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29.12.2002Nachdenken - über die Sprache der Wahrheit
Was ist Wahrheit - ist die Frage, die mich beschäftigt? Wie aber konnte es zu einer solchen Frage kommen? Was geht voraus, damit etwas geschehen kann? Was zur Frage formuliert wird, hat auf jenen Einfluss genommen, der als Ursache davon in Frage kommt und zwar nur deshalb, weil er das erlebte Geschehen noch nicht verstehen konnte. Heisst dies, dass er selbst, zur Ursache der Frage geworden, jetzt in der Lage ist, sie solange bewusst zu wiederholen, d.h. sich selbst zu stellen, bis er die Vorbedingungen erfüllt hat, die von ihm erwartet werden, um das Ergebnis als Antwort, wenn durchführbar, im Verhalten zu offenbaren? Bedeutet dies, dass der Betreffende ausgesucht wurde, die daraus entstandene Aufgabe zu erfüllen? Die Antwort bestätigt die allgegenwärtige, göttliche Intelligenz, in einer Vollkommenheit und Perfektion, die das Verstehen der Person übersteigt.
Warum erwähne ich bei dieser Gelegenheit die Person und nicht den Menschen, wenn es doch um Ergebnisse geht, die in die Geschichte der Menschheit integriert werden müssen? Die Ursache eines solchen Vorgehens entstammt dem Kontakt zu dem Menschen, der erst zu einem Verstehen von dem verhelfen musste, was zur Unterscheidung zwischen den Worten Mensch und Person führte.
Das Wort ist gestaltgewordener Gedanke und der Gedanke bildgewordene Erfahrung. Kann ich die Gedanken durch die Sinne des Körpers sehen? Sicher gelingt dies niemandem, was zur Herausforderung wird, zwischen der Ursache der erfahrbar gewordenen Gedanken und jenen zu unterscheiden, die keine physische sondern eine mentale Ursache haben. Die Auswertung verlangt von mir bereits, dass mir nicht nur das materielle Diesseits sondern ebenso das mentale Jenseits als Erfahrungs- und Wahrnehmungshilfe zur Verfügung steht. Als eine Hilfe deshalb, weil ich sein muss, bevor es die Bewusstmachung der Gedanken gibt.
Was sagt Swami Omkarananda zu diesem Thema, um die der Person zur Verfügung stehenden Hilfen in ihrer Aufgabe besser begreifen und einsetzen zu lernen? Folgende Worte stammen von ihm und helfen dort noch zu einem Verstehen, wo von all dem nichts mehr zur Verfügung steht, was als Ursache der Geschichte der Menschheit in Frage kommt. Er sagt - der Gedanke, d.h. das Erleben kann überschritten und das Denken verlassen werden, ohne auf die Bestätigung, dass man ist, verzichten zu müssen.
Was steht mir noch zur Verfügung, wenn ich das zu bestätigen habe, was ich nach den Worten Swami Omkaranandas bin, wenn weder das gedankliche Erleben, das ich jetzt ebenso ins mentale Jenseits ausdehnen muss, noch das Gegenwärtige des Erlebens zur Verfügung habe, um mich von der Vorstellung freizuhalten, durch die Geburt des Körpers erst zum Menschen geworden zu sein? Was also bleibt, was muss mir immer noch zur Verfügung stehen?
Kann noch etwas vorhanden sein, wenn alles, über das ich informiert werde, um über mich Auskunft zu erteilen, um mich als etwas Erfahrbares darzustellen, mir abgesprochen wurde? Eine solche Situation wartet auf weitere Informationen von Swami Omkarananda. Wenn er mir schon alles abspricht, das ich infolge der Bewusstmachung des Erfahrbaren, vorab der Gedanken in Anspruch nehme, dann ist er verpflichtet, mich über das zu informieren, was ich bin, was ich sein muss, bevor mir all das bewusst gemacht wird, was sich durch das Alltagserleben durchführen lässt.
Wer oder was bin ich, wenn mir alles, was es nur im Wachsein gibt, abgesprochen wird? Warum betont Swami Omkarananda immer wieder - Nachdenken Sie? Über was soll ich nachdenken, wenn er mir das ganze Material, das ich brauche, um es durch das Denken zu einem Verstehen einer solchen Situation benötige, aus den Händen genommen hat? Heisst dies, dass ich mich erst mit jenem zu befassen habe, dem das Denken zum Gebrauch, als die bedeutungsvollste Hilfe zur Verfügung steht?
Bevor ich mit dem Denken beginnen kann, muss mir erst bewusst gemacht werden, dass es mich gibt. Was also hat zu geschehen, um von einer solchen Fähigkeit gebrauch zu machen? Mir muss erst bewusst gemacht werden, dass es mich gibt. Was also bin ich, bevor ich bestätigt erhalte, zu einem denkenden Geschöpf geworden zu sein? Warum wird auf die Bestätigung ausgewichen, wo es doch um etwas gehen muss, das über die Erfahrung beweisbar sein sollte?
Was ist vor der Bewusstmachung des Erlebens, aus dem heraus die Wirkung, in der Bedeutung des Wachseins erst entstehen kann? Die jetzt zur Verfügung stehende Einsicht macht mich auf folgendes aufmerksam - dem Wachsein, weil es als Wirkung erlebt wird, muss ich eine Ursache zugestehen. Alle Ursachen, die ich in Abhängigkeit von Erfahrungen bestimmen konnte, wurden im Moment, wo ich sie fand, zur Wirkung ihrer eigenen Ursache, weshalb im nachhinein ich anerkennen musste, dass sich meine Aufgabe, mein Verstehen nicht geändert hat. Doch jetzt scheint eine Situation sich zu bestätigen, weil es um keine erfahrbar gewordene Ursache mehr geht. In einer solchen Situation brauche ich wieder die Hilfe des Menschen, der die Sprache der Wahrheit spricht, eine Sprache, deren Worte weder zu Wirkungen werden, noch auf eine erfahrbare Ursache zurückzuführen sind.
Gibt es für den Menschen, der die Sprache der Wahrheit spricht, eine Sprache, die nur über die Omkarananda-Upanishad verstehbar ist, nach den Worten Swami Omkaranandas die einzig wirklich geistige Schrift, weil sie nicht niedergeschrieben, nicht in das Vergängliche des Gewordenen geholt werden kann? Und wenn er in dieser Situation sagt - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - so kann es für ihn, gestützt auf die Sprache der Wahrheit nichts geben, was sich in Ursache und Wirkung, was sich in Erwachen und Einschlafen unterteilen lässt.
Warum macht Swami Omkarananda auf folgende Gleichstellung aufmerksam - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit? Und warum legt er sein Hauptaugenmerk auf das, was zwischen dem Einschlafen und Erwachen ist, das sich nur dann bestätigen und nicht über die Erfahrung erklären lässt, was einzig und allein infolge der Bewusstmachung des Erlebens, in der Bedeutung eines Wachseins, aufgrund des Verhaltens, nur der Person zur Verfügung steht? Um eine solche Situation zu verstehen, braucht es die Gegenüberstellung zu den physischen Vorfahren der Person, zu den Primaten, ob sich bei ihnen schon Ansätze einer entwicklungsfähigen Bewusstmachung der Erfahrungen nachweisen lässt.
Das unterscheidende Merkmal zwischen Primate und Person besteht darin, dass die Person das Wachsein so betritt, dass sie ihre Anwesenheit und ihre Handlungen durch das Denken selbst in die Hand nehmen kann, um all dem den Vorzug einzuräumen, was für sie erstrebenswert, ja wünschenswert ist. Die Primaten dagegen beweisen durch ihr Verhalten, dass das Wachsein ihnen gegenüber wirkungslos bleibt, weil sie ausser der Erfüllung des Gesetzmässigen der Selbsterhaltung und Fortpflanzung, nichts bewusst dazu beitragen oder verändern können, weshalb Swami Omkarananda die Person immer wieder auffordert - Nachdenken Sie.
Über was soll die Person jetzt nachdenken, wenn sie eine erfahrungsfrei bleibende Existenz zu bestätigen hat, die nicht aus der Erfahrung heraus zu dem notwendigen Gedankenmaterial wird, das für das Denken Bedingung ist? Heisst dies, dass Swami Omkarananda die Person solange zum Nachdenken auffordert, bis sie begreift, dass das Ergebnis des Denkens zu dem führte, was die Menschheit zu ihrer Vorstellung geformt hat, aus Leib, Seele und Geist geworden zu sein und davon ausgehend in einer Selbst-, Welt- und Gottdarstellung ihre Ursache und ihr Dasein zu sehen und zu beweisen?
Warum steht der Person das Denken nur für das zur Verfügung, was im Wachsein, was zwischen dem Erwachen und Einschlafen möglich ist? Was aber ist zuvor, was nur kann als Ursache des Wachseins in Frage kommen?
Eingangs wurde bereits aufgezeigt, dass elementare Fragen, die auf ein Geschehen hinweisen, das im Moment, wo es stattfindet, noch nicht verstehbar wurde, die Person sich selbst solange immer wieder stellen muss, bis durch sie die Antwort, ausgehend von der Ursache verstehbar ist. Hier aber geht es um eine unerkannt gebliebene Ursache, weil noch niemand sich die Frage stellen musste, weil noch niemand aufgefordert wurde, sich mit der Ursache des Wachseins, Mithilfe des Menschen, Mithilfe des Gesetzes zu befassen.
Ursachen die sich in Erfahrung bringen lassen, werden im Moment, wo sie erlebt sind, zur Wirkung ihrer eigenen Ursache was besagt, dass hier nicht von Wahrheit die Rede sein kann. Die Auswertung erbringt den Beweis, dass die Geschichte der Menschheit, die sich jetzt als Erkenntniswerk der Person beweist, es keine Ansätze gibt, die Hinweise geben könnten, dass es die Wahrheit je geben kann noch wird, die durch die Omkarananda-Upanishad angesprochen wurde. Doch jetzt, durch die Begegnung mit dem todlosen Menschen scheint sich ein Verstehen anzubahnen, das nur über die Bestätigung erwähnt werden kann, weil es um die Ursache des Wachseins geht, um eine Ursache, die täglich, wenn auch noch nicht bewusst von der Person ihre Bestätigung erhält, ohne sie in ihr Verstehen einbeziehen zu können.
Die zuvor erwähnte Situation macht Swami Omkarananda durch folgende Information verstehbar. Er sagt - wenn die Person erwacht, wenn sie den Schlaf verlässt, dann springt sie, ohne sich über das Gedanken zu machen, was sie im traumlosen Tiefschlaf ist und über alle Zeiten hinweg, unverändert sein und bleiben wird, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war. Und das Bedeutungsvollste was es überhaupt gibt, der Hinweis auf das zeitlos sich nie verändernde, erfahrungsfrei bleibende Existentsein, das Swami Omkarananda bereits bei der erwähnten Gleichstellung angesprochen hat und sein Verhalten durch die Worte verstehbar zu machen suchte, die lauten - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht - werden erst jetzt ahnungsweise fassbar.
Warum stellt Swami Omkarananda die Bedeutung von dem, was zwischen dem Einschlafen und Erwachen von allen Person bleibt in den Vordergrund des noch fehlenden Verstehens? Warum braucht nur die Person solche Informationen? Sie ist, infolge des bewussten Eingeführtwerden ins Wachsein, dazu ausersehen, im Wachsein, im Verhalten das zu offenbaren, was als Ursache davon in Frage kommt. Doch diese Bedingung wird nur durch den Menschen erfüllt, der das bestätigt, ohne es erleben zu wollen, was die Hl. Schrift in Verbindung mit Bild und Ebenbild erwähnt, bevor es Religionen gab, die mit der Beschreibung der Person begannen und aus dem Ergebnis eine erfahrbar gewordene Gottvorstellung schufen, die durch göttliche Persönlichkeiten erlebt wurde. Die Auswertung ergibt, dass das gelebte Personsein alles umfasst, von der gelebten Körperbezugnahme, bis hin zur Gotterfahrung, was durch die Geschichte beweisbar ist.
Was fehlt in dieser Geschichte, ohne vermisst zu werden? Es ist der, die göttliche Wirklichkeit bestätigende Mensch, es ist der, die Gottbestätigung nie verlassende Mensch. Er ist es, der von keiner Erfahrung, auch nicht von einer Gotterfahrung abhängig ist, weil alle Erfahrungen Anfang und Ende haben und den Beweis erbringen, dass es innerhalb des, von der Person geschaffenen Erlebens, bewiesen durch ihre Selbst-, Welt- und Gottdarstellung keine Bestätigung der Existenz der Wahrheit gibt. Doch jetzt, durch die Begegnung mit Swami Omkarananda und zwar dort, wo diese Begegnung infolge der Bestätigung, dass alles und warum alles dasselbe Bewusstsein ist stattfand, dort hat sich seine Aussage bestätigt, die er durch die Worte verstehbar zu machen sucht, die lauten - alles und jeden schaue ich, niemand aber schauet mich und sollte jemand mich erschau´n, im Augenblicke wär er ICH.
Diese Selbstbestätigung führt zu keiner Erfahrung. Die Wahrheit wird nur über das bestätigt, nie aber erlebt, was zwischen dem Einschlafen und Erwachen die Gleichstellung aller Personen verursacht. Und das, was zwischen dem Einschlafen und Erwachen ist, wird nur dann verstehbar, wenn sich folgende Aussage Swami Omkaranandas bestätigt, die lautet - erst wenn die Person bewusst den traumlosen Tiefschlaf betritt, ist sie göttliche Glückseligkeit, ohne das Verlangen, diese Glückseligkeit erleben zu wollen - was besagt, dass es nur das Verbleiben im Gottbewusstsein gibt, das ausgehend von der Person den Anschein erweckt, bewusst dorthin zurückgeführt zu werden, wo es die erfahrungsfrei bleibende Ursache des Wachseins gibt, weshalb es das Vorleben des todlosen Menschen braucht, was zu einer Selbstbestätigung des erfahrungsfrei bleibenden Existentsein führt, was erst die geistige Einheit, in der Bedeutung der Sprache der Wahrheit, das wortfreie Existentsein verstehbar macht.