Katzenlexikon (im Aufbau)

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An dieser Stelle möchte ich Euch Beschreibungen der Hauskatzen und ihrer wilden Verwandten zeigen. Desweiteren könnt ihr Wissenswertes aus den Felidae Romanen von Akif Pirincci und ein kleines Lexikon kätzischer Begriffe finden.

Die Hauskatze (aus "Das große illustrierte Tierlexikon", Orbis Verlag)

Die Wildkatze (aus "Das große illustrierte Tierlexikon", Orbis Verlag)

Definitionen unterschiedlicher Lexika

Hauskatze
Felis lybica f. catus, Zuchtform der Falbkatze

Als Stammform der Hauskatze gilt die Falbkatze (felis lybica).
Der Beginn der Domestikation (Haustierwerdung) wird vermutlich vor 6000 Jahren anzusetzen sein. Sicher nachgewiesen wurden Hauskatzen aus dem alten Ägypten. Älteste Darstellungen aus dem Niltal kennt man schon aus der Jungsteinzeit (4000 v. Chr.). Ein Grabgemälde aus Sakkarah (nach 2750 v. Chr.) zeigt die Katze bereits mit dem typischen Haustierattribut, einem Halsband. Aus dem neuen Reich kennen wir gar aus der Zeit von 1580-1350 v. Chr. Jagdszenen, welche Katzen im Schilfdickicht beim Heranholen von im Wasser erlegtem Wild zeigen. Die Katze galt nicht nur als Mäuse- und Rattenjägerin, sondern vor allem als Schlangenvertilgerin und genoss göttliche Ehren. Auf ihre Tötung stand die Todesstrafe. In Bubastis fand man Hunderte von Katzenmumien.
Nach 600 v. Chr. ist die Katze in China erwähnt. Erst nach 500 v. Chr. gelangte sie nach Griechenland, nach 400 v. Chr. nach Süditalien. Doch erst um 100 v. Chr. begann sie im alten Rom die bis dahin als Ratten- und Mäusevertilger gehaltenen Frettchen zu verdrängen. Bis in das 10. Jahrhundert n. Chr. waren Katzen diesseits der Alpen recht selten und galten als kostbarer Besitz.
Nach Mittel- und Nordeuropa brachten die heimkehrenden Kreuzfahrer in größerem Maße Katzen mit, die im späten Mittelalter das Wiesel als bisherigen Hauptmäusevertilger in den Anwesen der Bauern ersetzten. Neben unserer allgemeinen Dorf- und Stadtkatze, die durch Erbänderungen eine Vielfalt sich immer weiter differenzierender Färbungsvarianten entstehen ließ, wurden auch vom Menschen gezielte Zuchten auf bestimmte Eigenschaften und Erscheinungsformen durchgeführt. Die eigentliche Rassezucht jedoch, der wir eine Unzahl von sehr unterschiedlichen sogenannten Edelkatzen zu verdanken haben, begann erst vor weniger als 100 Jahren. Daher unterscheiden sich unsere Edelkatzen domestikationsbiologisch nicht wesentlich von den ,,normalen" Hauskatzen. Bei der Rassekatzenzucht wurden vor allem Erbänderungen genutzt, die die Haarlänge betrafen. So entstand eine Vielzahl von Langhaar- und Kurzhaarrassen, etwa die Perser und Angorakatzen, auf der anderen Seite die Siamesen und Orientalen bis hin zu völlig haarlosen Nacktkatzen. Daneben führten Schwanzwirbeldefekte zu totaler Schwanzlosigkeit, so bei den Manxkatzen. Aber allen Rassezuchten zum Trotz hat sich die Hauskatze niemals so vollkommen in den Hausstand einbinden lassen wie der Hund. Jeder Katzenhalter weiß, dass seine Katze oft mehr an sein Haus bzw. die Wohnung gebunden ist als an ihn selbst. Sie entzieht sich auch weitgehend der Beeinflussung durch den Menschen, so wie auch eine planmäßige Zucht auf bestimmte Dienstleistungen nie erfolgte oder mißlang. Mit ein Grund für die weitgehend behauptete Selbständigkeit auch im Hausstand mag darin liegen, dass Katzen nicht wie die anderen Nutztiere vom Menschen zum Haustier gemacht wurden, sondern sich im wesentlichen selbst dazu machten.

Die Katze: geselliger als ihr Ruf
Lange hat man geglaubt, die Hauskatze sei ein geborener Einzelgänger. Ein Großteil der Katzen lebt auch so, aber da gibt es auch noch die anderen. Während sich aber Wissenschaftler bei Expeditionen in allen Einzelheiten mit dem Sozialleben von Großkatzen, etwa der Löwen, beschäftigten, wurde der Hauskatze kaum Beachtung geschenkt. Die war bekanntermaßen ein Einzelgänger, und es lohnte nicht, sich näher mit ihr zu beschäftigen. Erst in jüngerer Zeit haben Wissenschaftler Neues und zum Teil recht Erstaunliches über das soziale Leben der Hauskatze in Erfahrung gebracht.
Der Brite D.W. Macdonsld nahm über einen längeren Zeitraum die Katzen eines britischen Bauernhofes unter die Lupe. Er konnte fast alle erdenklichen Sozialformen beobachten: Da gab es den Fall, daß die Schwester der werdenden Mutter ,,Hebammendienste" leistete oder daß Katzenschwestern ihren Nachwuchs gemeinsam aufzogen, da gab es Gruppen von Tieren, die gemeinsam ein Revier verteidigten und fremde Katzen auf Distanz hielten. Nach genaueren Beobachtungen über einen längeren Zeitraum hinweg läßt sich heute immerhin mit einiger Sicherhelt feststellen, daß Katzen relativ feste Gruppen bilden, die sich mit Hilfe bestimmter Signale, unter anderem Kopfreiben und Geruchssignalen, die über den Urin vermittelt werden, miteinander verständigen. Allerdings vermuten die Forscher weniger auf lineare Unterordnung im Sinne einer Hackordnung ausgerichtete Strukturen, als eine eher kreisförmige Struktur, bei der bestimmte Katzen im Zentrum stehen. Diese sollen dann auch den meisten Nachwuchs haben.
Wie ist so etwas möglich? Eine Erklärung läßt sich aus den besonderen Gegebenheiten des Haustiers Katze ableiten, das sich im Gegensatz zu anderen Haustieren eine gewisse Unabhängigkeit bewahren konnte. Mehr als Kulturfolger, denn als vom Menschen erzogene Haustiere haben sich Katzen im Laufe der Zeit an die unterschiedlichsten Lebensräume, in Dörfern, in Städten, mit und ohne Zufütterung durch den Menschen, mit und ohne Unterschlupf in Gebäuden, angepaßt. Um all diese Lebensräume besiedeln zu können, mußte die Hauskatze ein großes Repertoire an verschiedensten Verhaltensweisen und Sozialstrukturen entwickeln.

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