FREMOFreundeskreis Europäischer Modellbahner eV. |
27.12.2006 |
[FREMO-Inhalt]
[Betrieb]
[Wagennummern] [Triebfahrzeugnummern der Epoche II] |
Von 1920 bis etwa 1950 galt die bisher wohl eleganteste Bezeichnung von Güterwagen: das System der Gattungsbezirke. Dabei wurden die Wagen im Prinzip analog zu der früheren Beheimatung in Direktionen quasi in Gattungsbezirken "beheimatet". Die Wagen hatten aber nichts mit den Städten zu tun, deren Namen angeschrieben waren - insofern war der Städtename nur eine Hilfe zum schnellen Bezeichnen des Wagens, genauer als das Hauptgattungszeichen (z.B. G), aber weniger genau als die volle Gattungsbezeichnung (z.B. Gltrhs).
Gelegentlich wurden Gattungsbezirksnamen auch geändert; zum einen, weil die gleichnamigen Reichsbahndirektionen umbenannt wurden (etwa Altona nach Hamburg, Elberfeld nach Wuppertal oder Trier nach Saarbrücken), zum anderen nach 1945 bei der DR aus politischen Gründen: die als Gattungsbezirke verwendeten Namen der Rbd der ehemaligen deutschen Ostgebiete (Breslau, Bromberg, Danzig, Königsberg, Oppeln und Posen) wurden durch ähnliche, aber unverfängliche Städtenamen (Bitterfeld, Bautzen, Dessau, Köthen, Oschersleben und Potsdam) ersetzt. Im Westen wurden aber ebenfalls auch nach 1945, selbst nach Gründung der DB 1949 neue Gattungsbezirke vergeben.
Textauszug aus Gattungsbezirke von FREMO-Mitglied Erik Meltzer.
Die Gattungsbezirke wurden nicht etwa planlos gewählt, sondern es wurde versucht einen Zusammenhang zwischen Namen und Wagen herzustellen. Zur baldigen Auflösung vorgesehene Direktionen gaben die Namen für die ältesten (ebenfalls zur Ausmusterung anstehenden) Wagen her, den großen Kohlenbezirken Ruhr und Oberschlesien mit den Direktionen Essen und Breslau wurden die Om-Wagen zugeteilt. Selbstversändlich lassen sich nicht für alle Gattungsbezirke solche Zusammenhänge herstellen, aber die Namen haben sich so eingeprägt, das diese auch heute noch bekannt sind und teilweise bei unserem Spiel verwandt werden.
Bis zur Auflösung der Gruppenverwaltung Bayern galten dort teilweise andere Gattungsbezirke.
Die Fahrzeuge erhielten Wagennummern innerhalb des Bereiches 101 bis 99 999. Wenn innerhalb eines Gattungsbezirkes sowohl Fahrzeuge der Austauschbauart als auch ältere Fahrzeuge eingereiht waren, so erhielten die Austauschbau-Wagen meist Nummern oberhalb 80 000.
An den Dienst- und Privatwagen waren ebenfalls Städtenamen angeschrieben - hier bezeichnete das aber die jeweilige Direktion, bei der der Wagen eingestellt wurde. Für Privatwagen wurden Nummern über 500.000 vergeben. Bahndienstwagen erhielten Nummern über 700.000. Die in den folgenden Tabellen angegebenen Nummernbereiche der einzelnen Direktionen beziehen sich auf das Jahr 1922 und wurden später möglicherweise verändert. Näheres dazu bei Thomas Noßke Privatgüterwagen.
Bei unserer Liste der beim FREMO verwendeten Reichsbahnwagen haben wir uns zur Aufteilung auch dieser Gattungsbezirke bedient. Privat- und Bahndienstwagen wurden jeweils unter dem Direktionsnamen einsortiert. Weiterhin sind die für alle Epochen im FREMO geltenden UIC Bezeichnungen notiert. Für Wagentypen, welche zu UIC-Zeiten bereits ausgemustert waren, wurden passende Bezeichnungen ausgewählt.
Alle Angaben beziehen sich auf die tatsächliche Beschriftung am Modell, über die Vorbildtreue werden durch diese Listen bewußt keine Aussagen gemacht. Die grün hinterlegten Tabellenzeilen bezeichnen Modelle mit einer herstellerseitigen Beschriftung. Diese Nummern sind im FREMO noch nicht vergeben. Ein Fragezeichen bedeutet Zweifel, ob es hierzu ein Vorbild gibt. Wir bitten um eigene Recherchen. Wir haben uns entgegen den anderen Wagenlisten dazu entschlossen, für diese Liste auch die herstellerseitigen Nummern an FREMO-Mitglieder zu vergeben, maximal 15 Wagen pro Mitglied. Diese Wagen sind in hellem Ocker hinterlegt. Wagen mit eigenen Nummern der Mitglieder haben hellgraue Tabellenzeilen.
Wagen mit der Bezeichung "Deutsche Reichsbahn" ohne weitere Zusätze werden auf den direkt von hier zugänglichen Listen geführt. Wagen, die aufgrund der verwendeten Gattungsbezirke eindeutig der DR der DDR oder der DB zuzuordnen sind, sind jeweils in den dortigen Epoche III-Listen erfasst. Dazu gehören auch die Wagen mit den Zonenbezeichnungen. Wagen, die nicht so eindeutig beschriftet sind, sollen bitte in beide in Frage kommenden Listen eingetragen werden.
Zusätzlich sind in dieser Liste Güterzugbegleitwagen verzeichnet, welche ebenfalls mit individuellen Wagennummern versehen sind.
Jedes FREMO-Mitglied hat das Recht auf Eintrag seiner individuellen Wagennummern der Epoche II in diese Liste. Hierzu genügt eine eMail, welche folgende Angaben pro Wagen beinhalten muss:
Gattungs- bezirk | Gattungs- zeichen | UIC Zeichen | Erläuterung |
---|---|---|---|
Altona | V | He | Verschlagwagen 1920-37 (dann Hamburg) |
Augsburg | S | Rp | Schienenwagen 1920-52 |
Bautzen | GG | G | Vierachsige gedeckte Wagen der Kriegsbauart 1945-52 (nur DR, statt Bromberg) |
Berlin | Gk, T | I | Kühlwagen 1920-52 |
Bitterfeld | Om | E | Offene Wagen der Verbands- und geschweißten Bauart (auch Essen) 1945-52 (nur DR, statt Breslau) |
Bremen | Gm | G | Gedeckte Wagen der Kriegs- und DB-Nachbauart 1942-52 |
Bromberg | GG | G | Vierachsige gedeckte Wagen der Kriegsbauart (ab '42)
sowie erbeutete Vierachser polnischer Bauart 1939-52 (DR bis 45, dann Bautzen (?)) |
Breslau | Om | E | Offene Wagen der Verbands- und geschweißten Bauart (auch Essen) 1920-52 (DR bis 45, dann Bitterfeld) |
Cottbus | Gm | G | Gedeckte Neubauwagen der DR 1946-52 |
Danzig | O, Om | E | Offene Wagen polnischer Bauart 1939-52 (DR bis 45, dann Dessau) |
Dessau | O, Om | E | Offene Wagen polnischer Bauart 1945-52 (nur DR, statt Danzig) |
Dresden | Gl | Gb | Großräumige gedeckte Wagen 1920-52 |
Elberfeld | K | Tu | Klappdeckelwagen 1920-30 (dann Wuppertal) |
Erfurt | X | Kl | Arbeitswagen 1920-52 |
Essen | Om | E | Offene Wagen der Verbands- und geschweißten Bauart
(auch Breslau/Bitterfeld) 1920-52 |
Frankfurt | O | E | Offene, abbordbare Wagen der Länderbauarten
(auch Würzburg) 1920-52 |
Göttingen | diverse | Versuchsbauarten der DB 1948-52 | |
Graz | Ommuf | E | Offene Wagen der Kriegsbauart (nur 2 Versuchswagen) 1944-?? |
Halle | O | E | Offene, abbordbare Wagen der Verbands- und Austauschbauarten 1920-52 |
Hamburg | V | He | Verschlagwagen 1937-52 (statt Altona) |
Hannover | G | G | Gedeckte Wagen der Länderbauarten (auch Stettin/Stendal) 1920-52 |
Heilbronn | SSos | Ui | Vierachsige Schienenwagen der Kriegsbauart 1943-52 |
Karlsruhe | Ow | E | Offene Wagen der frühen Länderbauarten 1920-max.38 (dann ausgemustert) |
Karlsruhe | G | G | Gedeckte Wagen der Verbandsbauart
(vorbereitet für Personenbeförderung) 1938-52 (vorher Kassel, München) |
Kassel | G | G | Gedeckte Wagen der Verbandsbauart
(auch München, ab 38 auch Karlsruhe) 1920-52 |
Kattowitz | OOfs | E | Vierachsige offene Wagen der Kriegsbauart (nur Versuchswagen) 1942-52 |
Klagenfurt | Omm | E | Offene Wagen der Kriegsbauart 1942-52 |
Köln | SS | Rp | Vierachsige Schienenwagen und Tiefladewagen 1920-52 |
Königsberg | Om | E | Offene Wagen der Austauschbauart 1924-52 (DR bis 45, dann Köthen) |
Köthen | Om | E | Offene Wagen der Austauschbauart 1945-52 (nur DR, statt Königsberg) |
Leipzig | Gl | Gb | Großräumige gedeckte Wagen der Kriegs- und
SAAR-Nachkriegsbauart 1943-52 |
Linz | Omm | E | Offene, abbordbare Wagen der geschweißten Bauart 1939-52 |
Ludwigshafen | Om | E | Offene Wagen der Länderbauarten 1920-52 |
Magdeburg | Gw | G | Gedeckte Wagen der frühen Länderbauarten 1920-52 |
Mainz | Ot | Fc | Selbstentladewagen 1920-52 |
München | G | G | Gedeckte Wagen der Verbandsbauart (auch Kassel, ab 38 auch Karlsruhe) 1920-52 |
Münster | Oc | E | Offene Wagen der frühen Länderbauarten 1920-52 |
Nordhausen | G | G | Gedeckte Neubauwagen der DR 1946-52 |
Nürnberg | O | E | Offene Wagen der Verbandsbauart 1920-52 |
Offenbach | BT | L | Behältertransportwagen der DB 1951-52 |
Oldenburg | OO | E | Vierachsige offene Wagen 1920-35 (dann Saarbrücken) |
Oppeln | G | G | Gedeckte Wagen der geschweißten Bauart 1934-52 (DR bis 45, dann Oschersleben) |
Oschersleben | G | G | Gedeckte Wagen der geschweißten Bauart 1945-52 (nur DR, statt Oppeln) |
Posen | G | G | Gedeckte Wagen polnischer Bauart 1939-52 (DR bis 45, dann Potsdam) |
Potsdam | G | G | Gedeckte Wagen polnischer Bauart 1945-52 (nur DR, statt Posen) |
Regensburg | H | Lc | Schemelwagen 1920-52 |
Rostock | Tnf | Il | Neubau-Fährbootkühlwagen der DR 1946-52 |
Riga | GG, evtl. OO | G | Erbeutete Vierachser russischer und polnischer Bauart 1943-?? |
Saarbrücken | OO, KK | Fc | Vierachsige offene und gedeckte Selbstentladewagen 1935-52 (statt Oldenburg) |
Saarbrücken | Gb, Tb, Rb | Fährbootwagen 1935-52 (statt Trier) |
|
Schwerin | O | E | Offene Wagen der Länderbauarten 1920-52 |
Stendal | G | G | Gedeckte Wagen der Länderbauarten und ausländischer Herkunft
(auch Hannover) 1945-52 (nur DR, statt Stettin) |
Stettin | G | G | Gedeckte Wagen der Länderbauarten und ausländischer
Herkunft (auch Hannover) 1920-52 (DR bis 45, dann Stendal) |
Stuttgart | R | R | Rungenwagen der Länder- bis einschl. geschweißte Bauarten 1920-52 |
Trier | Gb, Tb, Rb | Fährbootwagen 1926-35 (dann Saarbrücken) |
|
Ulm | Rmms | R | Rungenwagen der Kriegsbauart 1942-52 |
Villach | Omm | E | Offene Wagen der geschweißten Bauart 1941-52 |
Wien | O, Ol | E | Offene Wagen österreichischer Bauarten 1938-52 |
Würzburg | O, Ov | E, E* | Offene Wagen der Länderbauarten (auch Frankfurt) 1920-52 |
Wuppertal | K | Tu | Klappdeckelwagen 1930-52 (statt Elberfeld) |
Z | U | sonstige Wagen | |
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