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26.11.2002Nachdenken - über den Einfluss der Gotterfahrung und das Verbleiben in der Gottbestätigung
Warum sieht sich Swami Omkarananda gezwungen, folgende Erklärung abzugeben - ich kann für die Umschreibung der göttlichen Wirklichkeit Millionen Bücher abfassen, ohne mit einer Beschreibung begonnen zu haben? Als Gegenüberstellung dienen die durch die göttlichen Persönlichkeiten erwähnten Gotterfahrungen, die sich beschreiben lassen. Es geht um Festlegungen, es geht um Erfahrungen, die sich zu Gedankenbildern bestimmen lassen, es geht um etwas, das sich nicht in Frage stellen lässt, weil es erlebt werden konnte.
Was entstand aus den Gotterfahrungen der göttlichen Persönlichkeiten? Es sind Religionen, die sich auf Gottesbilder berufen. Es sind gewordene Bindungen. Es ist mentaler, durch Gedankenbilder festgelegter Besitz. Es geht um etwas, das erlernt, das durch Prüfungen beweisbar ist, es geht um Institutionen, von denen aus dieser mentale Besitz erworben wird. Welche Bedeutung aber hat Besitz? Er wird zum Eigentum, er kann streitig gemacht, er kann abgesprochen, er kann vermehrt und in Frage gestellt werden. Das Ergebnis davon sind Religionskriege, sind fanatische Zwänge die daraus entstehen und all die Not und das Elend, all die Folgen verursachen, die auf das Konto der Religionen kommen, weshalb die zur Zeit stattfindenden Kriege vorab durch religiöse Unterschiede berechtigt erscheinen.
Mentaler Besitz wird erlernt, wird, wie das Wort bereits erwähnt, zu etwas, das zum Eigentum erklärt wird, das über einen Rechtsanspruch abgesichert ist. Was daraus hervorgeht lässt sich nicht vom weltlichen Besitz getrennt bestimmen, was durch die Geschichte bewiesen ist.
In dieser Situation dient die Geschichte der Menschheit als Lehrmeister, der über die Folgen solcher Festlegungen, solcher Bindungen Auskunft erteilt. Was also ist zu tun, um sich solchen Zwängen zu entziehen? Es geht um die Rückführung dorthin, wo die Person ist, bevor sie zu etwas wird. Wie aber soll dies möglich werden, wenn Swami Omkarananda die Situation der Menschheit, die sie sich geschaffen hat, durch folgende Aussage verstehbar macht, die lautet - wenn die Person erwacht, wenn sie den Schlaf verlässt, dann springt sie, ohne sich über das Gedanken zu machen, was sie im traumlosen Tiefschlaf ist und unverändert über alle Zeiten hinweg auch sein bleiben wird, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war?
Was also geschieht durch das Erwachen? Statt zu entdecken, ohne die, wenn auch unbewusst eintretende Rückführung in den traumlosen Tiefschlaf nicht existieren zu können, in diesem erfahrungsfrei bleibenden Existentsein das zu sehen und zu akzeptieren, was jede Person ist, bevor sie zu etwas wird, statt nun nach dem Erwachen, das darin, wenn auch erfahrungsfrei bleibende Existentsein zu bestätigen, wird das Bedeutungsvollste und Klarheit Schaffendste, das sich durch nichts und niemanden widerlegen lässt, die Bestätigung von dem zu erhalten, was der, in der Gottbestätigung verbleibende Mensch vermittelt, ein Freisein, das die Person während dieser Zeit von allem entlastet, von allem befreit, was es nur im Wachsein gibt, sie jedoch aufgrund ihrer gelebten Unwissenheit, beladen mit ihrer Vergangenheit dort weitermacht, wo sie zuvor aufgehört hat.
Kann jemand die gelebte Unwissenheit, die sich auf dem Planeten Erde, unter dem Einfluss der Person durchgesetzt hat, dann noch begreifen, wenn durch den Kontakt mit dem gottbestätigenden Menschen, das erst jetzt angesprochene Freisein die Möglichkeit zur Entpersonifizierung bietet, die Swami Omkarananda als Ziel der geistigen Aspiration, in Gegenüberstellung zu den religiösen Bemühungen erwähnt?
Besteht die Möglichkeit, das Angebot der Religionen zu überschreiten? Es braucht den Rat und die Auskunft des Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung, um hier klare Entscheidungen zu treffen. Und sie machen ausgehend von der Wirkung, ausgehend vom Erfahrbaren auf die Ursache, auf die Entstehung aufmerksam.
Wie also konnten verschiedene Religionen entstehen? Warum gibt es göttliche Persönlichkeiten, denen die erwähnten Gotterfahrungen zuteil wurden? Warum aber spricht Swami Omkarananda immer die Person, nie aber den Menschen an? Er ist es, der in der Gottbestätigung verbleibt. Was dies zu bedeuten hat, ergibt sich aus seiner Aussage, die lautet - der Gedanke, d.h. das Erleben kann überschritten und das Denken verlassen werden, ohne auf die Bestätigung, dass man ist, verzichten zu müssen.
Was bleibt von der Person, von ihrer Selbst-, Welt- und Gottdarstellung, wenn sie das zu erfüllen hat, was zuvor durch Swami Omkarananda angesprochen wurde? Was geschieht, wenn die Person sich darum bemüht, das im eigenen Versuch verstehen zu lernen, was aus einer Bestätigung erfolgt, in der weder der Gedanke, weder das Erleben noch das Denken zur Verfügung steht? Was bleibt ist die Bestätigung von dem, was durch jede Person täglich, zwischen dem Einschlafen und Erwachen, wenn auch erfahrungsfrei bleibend, nach der Rückkehr ins Wachsein zu belegen ist.
Was zwischen dem Erwachen und Einschlafen geschieht, liegt als Geschichte der Menschheit vor, weshalb darauf nicht näher eingegangen werden muss. Doch das, was bereits durch Swami Omkarananda angesprochen wurde, das erfahrungsfrei bleibende Existentsein, die Zeit, die zwischen dem Einschlafen und Erwachen der Person ein erfahrungsfrei bleibendes Existentsein zugesteht, das Ergebnis, das nicht erlebt, jedoch auch nicht widerlegt werden kann, weshalb nur das bleibt, was mit dem Wort Bestätigung verstehbar wird und akzeptiert werden muss, diese, nach dem Erwachen notwendige Bestätigung des erfahrungsfrei bleibenden Existentsein, um das gelebte Freisein das nur der Mensch, das nur er im Wachsein bewusst aufrecht erhalten kann, weil er das, durch die Person gelebte Wachsein gar nicht kennt und somit keine Bindung eingeht, durch seine Aussage bestätigt, die lautet - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück - wird, wenn ausgehend von der Ursache verstanden, zum Beweis der Existenz der Hl. Schrift, die von Bild und Ebenbild redet, bevor durch Religionen mit der Beschreibung der Person begonnen wurde, bevor es durch göttliche Persönlichkeiten zu Gotterfahrungen kommen konnte, die erst dann verstehbar sind, wenn das Gesetzmässige der Erfahrung, über die Selbstreflexion eintritt.
Kann die Beschreibung der Person zu einem Gottesbild benutzt werden? Durch die angestrebte und erreichte Reinheit göttlicher Persönlichkeiten - ja. Doch hier geht es um das individuelle Erkenntnisvermögen der Person, weshalb es zum Beweis von Erfahrungen führte, die jedoch erst dann über den Nachvollzug verstehbar sind, wenn derselbe Reinheitsgrad erreicht ist. Und diese Selbstübergabe, die geforderte Selbstaufgabe lässt sich nie als Wissen übernehmen, weshalb Swami Omkarananda sagen kann - durch den Einfluss der Heiligen und Mystiker, der Seher und Weisen entstanden entsprechende Institutionen, in denen durch die härtesten Disziplinen das angeboten wurde, was durch die erwähnten göttlichen Persönlichkeiten auf sich genommen werden musste, ohne daraus zum gleichen Ergebnis zu gelangen. Dies verdeutlicht, warum es hier um das Individuelle der Person geht, was erst jetzt, durch den Hinweis auf die geistige Aspiration mit dem Ziel der Entpersonifizierung verstehbar ist.
Wie sieht der Weg der geistigen Aspiration aus? Die Antwort Swami Omkaranandas lautet - erst wenn die Person die einzig erstrebenswerte Erfahrung, die Gotterfahrung erreicht hat, begreift sie, dass jede Erfahrung, auch die Gotterfahrung Anfang und Ende hat. Das Ergebnis macht den Weg für die geistige Aspiration, für die Entpersonifizierung frei, was nun das in den Mittelpunkt des Verstehens bringt, was für jede Person zwischen dem Einschlafen und Erwachen, als die noch unbewusst stattfindende und deshalb noch wirkungslos bleibende Entpersonifizierung verstehbar macht.
Was ist somit Bedingung, um das Fehlende, die bewusste Rückkehr in den traumlosen Tiefschlaf für die Selbstbestätigung eines erfahrungsfrei bleibenden Existentsein zu nutzen? Es geht um die Aufforderung, die Swami Omkarananda gegenüber dem geistig Strebenden durch die Worte erwähnt - erwache hier und jetzt in das göttliche Bewusstsein und die Welt bestätigt sich als das, was sie immer war und sein wird, eine blosse Traumerfahrung. Das Ergebnis eines solchen Erwachens macht Swami Omkarananda durch folgende Aussage verstehbar - erst wenn die Person bewusst den traumlosen Tiefschlaf betritt, ist sie göttliche Glückseligkeit, ohne das Verlangen, diese Glückseligkeit erleben zu wollen. Dies verdeutlicht, warum alle Erfahrungen, auch das Erleben der erwähnten Glückseligkeit in das Endliche, in das Vergängliche entwertet wird, wenn sie über die Erfahrung zu erleben gesucht wird.
Wie konnte es zu dem kommen, was durch den Religiösen angestrebt wird? Die Religiosität ist die erste und deshalb auch die älteste Eigenschaft, die sich die Person zu eigen machen musste. Es geht um ein Verstehen des Verlustes, den die Person dann begriffen hat, als ihr die Folgen der Abkehr von ihrer Aufgabe, die in der Gottbestätigung ihre Ursache hat, bewusst wurde. Der die göttliche Wirklichkeit bestätigende Mensch hat nichts mit dem zu tun, was durch das gelebte Personsein in Form von Handlungen ausgeführt wird. Dies verdeutlicht, warum das menschliche Verhalten die Bestätigung von dem ist, was es verhindert, nach dem Menschen fragen zu müssen. Und der erkannte Verlust hat zu einer Hingabe an die unerkannt gebliebene Wirklichkeit geführt, die sich nicht durch die Sprache der Person in Worte fassen lässt, weil es hier nicht mehr um Erfahrungen geht. Dies verdeutlicht, warum die reine Hingabe weder erlernt, noch durch Worte verstehbar wird, weshalb es um ein individuelles Vorgehen und Verhalten geht.
Wie ist nun die bewusste Rückkehr in den traumlosen Tiefschlaf möglich, um den Kreis der gelebten Unwissenheit zu schliessen? Es geht um die Gottbestätigung und nicht um die Gotterfahrung. In der Gottbestätigung verbleibt alles in der Aussage Swami Omkaranandas, die lautet - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - weshalb die Begegnung mit dem, die göttliche Wirklichkeit bestätigenden Menschen durch den Hinweis erfolgt, dass alles und warum alles dasselbe Bewusstsein ist, das Swami Omkarananda in der Wirkung durch folgende Aufklärung verstehbar zu machen sucht - alles und jeden schaue ich, niemand aber schauet mich, und sollte jemand mich erschau´n, im Augenblicke wär er ICH.
Kann die geistige Einheit, kann die Rückkehr in das Einssein mit der nicht erfahrbaren, jedoch durch alles sich selbst bestätigenden Wirklichkeit noch klarer erwähnt werden? Wie aber soll eine solche Aufgabe erreichbar sein und zwar für alle Personen, ausgehend von ihrer gelebten Individualität? Es gibt nur den einen Weg, der durch jede Person bereits täglich praktiziert wird, jedoch infolge einer fehlgeleiteten Bewertung nicht begriffen wird.
Warum sagt Swami Omkarananda - Arbeit ist Meditation und Meditation ist Arbeit? Was steht hinter dieser Aussage? Es geht um folgendes - erst wenn die Person alles, was sie zwischen dem Erwachen und Einschlafen ausführt, mit der richtigen Einstellung verwirklicht, auf dem Planeten Erde der gelebte göttliche Friede gesichert ist. Die richtige Einstellung zu allem Tun, entwertet das weltliche Entlohnungsprinzip, das zur Ursache der grössten Ungerechtigkeiten geführt hat. Doch dann, wenn alles Tun, abgestimmt auf die Möglichkeiten der Person erfolgt, weshalb Swami Omkarananda auch diese Situation durch folgende Aussage verstehbar macht - arbeite wie ein Riese, denke wie ein Genie, lebe wie ein Heiliger - die drei Möglichkeiten anspricht, um in allen Bereichen die Aktivitäten im Maximum, abgestimmt auf das Individuelle der Person zu verwirklichen, weil dann kein unerwünschter Gedanke mehr Zutritt erhält, weshalb nur so die Kontrolle über das Gemüt gelingt.
Arbeit in der richtigen Konzentration ausgeführt, ist der Weg hin zu einem Freiwerden von unerwünschten Gedanken, um im Wachsein das im Verhalten zum Ausdruck zu bringen, was nur im Vergleich zu dem fassbar wird, was unbewusst im traumlosen Tiefschlaf geschieht. Dieses Unberührtbleiben ist die gelebte Botschaft Swami Omkaranandas, die er der Menschheit vorgelebt hat, weil erst dann, wenn im Wachsein die Bestätigung davon erfolgt, der göttliche Friede, die göttliche Fülle, die göttliche Harmonie, die göttliche Liebe das Verhalten der Person bestätigt, weshalb keine Erfahrung des Friedens, keine Erfahrung der Fülle, keine Erfahrung der Liebe mehr angestrebt wird.
Geistige Einheit belässt alles in der Bestätigung, dass alles und warum alles dasselbe Bewusstsein ist.