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Geschichte:
Im Auftrag des Bischofs von Passau berief 1203 Kalhoch von Falkenstein Zisterzienser aus dem Kloster Langheim bei Bamberg in das Obere Mühlviertel. Diese Klostergründung, der Standort ist nicht bekannt, hatte jedoch nur sieben Jahre Bestand, da der Abt und die Mitbrüder dem entbehrungsreichen Leben in dieser Gegend nicht gewachsen waren. 1218 unternahm Kalhoch einen zweiten Anlauf, dieses Mal mit Prämonstratensern, die vermutlich von Osterhofen kamen.
Aus der ersten Bauperiode ist nur die romanische Einsäulenkrypta erhalten. Unter Propst Andreas Rieder (1444- 1481) erfolgte eine wesentliche Umgestaltung und Erweiterung der Klosteranlage. Aus dieser Zeit stammen die gotische Krypta mit Schüttgewölbe und die dreischiffige gotische Hallenkirche.
Während des Bauernaufstandes 1626 wurde die Klosteranlage zum Teil zerstört. Der Propst und spätere Abt Martin Greysing (1627- 1665) gab der Stiftsanlage das heutige Aussehen. Lediglich der Ost- und Westtrakt wurden im 19. Jahrhundert in der heutigen Form aufgeführt.
Die gotische Stiftskirche wurde 1630 mit barocken Ornamenten ausgestattet. Eine großangelegte Stiege führt vom Kirchenschiff in den Hochchor. Aus der Phase des Wiederaufbaues sind nur noch erhalten: Das schmiedeeiserne Chorgitter, die Kanzel und die Hauptorgel auf der Westempore. Die übrige Ausstattung (Altäre und Chorgestühl) stammen aus der Zeit 1740 bis 1755. Bei der Kirchenrenovierung 1989/ 1990 wurde im unteren Stockwerk des Kirchturmes ein Kapellenraum mit gotischer Scheinarchitektur aus der Zeit um 1410 freigelegt.
Die Klosteranlage beherbergt heute neben den Räumen der Klausur, dem Wohnbereich für die Mitbrüder, und der Stiftsverwaltung auch ein Seminarzentrum mit modernster Kommunikationstechnik und 25 Komfortzimmern mit 38 Betten. Im Osttrakt finden sich eine neubarocke Bibliothek, eine Porträtsammlung und eine Bildergalerie, die im Rahmen der Stiftsausstellung zugänglich sind. In den Gewölben der ehemaligen Brauerei ist heute der Stiftskeller als gastronomischer Betrieb untergebracht. Seit 1580 besitzt Schlägl auch eine eigene Brauerei, die einzige Stiftsbrauerei Österreichs. Der 1984 aufgelassene Meierhof dient heute als Museum für bäuerliche Kultur des Oberen Mühlviertels.
Die Klostergemeinschaft von Schlägl zählt zur Zeit 43 Mitglieder. Die Mitbrüder des Stiftes betreuen 20 Pfarren und drei Seelsorgsstellen und sind in der Schul-, Jugend- und Krankenhauspastoral tätig. Zu den besonderen Aufgaben gehören auch wissenschaftliche Arbeiten, Exerzitien und geistliche Begleitung im eigenen Seminarzentrum und die Pflege der Musik durch Konzerte und die Aufführung geistlicher Werke in den Gottesdiensten. Daneben ist Schlägl auch ein nicht unbedeutender wirtschaftlicher Faktor in der Region (Brauerei, Schilift, E-Werk, Gastronomie, Gärtnerei und handwerkliche Betriebe).
Literatur: | PRÖLL, Laurenz: Geschichte des Prämonstratenserstiftes Schlägl im oberen Mühlviertel, 2. ergänzte Auflage, Schlägl 1980 (unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1877 mit Ergänzungen bis 1977). PRÖLL, Florian und FELHOFER, Martin (Hrsg.): Schlägler Schriften, Studien und Forschungen zu Geschichte und Kultur des Stiftes Schlägl und seiner Pfarreien, 11 Bände, Linz und Schlägl 1980 ff. REISCHL, Friedrich: Stift Schlägl, Aigen-Schlägl 1973. FELHOFER, Martin und BRUSA, Alfons und PICHLER, Isfried: Prämonstratenser-Chorherrenstift Schlägl, Silberband deutsch/ englisch, Ried i.I. 1992. REISCHL, Friedrich und PICHLER, Isfried: Prämonstratenserstift Schlägl, Ried i.I. 1992. |
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Ansprechpartner: | Stift Schlägl, A-4160 Aigen i.M., Tel.: +43 7281 8801-0, Fax.: +43 7281 8801-227 (Verwaltung) oder +43 7281 8801-324 (Konvent) www.stift-schlaegl.at
Abt Mag. Martin Felhofer,
Prior und Gastmeister: Mag. Lukas Dikany,
Kustos der Sammlungen und der Ausstellung: Mag. Stephan Weber, |
Öffnungszeiten und Führungen: | Stiftsausstellung: 1. Mai bis 26. Oktober DI bis SO 10 Uhr bis 12 Uhr und 13 Uhr bis 17 Uhr. Zu jeder anderen Zeit für Gruppen ab 6 Personen mit Führung: telefonische Anmeldung erforderlich unter +43 7281 8801-0 oder +43 7281 8801-293.
Museum "Kultur.Gut.Oberes Mühlviertel - Sammlung Lehner" im Meierhof des Stiftes: |
Gottesdienste: | SO und Feiertage: 8.30 Uhr und 10 Uhr Hl.Messe (an Hochfesten Pontifikalamt). wochentags: 6.30 Uhr (DO 7.30 Uhr) Hl.Messe Chorgebet (außer DO): 6.30 Uhr Laudes (sonn- und feiertags 7 Uhr); 18 Uhr Vesper (an Sonntagen Choralvesper), an Feiertagen 17 Uhr Pontifikalvesper im gregorianischen Choral. |
stiftseigene gastronomische Betriebe, Unterkunft, Freizeit: | Stiftskeller,
Stift Schlägl, A-4160 Aigen i.M., (montags geschlossen, im Winter auch dienstags)
Seminarzentrum,
Vereinshaus Aigen
Jugend- und Sportheim Holzschlag
Jugendhaus "Norberti-Stöckl" neben dem Stift,
Hochficht Schilift GesmbH, |
![]() | Schlägl liegt im Dreiländereck Deutschland, Tschechien und Österreich. Man erreicht es von Linz aus: Überqueren Sie in Linz die Donau Richtung Urfahr und folgen Sie dann immer der Bundesstraße 127 nach Aigen. Die Wegweiser werden Sie zunächst nach Rohrbach und dann nach Aigen-Schlägl führen. Man erreicht es von Passau aus: Folgen Sie den Wegweisern nach Wegscheid, dann nach Aigen. |