Saarbrücker Zeitung, 24.3.2002
Schwetzinger Zeitung, 09.03.2002
Musicalzirkel (Online-Zeitung), 7.1.2002
Saarbrücker Zeitung, 17.12.2001
Reutlinger General-Anzeiger (online), 6.12.2001
> Stuttgarter Zeitung, 5.12.2001 <
Lars und seine
Freunde auf großer Reise Welturaufführung im SI-Centrum: „Der keine Eisbär“ Von Nikolai B. Forstbauer Da sitzt er inmitten der bunten Welt Afrikas und wünscht
sich in seinem weißen Pelz nichts sehnlicher, als schnellstens nach
Hause zurückkehren zu können. So einfach aber, das weiß inzwischen
fast jedes Kind, ist das nicht für Lars, den kleinen Eisbären. Große
und kleine Freunde braucht man, Freunde, mit denen man spielen, lachen,
tanzen – und singen kann. Schließlich erzählt Lars, den der
Kinderbuchautor Hans de Beer auf die lange Reise durch die Kinderzimmer
Europas geschickt hat, seine Geschichte heute auf der großen Bühne
eines Musical-Theaters. Was jedoch ein echter kleiner Eisbär ist, den kann auch
eine Welturaufführung – das nämlich ist sie, die Premiere von „Der
kleine Eisbär - Das Musical“ (Autor und Produzent: Marcell Gödde) im
SI-Centrum Stuttgart – nicht schrecken. Es kann ja auch kaum etwas
schief gehen an diesem Nachmittag: Dort, wo sich am Abend die Vampire
tummeln, springen kurz nach 15 Uhr Gina, Sängerin der Teenie-Band
Lollipops und Comedy-Künstler Markus Maria Profitlich ins
Scheinwerferlicht und präsentieren den Musical-Titelsong „Kleine Eisbär
– wovon träumst du?“.
Logisch eigentlich, dass Lars bei so viel guter Laune übermütig
wird, ihn an seinem Nordpol die Ferne lockt. Dann aber wird der kleine
Eisbär unsicher. Ist es nur ein Traum oder wird es plötzlich wirklich
wärmer? Das Abenteuer beginnt und dabei kann, wie Lars bald merkt, ein
größerer Freund wie das Nilpferd Hippo (Wolfgang Linnenbrügger)
ebenso wichtig sein wie kleine treue Begleiter, das Schneegansküken
Pieps (Shintia Kusomo). Nichts entgeht den Kindern auf der langen Reise
nach Afrika und zurück – das Kölner Cocomico-Theater, vergangenes
Jahr schon mit dem Kindermusical „Der kleine Vampir“ erfolgreich,
hat wieder ganze Theaterarbeit geleistet und kann sich dabei auf den
Schiffskater Nemo (Malcolm Walgate gibt den zärtlichen Wilden) ebenso
verlassen wie auf den Schneehasen Lena (Annika Päs). Regisseur Uwe Vogel (zugleich für die keineswegs auf
Mitsinganbiederung setzende Musik verantwortlich) setzt auf einen klaren
Handlungsbogen, überfordert seine kleinen Zuschauer nicht, auch die
Ausstattung (Andrea Uebel und Klaus Stump) protzt nicht mit ihren Möglichkeiten
und der Wechsel zwischen Spiel und Lied lässt genügend Raum, zwischen
den Abenteuer-Stationen kräftig durchzuatmen. Dies auch dann, als die
Regie nach der Pause das Tempo merklich anzieht. Was aber wäre das
alles ohne die Spielfreude von Natascha Cham? Die 27-Jährige
Schrambergerin steckt unter dem drei Kilo schweren Lars-Kostüm,
kokettiert mit dieser Rolle fast so, als sei sie ein Spiegel ihrer
eigenen Reise vom Schwarzwald auf die Stage School of Music, Dance an
Drama in Hamburg, hinein in erste Musicals, hinüber nach Köln zu
Cocomico-Ensemble. Ihr Lars bürgt für gute Laune, lässt Janoschs
kleinen Tiger noch als fernen Freund des kleinen Eisbären erscheinen
und kuschelt sich schließlich genüsslich an ihren überglücklichen
Eisbärpapa. Dass sich zu guter Letzt noch Nemo von einem untergehenden
Schiff an Lars’ Nordpol rettet, macht die Freude der Freunde (und der
Kinder im Vampir-Theater) komplett. Was mit „Der kleine Vampir“ begann, findet mit „Der
kleine Eisbär“ eine überzeugende Fortsetzung: Stella Entertainment lässt
dem Kindermusical eigenen Entfaltungsraum. Folgerichtig kommt auch
Pionier Christian Berg (vergangenes Jahr mit „Jim Knopf und die wilde
13 zu Gast) nach Stuttgart, um vom 27. Dezember bis zum 5. Januar 2002
seine Version von „Petterson und Findus“ im SI-Centrum zu präsentieren.
Dann wird Lars (bis zum 14. Dezember insgesamt achtmal auf der Vampir-Bühne
zu erleben) schon wieder – richtig – auf großer Reise sein.
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