegeben: technisch miserable) Faksimilé aus der A-Kartei des faschistischen Sicherheitsdienstes (SD) vom 29. August 1939 und folglich auch die für seinen Zusammenhang wichtigen Namen Carl Mierendorff (1897-1943), Leber, Theodor Haubach (1896-1945) und Wilhelm Leuschner (1890-1944) einer Liste von „bei Kriegsbeginn festzunehmenden ehemaligen Kommunisten und Marxisten“ [als letztgenannte waren im SD-Jargon gemeint: Sozialdemokraten] finden können [S. 191]. Zum anderen erwähnt Buchautor Sandvoß (S. 139) genauso kursorisch wie meine Mierendorff-Biographie einen Kurzvortrag, den ich im Juli 1984 zu „Carl Mierendorff und das Konzept einer demokratischen Volksbewegung“ hielt und der erstmalig als programmatische Besonderheit dieses Konzepts eine im Juni 1943 entwickelte politische Weiterentwicklung ansprach. Ich habe diese in der Mierendorff-Biographie nicht nur dokumentiert, sondern auch ausführlich diskutiert und als „doppelte Erweiterung“ in Form des Bruchs mit „sozialdemokratischen Politikmustern der Weimarer Republik und ihrer traditionellen Partei- und Lagergrenzen“ gewertet: mit Blick auf „die kommunistische Bewegung“ als „Öffnung nach links“ und auf „die christlichen und liberalen Kräfte“ als “Öffnung nach rechts“ [S. 227].

 

Was schließlich organisierter Widerstand handlungswissenschaftlich als widerständiges Handeln meint und welche besonderen Bedingungen für konspiratives Untergrundhandeln unter totalitär-faschistischen Bedingungen mit langem geheim- und sicherheitspolizeilichen Schatten im ´Dritten Reich´ während des Zweiten Weltkriegs in (nicht nur der Metropole) Berlin für Forscher auch nach Jahrzehnten zu bedenken sind – etwa das schwierige „Doppelleben“ mit doppeldeutigen Handlungsformen – hätte Buchautor Sandvoß nicht nur aspekthaft aus dem Kapitel „1939-1943: Die letzten Jahre“ meiner Mierendorff-Biographie erfahren können (S. 190-230 [und] 305-324 [Anmerkungen], besonders 192 [und] 306 [Anmerkungen]).

 

Auch dies freilich bleibt von Buchautor Sandvoß unbeachtet draußen vor – grad so, also verführe er nachhaltig morgensternlogisch: was heute nicht sein darf, kann gestern nicht gewesen sein ...

 

Zum anderen rückbezieht sich Buchautor Sandvoß auch im Zusammenhang mit dem, was einer seiner SPD-Zeitzeugen sozialdemokratische „Demonstrations-Beerdigungen“ nannte, auf meine 1986 gedruckte Grundrecherche zur Beisetzung des früheren Berliner SPD-Vorsitzenden Franz Künstler (1888-1942) im Krematorium Baumschulenweg, die zuerst 1985 im RIAS Berlin gesendet wurde(2) und in der – soweit ich erinnere in dieser Form originär – anhand historischer Unterlagen, Grundrisse und Pläne der krematorische Handlungsraum rekonstruktiv insoweit abgesteckt und eingegrenzt wurde, daß im Gegensatz zu allen damals vorliegenden Zeitzeugenerinnerungen, die wesentlich höher lagen, eine angemessene Teilnehmerzahl von etwa Tausend Menschen als realistisch geschätzt wurde. Auch dies, nämlich die method(olog)ische Bedeutung dieser kleinen historisch-rekonstruktiven Forschungsempirie hat Buchautor Sandvoß (auch wenn er den damaligen iwk-Aufsatz als einzigen meiner Texte in seinem Literaturverzeichnis S. 630 erwähnt) entweder ignoriert oder nicht verstanden – präsentiert er doch nach wie vor dogmatisch Angaben seiner sozialdemokratischen Zeitzeugen, die, im Sinne ihres ´wishful thinking´, „2000 bis 3000 Menschen“ als ´stumme´ Beerdigungsdemonstranten bei der Künstler-Beisetzung am 16. 9. 1942 erinnerten.

 

Auch wenn ich diese Hinweise nicht verallgemeinern will, so meine ich doch: hier wäre weniger besser gewesen. Dann freilich hätte Buchautor Sandvoß, der sich nunmehr dreißig Jahre lang als – inzwischen leitender – Wissenschaftler in der Berliner Senatsgedenkstätte ´Deutscher Widerstand´ und jetzt auch als Herausgeber der ´Schriftenreihe über den Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945´ mit dem Widerstand in Berlin 1933-1945 beschäftigt, möglicherweise auf Elogen wie die zitierten - „schon jetzt Standardwerk“ und „präzise Darlegungen auf einer breiten Quellengrundlage“ -  verzichten müssen ...

 

Bleibt als Positivum nachzutragen: Buchautor Sandvoß ist nach Verlagsangabe Jahrgang 1949 und damit nicht mehr als deutscher Professor beruf(ung)sfähig.

 

 

(1)   Richard Albrecht, Der militante Sozialdemokrat. Carlo Mierendorff 1897 bis 1943. Eine Biographie. Bonn: J.H.W. Dietz Verlag Nachf., 1987, 464 S. [= Internationale Bibliothek 128]. – Unter dem Titel „Deckname Dr. Friedrich – Carlo Mierendorff: Ein Leben auf Zeit“ 1997 von Alfred Jungraithmyr verfilmt

 

(2)   Richard Albrecht, Berlin, am 16. September 1942. Rekonstruktion einer „stummen“ Demonstration im Krematorium Baumschulenweg; in: Internationale wissenschaftliche Korrepondenz zur Geschichte der Arbeiterbewegung (iwk) 22 (1986) 1/März 1986, S. 71-78. - Sendetermine RIAS Berlin: 16. [und] 17.9.1985

 

 

 

International Terrorism at the End of the 20th Century:

An Episode from Germany, 1998,

or the First Hint for New Tendencies in International Terrorism:

Privatezation & Sectezation ?

 

 

Richard Albrecht

 

 

 

By no means I will go so far and argue that my short paper/lecture can present the missing link between 20th and 21st century ´grand´ international terrorism. But nevertheless I will discuss,  very briefly, what I have read  in a basically ´open source´ some months ago...in a way the prelude of that mega-terrorism successfully destroying Twin Towers in Manhatten/N.Y., Septembre, 2001, by islamistic kamikaze pilots.

 

 

I have been told that the editors of a small left-wing quarterly (now appearing in the 22st volume, 2003) got in Novembre, 1998, extremely important insight views in a single action planned in Cologne, Germany, by militant islamists: the Kamalettin-Kaplan-circle. The leaders of this extremist sect aimed a mass-murderer in Ankara, Turkey, during the ceremonies due to be hold at the 75th anniversary of the founding of the Turkish Republic by Mustafa Kemal Pasha (the later "father of all Turks": Ataturk). Whenever this destructive scenario would have been realized by kamikaze pilots thousands of guests and visitors, some of the world-wide most prominent politicians included, might have been killed in an air-raids planned, organized, and run by both private and secteist islamist in Germany.

 

 

The author of this text, an exiled Kurd intellectual, fighting for the rights of his people but not living in Germany, was indeed shocked when realising the very non-interest of German security agency acc. to his finding-outs of that project (under the cynical slogan ´Ataturk, we´re on the road to  you...´).

 

 

As a scholar of the social sciences with strong interest in projective sociology I will take this episode seriously and will discuss its possible relevancy in a specific theoretical context: for I am no longer interested in that narrow-minded concept of Robert K[ing] Mertons "unanticipated consequences of purpositive social action" (1936) which may still represents the mainstream of sociological theory (and its dualism: latent vs. manifest function of social action) - but, from me individual view, represents the bulk of obscure ex-post-festum-sociology (often named bullshit-sociology). I will have another look on the field argueing as a literary sociologist and a sociologist  of knowledge asking generally whether this episode demonstrates not only the unanticipated but also the unanticipatable consequences of purpositive social action. Moreover I will remind my scholarly audience on what Robert Musil called "the sense of possibility" which is, as I have argued in the beginning of the 90ies, more and more important within this "late modern age" (Anthony Giddens) based upon subjectivity, reflexiveness, responsiveness, and interpretation. This means grand old lady of European social psychology, Marie Jahoda, when she, in 1986, reminds us our  main task as social scientist: making invisible things more and more visible...

 

 

Methodically I am applying both interpretative and creative methods of sociological impressionism on a genuine documentary basis (due to what C.Wright Mills once called ´intellectual craftmanship´ including, e.g., any ´Gedankenexperiment´ as a genuine sociological method).

 

 

 

references

 

Albrecht, Richard

The Utopian Paradigm-A Futurist Perspective; in: Communications, 16 (1991) 3, pp. 283-318

 

-Über Amokläufer und mehr: Diskurs über die Schattenseiten der Moderne nach der Erfurter Bluttat; in: Recht und Politik, 38 (2002) 3, pp. 143-152

 

Jahoda, Marie

The social psychology of the invisible; in: New Ideas in Psychology, 4 (1986) 1, pp.107-118

 

Mills, C[harles] Wright

The Sociological Imagination (Oxford University Press, 1959, pp. 195-226: On Intellectual Craftsmanship)

 

Ulfkotte, Udo

Der Krieg in unseren Städten. Wie radikale Islamisten Deutschland unterwandern. Frankfurt/Main: Eichborn, 2003, 272 p.

 

 

[2003]

 

 

 

 

GENOZIDAL-DESTRUKTIVER IMPERIALKRIEG

 

 

Richard Albrecht

 

Was der letzte deutsche Reichskanzler als Oberbefehlshaber vor seinen Oberkommandierenden am 22. August 1939 auf dem Obersalzburg wirklich sagte wissen wir auch nach Erstpublikation des „Nürnberger“ L-3-Dokuments nicht mit letzter Gewißheit. Wir wissen freilich seit Ende 2007, daß die berüchtigte Dschinghis-Khan-Rede des ehemaligen Meldegängers eine Vernichtungsabsicht ausdrückt und insofern auch eine Neuinterpretation des am 1. September 1939 begonnenen „Polenfeldzug“ nahelegt. Diese könnte einerseits über die politikhistorische und IMT-Kennzeichung als „Verschwörung“ und „Angriffkrieg“ (conspiracy & aggression) hinausgehen und andererseits in der Verbindung von kolonialrassistischen mit genozidal-destruktiven Handlungselementen zur Erweiterung unserer Vorstellung/en von traditionalem Imperialkriegshandeln als erweitertem oder genozidal-destruktivem Imperialkrieg führen. Das Konzept würde an Kolonialkriegshandlungen anschließen, diese aber zugleich auch zum geplanten „Vernichtungskrieg“ weiterentwickeln.

 

Damit ist in Form eines analytischen Spannungsbogens umrissen, worüber ich in Form eines Impulsreferats zu übergreifend-allgemeinen Aspekten im Anschluß an meine Fallstudie zur berüchtigten Vernichtungsrhetorik der Dschingis-Khan-Rede im unmittelbaren Vorfeld des im September 1939 begonnenen Angriffs- und Weltkriegs – auch als Versuch über ein ´missing link´ zeithistorisch-genozidsoziologischer Forschung – sprechen könnte: genozidal-destruktiver und insofern erweiterter Imperialkrieg.

 

Hannah Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft [1951]; dt. Neuausgabe: München-Zürich: Piper, 1986

 

Richard Albrecht, Die politische Ideologie des objektiven Gegners und die ideologische Politik des Völkermords im 20. Jahrhunderts. Prolegomena zu einer politischen Soziologie des Genozid nach Hannah Arendt; in: Sociologia Internationalis, 27 (1989) I, S. 57-88; Murder(ing) People Genocidal Policy Within 20th Century. Description, Analysis, and Prevention - Armenocide, Serbocide, Holocaust As Baasic Genocidal Events During the World Wars: http://www.oocities.org/de/earchiv21/murdering.people.htm; „Wer redet heute noch von der Vernichtung der Armenier?“ Adolf Hitlers Geheimrede am 22. August 1939 (Aachen: Shaker, 2007, 104 p. [= Genozidpolitik im 20. Jahrhundert, Band 3]), 104 p.; http://www.shaker.de/shop/978-3-8322-6695-0

 

Manuel  Sarkisyanz, Hitler´s English Inspirers. Belfast: Athol, 2003; From Imperialism to Fascism. Why Hitler´s  India” was to be Russia. Foreword Subrata Mukherjee. New Dehli: Deep & Deep, 2003

 

 

THE TOTALITARIAN EXPERIENCE

SOCIAL FEAR & POWERLESSNESS

 

Richard Albrecht

 

In the last chapter of her ´bible´ of anti-totalitarianism - The Origins of Totalitarianism (1951) - the German-Jewish refugée, writer, andd political philosopher Hannah Arendt (1906-1975) tries to sum up the results of her studies on totalitarian dictatorship stating that its essence is organized, and executed, terror in a specific way: “fear as a basic principle of acting in the public-political sphere” closely connected with “the human experience of powerlessness in all situation in which we are (for various reasons) unable to act.” In her sociological reader on The Human Condition (1958) Hannah Arendt defined acting as something which is running between human beings, and whenever this way of doing something is not possible humans loose the human character, and, in the last instance, their specific humanity. What Arendt stated has got nothing to do with any phobia as a sort of (more or less) pathological fear but expressed (grounded on a more general feeling as anxiety incorporated  to ´modern´ human beings) a sort of ´normal´ fear: “the very feeling of the individual which is threatened in a concrete form” (Dieter Claessens). This is the meaning of the very ´modern´ tyranny (Arendts totalitarianism) producing the feeling not only of political powerlessness but also of the human experience “how deep and terrible outer forces can grasp into our human innermost” (Anna Seghers).

 

In a first introductory part of his lecture the author can (whenever asked for and invited to) work out the specific and overall meaning of ´social fear´ as a basic feature of totalitarian ´modernity´ appearing at first in Germany within the thirties of 20th century by applying the well-known intellectual method of definitio per genus proximum et differentiam specificam. In a second part he can illustrate the social situation(s) atomizing individuals as described in a singular, and unique, source - the very notes the German intellectual, and social democrat, Hermann Brill (1895-1959) wrote inmidst ´the Nazi Behemoth´, in 1937 (Brills notes on ´German Ideology´ had been published once, in 1946). In the last part he can, as a political scientist, discuss another institutional setting in ´modern´ society which might be able to tame the inherent tendencies of current "totalitarian monopolistic capitalism” (Franz L. Neumann).

 

Hannah Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Ungekürzte Ausgabe. München-Zürich: Piper, 1986, 778 p. [= SP 645]; Vita Activa oder Vom tätigen Leben. Neuausgabe. München-Zürich: Piper, 1987, 375 p. [= SP 217] --- Hermann Brill, Gegen den Strom. Offenbach 1946, 102 p. [= Wege zum Sozialismus 1] --- Dieter Claessens, Über gesellschaftlichen Druck, Angst und Furcht; in: Wiesbrock (ed. 1967), 135-149 --- Anna Seghers, Das siebte Kreuz. Roman [1942]. Neuwied: Luchterhand, 198012, 288 p. [= SL 108] --- Heinz Wiesbrock (ed.), Die politische und gesellschaftliche Rolle der Angst. Frankfurt/Main: Europäische Verlagsanstalt, 1967, 300 p. [= Politische Psychologie 6]

 

 

Poverty - the Old, and the New.

On theoretical and empirical aspects of Pauperism[1]

 

 

Richard Albrecht

 

This scholarly piece presents a prospect. According to Carl Marx theory of capitalist development and its accumulation process in general, and of his concept of ´relative overpopulation´ especially, the author, an experienced German social scientist, gives an overview on some basic features of pauperism and poverty as systematically produced by ongoing capitalist accumulation even in our time. Given this setting, Richard Albrecht works not only out the very meaning of pauper(ism) but also emphasizes some differences between pauper and the working poor as part of the working classes and any subproletarian groups like ”Lumpenproletariat” [rabble proletariat], (and mob).

 

While Carl Marx himself (and the bulk of Marxist following him) was basically interested in analysing the first he also was not at all interested in the second. Moreover, in the eyes of Marx (and Frederick Engels, too) the very chequered variety of the second and the every-day-life-conditions of those ´lumpen´ represented cultural rotten folks and socio-economic parasitism.

 

The paper on pauper(ism) the author gives is part of his latest piece discussing pauper(ism) not only as a ´concrete totality´ (Carl Marx) but also as a complex historical and social syndrome according to the given “multidimensionality of human beings in society“ (Eric J. Hobsbawm) whenever discussing the empirical dimension and shape – e.g. of new pauper(ism) in current German society.

 

 

 

[1] Richard Albrecht, Pauper(ismus). Zur Geschichte und Aktualität eines Zentralaspekts von ´Neuer Armut´ und ´Arbeitenden Armen´; in: JahrBuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, 6 (2007) II: 19-32;  iwk, 42 (2006) 2/3: 145-161;  erweiterte online-Version udT. „Alte Neue Armut – Theoretische und empirische Aspekte des Pauperismus“, vide: http://www.forced-labour.de/archives/383;

http://www.trend.infopartisan.net/trd0608/t190608.html

 

 

 

 

 

                                                 Behinderten-Politik konkret

 

Über rhetorische, symbolische und Phantompolitik.

Eine empirische Fallstudie und ihre Konsequenzen.

 

 

Richard Albrecht

 

 

Wenn die Rahmenbedingungen stimm(t)en, erklär(t)e sich der Autor der bisher einzig(artigen) Studie trotz seiner doppelten Behinderung bereit, entsprechend des Papercalls am 041007 auf der SF-Tagung in Hennef zu seiner Themenformulierung zu referieren (anschließend Diskussion). Dabei greift der Vortrag, dessen Grundanlage mit Hauptergebnissen bisher jeweils einmal online und in einer Zeitschrift publiziert wurde,  einerseits auf methodische und inhaltliche Vorarbeiten des Autors und seine Hinweise zur Phantompolitik zurück und  versucht andererseits, im Sinne des Fachtagungs-cfp seine Fallanalyse mit grundsätzlichen Erwägungen zu verklammern. In der Vorbemerkung zur originären Netzpublikation des Beitrags hieß es: (http://www.oocities.org/de/earchiv21/rechtskulturaktuell.htm)

 

In diesem -sozial-wissenschaftlich argumentierenden - Beitrag werde ich mich nicht nur, wie bisher und/oder mal ab und an, allgemein zwischen Wissenschaft und Kunst, Literatur und Soziologie bewegen. Sondern will bewusst personale Erfahrung/en theoretisieren. Insofern sind (m)eine individuellen mehrjährigen Erfahrungen als sogenannter höchstqualifizierter "älterer schwerbehinderter Mensch" im Sinne des Gesetzes (in Deutschland SGB III § 222a) Anschub, Handlungsantrieb, Motivationsquelle: Ich beschreibe zunächst eine personale Lage und nehme auch eine bisher nicht zuende gedachte Situation zum Anlass, etwas zu er-forschen, um etwas zu erkunden, das auch wenn´s existieren und damit sein sollte realempirisch nicht existiert, mithin nicht ist. Um, genauer: einem politproduziertem nullum auf die Schliche zu kommen. Es ist mir nämlich (wie im ersten Hauptteil: Phantomförderung dargestellt) in der Zeit von Oktober 2001 bis Mai 2004 nicht gelungen, auch nur e i n e n höchstqualifizierten "älteren schwerbehinderten Menschen", egal ob Frau oder Mann, in Deutschland aufzutreiben, der/die im Sinne des Sozialgesetzbuchs als höchstqualifizierter "älterer schwerbehinderter Mensch" wie gesetzlich vorgesehen gefördert wurde: Phantomförderung. Dabei gab´s in Deutschland 2002 die Politcampagne damaliger Bundesanstalt für Arbeit unterm Label: ´Unser gemeinsames Ziel: 50.000 neue Jobs für Schwerbehinderte´. Und 2003 war das Behindertenjahr. Ich werde sowohl die systematische Methodik meiner gut zweieinhalbjährigen Bemühungen darstellen als auch an einem regionalen Beispiel mein (scheinbares) Nullresultat verallgemeinern und, diesen Teil abschliessend, auch aspekthaft auf meine eigenen Initiativen e i n e n neuen Job für e i n e n besonders zu fördernden Schwerbehinderten zu schaffen, eingehen.

 

 

Richard Albrecht, Umbruchslagen. Materialien  zur Theorie und Methodologie des beschleunigten  gesellschaftlichen Wandels [Forschungsbericht]; Mannheim: Forschungsstelle für Gesellschaftliche Entwicklungen/FGE, 1990, 220 p.; - The Utopian Paradigm – A Futurist Perspective, in: Communications, 16 (1991) 3, 283-318; - Tertium - Ernst Bloch´s Foundation of ´The Utopian Paradigm´ As a Key Concept Within  Cultural and Social Science Research Work:

http://www.grin.com/en/fulltext/phg/25119.html

 

 

Richard Albrecht, Begabtenforschung und Begabtenförderung als gesellschaftliche Aufgabe; in: liberal, 44 (2002) 4, 22-26; gekürzt online:

http://bibliothek.fnst.de/uploads/medienbibliothek/Albrecht.doc;                                                       http://hausarbeiten.de/rd/faecher/vorschau/16517.html

[kostenpflichtige erweiterte online-Version]

 

 

Richard Albrecht, Phantomförderung: Schwerbehinderung und mehr. Über eine nachhaltig angelegte  gesellschaftliche Nullsumme. Zugleich Hinweise auf Elemente einer alternativen  sozialpsychologischen Zeitdiagnose und Postscript zum Behindertenjahr 2003 http://www.oocities.org/de/earchiv21/rechtskulturaktuell.htm [kostenpflichtig]; gekürzter Erstdruck in: Hintergrund. Zeitschrift für kritische Gesellschaftstheorie und Politik, 17 (2004) IV, 37-48 (ISSN 0935-5545)

 

 

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VORSICHT – KREATIVPUBLIZITIK

 

 

Atlantic July 2008               Spiegel August 2008

 

 

Sichtbarkeit ("visibility")

Facetten eines Grundaspekts historischer Sozialforschung

 

Richard Albrecht

 

"The problem in the human & social sciences is to make invisible things visible":

Marie Jahoda (New Ideas in Psychology, 4 [1986] 1, 107-118; 108)

 

Nach “visual psychology” (Anna Berliner, Lectures on Visual Psychology; Chicago/Ill.: The Professional Press, 1948, 84 p.) und “visual sociology” (Theory and Practice of Visual Sociology, ed. Leonard M. Henny, London: Sage Publ., 1986, 76 p. = Current Sociology, 34 [1986] 3]) nun also, als actuellste subdisziplinäre Strömung Reiter´scher “Westlicher Wissenschaft” (Walter E. Richartz)  -   visual history” als Studienbuch (ed. Gerhard Paul, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2006, 379 p.).Der Editor letztgenannten Buchs war insofern wissenschaftlich „korrekt“ als daß er in seiner Einleitung auch an Beiträge, die ich in den 1980er Jahren publizierte, erinnerte („Symbolkrieg“ in Deutschland, 1932: Eine Historisch-Biografische Skizze. Siegen: Universität/GH, 1986, 52 p. = Massenmedien und Kommunikation 44; gekürzt auch in Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung 1986, 498-533, im Jahrbuch Exilforschung 1985, 158-172, sowie in meinen Büchern: Der militante Sozialdemokrat: Carlo Mierendorff, 1897-1943. Eine Biographie; JHW Dietz, 1987 = Internationale Bibliothek 128, 120-130; 278-281; Exil-Forschung. Studien zur deutschsprachigen Emigration nach 1933; Lang, 1988, 339-379 = Europäische Hochschulschriften I/1092). Den iwk-Text bewertete Paul als visualhistorische Aufarbeitung des „symbolpublizistischen Bürgerkrieg der Endphase der Weimarer Republik“ (Von der Historischen Bildkunde zur Visual History. Eine Einführung, aaO, 12; 33/Anm. 46).

 

Die Forschungsmaterialien zum „Symbolkrieg“ (Carlo Mierendorff) wurden im Sommer 1987 geordnet und der Friedrich-Ebert-Stiftung als öffentlich-rechtlicher Einrichtung und Forschungsinstitution übergeben. Gleichwohl habe ich noch im „Privatarchiv Richard Albrecht, Bereich Europa, lange Liegengebliebenes und mehr“ (PARABELLUM) sowohl eine Mappe als auch eine später, 1991, angefertigte Diaserie zum politikgeschichtlichen „Symbolkrieg“. Als historisch arbeitender Sozialwissenschaftler und Autor, der sich seit den 1970er Jahren in Grenzbereichen von Wissenschaft und Kunst, Literatur und Soziologie bewegt (Richard Albrecht; Matthias Mitzschke: Wissenschaftliche und künstlerische Aneignung des Alltagslebens; Die Wissenschaft von der Erkenntnis und die Erkenntnis der Wissenschaft, ed. H.J. Sandkühler, Stuttgart: Metzler, 1978, 179-185; Richard Albrecht, Empirische Sozialforschung, Methodenprobleme und Forschungsethik; BdWi-Forum, 39.1979, 34-39) könnte ich diese als visualisierte Erzählung im Rahmen (m)eines der Form nach herkömmlichen Vortrags zeigen und kommentieren – und es denen, die mir sehend zuhören oder hörend zusehen wollen, überlassen, diese Form aktionsbezogener politikhistorischer Geschichtenerzählung entsprechend ihren eigenen Kriterien von „storytelling“ zu bewerten ... Dabei werde ich weder meine Mutter- noch meine Vatersprache benützen, sondern bewußt Hochdeutsch sprechen. (Ach ja: Mitte Juli 2007 wurde der Grundtext zum „Symbolkrieg“ als Broschüre (24 p.) im Münchener GRIN-Verlag (ISBN-10: 3638389510) republiziert. Diese Ausgabe  ist auch über Amazon verfügbar

 

http://www.amazon.de/s?ie=UTF8&keywords='Dreipfeil%20gegen%20Hakenkreuz'%20-%20Symbolkrieg%20in%20Deutschland%201932&index=blended&page=1

 

Grenze“ Rhein

Über einen Fluß als Realität und Mythos, Scheidewasser und Grenze

 

Richard Albrecht

 

In diesem Kurzbeitrag, der an einen vorgehenden aus dem Sommer 2002 anschließt,[1] soll es entsprechend der übergreifenden Fragestellung um den Rhein als Metapher und Projektionsfläche auch für „Grenze“ gehen. Der Autor beschäftigt sich als Sozialpsychologe/Literatursoziologe nach einleitenden allgemeinen Hinweisen zur Realität von Geschichte, Lage und Entwicklung des Rheins als Fluß sowohl mit dem Rheinmythos als sinnstiftender Zuschreibung als auch mit dem Fluß als Scheidewasser und Grenzziehung nicht bloß zwischen Staaten, sondern auch zwischen historischen Lebenswelten (gallisch vs. teutonisch etc.). Deutlich wird nicht nur die seit nunmehr zwei Jahrhunderten von deutschen Romantikern literarisch begründete und bis heute wirksame projektive Anthropomorphisierung des Rheins, sondern auch Verarbeitung und Nutzung dieses Rhein-Bildes und seiner einzelnen Bestandteile auch zur Grenzziehung. Zur Veranschaulichung verweist der Autor weniger auf wissenschaftliche als vielmehr auf literarische Texte aus den letztbeiden Jahrhunderten in Form einer ´faction´-Montage von der (nicht nur deutsch[spachig]en) Rheinromantik über Carl Zuckmayer bis in unsere Zeit/en ...

 

[1] Richard Albrecht: ´Vater Rhein´: Über einen Fluß als Mythos; in: Kultursoziologie, 12. Jg. 2003, I, 125-132; erheblich gekürzt in: liberal, 45 [2003] 4, 69-71; online-Version: http://www.wissen24.de/vorschau/16516.html

 

Richard Albrecht ist Kultur- und Sozialwissenschaftler (PhD. 1976; Dr.rer.pol.habil. 1989) und lebt seit Herbst 1987 als Wissenschaftspublizist, Editor und Autor in Bad Münstereifel. Arbeitsfelder: historische Sozialforschung, Sozial- und Klassenstrukturanalysen, Theorie und Methodologie der gesellschaftlichen Entwicklung; politische Soziologie des Genozid/Völkermord(en) im 20. Jahrhundert; Kultur-, Ideologie- und Justizkritik, zeitdiagnostisch-kulturanalytische Sozialpsychologie. Veröffentlichungen: rechtskulturaktuell (Unabhängiges online-Magazin für Bürgerrechte [2002/07, Editor]:   http://www.rechtskulturaktuell.de); moz.art1 (Unabhängiges HalbWochenMagazin für post-68´er-Netzmeinungen [2007/09, Editor]: http://www.mozart1.de).  StaatsRache Justizkritische Beiträge gegen die Dummheit im deutschen Recht(ssystem) (2005; ²2007). - Genozidpolitik im 20. Jahrhundert (2006/07, drei Bände). - Crime/s Against Mankind, Humanity, and Civilisation (2007). - SUCH LINGE. Vom Kommunistenprozeß zu Köln zu google.de. Sozialwissenschaftliche Recherchen zum langen, kurzen und neuen Jahrhundert (2008). – In Vorbereitung (2009): Textsoziologie als praktische JustizKritik – am Beispiel des deutschen Familien- und Jugendrechts(systems). – Rosenholtz. Geschichte einer Fälschung.

 

 

 

Three decades images of Armenians within colonial-imperialistic,

and totalitarian-fascist, public discourses in Germany, 1913-1943.

Critical reflections on dubious accounts.

 

Richard  Albrecht

 

 

In this scholarly essay the author, an experienced social scientist, goes the way from the last phase before World War I to the last stage of World War II. After claiming the field, naming the problem, and explaining why he is, in a scholarly manner, working “narratively”, the author presents systematically and comments critically various images of the Armenians as “the jews of the orient” widespread within the German public. This as specific as negative view of the Armenians basically meant (and often still means), above all, a racial stereotype picturing a people in a way escalating “the jews” as defraudulent dealer, and habitual liar, sometimes even with criminal background. Whereas in scholarly texts published in the first German edition of “Enclyclopädie des Islam” before and after World War I a neutral picture of the Armenian as an ethnic group without a state of their own was painted, in German society during the ´Great War´ 1914/18 under conditions of military dictatorship and effective censorship above all a sort of “deutsch-tuerkische Waffenbruederschaft” (German-Turkish armend brotherhood) was widely proclaimed, stigmatising the Armenians as a minor ethnic group, and, if not denying at all, at least partly justifying what the author names Armenocide as the first ´modern´ genocide within 20th century ´back in the very Turkey´. In a short period after World War I and especially when an Armenian student as the murder of one of the leading Turkish genocidalists representing the Ottoman state since 1913, Talat Pasha, was in Berlin, 1921, acquitted for political reasons, a pro-Armenian social climate could be realized within a small intellectual strata in Germany. In this period lasting from 1919 to 1922/23 a lot of memoirs were published, written by former German leaders who tried to justify their failures as warriors. But after the Lausanne Treaty (July 23, 1923) was accepted by the “Turkish nationalist movement” as represented by the former Young Turk Mustafa Kemal, the “new Turkey” was founded (October 23, 1923) and constitutionalized (April 24, 1924). In a way, Kemal and his followers, in so far tremendous successful political figures and inspirers for Adolf Hilter, realised that dystopian concept as coined out both by Osmanian and Young Turk rulers: “Armenia without Armenians”. Not surprisingly that what since the 19th century was named “the Armenian question” after the Lausanne Treaty and the formation of the Turkish Republic (1923/24) was flapped down to another “refugee problem”. After the German fascists (naming themselves National Socialists) came into power in 1933, Armenians were not, as at first expected, and apprehended, racially defined as ´non-Aryan´, and that was why they were neither stigmatised not prosecuted like the jews. During World War II fascist ideologist renewed traditional colonial and imperialistic lines including that anti-Armenian stereotype combining it with ´modern´ scientific ideas, and also conceptualising the post-Kemalist Turkey as a sort of double-bulwark against Bolshewism and Islamism, trying to kill two birds with one stone. Given this setting and its underlying basic geo-political concept (still justified by relevant figures of the German political elite), the author emphasizes the very meaning of the resolution the German Parliament adopted for one voice (June 15, 2005): for the first time the Armenocide was (indeed not named as genocide, but) accepted as the annihilation of an entire nation as undertaken by the Young Turks regime within the Ottoman state under the umbrella of complicity with the German Reich during World War I.

 

 

 

 Metropolitan Darkness – The Dutch Case

,Janwillem van de Weterings first suspense novel  Outsider in Amsterdam“ (1975)

 

Richard Albrecht

 

An experienced social psychologist, and literary sociologist, I´d like to try to work out the image of Amsterdam as the biggest city of the Netherlands as expressed in the first book – and until now well-know as start-up piece of a series of suspense (later partly private-eye) novels – Janwillem van de Wetering (1931-2008) published under the title „Outsider in Amsterdam“ (at first in 1975, in Dutch: „Het lijk in de Haarlemmer Houttuinen“). Methodically, I will follow another compatible scholarly piece of mine on the image of man and society as presented in Harold Nebenzals novel „Café Berlin“.

 

At first I will take the liberty – if I may – and sketch very briefly the reception of the author and his work within three advanced capitalist and highly Westernized societies: the Dutch, the German  [at that time FRG], and the US-American one. In a second step of nearing I will present some empirical data according to the wide-spread distribution of Weterings best-selling novels the last thirty years within the German book market where his first piece appeared in 1977 under the equal title as in the USA: „Outsider in Amsterdam“.

 

The main part of the lecture I can prepare thoroughly will start remembering the relevant sociological concept coined out by the ´Chicago school´  and, most likely, elaborated by such prominent sociologist like Howard Becker and Nobert Elias. A scholarly discussion of the social world as presented by Wetering as that one of ´Haarlem´ outsider within the metropolitan city of Amsterdam will not only close that lecture of mine but could also lead to an open debate on the specific image of the Dutch city Amsterdam and her metropolitan darkness as loked upon through the eyes of the author as a contemporary literary artist in the middle of the seventies in 20th century Europe.

 

 

 

Rosenholtz

 

Geschichte einer Fälschung.

Kulturwissenschaftliche Fragen

an die politische Historiographie einer vergangenen Zeit.

 

 

Richard Albrecht

 

 

Gern versuchte ich als sozialwissenschaftliche Forscherpersönlichkeit an bisherige Arbeiten in doppelter Weise anzuschließen: einmal an meine Genozidforschungen, insbesondere die durch langjährig-intensive Forschungen möglich gewordene und kürzlich realisierte (positive) Verifikation der einen Hitlergeheimrede(variante) kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs (http://www.h-net.msu.edu:80/announce/show.cgi?ID=160809; http://www.shaker.de/shop/978-3-8322-6695-0); andererseits  möchte ich aber  auch diese Forschungserfahrungen zur (negativen) Falsifikation eines Syndroms nutzen: die der sogenannten Rosenholz-Dateien (ursprünglich Rosenholtz), welche im Sommer 1989 angefertigt worden sein sollen und vier Jahre später in die Vereinigten Staaten gelangten. Wohl sind diese Materialien einer vergangenen Zeit vom wissenschaftsmethodischen Status her nur „historisches Hilfsmittel“, also auxiliares Instrument zweiter Ordnungsobservanz – zugleich waren und sind sie aber politisch hochwirksam – auch wenn das Original oder die Datei-Originale bisher jedenfalls (bisher jedenfalls und soweit ich weiß) noch niemand gesehen hat folglich bisher jede positive Authentifizierung ausblieb. Und auch der „Leitweg“ aus der - seit 3. Oktober 1990 ehemaligen – Deutschen Demokratischen Republik (DDR) bis in die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) konnte (soweit ich weiß bisher jedenfalls) nicht aufgeklärt werden. An diese äußere Problematik, die gründlichster Quellenkritik bedarf, könnten durchaus auf Einzelheiten bezogene kulturwissenschaftlich-textsozio-logische Kritikaspekte, die sich auf einzelfallbezogene Einträge bezögen, angeschlossen werden.

 

 

Richard Albrecht Wiesenhaus

D.53902 Bad Münstereifel

dr.richard.albrecht@gmx.net

 

© Autor 2009

 

 

Mancher Schritt vorwärts meint zwei Schritte zurück ...

 

 

 

Bekanntlich ist der JUSTIZKRITIKER die Steigerung der JUSTIZKRITIK;-). Einer dieser hat eine deutsche Netzseite, die sich seit fünf Jahren als eine der führenden in Sachen Justizkritik versteht. Sie darbietet jetzt „Meinungsäußerungen juristisch geschulter Menschen“ +++ Ein leider immer noch von Advokatenlizenzentzug bedrohter Rechtsanwalt beschuldigt schriftsätzlich in Deutschland richtenden Berufsrichter(innen) des „Verfassungshochverrat[s] im Amt“ +++ Einem prominenten Bürgerrechtler ist´s Recht, wenn ein (angeblich „linker“) Prof. (als Dekan) einen anderen (angeblich „rechten“) Prof. via Dienstaufsicht denunziert weil´s der vermeintlich guten Sache dient +++ SONDERWELTEN mit absonderlichsten Sonderlichkeiten oder sonderlichsten Absonderlichkeiten, Strukturanalogien Kritiksubjekt/objekt, HirnSchrisse, wo-gehobelt-wird-falln-Späne, Plastiknasenclowns oder wer oder was auch immer...? +++ Ein bekannter deutscher Völkermord- und Armenozidforscher arbeitet vergleichbar unseriös wie die von ihm zu Recht kritisierte staatstürkische Leugnerfront +++ Ein höchstdekorierter deutscher Promihistoriker aus München wird – fünfzehn Jahre später - dabei erwischt wie er sich als damaliger HUB-Kommissionsvorsitzender (1990/92) Berufungsakten ganz privat „gratise angeeignet“ (Karl Marx) hat +++ WIKIPEDIANISTEN, WIKIPEDIANER, WIKISOZIOLOGEN   Es bedurfte keiner größerer Anstrengung/en, um zu erkennen: Mindestens drei mir („von früher“) persönlich und namentlich bekannte Soziologieprofs tummeln sich bei de.wikipedia.org & befummeln dort manipulativ ihre eigenen Personaleinträge - schön´ Gruß also an -> http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Soziologen

 

 

 

(veranwortlich für diese Seite/Rubrik

Gastbeiträger Harry Heine Düsseldorf)

 

 

 

-> Sonst noch was;-)

[in memoriam rechtskultur.de 2002/07]

 

Niemars lechts und rinks odel Ulsache und Wilkung verwechsern und abwalten,

bis in Deutschrand das Lecht auf poritischen Illtum velfassungslang hat ...

 

Melke:

Jede retztaktuarisierte Ausgabe dieses kreinen unabhängigen onrine-Magazin

fül Menschen und Bülgellechte kann die retztelschiene Ausgabe sein...

 

Partnerseite(n)

->  http:// www.linxkultur.de

-> http://www.oocities.org/de/earchiv21/moz.art1.htm

 

Linkhinweis

-> http://www.oocities.org/de/earchiv21/beleidigungsfarce.htm

 

 

è    Achja - Schlicht- und PreisFrage/n;-)

 

Wikipedianer

 

Die erfahrungsbezogene Einsicht, daß wikipedia von Nichtmitgliedern so wenig nachvollzieh- wie verstehbar ist, spricht sich rum. Gleichwohl gibt es einen ersten Versuch;-), (deutsche) Wikipedianer (nicht zu velwechsern mit Wikipedianisten) zu umschreiben als

 

wirklich intelligente Kenner, innovativ, patent, einfallsreich

dabei immer auch noch ein  Radab...

 

Wem auch immer eine weitere Umschreibung für Wikipedianer einfällt –

möge diese zur möglichen Netzpublikation in diesem Blog gegen.reden@gmx.net zuposten...

 

 

Wer oder was ist´s ?

 

Wenn ´n Argentinier ´n spanisch sprechender Italiener, der als Engländer gelten möchte, ist; ´n Österreicher jemand, der öffentlich und ohne rot zu werden Hitler zum Deutschen und Beethoven zum Landsmann erklärt und ´n freistaatlicher Bayer weder ´n Österreicher noch´n Deutscher ist, sondern als g´stand´nes Mannsbild mindestens zwei uneheliche Buben von drei seiner Geliebten hat - kann dann jemand, der vorgibt, US-amerikanisches Englisch in Wort und Schrift zu beherrschen, der von den mehr als tausend Büchern, die er gelesen haben will, kaum eins zuende lesen und noch weniger verstehen konnte, der Institution, System und Komplexität für konzeptionelle Leitkategorien und Habermas für ´n  intellektuellen Meisterdenker hält, der in seiner Jugend politisch links stand, aber inzwischen nur noch neben sich selbst steht und dessen Humor sich darin erschöpft, im eigenen Hauptseminar den gegenwärtigen Papst als Pappa Ratzi zu titulieren  -  kann dieser Typ wirklich was Anderes sein als´n deutscher Lehrstuhlsoziologe am Ende des Wintersemesters 2006/07 kurz vor seiner Emeritierung ?

 
Katzenschmaus

Kürzlich empfahl ein Nachbar dem Editor dieses kuom: Und wenn Sie mal Ihrer Katze eine besondere Freude machen wolln - laden Sie sie zu MacDonald ein ... Dabei verzog er keine Miene. So daß der Editor dieses kuom nicht wissen konnte, obs ´n guter Rat oder´n Witz war

 

Eisenfresser

Herakles sagt zu Kaiser Claudius, kaum daß dieser im Olymp angekommen ist: ›tu desine fatuari. Venisti huc, ubi mures ferrum rodunt.‹ [›Hör auf, rumzualbern ! Du bist hier an einem Ort, wo die Ratten Eisen fressen‹] (nach Luciano Canfora: Deutsche Geschichtsschreibung...; Konkret-Verlag, 2006)

 

 

 

Demokratie  

 

(1) "Nur in der Demokratie kann sich die Massenkraft der organisierten Arbeiterschaft wirtschaftlich und politisch frei entfalten und dadurch den Kapitalismus […] überwinden. Die Arbeiterklasse hat daher ein Lebensinteresse […] an [dem] planmäßigen Ausbau des deutschen Staates zu einer sozialen, demokratischen Republik." (Carlo Mierendorff, 1897-1943 [1922])

 

 

(2) „Dem Volk hat man damals Hörner aufgesetzt und setzt ihm heute Hörner auf. Der Unterschied besteht lediglich darin, daß der Faschismus dem Volk eine einzige Fahne an seine Hörner hängte und daß die Demokratie es jedem erlaubt, sich selbst eine von der Farbe, die ihm gefällt, an seine eigene Hörner zu hängen ...“ (Leonardo Sciascia, 1921-1989; 1961)

 

 

(3) „Nicht ob eine bestimmte Form des Parlamentarismus verwirklicht worden ist, entscheidet darüber, ob es Demokratie gibt. Auch nicht die Frage, wie viele und wie geartete Parteien es gibt, ist dafür von ausschlaggebender Bedeutung. Ob es Demokratie in einer Gesellschaft gibt oder nicht, hängt vielmehr letzten Endes lediglich von zwei Voraussetzungen ab. Davon nämlich, ob es ein festgelegtes – vor allem auch terminlich festgelegtes – Verfahren dafür gibt, die Regierung abzuwählen. Und zweitens ist die Frage entscheidend, ob es die garantierte Möglichkeit gibt - auch für den einzelnen Bürger -, Anordnungen und Maßnahmen staatlicher Organe durch unabhängige Gerichte überprüfen und korrigieren zu lassen.“ (Eberhard le Coutre; der überblick, 2.1989, 4)

           

 

(4) Demokratisch ist es, aus dem kleinen Kreis der Kenner einen großen Kreis der Kenner zu machen (Bertolt Brecht, 1898-1956)

 

 

                                http://www.oocities.org/de/earchiv21/wernixwird.zip

 

 

 

Vier-Klassen-Justiz in Deutschland

 

 

Der so gegen- wie widerwärtige deutsche Justizapparat ist weder mit der Zweiklassenmedizin noch mit dem dreigliedrigen Schulsystem, sondern eher mit der alten Deutschen Reichbahn vergleichbar. Wie erinnerlich, hatte diese im Personenverkehr vier Klassen: In der ersten, der Königsklasse, werden jene Roben- und Volljurist(inn)en, die als sogenannte öffentliche Ankläger, die Staatsanwältinnen eingeschlossen, und Berufsrichter/innen im Staatsdienst als R-Fallgruppen unterkamen, befördert. Unterhalb dieser Kaste von Längsdenkern beginnt die zweite, die Polsterklasse der ihr aggregierten Justizfigur(inn)en: das nicht direkt zur Kaste gehörende, ihr aber zuarbeitende Personal der Justizsekretäre und Innen, Kommissärinnen und Are, die breite Mehrheit von Advokat(inn)en, staatdienerische Gutachter/innen, Sozialarbeiter/innen, Fürsorger/innen, Betreuer/innen. Dazu kommen zahlreiche Ödies - öffentlich-rechtlich Bedienstete - mit ihrem besonderen Verhältnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung (FDGO) – kurzum: die versammelte verwurmte Personalstaffage – VVPS -  (im britischen Englisch staff genannt), die Franz Kafka als „das zahllose, unumgängliche Gefolge von Dienern, Schreibern, Gendarmen, vielleicht sogar Henkern“ jedes Herrschaftssystems bezeichnete und die Louis Althusser „repressiver Staatsapparat“ nannte. Die dritte, die Massen- oder Holzklasse, besteht aus Normalos oder Stinos: (stink)normale, meist kleine Leute, die was immer sie beruflich treiben und verdienen mögen, ein Konstitutivmerkmal gemeinsam haben: Sie unterliegen unabhängig vom wirklichen Unrechtscharakter dem rechtsförmig und besonders in jedem Gerichtsverfahren produzierten Anschein von Rechtlichkeit und sind damit die Hauptträgergruppe des Rechtsstaatsfetisch. Aus eigener Kraft können sie sich aus dessen wie eine Handlungsfalle wirkenden Klauen nur ausnahmsweise und als einzelne selbst befreien. Auch deshalb sind sie das Hauptrekrutierungsreservoir von allerlei selbsternannten, buntscheckigen, und zu oft so querulantorischen wie opfersichtigen Justizkritiker(inne)n. Ihr prominentester literarischer Ideologe war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein legendärer Wiener, Herr Wirr, der sich für den größten Justizkritiker hielt, weil er Gerechtigkeit überhaupt abschaffen wollte ... In der vierten, der Viehwagenklasse, überlebt die kleine radikale Minderheit („Krami“) bürgerrechtlich-dissidentischer Rechts(system)kritiker beiderlei Geschlechts. Diese Menschen haben Franz Kafkas Bürokratiekritik („Sie machen aus lebendigen Menschen tote Registraturnummern“) erfahren, begriffen und verstanden und wissen wie die Völkermordkritikerin Hannah Arendt: „Die Verletzung des Rechts eines einzelnen ist die Verletzung des Rechts aller.“ – Diese, die vierte Wagenklasse, hat ein Wahrheitsfreund „unentbehrlich“ genannt und ihr die demokratische Aufgabe, den „kleinen Kreis der Kenner“ zum „großen Kreis der Kenner“ (Bertolt Brecht) zu erweitern, zugeschrieben. Gegenwärtig verfolgt die Königsklasse besonders diejenigen Viehwagenkramis unter dem hirnschrissigen Vorwand, sie fühlte sich immer dann durch Vertreter dieser beleidigt, wenn Querdenker historisch ans Gebot der Gewaltentrennung (Montesquieu) erinnern und Empiriker die reale Herrschaftsform im so wider- wie gegenwärtigen Deutschland als oligarchische Berufsrichterherrschaft mit ausgeprägt kakistokratisch-totalitärbürokratischen Zügen erfahrungswissenschaftlich untersuchen... [060206]

 

 

http://www.oocities.org/de/earchiv21/wernixwird.zip

 

 

 

 

   Schilleranekdote

 

Als Beitrag zum deutschen Schillerjahr mitgeteilt und aktualisiert

von Richard Albrecht

 

Als Friedrich Schiller 1793 noch plante, deutscher Professor (in Mainz) zu werden, setzte er auf Unterstützung des neuen Bischofs von Konstanz und Mainz, weil der Arzt Schiller damit rechnete, dass der  noch amtierende  alte Bischof von Konstanz "längst fort sein sollte". - Der freilich gab nicht so schnell wie erhofft den Löffel ab, so dass Schiller monatelang wartete.

 

Als die erwartete Todesnachricht, mit der Schiller  jeden Tag gerechnet haben soll,

nicht eintraf ... soll Schiller in Form einer ärzlichen Diagnose gesagt haben:

 

"(...) Das grosse Übel bei diesen  Herren ist, dass sie nichts denken; käme auch nur eine einzige Idee in den Kopf des betagten Bischofs, so würde es die Organisation seines Gehirns nicht aushalten, er müsste plötzlich an einem Schlagfuss dahinfahren."

 

(Schiller. Ein Lesebuch für unsere Zeit. Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin 1993, pp. 252-252)

 

Bekannt ist: Damaliger Bischof war Friedrich Karl Joseph v. Erthal (von 1774-1802), dem Karl Theodor Frhr. v. Dalberg als Bischof (von 1802-03 ) folgte. Weniger bekannt

ist, daß das von Schiller erkannte "grosse Übel bei diesen Herren" in Deutschland bis

heute dominant ist: Würde im Laufe des Jahres in deren Köpfe "auch nur eine einzige Idee" kommen ... so wäre dies ein nachhaltiger Beitrag erstens zum Kampf gegen Erwerbslosigkeit, zweitens zur Sanierung der maroden Staatsfinanzen und drittens zur Hygienisierung sowohl der intellektuellen als auch der Medienlandschaft in Deutschland im Schillerjahr 2005.   [020205]

 

   Schillerzitat

 

„Das eben ist der Fluch der bösen Tat, / Daß sie, fortzeugend, immer Böses muß gebären.“

[Octavio, in: Wallenstein, Fünfter Aufzug; Schiller Werke Bd. 2, p. 398]

 

 

 

Die drei Gewalten

 

Der Staat will deinen Schaden nur. Er möge säuseln oder toben,

Er bleibt dein Gegner von Natur. Der Feind steht oben.

Regierung, Parlament, Justiz, die drei Gewalten,

Sind, was man Diebstahl nennt, in drei Gestalten

 

Peter Hacks

 

 

Rechtsprechung

 

"Herr K. nannte oft als in gewisser Weise vorbildlich eine Rechtsvorschrift des alten China, nach der für große Prozesse die Richter aus entfernten Provinzen herbeigeholt wurden. So konnten sie nämlich viel schwerer bestochen werden (und mußten also weniger unbestechlich sein), da die ortsansässigen Richter über ihre Unbestechlichkeit wachten - also Leute, die gerade in dieser Beziehung sich genau auskannten und ihnen übelwollten. Auch kannten diese herbeigeholten Richter die Gebräuche und Zustände der Gegend nicht aus der alltäglichen Erfahrung. Unrecht gewinnt [zu] oft Rechtscharakter einfach dadurch, daß es [zu] häufig vorkommt. Die Neuen mußten sich alles neu berichten lassen, wodurch sie das Auffällige daran wahrnahmen. Und endlich waren sie nicht gezwungen, um der Tugend der Objektivität willen viele andere Tugenden, wie die Dankbarkeit, die Kindesliebe, die Arglosigkeit gegen die nächsten Bekannten, zu verletzten oder so viel Mut zu haben, sich unter ihrer Umgebung Feinde zu machen."

Bertolt Brecht

                                                                           

[vide auch die später „Rechtsfindung“ genante 6. Szene in Brechts Szenenmontage „Furcht & Elend des Dritten Reiches“ (1938) – „The Private Life of the Masters Race“ - in: Gesammelte Werke III = Stücke 3; Frankfurt/Main: Suhrkamp, 1967: 1103-1120 [= werkausgabe edition suhrkamp]

 

Antwort Bert[olt] Brechts, immer noch weltbekannt als poetischer Dramatiker und weniger als dialektisch-praktischer Philosoph ("Freund der Wahrheit"), als er gefragt wurde, wie er sich als Vernommener beim öffentlichen Verhör ("Are you now, or have you ever been, a member of ..." [sind oder waren Sie jemals Mitglied von ...]) vor dem US-Ausschuß für "Unamerican Activities" (1947) gefühlt hätte (zitiert nach Dr. Anold Schölzel, junge Welt, 170305: 10):

 

"Wie einem Zoologen, der von Affen vernommen wird."

 

 

 

 

                                 Bertolt Brecht

 

„Nicht feststellbare Fehler

der Kunstkommission“ [1953]

 

 

Geladen zu einer Sitzung der Akademie der Künste

Zollten die höchsten Beamten der Kunstkommission

Dem schönen Brauch, sich einiger Fehler zu zeihen

Ihren Tribut und murmelten, auch sie

Zeihten sich einiger Fehler. Befragt

Welcher Fehler, konnten sie sich

                   An bestimmte Fehler durchaus nicht erinnern. Alles was

Ihnen das Gremium vorwarf, war

Gerade nicht ein Fehler gewesen, denn unterdrückt

Hatte die Kunstkommission nur Wertloses, eigentlich auch

Dies nicht unterdrückt, sondern nur nicht gefördert.

Trotz eifrigsten Nachdenkens

Konnten sie sich nicht bestimmter Fehler erinnern, jedoch

                    Bestanden sie heftig darauf

Fehler gemacht zu haben - wie es der Brauch ist.

 

 

 

(gedruckt in: Werner Mittenzwei,

Das Leben des Bertolt Brecht oder

Der Umgang mit den Welträtseln.

Berlin: Aufbau, 1986, Band 2: 512-513)

 

 

 

(online)

http://books.google.com:80/books?id=9f97AIvgINcC&pg=PA334&lpg=PA334&dq=fehler+der+kunstkommission+brecht&source=web&ots=R5tgSJnL0T&sig=8uIaEllIrbYVIA_1vdZt0nXO4Is

 

 

 

Der Soziologe Theodor Geiger (http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Geiger) kennzeichnete den deutschen Berufsrichterstand im NS-Staat als "ein Heer depravierter Kreaturen der brutalen Gewalt" (1947; zit. nach Wolfram Burisch, Das Elend des Exils. Theodor Geiger und die Soziologie. Hamburg: EVA, 1995: 22).

 

 

 

 

 

STAATSRACHE

 

TEXTE GEGEN DIE DUMMHEIT IM DEUTSCHEN RECHT(SSYSTEM)

 

Ein GRIN-Buch von Richard Albrecht

„StaatsRache“ und bewußt in dieser Schreibweise - das ist die Titelmetapher des im GRIN-Netzwerk (Frühjahr 2005) erstpublizierten elektronischen Buchs von Richard Albrecht, dem Editor des kleinen unabhängigen online-Magazins für Bürgerrechte. Der Autor führt in seine fünfzehn Netzbeiträge mit einem neuen Vorwort ein und begründet sein Konzept und den scheinbar paradoxen Buchtitel: StaatsRache als Ausdruck totalitärer Tendenzen der gegenwärtigen deutschen Justiz, des aktuellen deutschen Rechts(systems) und seiner tragenden Säulen, Staatsanwälte und Berufsrichter. Dieser kulturanalytisch-sozialwissenschaftliche Ansatz geht über die juristische Kritik eines „oligarchischen Richterstaats“ (Bernd Rüthers) hinaus. Denen, die über die Boulevardkritik an diesen „Halbgöttern in Schwarz“ (Rolf Bossi) hinaus mehr wissen wollen und die sich für Hinter- und Abgründe der aktuellen deutschen Rechtspraxis und ihres alltäglich-routinisierten Umgangs sowohl mit Bürger(inne)n als auch mit Kritiker(inne)n interessieren, kann Richard Albrechts Buch mit seinen fünfzehn Texten als substantiell-engagiertes und praxisbezogen-kundiges Plädoyer für mehr Gerechtigkeit im deutschen Recht(ssytem) nur nachhaltig empfohlen werden.

„Die fünfzehn Beiträge dieses Bandes wurden so gruppiert, dass zunächst in den fünf kürzeren Texten -Juristenlogik, google, Rechtsgespräch, Völkerstrafrecht, Beweismittel-, die den Charakter wissenschaftlicher Miszellen haben, auf im Hauptstrang („mainstream“) sei´s vernachlässigte sei´s missachtete methodische Aspekte von Recht als Wissenschaft und als Praxis aufmerksam gemacht wird. Dass dabei en passant auch via google eine kostengünstige Netzrecherchemethode für bestimmte Gerichtsentscheide entwickelt und vom Autor auch wo immer möglich angewandt wurde - ist aus bürgerrechtlicher Perspektive sinnvoll - zumal der Autor weder Straf- noch Verfassungs-, sondern Bürgerrechtler ist. Die nächstdrei wissenschaftlich-dokumentarischen Essays sind grössere Beiträge zum Vorrang von Bürgerrechten gegenüber Staatspflichten entsprechend Leiturteilen des deutschen Bundesverfassungsgerichts (Bürgerrechte) und zur rechts- und verfassungswidrigen Praxis des deutschen Bundesverfassungsgerichts, seit 1993 Verfassungsbeschwerden von Bürger/innen begründungslos abzulehnen (Verfassungsbeschwerden). Der im deutschen bzw. europäischen Rechtszusammenhang auch rechtsgeschichtlich bedeutsame Beschwerdetext (Menschenrechte) enthält weniger eine Einzelfalldokumentation als vielmehr allgemeine Argumente gegen die ober(st)gerichtliche Willkürpraxis des deutschen Bundesverfassungsgericht mit dem Antrag an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte beim Europarat, diese Rechtspraxis für menschenrechtswidrig zu erklären und aufzuheben. Die nächsten sieben Beiträge präsentieren Fallstudien: Über einen subjektiv als kriminell empfundenen Handlungszusammenhang (Prozessbetrug) und die Folgen im Anschluss an so wohlbegründete wie begründungslos abgelehnte Beschwerden (Menschenwürde). Zwei eher wissenschaftspublizistische Besprechungsaufsätze über ein bundesdeutsches Politikum (Gleicherer) einerseits und eine wesentliche empirische Dunkelfeldstudie (Richtervorbehalt) andererseits versuchen, übers Fallmaterial hinaus, kritisch zu verallgemeinern ... wobei meine Bewertung des Bundeslöschtagesyndroms zunächst bewusst aus der Sicht des kritischen, zeitungslesenden Zeitgenossen erfolgte und andere Recherchematerialien nicht einvernahm. Der vorliegende Band klingt aus mit drei kürzeren Texten: Dem von mir mitverfassten Offenen Brief der Mutigen Sieben an den amtierenden Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, H.-J. Papier, vom 1. März 2004 (mit einem Präsidentenkurzporträt und einem Hinweis auf erweitertes Petitionsrecht im Sinne des Artikel 17 Grundgesetz als Ergänzung/en), dem Kurzessay Pantomelite und dem (scheinbar bloss) satirischen Schlussakkord: ´Kleines rechtsgeschichtliches Wörterbuch´“ (aus dem Vorwort).

 

THE GERMAN STATE AS REVENGER

A CRITICAL VIEW ON THE JURIDICAL APPARATUS

 

A GRIN-book, written by Richard Albrecht

 

This book, written by Dr Richard Albrecht, an experienced German social psychologist and political scientist, presents 15 essays on a social phenomenon the author names STAATSRACHE (in German) - THE STATE AS REVENGER (in current Germany). Under this -at a first glance paradox- title Richard Albrecht´s critical pieces (2001-2005) have been collected and were re-published in this volume. In spring 2005, the author has written an introduction (which is completely free of charge: http://www.wissen24.de/vorschau/36391.html) working out that there is until now, "still a lot to be done" (Ernst Bloch) before the German state and his juridical apparatus could earn the name of a democratic and human one, based on the principles of democracy, and the rules of law. - The author, a German writing European intellectual, is a civil right figure and, was, 2002-07, the editor of rechtskultur.de, a smart, and independent, online-magazine for citizen and human rights in Germany (http://www.oocities.org/de/earchiv21/rechtskulturaktuell.htm). Richard Albrecht is also a senior scholar in the field of genocide research; in 2006/07 he published two volumes on "Genocidal Policy Within 20th Century" (in German: Völkermord[en]: http://www.shaker.de/shop/978-3-8322-5055-3 [and] Armenozid: http://www.shaker.de/shop/978-3-8322-5738-1). A summary of his research work on genocide was published in English, and is, actually, completely free of charge -> http://www.oocities.org/de/earchiv21/murdering.people.htm.

 

The e-version of Richard Albrechts book STAATSRACHE can be ordered via GRIN publ. house (http://www.wissen24.de/vorschau/36391.html). The printed version can be ordered via AMAZON (-> http://www.amazon.de/StaatsRache-Justizkritische-Beitr%C3%A4ge-Dummheit-deutschen/dp/3638360385). The equal price is 19.99 €. The author´s preface is completely free of charge (-> http://www.wissen24.de/vorschau/36391.html [und]

http://www.grin.com/e-book/36391/staatsrache-justizkritische-beitraege-gegen-diedummheit-im-deutschen)

 

 

Völkermord(en)

 

In diesem Buch diskutiert Richard Albrecht als erfahrener Sozialpsychologe und historisch arbeitender Politikwissenschaftler Genozidpolitik im 20. Jahrhundert sowohl empirisch als auch theoretisch unter der Leitfrage von Völkermord- oder Genozidverhinderung. Der Autor schreibt im Vorwort: „Als destruktiv(istisch)er gesellschafts-geschichtlicher Prozeß ist Völkermord oder Genozid nur noch durch Selbstvernichtung der menschlichen Gattung (Homozid) zu übertreffen. Als antihumanes Destruktionsereignis ist Genozid oder Völkermord das bisher empirisch herausragende Menschheitsereignis. Es ist zugleich auch als Menschheitsverbrechen ein „unerhörter Vorgang“ (Bertolt Brecht). Das oft nur schwer zu verstehende historische Ereignis Genozid oder Völkermord ist heute, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, zu Recht weltweit in allen aufgeklärten Gesellschaften und zivilisierten Staaten sowohl moralisch geächtet als auch rechtlich bestraft (pönalisiert). Der so nachhaltige wie definitive Zivilisationsbruch beginnt nicht erst mit dem Holocaust.“

 

Zunächst geht es bei/in Volkermord(en) allgemein ums Konzept: Genozid oder Völkermord als staatlich geplantes und organisiertes Menschheitsverbrechen und dessen historisch erstes Auftreten „hinten in der Türkei“, den Armenozid genannten Völkermord an Armeniern während des Ersten Weltkriegs. Richard Albrecht erinnert aber auch an die koloniale Vernichtungspraxis zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutsch-Südwest Afrika und an die antiserbische Genozidpolitik im kroatischen Ustaschastaat während des Zweiten Weltkriegs.

 

Eine Fallstudie verweist auf den Kampf deutscher politischer Linker gegen die geheimgehaltene „Ausrottung der türkischen Armeniern“ unter den Bedingungen von militärischer Zensur und politischer Repression während des Ersten Weltkriegs.

 

Die beiden letzten Beiträge sind Ausblick und Zusammenfassung zugleich: Es geht um theoretische Aspekte des Völkermord(en)s im 20. Jahrhundert und um Elemente eines lebensbezogenen Frühwarnsystems in Form eines englisch geschriebenen Postscripts und damit um eine dichte Beschreibung von Richard Albrechts Ansatz´.

 

Der Autor

 

Dr.phil. et habil. Richard Albrecht ist seit 2002 Editor des unabhängigen online-Magazins für Menschen und Bürgerrechte http://www.oocities.org/de/erachiv21/rechtskulturaktuell.htm

 

Der Inhalt

 

Vorwort - Genozid – Armenozid – Serbozid – Karl Liebknecht & Genossen – Lebenskultur und Frühwarnsystem - Murdering People: Genocidal Policy Within 20th Century

 

Das Buch

 

Richard Albrecht, Völkermord(en). Genozidpolitik im 20. Jahrhundert (Aachen: Shaker, 2006, 184 p. [= Allgemeine Rechtswissenschaft]; ISBN 978-3-8322-5055-3; 24.80 €)

 

-> http://www.shaker.de/shop/978-3-8322-5055-3

 

 

 

Armenozid

 

 

Im Anschluß an den ersten Band seiner Studien zur Genozidpolitik im 20. Jahrhundert unter dem Titel Völkermord(en) diskutiert Richard Albrecht als erfahrener Sozialpsychologe und historisch arbeitender Politikwissenschaftler in seinem neuen Buch Aspekte des ersten ´modernen´ Völkermords im 20. Jahrhundert. Verantwortlich für die vom Autor Armenozid genannte systematische, staatlich geplante und organisierte „Ausrottung der türkischen Armenier“ (Karl Liebknecht) während des Ersten Weltkriegs im Osmanischen Reich ist eine aus jungtürkischen Funktionären des Kommitté „Einheit und Fortschritt“ geformte militärische, politische und ideologische (Völkermord-) Elite der damaligen Machthaber der Türkei. Der Genozid an den Armeniern im Osmanischen Reich wird bis heute von allen Regierungen der 1923 gegründeten Türkischen Republik geleugnet.

 

 

Ging es bei Volkermord(en) noch allgemein um das Konzept von Genozid als staatlich geplantem und organisiertem Völkermord(en) und dessen geschichtlich erstem Auftreten „hinten in der Türkei“ 1915/16, so geht es bei Armenozid um spezielle(re) Gesichtspunkte dieses Menschheitsverbrechens im Zusammenhang mit dem Versuch, eine „neue Türkei“ als ´moderner´ Nationalstaat zu schaffen. Die 1923 gebildete Türkische Republik verwirklichte auch das unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg nicht für möglich gehaltene, zunächst osmanisch verkündete, sodann jungtürkisch als Armenozid durchgeführte und schließlich kemalistisch verwirklichte dystopische „Projekt“ eines „Armenien ohne Armenier“ in der Türkei.

 

 

Richard Albrechts drei Beiträge im Armenozid-Band nähern sich diesem antiarmenisch-politikgeschichtlichen Kontinuitätszusammenhang zunächst als historische Erinnerung an die Zerstörung Smyrnas 1922 („Dies hätte nie geschehen dürfen“: Das Smyrna-Tagebuch von Garabed Hatscherian als Quelle zum Holocaustos 1922“), dann in Form eines Diskussionsbeitrags zur gegenwärtigen Genoziddebatte in der historischen Politik- und Sozialforschung („Genozid; Armenozid; Gruppen-, Kollektiv- und Völkermord[en]“) und schließlich über diskursiv-ideologiekritische Textanalysen („´Die Juden des Orients´: Drei Jahrzehnte Armenierbilder in kolonial-imperialistischen und totalitär-faschistischen Diskursen in Deutschland, 1913-1943“)

 

 

Die Buchausgabe von: Richard Albrecht, Armenozid. Genozidpolitik im 20. Jahrhundert. Band 2 (Aachen: Shaker-Verlag, 2006 [= Allgemeine Rechtswissenschaft], ii/114 p., 18.80 €) ist Anfang 2007 erschienen. Der Shaker-Verlag bietet eine nicht ausdruckbare kostengünstige pdf-Version des Buchtextes zum Herunterladen für 3 € an und verrechnet diesen Betrag beim späteren Buchkauf: http://www.shaker.de/shop/978-3-8322-5738-1. - Bereits erschienen ist Völkermord(een). Genozidpolitik im 20. Jahrhundert. Band 1 (Aachen: Shaker-Verlag, 2006 [=Allgemeine Rechtswissenschaft], ii/182 p.; 24.80 €)

 

è    http://www.shaker.de/shop/978-3-8322-5055-3

 

 

 

 

Wer redet heute noch von der Vernichtung der Armenier ?“

Adolf Hitlers Geheimrede am 22. August 1939
 
Forschungsbericht von Richard Albrecht

 

 

Übersicht

 

 

0.1. Vorwort (5-8). - 0.2. Summary (9). - 1. Zur Historizität historischen Wissens (10-15): 1.1. Einleitende Hinweise; 1.2. Wissenschaftliches Wissen. - 2. Aktuelle Zitatvarianten (15-21). - 3. Das L-3-Dokument (21-27): 3.1. Die deutschsprachige Erstveröffentlichung der zweiten Hitlerrede; 3.2. Kurzkommentare; 3.2.1. Textsoziologisch-diskursanalytische Hinweise; 3.2.2. Publizistik-historische Hinweise. - 4. Quod est in actis (27-30): 4.1. „Nürnberger“ Hauptkriegs-verbrecherprozeß; 4.2. Rechtshistorische Hinweise. - 5. „The Historian as Detective“ (31-48): 5.1. Morgenstern-Logik; 5.2. Canaris; 5.2.1. Biographische Hinweise; 5.2.2. Protokoll(ant); 5.2.3. Stimmungen; 5.2.4. Exkurs zur Biographik; 5.2.5. Multiple Selektivität; 5.3. Lochner; 5.3.1. Beredtes Schweigen; 5.3.2. Erste Hinweise; 5.3.3. Zeitzeugenbefragung 1945; 5.3.4. Ergänzungen; 5.3.4.1. Erinnerung an Maass 1947; 5.3.4.2. Manstein-Prozeß 1949; 5.3.4.3. Ritter-Buch 1954. – 6. „So viele Berichte. So viele Fragen“ (48-57): 6.1. Armenierbild; 6.2. „Forschungsamt“; 6.3. Periodisierung. – 7. Anmerkungen (58-86). – 8. Anhang: Das L-3-Dokument (87--93). – 9. Autor (95). – 10. Verlagshinweise (96-104)

 

 

Wer redet heute noch von der Vernichtung der Armenier ?“ – Adolf Hitlers zweite Geheimrede am 22. August 1939. Aachen: Shaker, 2007 [= Genozidpolitik im 20. Jahrhundert Bd. 3]; 104 p. , 19.80 €

 

 

è    http://www.shaker.de/shop/978-3-8322-6695-0

 

è    http://www.shaker.de/Online-Gesamtkatalog-Download/2008.10.25-16.44.44-80.136.114.11-rad82B4A.tmp/3-8322-6695-X_ABS.PDF

 

 

 

Autorenhinweis zum Schlüsselzitat

[Anstatt einer Zusammenfassung]

In seiner zweiten Geheimrede am  22. August 1939 auf dem Obersalzberg stellte der damalige deutsche Reichskanzler und Oberste Militärbefehlshaber, Adolf Hitler, vor den Oberbefehlshabern aller drei Waffengattungen im Zusammenhang mit der Bekanntgabe des zunächst geplanten ersten Angriffstermins auf Polen [26. August 1939] und seinem machtpolitischen Anspruch auf „Lebensraum“ im Osten unter Bezug auf das vermeintliche „Recht des Stärkeren“ in der Geschichte die Frage [http://library.fes.de/library/netzquelle/zwangsmigration/32ansprache.html] „Wer redet heute noch von der Vernichtung der Armenier ?“

 

Das vom US-amerikanischen Journalisten, langjährigen AP-Deutschlandkorrespondenten, Buchautor und Pulitzerpreisträger Louis P. Lochner [http://en.wikipedia.org/wiki/Louis_P._Lochner] am 25. August 1939 der britischen Botschaft übergebene und 1942 von ihm aus Deutschland herausgeschmuggelte dreiseitige maschinenschriftliche Protokoll dieser Hitler-Geheimrede lag der US-Anklagevertretung im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozeß 1945/46 als sogenanntes L-3-Dokument vor. Weil sich einerseits die Urheberschaft damals nicht feststellen ließ und weil andererseits zwei weitere ähnliche Redemitschriften als „Beutedokumente“ vor Verfahrenseröffnung gesichert wurden (US-798 und US-1014), verzichteten die Anklagevertreter zur Wahrung eines „fair-trail“-Verfahrens darauf, das L-3-Dokument als offizielles Beweismittel in den Prozeß einzuführen.

 

Der Bonner Zeitgeschichtler Winfried Baumgart hat 1968 als Urheber der beiden Parallelmitschriften von Hitlers Geheimrede auf dem Obersalzberg am 22. August 1939 den Leiter des Amtes Abwehr/Ausland im Oberkommando der Wehrmacht (OKW), Wilhelm Canaris, identifiziert

[http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/1968_2.pdf].

 

An diese Grundlagenrecherche anschließend, hat der Sozialwissenschaftler und Autor Richard Albrecht in einem speziellen Forschungsbericht (2007) zu dieser Hitlergeheimrede und ihrer verschiedenen Textvarianten nicht nur Canaris als heimlich mitschreibenden Stenographen aller drei Redetextfassungen vorgestellt, sondern in seinem neuen Buch, dem dritten Band  seiner Studien zur  Genozidpolitik im 20. Jahrhundert auch die erste bekanntgewordene L-3-Textfassung, die Hitlers Armenier-Frage enthält, als vorrangige zeithistorische Quelle anerkannt und als Faksimilé des Originals mit kommentierter Transkription erstveröffentlicht.

 

-> English Summary Cutting the Gordian Knot: The so-called „Armenian Quotehttp://www.h-net.msu.edu:80/announce/show.cgi?ID=160809

 

 

Postscript

 

 

„Viele sogenannte Wissenschaftler transponieren die Welt des Dichters auf eine andere, wissenschaftliche Ebene und gelangen so zu Ruhm und Bedeutung.“

 

(Gespräche mit Kafka. Aufzeichnungen und Erinnerungen von Gustav Janouch. Frankfurt/Main: S. Fischer, 1968²: 109)

 

*

 

Zu den Unzulänglichkeiten, Fehleinschätzungen und Irrtümern einer (von mir) so geschätzten Autorin wie Hannah Arendt (1906-1975) gehörte auch ihre resignative Feststellung:

 

„Zu erklären ist das totalitäre Phänomen aus seinen Elementen und Ursprüngen so wenig und vielleicht noch weniger als andere geschichtliche Ereignisse von großer Tragweite.“

 

Vor allem wissenschaftlichen Erklären stehen auch in der Zeitgeschichts-schreibung angemessene Beobachtung, verständiges Beschreiben und das, was ich (im Jänner 1995 in einer Debatte mit Mommsen II jr.) die Erfordernis zur Bildung „strategischer Hypothesen“ genannt habe. Das gilt auch für die Karriere des letzten deutschen Reichskanzlers, dessen zweite Geheimrede am Dienstagnachmittag, dem 22. August 1939, im Mittelpunkt dieses Forschungsberichts stand.

 

Hitlers sowohl von böser Judenfeindschaft und panischer Bolschewistenfurcht als auch vom zeitgenössischen, pseudowissenschaftlich-darwinistischen Rassismus geprägtes Weltbild war weder gedanklich originell noch intellektuell entwickelt, sondern im wesentlichen nichts Anderes als eine griffig-starkdeutsche Zusammenfassung des recht(sextremistisch)en Zeitgeistes (im Sinne von Goethes Faust I: 575-577). Insofern ist, auch genozidpräventiv-institutionssoziologisch, Hitlers zwanzigjährige „Karriere“, deren Höhepunkt auch in seiner zweiten Geheimrede vor den Oberkommandierenden auf dem Obersalzberg am 22. 8. 1939 aufscheint, das zu erklärende Phänomen: aus dem „wenig anziehenden knapp dreißigjährigen Mann“ (Marlis Steinert), der nach seinem Lazarettaufenthalt Ende 1918 nach München kam, wurde innert zweier Jahr-zehnte ein mächtiger Berufspolitiker, der die Welt beherrschen wollte.

 

Was weniger im „Phänomen“ dieses Mannes als vielmehr seines politischen Aufstiegs seit 1918/19 auch seinen Partei- und Zeitgenossen als „armselige Mittelmäßigkeit“ (Otto Strasser) erschien und noch von einer so kundigen historischen Biographin wie Marlis Steinert als potentierte kleinbürgerliche Mittelmäßigkeit („Hitler battait tous les records de la médiocrité petite-bourgeoisie“) betont wurde, trifft jedoch nicht den Kern dieser einzigartigen politischen und Machtkarriere mit ihrem „Telos Krieg“ (Ernst Nolte). Nicht Hitlers armselig-übersteigerte Mittelmäßigkeit, vielmehr seine grandiose Submediokrität („grandiose submédiocrité“; „submediocridad grandiosa“; „grandiose mediocrity“) der untersten Schublade war eine entscheidende personale Voraussetzung dieser überaus erfolgreichen Mobführerkarriere. Die auch durch den in der (Welt-) Wirtschaftskrise verstärkten massenhaften ´Druck auf den Magen´ nachhaltig geschwächte demokratisch-institutionelle Kultur der ´Weimarer Republik´ war, als conditio sine qua non, soziale Grundvoraussetzung für das, was Anfang 1933 als Machtübergabe an und Machtübernahme von demagogische/n „kleine/n Gauner/n“ (Drago Jancar) begann, zur Machtausübung des faschistischen Nationalsozialismus führte und in Weltkrieg und Völkermord(en) endete ...

 

Aber wie auch immer: was seit Montesquieu (1689-1755) politikhistorisch Gewaltentrennungla puissance séparée heißt und in der inter-nationalen politikwissenschaftlichen Debatte „separation of powers“ genannt wird, wurde im bürgerlichen Deutschland ebensowenig historisch entwickelt wie bis heute aktuell praktiziert. Diese faktische Unterdrückungspraxis findet hierzulande (von Carlo Schmid bis Ernst Forsthoff) ihren ideologischen Ausdruck in der dum-dum-dum-deutschen Formel Gewaltenteilung – grad so, als ginge es nicht um ein formales Grundprinzip gegen jede historisch tyrannische und actuell totalitäre Herrschaft, sondern um bloßen Überbau (etwa von Arbeitsteilung).

 

Es bedarf keiner gesonderter historisch-materialistischer Argumentation in genozidpräventiv-antifaschistischer Absicht, um zu erkennen, daß, solange es im wie auch immer entwickelten bürgerlichen Deutschland empirisch keine auf Gewaltentrennung beruhende politische und aus dieser weiterentwickelte ´soziale Demokratie´ (Carlo Mierendorff) gibt, Bertolt Brechts warnender, in seiner „Kriegsfibel“ (1955) unters Bild des Redners Hitler gesetzter, plakativer Schlußakkord gilt:

 

„Das da hätt einmal fast die Welt regiert.

Die Völker wurden seiner Herr. Jedoch

Ich wollte, daß Ihr nicht schon triumphiert:

Der Schoß ist furchtbar noch, aus dem das kroch.“

 

 

 

Richard Albrecht, Bad Münstereifel, 30. Oktober 2007

 

 

 

 

 

„Demoskopie als Demagogie

Kritisches aus den achtziger Jahren. Zum Lesen & Hören

 

Der frühere Leiter des Amts für Statistik der Stadt Köln und heutige Geschäftsführer des FORSA-Instituts für Sozialforschung, Dr. Manfred Güllner, hat in einer moderaten Kritik in Dr. Elisabeth Noelles Buch „Erinnerungen“ (Herbig Verlag, 2006 [2007²], 319 p.) „triefende Lobhudelei ihrer eigenen Person“ erkannt, als Ausdruck ihres „früh ausgebildeten Selbstbewußtseins“ gedeutet und ihre „Erinnerungen“ als Beleg dafür gewertet, „wie Noelle über die Jahre stets ihre Interessen gnadenlos maximiert“ und dabei „die umschwärmte ´Wissenschaft´ meist nur“ als „Mittel zum Zweck“ benützt hat. Auch ist Noelles memoirisch „leichtfertiger“ Umgang „mit der Realität“ dem Rezensenten ebensowenig verborgen geblieben wie ihr erneuter „Rechtfertigungsversuch für ihre Tätigkeit im Nationalismus“ (Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte, 4.2007: 77-79).

 

Noelle behauptet in ihren „Erinnerungen“, wenn sie öffentlich betont: im Gegensatz zu den USA, in denen „in besonderer Weise ein Journalismusprofessor namens Leo Bogart“ sie verfolgt hätte, gab es „in Deutschland bezeichnenderweise keine vergleichbar massiven Versuche, mich als Nazi hinzustellen“ („Erinnerungen“, 131/132). Leo Bogart (1921-2005), 1945 als Soldat (und Mitglied des US-Army-Geheimdienstes) in Deutschland, später Autor der Pionierstudie „The Age of Television. A study of viewing habits and the impact of television on American life“ (Frederick Ungar 1957, 367 p.), hatte Noelle seinen US-amerikanischen Lesern in der Tat als notorische antisemitische Publizistin und Geschichtsrevisionistin vorgestellt („The Pollster & the Nazis“; Commentary, August 1991: 47-49; ibid., January 1992: 17-19). Alphons Silbermann (1909-2000) jedoch hatte Noel1e bereits 1986, also fünf Jahre vorher, in Deutschland so öffentlich wie unkollegial als „Altnazi“ und „Altnazifrau“ bezeichnet (taz 12. April 1986) - worauf Noelle nicht nur wie immer schon (etwa im „Spiegel“: 9. 9. 1964) erwiderte. Sondern erstmalig ihr am 12. Juli 1950 in Freiburg/Br. ausgestelltes „Denazification Certificate“ publizierte (taz 2. Mai 1986) ...

 

Richard Albrechts Beiträge zu Leben und Werk Elisabeth Noelles aus den achtziger Jahren sind hier erstmalig vollständig bibliographisch aufgelistet. Vier Texte aus den Jahren 1984, 1986, 1987 und 1988 sind in dieser Broschüre des Shaker-Verlags unterm Titel „Demoskopie als Demagogie“ wiederveröffentlicht (mit CD-Rom, 9.80 €). Drei in gedruckter Form. Der Anfang 1987 gesendete SDR-Radioessay ist, in freundlicher Absprache mit der SWR-Hörfunkdirektion, als Hörtext auf beiliegender CD-Rom beigefügt. Alle vier Texte sind unverändert republiziert und damit auch als inzwischen zeitgeschichtliche Texte authentisch.

 

 

 -> http://www.shaker.de/shop/978-3-8322-6324-9

 

 

 

 

SUCH LINGE

 

Vom Kommunistenprozeß zu Köln zu google.de

 

Sozialwissenschaftliche Recherchen

zum langen, kurzen und neuen Jahrhundert

 

 

Vorwort (5-18)

 

GegenSpieler

Der General und sein Schatten (19-33)

 

„selbst auf Gefahr des Galgens“ (35-47)

 

Völkerstrafrecht, Völkermord und/als Genozidpolitik (49-55)

 

Die „Polizei- Freund und Helfer“ (57-68)

 

Phantomförderung

oder Schwerbehinderung und mehr (69-84)

 

nachzensur.de

Einblicke in die deutsche „Google-Gesellschaft“

(85-100)

 

Autor (101)

Verlagshinweise (102-110)

 

Aachen: Shaker Verlag, 2008, 110 p.

[Reihe Sozialwissenschaften]

ISBN 978-3-8322-7333-0, € 12.80

 

http://www.shaker.de/Online-Gesamtkatalog/Details.asp?ISBN=978-3-8322-7333-0

 

 

Sozialwissenschaft ist nicht so schön wie Kunst.

Macht aber genausoviel Arbeit. Auch ein Vorwort.

 

„Was Sie als Leser/in dieses Buchs und seiner sechs Beiträge aus dem letzten Autorenjahrzehnt erwartet ist in Titel und Untertitel formuliert: Es geht um in Texten aufgespeicherte investigativ-journalistische Recherchen auf sozialwissenschaftlicher Grundlage und zugleich um Annäherungen an sozialwissenschaftlich relevante politikhistorische Sujets aus drei Jahrhunderten.

 

Die ersten beiden Texte sind historisch-materialistische Beiträge zur Marx-Engels-Forschung: der erste, hier wiederveröffentlichte, dokumentarische Essay zu Leben und Werk Friedrich Engels (1820-1895), „GegenSpieler – Der General und sein Schatten“, beruht auf einem 1998 in Köln gehaltenen Vortrag. Der zweite Text, „...selbst auf Gefahr des Galgens...“, wird hier erstveröffentlicht: wiederaufgenommen wird eine Anfang der 1980er Jahre angesprochene Forschungsfrage zu einem von Karl Marx (1818-1883) benutzen und ihm selbst immer noch (zu) oft fälschlich zugeschriebenen Text. In Form einer philologie-historischen Dokumentation erfolgt eine endgültige, quellengesättigte und mehrsprachige Aufklärung. Beide Texte beschäftigen sich mit geschichtlichen Ereignissen und Figuren aus dem „langen“ 19. Jahrhundert und sind damit politisch keineswegs aktuell.

 

Im historischen Sinn politisch aktueller sind die beiden Texte aus dem „kurzen“ 20. Jahrhundert: der erste Beitrag greift unterm Titel Völkerstrafrecht, Völkermord und/als Genozidpolitik (m)eine Vor-trags(rand)bemerkung von Anfang 1989 in Form einer quellenbezogenen Grundrecherche wieder auf: es geht um eine bis heute im gesamten deutsch(sprachig)en Raum wirksame doppelte Falschübersetzung der völkerrechtsetzenden öffentlichen Erklärung der Triple Entente von Ende Mai 1915; genauer ums „understatement des Jahrhunderts“ (Hannah Arendt) und darum, wie Anfang Juni 1915 im Umfeld des damaligen Außenamts des Deutschen Reiches „Verbrechen gegen die Menschheit“ [crimes contre l´humanité; crimes against humanity] zu „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ verniedlicht wurden – grad so als ließe sich der „erste organisierte und geplante Völkermord des 20. Jahrhunderts“ als „staatlich organisierter Verwaltungsmassenmord“ und „Verbrechen an der Menschheit“ als bloße Reihung „unmenschliche Handlungen“ verstehen, um diese sodann  „in einer Flut einzeln registrierter Greueltaten untergehen zu lassen“.

 

Die in meinem Beitrag enthüllte historische Wilhelmstraßenmethode der Textfälschung durch Falschübersetzungen ist zugleich im gegenwärtigen Deutschland brandaktuell: der „seit Oktober 2005 tausendfach wiedergegebener Satz: ´Israel muß von der Landkarte getilgt werden´ soll angeblich von Mahmud Ahmadinedschad, Präsident des Iran, ausgesprochen worden sein. Und dieser Satz spielt eine zentrale Rolle bei der Unterstellung, der Iran plane, Israel mittels Atomwaffen auszulöschen.“ Auch hier handelt/e es sich um eine doppelte Textfälschung: “Der Sprachendienst des Deutschen Bundestages legte folgende Übersetzung vor: »Unser lieber Imam [Khomeini] sagte auch: Das Regime, das Jerusalem besetzt hält, muß aus den Annalen der Geschichte [safha-yi rozgar] getilgt werden. In diesem Satz steckt viel Weisheit.« Damit sind von drei Fehlern, die in dem kurzen Satz steckten, zwei bereinigt. Aus ›Israel‹ ist ›das Regime, das Jerusalem besetzt hält‹ [...] und aus ›Landkarte‹ ist ›Annalen der Geschichte‹ geworden. Was geblieben ist, ist das transitive »tilgen«, das [...] zu »verschwinden« hätte werden müssen. Aber die Wendung »von der Landkarte tilgen«, die im englischen Sprachraum mit »wipe off the map« kursiert und im übertragenen Sinne die Bedeutung von »dem Erdboden gleichmachen« oder »ausradieren« hat, ist damit als eindeutig falsche Übersetzung entlarvt.“ Und weiter: „Am 14. Mai gesteht auch Spiegel online den »Irrtum« ein. Statt mit »Israel muß von der Landkarte getilgt werden« wird der iranische Präsident jetzt richtig zitiert mit: »Das Besatzerregime muß Geschichte werden.« Aus Kriegstreiberei ist die Aufforderung zur Beendigung eines völkerrechtswidrigen Zustands geworden.“


Noch offener zutage liegt die Politizität der hier
erstveröffentlichten zeitgeschichtlichen Recherche zur „Polizei – Freund und Helfer“, die im Sinne der Aufklärung eines ebenfalls bis heute wirksamen Mythos, zeigt, was es mit der (innen-) politischen Metapher von der Polizei als „bestem“ Freund und Helfer auf sich hat und wie führende nationalsozialistische Staatsfunktionäre an diese von ihren preußisch-sozialdemokratischen Amtsvorgängern in die Welt gesetzte Legende propagandistisch anschließen konnten.

 

Die letzten beiden Texte versuchen im wissenschafts- und investigativ-journalistischen Sinn realexistierende Dunkelfelder der deutschen Gegenwartsgesellschaft des „neuen“ 21. Jahrhundert zu erhellen: der Beitrag zur „Phantomförderung“, der im Zusammenhang mit (m)einer so engagierten wie enragierten Kritik hiesiger „Phantomelite/n“ steht, deckt (nicht in der Neuökonomie und ihren netzwirtschaftlichen Hervorbringungen, sondern) am Beispiel der gerade im „Behindertenjahr“ 2003 propagierten Förderung(smaßnahmen) für diese besondere Menschengruppe politisch beispielhaft und im sozialwissenschaftlichen Handlungsfeld methodisch richtungsweisend grundlegende Schwindelstrukturen auf, ohne nach dem bekannten Muster „blaming the victim“ (William Ryan) den betroffenen Menschen Schuld zuzuweisen, benennt und präzisiert in Form einer mikroempirischen Fallstudie im Aufweis von etwas, das wohl sein sollte, was aber real nicht ist, ein typischerweise verschwiegenes und politisch verstärktes gesellschaftliches Dilemma.

 

Der letzte Beitrag dieses Bandes, nachzensur.de, weist in methodisch vergleichbarer mikroempirischer Investigativrecherche am Beispiel der meistbenützten online-Suchmaschine google.de nach, daß und wie hier über Linkunterdrückung(en) nachzensiert wird, deckt damit mit Blick aufs verfassungsrechtlich gesetzte Zensurverbot nicht nur ein hoch-rangiges gesellschaftliches Scandalon auf, sondern verallgemeinert auch behutsam die (durch ihre bisherige Nichtrezeption fortgeschriebenen) empirischen Befunde der Studie unter Berücksichtigung sozialer Grundbefindlichkeiten:

 

„Das ´soziologische Experiment´ google.de [drückt] nicht nur einen – zugleich beförderten – gesellschaftlichen Haupttrend aus: nachhaltige Wirklichkeitsverleugnung, sondern verweist darüber hinaus auf die Befangenheit der deutschen Gegenwartsgesellschaft und verdeutlicht auch, daß und wie diese Sozietät, die in ihrer politischen Ideologie beansprucht, ´der freiheitlichste Staat in der deutschen Geschichte´ zu sein, in der empirischen Realität das Gegenteil des Beanspruchten ist und auch deshalb auf  ´die Nachgeborenen´ (Bertolt Brecht) so hohl wirkt.“

 

Richard Albrecht, Bad Münstereifel, 25.06.2008“

[Aus dem Vorwort des Autors]

SUCH LINGE. Vom Kommunistenprozeß zu Köln zu google.de. Sozialwissenschaftliche Recherchen zum langen, kurzen und neuen Jahrhundert. Aachen: Shaker Verlag 2008, 110 p. [Reihe Sozialwissenschaften] ISBN 978-3-8322-7333-0, € 12.80 -> http://www.shaker.de/Online-Gesamtkatalog/Details.asp?ISBN=978-3-8322-7333-0

 

 

CRIME/S AGAINST MANKIND,

 HUMANITY, AND CIVILISATION

 

Richard Albrecht

 

[GRIN Publication 2007]

 

 

Under the title „CRIME/S AGAINST MANKIND“ which includes historical crimes as criminen magnes against humanity and civilisation within the 20th century, the author, an experienced political scientist, and social psychologist, presents the grounded concept of his approach to what he identified as the three basic genocidal events during the World Wars in Europe: Armenocide, Serbocide, Holocaust.

 

The first essay is the printed version of Richard Albrechts paper which was delivered to the “Second International Meeting on Genocidal Social Practices” (November 20-24, 2007), at Universidad de Tres de Febrero, Buenos Aires, Argentinia, focussing on the continuity on  Genocidal Social Practices including relevant aspects of preventing genocidal actions, too.

 

According to the printed version of this GRIN-booklet (70 p.), Richard Albrecht wrote two specific appendices: (i) under the title  On Genocidal Affairs or What Had Happened” the author publishes three very short notes on what stayed in his mind, to be remembered by a productive anti-genocidal memory, as Ernst Bloch puts it, “which does not only remember what happened but also what still is to be done“; (ii) under the title “Murder(ing) Jews - secondly, academically, coldly …The “final solution” in Germany, 1941-45, as “realizing Utopia”: On the false world of a prominent German tenure-historian the author as scholarly as thoroughly reviews, as a radical critic, the long-living, and most effective, complete reversal (“Umkehrung aller Werte” ]Friedrich Nietzsche]) Hans Mommsen (*1930) did the last forty years in his various publications, which were – and are - widely accepted as legitimate contributions of a genocide scholar in that Gebilde named international “scientific community”.

 

Richard Albrechts booklet also presents the authors c.v. and short notes on the books the author published the last years, 2005-07 ->

http://www.grin.com/e-book/84824/crime-s-against-mankind-humanity-and-civilisation. Moreover, the printed versions of Richard Albrechts texts at GRIN are also available via  ->

http://www.amazon.de/s/ref=nb_ss_b?__mk_de_DE=%C5M%C5Z%D5%D1&url=search-alias%3Dstripbooks&field-keywords=%22richard+albrecht%22+&Go.x=15&Go.y=10

 

 

 Bildungsgeschichte/n. Texte aus drei Jahrzehnten

(Aachen: Shaker, 2006, 202 p. = Berichte aus der Pädagogik)

 

„Dieser Sammelband veröffentlicht Texte aus drei Jahrzehnten. Sie beschäftigen sich mit Bildung. Dieser gegenwärtig ungebräuchliche und unmoderne Begriff wird bewußt benutzt. Er drückt die Intention aus, die Persönlichkeit im freien und tätigen Wechselspiel mit der zu erschließenden und zu verändernden Welt auszuformen.

                                                                                 

Die Unterrichtsentwürfe zu Theodor Fontanes „Effi Briest" (S. 1-6), zur „Verbrechensliteratur" (S. 7-38) und zu Stefan Heyms „Fall Glasenapp" (S. 39-53) sollen Lehrer/innen und Schüler/innen zu aktiver, tätiger - geistiger und praktischer - produktiven Auseinandersetzung mit Literatur anregen. Dieser Leitgedanke bestimmt unter der Fragestellung ihrer Aktualität zu Beginn des 21. Jahrhunderts auch die erneute Rezeption von Friedrich Schillers Dramen unter dem Wallensteinmotto: „Von der Parteien Gunst und Hass verwirrt..." (S. 55-92) und die Aufarbeitung demokratischer Volkstraditionen in Deutschland am Beispiel einer Region im Südwesten, der Pfalz, unter dem Titel „Fordern wir, was des Volkes Recht ist..." (S. 93-144): Es geht jeweils um die Förderung und Stärkung der Mündigkeit von Menschen als geschichtlich-gesellschaftliche Subjekte und Akteure.

 

Die letzten beiden Aufsätze zur deutschen „Amtssprache" (S. 145-156) und zur deutschen „Bildungsmisere" (S. 157-192) verweisen auf Mißstände einer privaterwerbswirtschaftlich-kapitalistisch verformten und verwalteten Gesellschaft in zwei meines Erachtens wichtigen und wechselseitig aufeinander bezogenen Systemdimensionen: Sprache und Bildung.

 

Alle Texte stehen im Traditionszusammenhang der Aufklärung. Entsprechend vertritt die Autorin immer und auch heute noch einen real-existierenden Optimismus, dem es - seit der Aufklärung - um die Beförderung reflexiver Bildungsprozesse geht.

 

Deshalb diese Buchveröffentlichung.

 

Dr. Wilma-Ruth Albrecht, Bad Münstereifel, im Februar 2006“

 

-> http://www.shaker.de/shop/978-3-8322-4897-0

 

 

Harry Heine – Hinweis/e aufs Lese-Buch von Wilma Ruth Albrecht

 

Wilma Ruth Albrecht nennt ihr neues Buch schlicht und einfach Harry Heine. Das schmale Bändchen ist, im Wortsinn, ein Heine-Lesebuch. Im Mittelpunkt steht das neu  gelesene und behutsam gedeutete literarische Werk des Dichters und Autors Heine (1797-1856), der erst nach seiner christlichen Taufe Heinrich hieß. Dem Heine-Lesebuch ist als Motto ein Hinweis Heines aus seinem Buch der Lieder (1837²) vorangestellt:

 

... laßt mir die Tugenden der Jugend, den uneigennützigen Groll, die uneigennützige Träne ...

 

Wilma Ruth Albrecht geht es in ihrem Heine-Lesebuch vor allem um Heines Texte. Und nicht um literaturwissenschaftliche und/oder literarhistorische Sekundärliteratur. Wie wichtig dieser Zugang zum „Herz des Dichters“ als „Mittelpunkt der Welt“ ist, zeigte sich nicht zuletzt am Multiskandalon der letztjährigen Heinepreiseverleihung durch die NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf 2006: Würde es möglich sein, sich im Grab umzudrehn – Heine hätte genau dies getan, hätte er erfahren, daß ein aus welchen Gründen immer zum großdeutschen Modeliteraten avancierter südkärtner Provinzpublizist einen nach ihm benannten hoch dotieren Literaturpreis erhalten sollte (und diesen dann nach dem bekannten literarischen Modell des betrogenen Betrügers doch nicht bekam ...).

 

Wer Wilma Ruth Albrechts Heine-Lesebuch liest, wird erkennen können, warum auch diese Heine-Inszenierung in postmodernistischer Manier wohl Heine als Vorwand nimmt – aber mit Leben und Werk, Politik und Moral Harry Heines wenig am Hut hat.

 

Wilma Ruth Albrechts Heine-Lesebuch präsentiert nicht nur werkzentriert Politik und Moral, Leben und Werk des Dichters und Autors chronologisch in fünfzehn Kapiteln, sondern enthält auch als zusätzliches, speziell Lehrer(innen) und Schüler(innen) ansprechendes, Kapitel die mehrfach erprobte Unterrichtseinheit der Autorin über „Heine und die Epoche des Vormärz“.

 

Im Vergleich mit den zeitgleich erschienen polemischen Heine-Essays des Gelehrten Jost Hermand, der Heine als „Kritisch. Solidarisch. Umstritten.“ (2007) vorstellt und zahlreiche sekundär- (und tertiär-) literarische Hinweise gibt, kommt Wilma Ruth Albrechts Heine-Lesebuch bescheidener und behutsamer daher. Aber auch ihr Heine-Lesebuch hebt sich wie Hermands großer Essayband, als dessen textbezogene Ergänzung es verstanden und aufgenommen werden kann, bewußt ab von jedem typischerweise an „Gedenkjahren“ wild ins Kraut schießenden medialen Heine-Rummel – spricht dieser doch vor allem jenen neuen anti-heineschen Typ des Pisa- oder Dummdeutschen an. Gegen dieses soziotypisch geprägte Deutschland polemisierte Heines Kunstfigur Monsieur le Grand so:

 

... und er trommelte jene allzu einfache Urmelodie, die man oft an Markttagen bei tanzenden Hunden hört, nämlich Dum-Dum-Dum ...

 

Gegen diesen Strom des historisch-aktuellen Dum-Dum-Dum-Getrommel richtet sich Wilma Ruth Albrechts kleines Heine-Lesebuch.

 

Wilma Ruth Albrecht: Harry Heine. Aachen: Shaker, 2007, ii/112 p.

[= Berichte aus der Literaturwissenschaft], ISBN 978-3-8322-6062-0), 14.80 €]

http://www.shaker.de/shop/978-3-8322-6062-0

 

 

NACHKRIEGSGESCHICHTE/N

Sozialwissenschaftliche Beiträge zur Zeit(geschichte)

 

Der vorliegende Band enthält Aufsätze, die die machtpolitischen und sozioökonomischen Voraussetzungen und Hauptlinien der deutschen Nachkriegsgeschichte allgemein, dann die Westdeutschlands, der späteren Bundesrepublik Deutschland, bis 1953 speziell, beschreiben und einzelne typische Erscheinungen wie Westorientierung, Entnazifizierung, Rechtsstaatsargumentation und Nachkriegsliberalismus unter dem Gesichtspunkt ihrer Bedeutung für die Wiederherstellung kapitalistisch verfasster Herrschafts- und Gesellschaftsformen - wenn auch unter modifizierten staatlich institutionellen Formen der bürgerlichen Repräsentativdemokratie - näher betrachten. Dabei interessiert weniger der geschichtliche Prozess in seinem Verlauf, dessen Ergebnis sich in der Gegenwart niederschlägt und der nun mit großer Anstrengung sei es unter Rückgriff auf die zipfelbemützte "Kulturnation" des 19. Jahrhunderts, sei es mit der mentalitäts- und strukturbegrifflichen dialektisch synthetisierenden "asymmetrisch verflochtenen Parallelgeschichte" als "Nationalgeschichte" neu erzählt werden soll, um den sich wieder gerierenden deutschen Großmachtanspruch auch ideologisch zu unterfüttern. Vielmehr sollen die interessenbestimmten ökonomischen und gesellschaftlichen Mechanismen, Methoden und Ideologien, mittels derer am Beispiel Westdeutschland Herrschaft im Widerstreit und Zusammenspiel zunächst unter den Hauptsiegermächten, dann zwischen Siegermächten und sozialen Klassen und Schichten des besiegten Deutschland gebrochen, verändert und wieder rekonstruiert wurde, aufgezeigt werden.“

 

„Mit dem vorliegenden Band sollte eine nachhaltige Gegenposition zur herrschenden apologetischen Interpretation deutscher Nachkriegsgeschichte als finalen Prozess zur neuen kapitalistisch organisierten und staatsrechtlich bürgerlich-demokratisch verfassten - nun wieder sich als Großmacht gebenden - Bundesrepublik Deutschland vorgelegt werden.

 

Die von staatlich alimentierten Geschichts- und Politikwissenschaftlern vorgetragene Deutung aktiviert zum einen erneut die Ideologie und Methodologie eines schon überwunden geglaubten Historismus und zum anderen den strukturellen Ansatz der Industriegesellschaft.

 

Dabei wird von den Vertretern des Historismus bis in die Begrifflichkeit hinein das ideen- und geistesgeschichtliche Konzept von Friedrich Meinecke, das deutsche Geschichte als „Nation“ auf dem Wege zur Westorientierung vorstellt, übernommen. (Meinecke hatte die militärische Niederlage des Nationalsozialismus als „Katastrophe“ und damit als Schicksalsschlag, der gleichsam von außerhalb die Menschheit oder das deutsche Volk traf, bezeichnet). Die „Westorientierung“ Deutschlands erscheint als alternativlose Veranstaltung, die von bedeutenden Persönlichkeiten (wie Adenauer, Erhard, Brandt, Schmidt, Kohl etc.) umgesetzt wurde.“

 

Soweit die Autorin in Vor- und Nachwort ihrer neuen zeithistorischen Aufsatzsammlung. Gegenüber diesen bestenfalls politisch konservativen, schlimmstenfalls politisch reaktionären Positionen betont Wilma Ruth Albrecht:

 

„´Geschichtsschreibung ist die Veranstaltung je gegenwärtiger Subjekte für sich und ihre gesellschaftlichen Beziehungen, für die sie vor allem als Identitätsstiftung notwendig ist.´  (Jürgen Oelkers)

 

Die gesellschaftlichen Beziehungen der gegenwärtigen Subjekte sind jedoch immer noch gekennzeichnet durch Interessen von gesellschaftlicher Klassen, sozialer Schichten und ihren Herrschaftsbeziehungen im nationalen und internationalen Raum.

 

In der Tat: Harry Heine hatte recht, als er in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts darauf verwies:

 

´Es ist nicht möglich, die Vergangenheit zu schildern, ohne ihr die Färbung unserer eigenen Gefühle zu verleihen´ und weiter, dass es keine objektive Geschichtsschreibung gibt, ´weil zur geschichtlichen Wahrheit nicht bloß die genauen Angaben des Faktums, sondern auch gewisse Mitteilungen über den Eindruck, den jenes Faktum auf seine Zeitgenossen hervorgebracht hat, notwendig sind.´

 

Wer aber mit den Verlierern und Bedrängten fühlt, der kann in der Tat nicht von einer „geglückten“ Nachkriegsgeschichte sprechen.“

 

Soweit die Autorin. Und sicherlich ist Wilma Ruth Albrechts neues Buch mit Kapiteln: (1) Anti-Hitler-Koalition und Deutschlandpolitik der Alliierten, (2) Westzonenpolitik und Staatsgründung, (3) Entnazifizierung, (4) Konservatismus, (5) Rechtsstaatsideologie, (6) Liberalismus und (7) Abgeordnetenkauf ein bedeutender Entwurf alternative/r Nachkriegsgeschichte/n und damit auch eine der wichtigsten Neuerscheinungen zur deutschen Zeit- und Nachkriegsgeschichte im (Buch-) Herbst 2007.

 

Wilma Ruth Albrecht, Nachkriegsgeschichte/n. Aachen: Shaker, 2007: Berichte aus der Geschichtswissenschaft, 266 p., 49.80 €; ISBN 978-3-8322-6506-9

 

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Ach ja:

 

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Wichtiger Netzhinweis

 

 

Darüber hinaus verweist der Herausgeber nicht nur auf diese Anwalts-Formel, sondern macht sie sich auch im juristischen Sinn für seine Texte zu eigen:

 

Kein Wort dieses Schriftsatzes, weder als einzelnes noch i.V.m. anderen, darf dahin ausgelegt werden, daß es die Persönlichkeit oder Ehre irgendjemandes beeinträchtige, vielmehr dient jedes ausschließlich der möglichst zügigen Verwirklichung der im Justizwesen z.Z. real inexistenten, nach Art. 79 (3) GG aber GG-rechtsstaatskonstitutiven Verfassungsgrundsätze: Menschenwürde, Volkshoheit, Gewaltentrennung, Rationalität und Recht, s. Art. 1 und 20 GG.“

 

 

Der Editor dieses UN (moz.art1),

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Richard Albrecht Wiesenhaus

53902 Bad Münstereifel (NRW)

 

                                                                           

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Dies ist der Mitte August 2008 eröffnete 2. Jg. dieses UN. Diese moz.art1-Ausgabe vom 090409 könnte zugleich die letzte sein: Richard Albrechts Mittel zu/r Selbstausbeutung/Eigenfinanzierung sind nicht unbegrenzt …