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25.09.04Nachdenken - über die Eigenverantwortung
Welcher Art sind die Folgen bei dem Geschöpf, dem seine Anwesenheit, sein Verhalten und sein Vorgehen bewusst gemacht wird? Es braucht die Gegenüberstellung zu den Wesen und Dingen, wo dies nicht der Fall ist, um es verstehen zu lernen. Erst durch dieses Vorgehen werden die Konsequenzen die daraus entstehen, fassbar.
Wer ist dieses Geschöpf, das um seine Anwesenheit weiss? Von welchem Moment an ist dies der Fall und wie lange steht das Wissen, dass man ist, zur Verfügung - ist die Frage, die sich daraus ergibt. Es braucht eine Selbstbeobachtung, ausgehend von dort, wo es dies alles, die Bewusstmachung und die Folgen die daraus entstehen, noch nicht gibt. Es ist die Begegnung mit dem Menschen notwendig, der sagt - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück. Dieser Mensch ist es, der im erfahrungsfrei bleibenden Existentsein ist, der von keiner Bewusstmachung der Erfahrungen abhängig wird, der das Bewusstsein, aus dem die Bewusstmachung entsteht, lebt, bestätigt durch die Worte - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott. Und wenn die Begegnung mit diesem Menschen, ausgehend vom eigenen gelebten Personsein möglich ist, dann geht daraus die Bestätigung hervor, dass alles und warum alles dasselbe, namenlose Bewusstsein ist.
Wann begreife ich, dass mein eigenes Verhalten, aufgrund der Gegenüberstellung zu dem Menschen, kennen gelernt in Swami Omkarananda, dass ich zur Person wurde? Ich verstehe das Menschsein durch das Betreten der Ebene der Person, nun aus der Gegenüberstellung. Was mich dann erwartet, was von mir verlangt wird, aufgrund der Bewusstmachung der Erfahrungen, ist nun meine Pflicht, diesen Schritt bewusst rückgängig zu machen. Es beweist sich, dass das Werden zur Person, jeden Tag von neuem eintritt, ebenso das Verlassen, jedoch noch unbewusst und deshalb wirkungslos. Dieses Erkennen des Verhaltens der Person ist nur durch die Begegnung mit dem Menschen möglich, der der Person das nicht nur erklärt sondern zugleich vorlebt, was es heisst, in dem Bewusstsein als Mensch zu verbleiben, wo das gelebte Personsein seinen Anfang nimmt. Nur ausgehend von dieser Begegnung wird die fehlende Übersicht möglich.
Was ging voraus, um zu dieser Einsicht zu gelangen? Es war vorab die bewusste Verneinung der Aussage Swami Omkaranandas - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - weil die eigenen Erfahrungen, die sich aus der Bewusstmachung ergaben, zu dem führte, was die Geschichte der Menschheit bewies. Die Person sagt von ihren Erfahrungen, unter dem Einfluss der fünf Sinne des Körpers - alles ist Materie, alles ist aus Materie geworden. Was zählt nun, welche Erfahrungen haben einen Wirklichkeitswert? Es war ein langer Weg, der zurückgelegt werden musste, bis akzeptiert werden konnte, dass die Aussagen des Menschen unmittelbar erfolgen, d.h. der Mensch ist dieses Bewusstsein, er lebt dieses Bewusstsein, er ist nie durch die Bewusstmachung abhängig geworden von dem, was durch dieses Bewusstsein, über das Werden zur Person, daraus entsteht.
Wie konnte es soweit kommen, dass das Werden zur Person, das erst durch die Aussage Swami Omkaranandas angesprochen wurde, durch die Worte - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück - die ganze Konzentration auf das gelenkt wurde, was er über sich, über sein Verhalten auszusagen hat, um sein Verbleiben in Bewusstsein, um das Leben, gelebt und nicht erlebt, begriffen wurde. Erst dann war es möglich, über den Nachvollzug die Disziplinen die Swami Omkarananda, jeder Person, entsprechend ihrer Individualität anbietet, zur Verwirklichung empfahl. Daraus entstand die Eigenverantwortung, die dem Geschöpf auferlegt wird, das seine Aufgabe, als Mensch, als Ebenbild Gottes durch das Betreten der Bewusstmachung der Erfahrungen, verlassen hat.
Es braucht auch hier eine Gegenüberstellung zu dem, was von Religionen empfohlen wird. Dort geht es um die Nachfolge der Gesegneten, die sich auf ihre Gotterfahrungen berufen und Wert und Bedeutung dieser Art des Erlebens, zum Sinn des Daseins machen. Es bleibt aber übersehen, dass das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung, dem Gesetz nur als Ausdruckshilfe dient, um die Person auf ihrem Lebensweg zu begleiten und der Person immer vor Augen zu führen - was wurde vergeht und was geboren wird, stirbt. Dies macht verstehbar, dass alles was die Person infolge der Bewusstmachung der Erfahrungen unternimmt, dem Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung verpflichtet bleibt, indem darauf zu achten ist, dass Ursache und Wirkung, wenn nicht getrennt, das Gesetz, die geistige Einheit sind. Diese Einheit, die nicht erlebt, die nicht bewusst gemacht werden kann, bleibt zeitlos bestehen. Doch sobald die Person von der Bewusstmachung der Erfahrungen abhängig wird, einbezogen die Gotterfahrungen ist von zwei Wirklichkeiten die Rede. In diesem Moment ist die Ursache zu einer nicht erfahrbaren Wirklichkeit geworden, und die Wirkung wird getrennt davon als die Wirklichkeit erlebt, was zum Ergebnis führt, die bewusste Trennung von Gott und Mensch zu verursachen. Jetzt kommt als Ursache nur die Person in Frage, die Person, die bis zur Begegnung mit Swami Omkarananda aus der Illusion lebt, Mensch zu sein.
Wie erwähnt, war es ein langer und harter Weg, ja, eine Lebensaufgabe, um über den Nachvollzug die Folgen dieses Fehlverhaltens, durch Swami Omkarananda, unter dem Einfluss von dem, was er über sich zu sagen hat, das Werden zur Person, ausgehend vom Menschsein akzeptiert werden konnte. Ist alles als göttliches Bewusstsein, ausgehend vom Sein dieses Bewusstsein gelebt oder aber wird als Person, durch das Werden zu Materie, durch die Geburt des Körpers und der gelebten Identifizierung mit diesem Organismus alles was sich durch die Sinne erleben lässt, zu Materie bestimmt, erst durch die bewusste Begegnung mit dem Menschen begriffen, der der Person das vorlebt, was es heisst, ausgehend vom gelebten Bewusstsein, ausgehend vom gelebten, todlosen Leben verstehen zu lernen, was eine weitere Aussage von ihm an den geistig Strebenden gerichtet, für Folgen hat, wenn sie über den Nachvollzug verwirklicht wird. Es geht um die Worte - erwache hier und jetzt in das göttliche Bewusstsein und die Welt bestätigt sich als das, was sie immer war und sein wird, eine blosse Traumerfahrung.
Der todlose Mensch sieht aus seinem Bewusstsein, was die Person, aufgrund ihrer Individualität als Lebensaufgabe erwartet. Deshalb gibt er der Person die notwendigen Anweisungen, jedoch ausgehend von dort, wo er ist und bleibt. Nicht als Auftrag sondern versteckt in den Disziplinen die jede Person zu erfüllen hat. Bei mir war es die Aussage - Arbeit ist Meditation und Meditation ist Arbeit - auf die er mein ganzen Tun ausrichtete, indem er mir die Aufgaben zuwies, die daraus entstehen. Auch wenn solche Aussagen allgemein ausgesprochen wurden, so konnten sie sich nur dort wirkungsvoll entfalten, wo alles weitere darauf abgestimmt war. Vorgängig zu dieser verstandenen Aufforderung, was natürlich eine gewisse Zeit in Anspruch nahm, um unter dem Einfluss weiterer Forderungen, die daraus entstanden, das Hauptaugenmerk auf diese Disziplinen ausgerichtet werden konnte, in Verbindung mit einer weiteren, allgemein gemachten Aussage, durch die Worte erwähnt - der geistig Strebende sitzt am Schreibtisch, bevor die Vögel anfangen zu singen. Diese Aussage war es, die über den Nachvollzug aus dem Langschläfer den Frühaufsteher machte und eine Veränderung in der Gestaltung des Alltags verursachte, die bei mir nur auf diese Weise möglich war.
Was sollte ich am Schreibtisch machen? Warum sitzt jeder dann an den Schreibtisch, wenn er eine schriftliche Arbeit zu machen hat? Heisst dies, dass Arbeiten nicht nur auf das Manuelle ausgerichtet sein muss, sondern dass Schreibtischarbeit denselben Stellenwert hat? Wenn ich schon aus dem Langschläfer zum Frühaufsteher wurde, und die Folgen die daraus entstanden, zu spüren bekam, indem die oft unerträglichen Rückenschmerzen, durch diesen Wechsel wie von selbst verschwanden, durch einen Unfall in der Jugend verursacht, wenn solche Nebenerscheinungen auftraten, dann ist das eine Aufforderung, die erwähnten Disziplinen exakt durchzuführen.
Das Schreiben, d.h. das Festhalten von Geschehnissen die nur als Gedanken zur Verfügung standen, war nicht meine Stärke. Doch die Aufforderung Swami Omkaranandas, erst am Schreibtisch zu sitzen, das Tagwerk mit dieser Arbeit zu beginnen, führte dazu, sich mit den Gedanken zu befassen, die durch die Begegnung mit Swami Omkarananda und den Aussagen, die er sich gegenüber machte, zu befassen. Was über Jahrzehnte daraus wurde, war die Unterscheidung zwischen dem todlosen Menschen, in Swami Omkarananda kennen gelernt und der sterblichen Person, der die Geschichte der Menschheit entstammt. Erst diese Unterscheidung, ständig als Leitlinie vor Augen, durch die Aussage möglich geworden - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - wurden die Aussagen die der todlose Mensch, versteckt hinter den religiösen Disziplinen die er als sein Werk aufbaute, zu dem Geschehen, das im Gesetz, frei vom Einfluss des Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung, frei vom Einfluss der Anwesenheit zweier Wirklichkeiten, die erst unter dem Einfluss der Gotterfahrungen entstanden, zu einem Ende kamen.
Die geistige Einheit ist keine in Worte fassbare Einheit. Die Sprache der Wahrheit, gesprochen durch den todlosen Menschen, durch Swami Omkarananda ist keine gewordene Sprache, wie die Sprache der Person. Die Sprache der Person lässt sich über die Nachfolge verstehbar machen, ohne alles selbst erleben zu müssen. Die Worte der Person sind erfahrbar gewordene Wirkungen, ausgehend von der Ursache, durch die sie geformt werden mussten. Es ist eine, aus der Schau der Person lebendige Sprache, weil jedes Wort eine bestimmte Bedeutung hat. Doch dies trifft nur auf das zu, was durch den Gebrauch der Sinne nachvollziehbar ist. Worte, deren Ursache Gedanken sind, die aus dem mentalen Jenseits durch die Geburt mitgebracht werden und den Beweis erbringen, dass die Ebene der Person nicht erst durch die Geburt entstanden ist, sondern unter dem Einfluss der Bewusstmachung von Erfahrungen, die im mentalen Jenseits den Anfang haben und nicht erst unter dem Einfluss des, durch die Geburt des Körpers übernommenen Organismus, haben hier über das Wort zu einem Verstehen zu führen, was nur dann möglich ist, wenn die Bedeutung des Wortes durch den Gebrauch des Körpers in sichtbare Leistung umgesetzt werden kann. Swami Omkarananda gab zu einem besseren Verstehen, folgendes Beispiel - der Bildhauer, der Künstler sieht in seinem Material, im Stein oder im Holz das, was ihm vor Augen schwebt, die Schönheit einer Gestalt. Und dies trifft auf alle Aktivitäten zu, die ausgehend von Gedanken sich verwirklichen lassen.
Die Person ist in ihrer Vielfalt zusammengesetzt von den göttlichen Eigenschaften, durch das Verlangen, die Schönheit, die Harmonie in ihrem Werk umzusetzen. Je klarer sie in Gedanken alles vorbereitet, umso perfekter kommen durch die entwickelten Fähigkeiten sie zum Ausdruck. Kann durch dieses Verstehen die Person in ihrer Abstammung noch auf die Primaten zurückgeführt werden? Den Primaten wird keine Verpflichtung auferlegt, von ihrer Ursache Zeugnis abzulegen. Ihnen werden die Erfahrungen nicht bewusst gemacht. Ihre Aufgabe ist identisch mit der Selbsterhaltung und Fortpflanzung ihres Organismus. Doch was bei der Person, durch das Betreten ihrer Ebene hinzukommt, muss auf irgend eine Art und Weise erweckt werden.
Wenn ich zurückdenke an das Leben und Verhalten das vor der Begegnung mit Swami Omkarananda angestrebt wurde, geprägt vom Verlangen nach Harmonie, war das Erleben der Harmonie von Geschehnissen, die als harmonisch empfunden wurden, abhängig. Was lebt aber Swami Omkarananda als das todlose Mensch vor? Es ist in der Aussage am besten zu verstehen, die er in bezug auf die Gotterfahrungen der Gesegneten in die Worte fasste - ich kann für die Umschreibung der zeitlos allgegenwärtigen Wirklichkeit und Wahrheit, genannt Gott, Millionen Bücher anfassen, ohne mit einer Beschreibung begonnen zu haben - was aufzeigt, dass er das Bewusstsein lebt, ohne es erfahren zu wollen, das Bewusstsein, das identisch mit Gott ist, weil ausgehend von diesem Bewusstsein, über die Bewusstmachung der Erfahrungen erst durch die Person all das entsteht, was sie durch ihre Geschichte erreicht hat, jedoch begrenzt auf das Wachsein, ohne die Ursache des Wachseins, ohne das Bewusstsein zu entdecken, das Swami Omkarananda durch die Worte verstehbar macht, weil er sich gegenüber nicht vom traumlosen Tiefschlaf sondern vom erfahrungsfrei bleibenden Existentsein redet, wo alles seinen Anfang nimmt und sein Ende hat.
Es ist die Aussage - erst wenn die Person bewusst den traumlosen Tiefschlaf betritt, ist sie göttliche Glückseligkeit, ohne das Verlangen, diese Glückseligkeit erleben wollen. Dieses Ziel wird durch die möglich gewordene Entpersonifizierung erreicht, durch die bewusste Rückkehr dorthin, wo das Werden zur Person seinen Anfang hat. Es ist das todlose Leben, das die Person zeitlos lebt, weshalb sie es nicht erleben kann. Was die Person ist, erst jetzt durch die Begegnung mit Swami Omkarananda verstehbar geworden, kann ihr nicht und muss ihr nicht bewusst gemacht werden, weil es zeitlos existent ist, als ihr todloses Leben.