29.11.2002 

Nachdenken - über das Verstehbarmachen elementarer Aussagen

Welchen Wert und welche Bedeutung haben Worte, haben Aussagen, wenn es um den Menschen, seine Ursache und seine Aufgabe geht? Genügt es, Informationen zu sammeln, sie als Wissen sich anzueignen und dort in der Mentalität zu speichern, wo ähnliches Wissen bereits einen Platz finden konnte? Geht es um die Summe der Erfahrungen, um sie dann, wenn ein solches Thema zur Sprache kommt, zur Verfügung zu haben oder ist es Bedingung, solches Wissen als die wertvollsten Gebrauchsanweisungen sich anzueignen, mit dem Versuch, die Alltagsgewohnheiten so zu ändern, dass sich das Ergebnis auf seine Brauchbarkeit testen lässt?

Wissenschaft und Technik sind gezwungen, neue Ideen, unerkannte Vorstellungen über einen Prototyp vorzubereiten um dann an einer Vervollkommnung zu arbeiten. Soll dieses Prinzip, das dem Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung verpflichtet ist und bleibt, nicht auch gegenüber sich selbst wirksam werden? Deshalb die Frage - bin ich Mensch, bin ich Person?

Warum sehe ich mich gezwungen, infolge der Begegnung mit Swami Omkarananda zwischen Mensch und Person zu unterscheiden? Es geht um ein Verstehen von dem, was infolge seiner Aussage - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - zur Ursache wurde, alle Aussagen solange nicht nur abzulehnen, sondern zu widerlegen zu suchen, bis ihr Wert, in der Bedeutung einer Gebrauchsanweisung sich verwirklichen liess. Wer nämlich, im Widerspruch zur ganzen Menschheit stehend, alles als göttliches Bewusstsein und nicht als Materie anerkennt, ist verpflichtet, die Gebrauchsanweisungen in Form elementarer Aussagen zur Verfügung zu stellen, die sich über die Nachahmung auf ihren Wert und ihre Brauchbarkeit prüfen lassen, um davon ausgehend die Grundsubstanz der Welt und des Menschen kennen, verstehen und richtig einsetzen zu lernen.

Wie reagiere ich, wenn zwischen religiösen Bemühungen und der geistigen Aspiration unterschieden werden muss, weil es in religiösen Bemühungen um die Gotterfahrung und somit um die Entwicklung, bis hin zu einer göttlichen Persönlichkeit geht, in der geistigen Aspiration jedoch das Ziel durch das Wort - Entpersonifizierung - der Person die Möglichkeit bietet, den Prototyp Person kennen und verstehen zu lernen, um zu begreifen, warum die Aufgabe des Menschen verlassen wurde, und mit der Entwicklung zum Individuellen der Person begonnen werden musste.

Die Auswertung des zuvor Erwähnten verlangt nach einer klaren Trennung zwischen dem todlosen Menschen und der sterblichen Person. Doch einem solchen Schritt geht die Begegnung mit dem Menschen voraus, die unter entsprechenden, aussergewöhnlichen Umständen stattfand und zwar durch ein Geschehen, das sich nur durch Worte verstehbar machen lässt, ohne sie über die Erfahrung zu erleben. Es geht um die Bestätigung, dass alles und warum alles dasselbe Bewusstsein ist.

Wie erwähnt sind Aussagen, die in totalem Widerspruch zu dem stehen, was durch die Geschichte der Menschheit, ausgehend vom gelebten Personsein, als entwicklungsfähiger Prototyp zur Verfügung steht, hin zu dem Menschen beweisbar sein muss, der alles meidet, was infolge der Bewusstmachung des Erlebens, zur Verfügung steht. Wenn nämlich Swami Omkarananda sagt - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück - so stellt er mir etwas zur Prüfung zur Verfügung und gebraucht nicht nur Worte, die solange ohne Wert, ohne Bedeutung und ohne Einfluss bleiben werden, bis die Ursache davon verstehbar ist.

Warum meidet er die Ebene der Person? Deshalb die Frage - aus was besteht das Erleben der Person? Es braucht das Verstehen der Wechselwirkungen von Erwachen und Einschlafen, von Einschlafen und Erwachen. Weil aber die Person nur das auswertet, was infolge der Bewusstmachung des Erlebens zu einem gelebten Wachsein führt, doch die Ursache, von der aus das gelebte Wachsein erst in seiner Aufgabe und seinen Möglichkeiten verstehbar wird, nie zur Bewertung des Wachseins berücksichtigt wurde. Deshalb die Frage - was kommt als Ursache des Wachseins in Frage?

Solange die Ursache der Person nicht in der Ursache des Wachseins gefunden wird, um das Wachsein ausgehend von der Ursache auf seinen Wert, seine Bedeutung und seinen Auftrag verstehen zu können, bleibt die Geschichte der Menschheit das, was sich auf die Zeit des bewussten Erlebens, durch den Gebrauch des Denkens, zu dem einsetzen lässt, was in Form von Gedanken für die Verarbeitung zur Verfügung steht. Weil die Person einen solchen Perfektionismus in bezug auf das Denken und die Bewertung des Denkmaterials erreicht hat, und sie das ganze Spektrum des Wachseins, in Form von Gedankenbildern zur Verfügung hat, so sollte es doch das Nächstliegende sein, ausgehend von der Ursache des Wachseins, in Abhängigkeit des Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung das Ergebnis verstehen zu lernen.

Wie reagieren Wissenschaft und Technik, wenn etwas ausgehend von der Ursache, ausgehend von der Idee, über die Erschaffung eines Prototyps bewertet wird, doch das Ergebnis nicht hält, was es verspricht oder wenn ein Unfall geschieht? Es ist das Nächstliegende und das Selbstverständlichste nach der Ursache zu suchen. Warum wird deshalb bei der Person, wenn ihr Dasein ihr nicht zur Erfüllung wird, hier nicht ebenso nach der Ursache gesucht, denn die Geschichte der Menschheit beweist, dass es nicht um das gelebte Menschsein geht, denn wenn das Verhalten menschlich wäre, dann käme doch nie die Frage auf - was ist der Mensch?

Wer erahnt jetzt, wie bedeutungsvoll die Begegnung mit dem Menschen ist, der durch seine blosse Anwesenheit, sofern sie durch das Auge des Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung, bis hin zum Gesetz durchschaut ist, das menschliche Verhalten, das in der Selbstbestätigung der göttlichen Eigenschaften, vorab in der Prüfung der Todlosigkeit fundiert ist, verstehbar wird.

In was unterscheidet sich nun die gelebte Todlosigkeit von den Bemühungen der Person, die Unsterblichkeit zu erreichen? Welche Auskunft erhalte ich durch das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung, um solche Bemühungen, ausgehend von der Ursache verstehen zu lernen? Die Ursache des Wachseins fehlt, weshalb es kein Klarheit schaffendes Verstehen der Bedeutung des Wachseins gibt. Die Ursache des Verlangens nach der Unsterblichkeit ist in der Geburt des physischen Körpers zu suchen. Welche Auskunft erteilt das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung zu dieser Situation? Es gibt zu verstehen - was wurde, vergeht und was geboren wird, stirbt. Diese Antwort des Gesetzmässigen genügt, um alle Bemühungen, die von der Menschheit unternommen wurden, um sich mit der Unsterblichkeit zu befassen, aus der blossen Missachtung des Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung heraus zu meiden sind.

Warum muss ich Swami Omkarananda die Todlosigkeit zugestehen? Wie erwähnt - was wurde, vergeht und was geboren wird, stirbt. Wenn er nun bereits bei einem seiner ersten Vorträge, so ganz nebenbei und unauffällig über sich sagte - ich nehme keinen Raum ein - dann erwarte ich von ihm Informationen, warum er mit sich weder das Gewordene einer mentalen Individualität noch das Geborene des physischen Körpers in Verbindung bringt, weshalb es um eine Selbstdarstellung geht, die dort ihr Bestätigung findet, wo auf alles Erfahr- und Wahrnehmbare verzichtet wird, was in folgender Aussage zu finden ist, die lautet - der Gedanke, d.h. das Erleben kann überschritten und das Denken verlassen werden, ohne auf die Bestätigung, dass man ist, verzichten zu müssen.

Was bleibt von mir, von meinem gelebten Personsein, was allen Personen gegenüber ebenso zutrifft, wenn ich auf den Gebrauch der Gedanken ebenso zu verzichten habe, wie auf das Erleben, weshalb mir nichts mehr für das Denken zur Verfügung steht, doch ich diese Situation immer noch zu bestätigen habe? Die Antwort macht mich auf die Ursache des Wachseins aufmerksam. Und die Ursache des Wachseins beweist der Person, dass sie ohne die täglich, wenn auch unbewusst stattfindende Rückführung in den traumlosen Tiefschlaf nicht existieren kann, was ihr bestätigt, dass sie, wenn es um ihr Wissen, dass sie ist, geht, nie von der Geburt des Körpers abhängig ist, wohl aber, jetzt unwiderlegbar bestätigt, von den Folgen der Bewusstmachung des Erlebens. Und diese Art des Wissens, dass man ist, kann erst ausgehend von der Ursache verstehbar werden, weshalb ich von dem Menschen, der lebt, was das Menschsein zu bedeuten hat, erwähnt durch die Worte - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - die Informationen erwarte, die mir bestätigen, dass dem so ist.

Wie reagiere ich, wenn Swami Omkarananda sich zu folgender Feststellung gezwungen sieht - wenn die Person erwacht, wenn sie den Schlaf verlässt, dann springt sie, ohne sich über das Gedanken zu machen, was sie im traumlosen Tiefschlaf ist und über alle Zeiten hinweg auch unverändert sein und bleiben wird, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war?

Wie reagiert der Mensch in dieser Situation, weil er nach seinen eigenen Angaben, mit sich weder das Gewordene einer mentalen Individualität noch das Geborene des physischen Körpers in Verbindung bringt? Was also bleibt von ihm? Es geht um die erfahrungsfrei bleibende Selbstbestätigung eines Existentsein, das allein als Ursache des Wachseins in Frage kommt, weshalb Swami Omkarananda nie das Wachsein betritt, um sein Erleben, sein Dasein, sein Existentsein auf das Erfahr- und Wahrnehmbare begrenzen zu müssen.

Weil ich von ihm klare Antworten erwarte, die ich als Gebrauchsanweisungen einsetzen kann, um den gemachten Fehler, der durch das Geschehen, das die Person infolge des Erwachens täglich von neuem verursacht, ohne ihn zu entdecken und zu beenden, was erst jetzt durch eine weitere Aussage Swami Omkaranandas möglich wird, die lautet - erst wenn die Person bewusst den traumlosen Tiefschlaf betritt, ist sie göttliche Glückseligkeit, ohne das Verlangen, diese Glückseligkeit erleben zu wollen - weshalb ich die Notwendigkeiten kennen und richtig gebrauchen lernen muss, um ein Vorhaben zu verwirklichen, das aus der Schau der Person undurchführbar ist.

Welche Person hat die Möglichkeit oder gar Fähigkeit bewusst in den Schlaf zurückzukehren? Wenn das Verlassen des Schlafs, infolge der Bewusstmachung des Erlebens in der Wirkung das Wachsein ist, so sollte die Rückkehr in den Schlaf das bewusst rückgängig machen, was hier geschehen ist. Weil aber dieses rückgängig machen, aus der Schau der Person undurchführbar ist so muss Swami Omkarananda, bezogen auf sein Verhalten ihr die Gelegenheit bieten, eine solche Situation verstehen und beenden zu lernen.

Warum sieht sich Swami Omkarananda zu folgender Gleichstellung gezwungen - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit? Warum kann er erst jetzt sein Verhalten durch die Worte verstehbar machen - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht? Warum gibt es erst jetzt ein Verstehen seiner erfahrungsfrei bleibenden Selbstbestätigung von dem, was die Person erst dann verstehen lernt, wenn sie begreift, warum die geistige Aspiration als Ziel die Entpersonifizierung anstrebt, um dort zu sein, wo sie durch das Verlassen ihrer Aufgabe, nach dem Erwachen erst die Bestätigung von dem zu erbringen vermag, was erst jetzt, am Platz des traumlosen Tiefschlafs, die göttliche Glückseligkeit bestätigt, weshalb keine Person, ohne die tägliche Rückführung in den traumlosen Tiefschlaf existieren kann.

Wie ist eine solche Rückkehr, die ausgehend von der Schau der Person nicht durchführbar ist, dennoch zu erreichen? Die Antwort lautet - es geht um das bewusste Verbleiben im Gottbewusstsein, weshalb Swami Omkarananda zum geistig Strebenden sagt - erwache hier und jetzt in das göttliche Bewusstsein und die Welt bestätigt sich als das, was sie immer war und sein wird, eine blosse Traumerfahrung. Weil nun jeder Traum im Endergebnis einen Wachzustand bestätigt und er, infolge der Übernahme eines, aus dem Traumbewusstsein entstandenen Körpers, die Person dazu verpflichtet, ihr Dasein dem Gesetzmässigen des Traumkörpers unter zu ordnen, so beweist sich, dass erst dann, wenn dieses ganze Geschehen, ausgehend von der Ursache des Wachseins, ausgehend von ihrem erfahrungsfrei bleibenden Existentsein sie im Hier und Jetzt kennen lernt, das Verbleiben im Gottbewusstsein das verstehbar macht, was Swami Omkarananda der Menschheit als Botschaft überbracht hat, die dann wirksam ist, wenn dem Neugeborenen das Verbleiben im Gottbewusstsein so vorgelebt wird, wie über die ganze Geschichte der Menschheit hinweg, das Verbleiben im Körperbewusstsein.