Diese Seite wurde zusammengestellt nach Angaben von Günther Bäurle (Kath. Kgm. St.Johannes, Steingaden)

Steingaden

PATROZINIUM: St. Johannes Bapt.
DIÖZESE: Augsburg
HISTORISCHE ZIRKARIE: Bayern
BUNDESLAND: Bayern (D)
HEUTIGER ORTSNAME: Steingaden, Lkr. Weilheim- Schongau
GRÜNDUNG: 1147
AUFHEBUNG: 1803

Geschichte:
"1147Gründung des Prämonstratenser-Klosters Steingaden durch Herzog Welf VI.
1176Weihe der romanischen Kirche - die Romanik bestimmt noch heute die äußere Erscheinung der Kirche: Der Bau selbst samt seiner Ornamentik, das innere Portal im Westen, Arkaden und Säulenschmuck des Kreuzgangs, Brunnenkapelle im Kreuzgang und Johanneskapelle am Eingang zum Friedhof stammen aus dieser Periode.
1470- 1491Umgestaltung im Stil der Spätgotik durch Abt Caspar Suiter - erhalten geblieben sind aus dieser Zeit die neu gebaute Vorhalle und das Netzgewölbe des Kreuzganges.
1525Brand und Plünderung im Bauernkrieg.
1530Wiederherstellung durch Abt Johannes Dimpt im Stil der Renaissance - ein schönes Beispiel dieser Einrichtung ist das Chorgestühl von 1534.
1600Verschönerung der Kirche, vor allem durch Fresken, von denen die Welfengenealogie an der Nordwand der Eingangshalle geblieben ist.
1646Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg.
1663Abschluss des Wiederaufbaus unter Abt Augustin Bonenmayr im Stil des beginnenden Barock (Stuck im Chor, in den Seitenschiffen, der Hochaltar, die beiden Seitenaltäre im Langhaus).
1740- 1750Ausstattung des Kirchenschiffes in reichem Rokoko zur Sechshundert- Jahrfeier 1747.
1803Säkularisation des Klosters und Zerstörung vieler Klostergebäude; das Münster wird Pfarrkirche und bleibt auf diese Weise erhalten.
1955- 1960Gründliche Außen- und Innenrenovierung unter den Pfarrern Ludwig Merk und Anton Ohnesorg und Bürgermeister Roman Wiedemann.
1967- 1993Neue Türflügel für alle Portale; wichtige Konservierungsarbeiten unter Dekan Volkmar Horcher in Kirche und Kreuzgang; Beginn der Außenrenovierung." (Steingaden, Süddeutsche Kunstdenkmale Nr. 27, 1997, S. 3)
Im Zentrum von Steingaden stehen noch stattliche Gebäude des Klosters, von verschiedenen Besitzern unterschiedlich genutzt. So um den alten äußeren Hof (jetzt Markplatz) und den inneren Hof, wo der alte Kornspeicher (Obergeschoss) mit den Werkstätten, Mahl- und Sägemühlen im Untergeschoss heute von Gaststätten genutzt wird. Das riesige Gebäude der Klosterbrauerei, in dem zuletzt Käse produziert wurde, steht heute leer. Östlich, hinter der Apsis des romanischen "Welfenmünsters" steht das "Komödienhaus" der Prämonstratenser. Heute im Privatbesitz und leider in schlechtem Zustand. Direkt an den Südturm des Münsters angebaut steht noch der Rest des Klosterhauptgebäudes, die ehemalige Apotheke. Im Untergeschoss große Speichergewölbe und auf der Ostseite das restliche Viertel des romanischen, gotisch eingewölbten Kreuzganges. Dieses Gebäude ist seit der Säkularisation das Pfarrhaus. Es soll jetzt nach dem letzten Pfarrerwechsel innen renoviert werden.
Im Westen, über der Bundesstraße, steht das große Geviert des Klostermeierhofes. Darin sind das Rathaus, das Touristikbüro und die Grundschule untergebracht. Bis 1992 wurden die Stallungen noch genutzt. Nach bewegter Geschichte über verschiedene Besitzer (ein Schweizer Fabrikant, der bayerische Staat, die Grafen Dürckheim- Montmartin, General Eberth) ging das verbliebene Klostergut 1972 durch Vermächtnis an die Katholische Kirchenstiftung Steingaden. 1999 hat die Pfarrei den größten Teil des landwirtschaftlichen Gebäudes an die politische Gemeinde verkauft. Nun entstehen darin die neue Grundschule und das Pfarrheim. Nördlich vom Meierhof steht der "Zimmerstadel", in dem die Zimmerleute des Klosters gearbeitet haben. So wurde darin der Dachstuhl für die Wieskirche zurechtgeschnitten. Die Pfarrgemeinde hat diesen Stadel zusammen mit den Vereinen des Ortes renoviert. Jetzt werden darin die landwirtschaftlichen Geräte der Pfarrei aufbewahrt, und bei Bedarf dient dieses Haus als Veranstaltungshalle.
Natürlich sind unsere kostbaren Kirchen zu erwähnen, die von den Prämonstratensern in der nahen Umgebung erbaut wurden. An Pestfriedhöfen die Kreuzbergkirche im Süden und im Norden die Kirche Maria Heimsuchung in Ilgen. Im Osten die Wallfahrtskirche Wies, von Dominikus und Johann Baptist Zimmermann erbaut.

Literatur: HOFMANN, Sigfrid: Steingadener Chronik, 3 Bände, Steingaden 1987.

Das ehemalige Prämonstratenserstift Steingaden, in: Der Welf. Jahrbuch des historischen Vereins Schongau, Ausgabe 1996/97.

Kirchenführer: Steingaden, Süddeutsche Kunstdenkmale Nr. 27, 1997

Ansprechpartner: Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist,
Prämonstratenserstraße 3, 86989 Steingaden, Tel.: (08862) 234 (Pfarrbüro), Tel.: (08862) 932263 (Pfarrwohnung), Fax.: (08862) 1049, suk.m-h@VR-Web.de,
Gemeinde Steingaden: http://www.steingaden.de,
Wallfahrtskirche Wies: http://www.wieskirche.de
Öffnungszeiten: Bis auf die Kreuzbergkirche sind alle Kirchen in der Regel täglich geöffnet. Im Münster gibt es eine Absperrung zur Sicherung, die aber das Gebet und die Besichtigung nicht beeinträchtigen.
Führungen: Bei rechtzeitiger Anmeldung kann für Gruppen eine Führung angeboten werden.
Gottesdienste im Münster: SA 19 Uhr Vorabendmesse;
SO 10.15 Uhr Hl. Messe;
MI 19 Uhr Hl. Messe;
FR 9 Uhr Hl. Messe
Gaststätten: Drei Mohren,
Kirchenstr. 14, 86989 Steingaden-Urspring, Tel.: (08862) 932192, Fax.: (08862) 932167,
(MI Ruhetag, sonst ganztägig geöffnet (MO erst ab 16 Uhr); Übernachtungsmöglichkeit)

Graf,
Schongauer Str. 15, 86989 Steingaden, Tel.: (08862) 246, Fax.: (08862) 6454,
(MO und FR Ruhetag, sonst täglich von 12 Uhr bis 14 Uhr und von 18 Uhr bis 20 Uhr warme Küche; Übernachtungsmöglichkeit)

Ilgen,
Ilgen 2, 86989 Steingaden, Tel.: (08862) 332, Fax.: (08862) 1207,
(DO geschlossen (Ende Juli und August kein Ruhetag), sonst mittags und abends warme Küche; Übernachtungsmöglichkeit)

Lindenhof,
Schongauer Str. 35, 86989 Steingaden, Tel.: (08862) 6011, Fax.: (08862) 242,
(DI Ruhetag, sonst täglich 11.30 Uhr bis 21 Uhr geöffnet; Übernachtungsmöglichkeit)

Zur Post,
Marktplatz 1, 86989 Steingaden, Tel.: (08862) 203, Fax.: (08862) 6024,
(täglich 11.30 bis 21 Uhr geöffnet; Übernachtungsmöglichkeit)

Steingaden liegt in Oberbayern, 7 km östlich des Lech, der die Grenze zu Schwaben ist. Von Westen her erster bedeutender Klosterort im "Pfaffenwinkel" mit seinen vielen, leider meist ehemaligen bedeutenden Klöstern der Benediktiner, Augustiner und Prämonstratenser.
Der Ort befindet sich direkt an der B 17 (Augsburg- Füssen), die gleichzeitig die Kulturroute "Romantische Straße" ist.

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Letzte Aktualisierung: 5. März 2001