25.11.2002 

Nachdenken - über die Selbstdarstellung des todlosen Menschen

Was bleibt von all dem, was die Person für ihre Selbstdarstellung, für ihren Lebenslauf in Anspruch nimmt, wenn sie den Versuch wagt, sich auf das zu berufen, was sie über sich weiss, bevor ihr durch die Bewusstmachung des Erfahrbaren, die Gelegenheit geboten wird, durch das Wachsein all das mit sich in Verbindung zu bringen, d.h. auf sich zu übertragen, was sie vor dem Einschlafen, unbewusst verlassen musste? Warum scheint diese unbewusst möglich gewordene und in der Wirkung nicht zu widerlegende Selbstbefreiung für die Person zur grössten Herausforderung zu werden, wenn sie unter dem Einfluss Swami Omkaranandas auf ihr gelebtes Fehlverhalten aufmerksam gemacht wird? Es geht um folgende Information, die lautet - wenn die Person erwacht, wenn sie den Schlaf verlässt, dann springt sie, ohne sich über das Gedanken zu machen, was sie im traumlosen Tiefschlaf ist und über alle Zeiten hinweg unverändert sein und bleiben wird, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war?

Warum kann Swami Omkarananda die Person auf das aufmerksam machen, was sie ist und zwar unverändert über alle Zeiten hinweg auch sein und bleiben wird? Was hat er über sich zu sagen? Wer auf das Individuelle verzichtet, was zur Unterscheidung von Person zu Person führt, bereits im Sichtbaren der Bezugnahme auf den geborenen Körper möglich geworden, muss sich nach dem orientieren, was Swami Omkarananda über sich auszusagen hat. Wem dies gelingt, der weiss um die Unterscheidung zwischen Mensch und Person.

Mit dem Menschen, der auf all das verzichtet, was ihm über die Bewusstmachung, nach dem Erwachen zur Verfügung gestellt wird, was er durch das Einschlafen unbewusst aufgeben muss, weil er ohne die Rückführung in den traumlosen Tiefschlaf nicht existieren kann, wer diese Gesetzmässigkeit durch die Bewertung der Wechselwirkungen von Erwachen und Einschlafen und jetzt, durch das Zugeständnis, zwischen dem Einschlafen und Erwachen, ohne den Einfluss von dem, was das individuelle der Person verursacht, das die Person sich angeeignet hat, jedoch nur im Wachsein, infolge der Bewusstmachung über sie Macht gewinnt, existent zu sein, wer jetzt erahnt, warum für ihn nur das als Existenz in Frage kommt, ohne das er schon nach wenigen Tagen nicht mehr handlungsfähig sein wird, was von ihm zwischen dem Einschlafen und Erwachen bleibt, macht sich seine Gedanken über einen Zustand der Menschheit, in welchem nur das im Verhalten eine Auswertung erhält, was das Individuelle der Person zu verwirklichen vermag.

Warum wurde nie die Frage gestellt - wer oder was aber bin ich, bevor ich zu etwas werde - wenn für mich das, was von mir bleibt, bevor ich ins Wachsein geholt werde und zwar jetzt durch Swami Omkarananda als etwas angesprochen, ohne das die Person schon nach wenigen Tagen nicht mehr handlungsfähig bliebe, doch der physische Körper seine Eigenständigkeit für die Selbsterhaltung und Fortpflanzung beibehalten wird, weil er nicht von mir, von der Person abhängig ist, was besagt, dass alles, was durch die Person geleistet wird, durch sie selbst verursacht wird und zwar nur deshalb, weil ihr durch die Bewusstmachung des Erfahrbaren das Denken als die Hilfe zur Verfügung steht, durch die sie das Erleben nach eigenen Vorstellungen bewusst vorbereiten kann. Was also ist die Person, bevor sie im Wachsein, unter dem Einfluss der Eigenständigkeit ihres Körpers und dem, was sie sich als das Individuelle ihres Personsein zugelegt hat? Hier scheint die Frage nicht nur berechtigt sondern die Notwendigkeit zu sein, von deren Antwort alles weitere abhängig ist, die lautet - wer oder was bin und bleibe ich zwischen dem Einschlafen und Erwachen?

Die nicht zu widerlegende Gesetzmässigkeit beweist mir - bevor ich zu etwas werde, muss ich sein. Zu dem, was ich wurde, was ich mir in Abhängigkeit der Bewusstmachung des Erfahr- und Wahrnehmbaren angeeignet habe und was ich nach dem Erwachen wieder übernehmen muss, ob ich will oder nicht, weil die Rückführung in das erfahrungsfrei bleibende Existentsein unbewusst stattfindet, dieses Mango scheint zu der Belastung für die Person geworden zu sein, die sie erst durch die Begegnung mit dem todlosen Menschen verstehen und ablegen kann, der ein solches Verhalten aufgrund seiner Aussage meidet, die lautet - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück. Und die Ebene der Person ist ihr Wachsein. Weil aber das Erfahrbare immer die Wirkung einer Ursache ist, die Wirkung dagegen nur ausgehend von der Ursache in ihrer Aufgabe verstehbar wird und sie ihr als Ausdruckshilfe für ihre Selbstbestätigung dient, so heisst dies nichts anderes, als dass ich erst dann die Bedeutung des Wachseins begreifen werde, wenn mir das Verstehen einer solchen Situation, ausgehend vom erfahrungsfrei bleibenden Existentsein gelingt. Weil aber die Rückführung, ohne sie beeinflussen zu können, um das Ergebnis bewusst zu erleben und unter Umständen bewusst zu ändern, nicht zur Verfügung steht, so scheint die Aussage Swami Omkaranandas zu einer solchen Situation die Vorbereitung für ein Verstehen zu werden, ohne das ich nicht mehr auskommen kann.

Warum sieht sich Swami Omkarananda gezwungen, die Forderung zu stellen, die lautet - solange die Person die Urbedeutung ihrer Worte nicht kennt, weiss sie nicht, von was sie spricht - was in der erwähnten Situation bedeutet - erst wenn die Person bewusst den traumlosen Tiefschlaf betritt, ist sie göttliche Glückseligkeit, ohne das Verlangen, diese Glückseligkeit erleben zu wollen. Warum nicht Erleben? Die Antwort macht auf folgende Gesetzmässigkeit aufmerksam - was erlebt wird, muss erstens der Person bewusst gemacht werden und zweitens steht es ihr zur Beobachtung gegenüber, weshalb das Ergebnis von den erwähnten Bedingungen abhängig ist. Wenn aber die Person das ist, was durch sie die Bestätigung findet und zwar im Verhalten, ohne von der Bewusstmachung abhängig zu werden, macht auf die Bedeutung der Bestätigung aufmerksam, weshalb weder von einem Anfangnehmen noch von einem Ende die Rede sein kann, was erst das verstehbar macht, was die Person, erfahrungsfrei zwischen dem Einschlafen und Erwachen ist und bleibt.

Wie sich zeigt, bleibt von der Person, durch den unbewussten und somit erfahrungsfrei bleibenden Entzug das, was sie erst durch die Begegnung mit Swami Omkarananda kennen lernt, weshalb sie unter dem Einfluss einer solchen Begegnung durch die Bezugnahme auf ihr Verhalten ihm die Todlosigkeit zugestehen muss, weil er nicht wurde, weil er von keiner Geburt abhängig ist, im Gegensatz zu ihr, die immer noch aus der Vorstellung lebt, durch die Geburt des physischen Körpers erst Mensch geworden zu sein. Doch diese Vorstellung, in Abhängigkeit einer Wahrnehmung weiterhin aufrecht zu erhalten, gelingt ihr dann nicht mehr, wenn sie die Realität kennen und verstehen lernt, die ihr durch Swami Omkarananda erstens vorgelebt und zweitens durch wenige Worte verstehbar gemacht wurde, jedoch durch Worte, die der Sprache der Wahrheit angehören, einer Sprache, deren Worte keine Ursache haben und somit nie als Wirkungen verstehbar sind. Daraus leitet sich ab, warum nichts, was der todlose Mensch mit sich in Verbindung bringt, durch die Sprache der Person, deren Worte von Erfahrungen abhängig sind verstehbar gemacht werden kann. Solange ich die Situation der Person nicht aus dieser Betrachtung heraus kennen und verstehen lerne, bleibt die Vorstellung, durch die Geburt zum Menschen geworden zu sein, unantastbar.

Was ist nun das Bestand behaltende, wenn die Begegnung mit dem Menschen begriffen wird? Es geht um die Selbstdarstellung des Menschen, die zugleich die gelebte Selbstbestätigung von dem ist, was von jeder Person bleibt, wenn sie durch die unbewusste Rückführung in den traumlosen Tiefschlaf eine Selbstbefreiung durchläuft, ohne die sie nicht existieren kann, obwohl sie ihr weder bewusst gemacht werden kann noch eine sonstige Möglichkeit besteht, über das Erleben zu einem brauchbaren Verstehen zu gelangen. Auch diese Situation rückt Swami Omkarananda durch folgende Aussage ins richtige Licht. Er sagt - der Gedanke, d.h. das Erleben kann überschritten und das Denken verlassen werden, ohne auf die Bestätigung, dass man ist, verzichten zu müssen.

Was steht der Person für ihre Selbstbestätigung zur Verfügung, wenn nicht mehr die Geburt als Ursache von sich akzeptiert werden kann, sondern nur noch das bleibt, was zwischen dem Einschlafen und Erwachen, durch die Begegnung mit dem Menschen erst verstehbar wird?

In was nun unterscheidet sich das Verhalten des Menschen, von dem der sterblichen Person? Die Antwort lautet - der Mensch lebt der Person das vor, was von ihr bleibt, wenn sie unbewusst in den traumlosen Tiefschlaf zurückgeführt wird, was ihr beweist, warum sie erst dann erahnt, was das Menschsein zu bedeuten hat, wenn es von all dem Ballast befreit ist, den sich die Person, im Wachsein infolge der Bewusstmachung des Erfahrbaren zugelegt hat und zwar aus dem Verlangen heraus, in dieser Welt des Erlebens etwas zu sein. Die Auswertung davon macht auf die Anwesenheit göttlicher Persönlichkeiten aufmerksam, die sich auf ihre Gotterfahrungen berufen. Was aber verstehen sie unter Gott, wenn die erwähnte Gesetzmässigkeit beweist, dass nur das Gegenüber, dass nur das, was sich die Person angeeignet hat, ihr über die Bewusstmachung zur Verfügung steht?

Unter dem Einfluss der, durch die göttlichen Persönlichkeiten gemachten Gotterfahrungen entstanden verschiedene Religionen. Aufgrund der Gegenüberstellung individuell bewertbarer Gottbeschreibungen konnte es soweit kommen, indem Personen Ansprüche geltend machten, dass nur ihr Gottesbild das Wirkliche und das Wahre ist, was letztlich dazu führte, im Namen solcher Geschehnisse sich gegenseitig zu töten, statt durch die Begegnung mit dem Menschen das kennen und verstehen zu lernen, was der Mensch ist, bevor im Wachsein, durch die Übernahme des Erfahrbaren etwas gemacht wird, das nur infolge der Bewusstmachung zur Verfügung steht.

Weil nun der Mensch der Person das vorlebt und verstehbar macht, was sie täglich durch die unbewusste Rückführung in den traumlosen Tiefschlaf ist, jedoch durch das Fehlen der Bewusstmachung weder ein Erleben noch ein Verstehen einer solch erfahrungsfrei bleibenden Situation möglich ist, so bleibt ihr vorab nur der Glaube, einen solchen Wechsel mit sich in Verbindung zu bringen. Doch dann, wenn die Begegnung mit diesem Menschen über die Bestätigung seiner Aussage erfolgt, die lautet - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - wenn es gelingt, die erwähnte Bestätigung zu erbringen, dass alles und warum alles dasselbe Bewusstsein ist, dann geht daraus ein Verstehen des erfahrungsfrei bleibenden Existentsein hervor, das des Erlebens nicht mehr bedarf. Das Ergebnis ist die Bestätigung der erwähnten Aussage.

Wie sich zeigt, lebt der todlose Mensch, lebt Swami Omkarananda die Bedeutung seiner Worte vor, damit sie verstehbar werden, weil es um Worte der Sprache der Wahrheit geht, einer Sprache, deren Worte nicht aus Erfahrungen heraus entstanden sind, weshalb der todlose Mensch der Person durch das Verhalten das verstehbar machen muss, was nie über die Sprache erreichbar sein wird.

Warum ist von einer Hl. Schrift die Rede, die auf Bild und Ebenbild verweist, ohne von dem abhängig zu sein oder zu werden, was Religionen durch die Beschreibung des Erfahrbaren der Person, für die Gotterfahrungen der göttlichen Persönlichkeiten in Anspruch nehmen konnten? Es ist Swami Omkarananda der auch diese Situation verstehbar macht, indem er durch den Hinweis auf die Entpersonifizierung der Person den Weg für die geistige Aspiration aufzeigt. Er sagt - erst wenn die Person die einzig erstrebenswerte Erfahrung, die Gotterfahrung erreicht hat, begreift sie, dass jede Erfahrung Anfang und Ende hat, einbezogen die Gotterfahrung. Und erst dann, wenn der Gedanke, wenn das Erleben überschritten und die Abhängigkeit vom Denken ein Ende findet, die Disziplinen ihr zur Verfügung stehen, die ihr das verstehbar machen, was sie ist, bevor sie zu etwas wird, was besagt, dass erst jetzt das einbezogen werden kann, was jede Person zwischen dem Einschlafen und Erwachen als der Mensch ist und bleibt, der die geistige Einheit über die Selbstbestätigung so offenbart, dass die Begegnung mit ihm dann stattfindet, wenn die Person bereit ist, das im Verhalten zu verwirklichen, was von ihr bleibt, wenn sie auf all das verzichtet, was sie im Wachsein mit sich in Verbindung bringt, aus dem Verlangen heraus, innerhalb des gelebten Personsein eine Persönlichkeit zu sein, die auf besondere Leistungen und Verdienste sich beruft und eine entsprechende Anerkennung ihr zugesichert ist.