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30.10.2002Nachdenken - über den nicht erlernbaren Reifeprozess
Warum konnte Swami Omkarananda folgende Aufklärung abgeben und sie zugleich verstehbar machen - die Heiligen und Weisen, die Seher und Mystiker waren fähig, Klöster und entsprechende Institutionen ins Dasein zu bringen, doch ihr Ergebnis, also das, was sie zu bieten hatten, konnte davon ausgehend weder den Heiligen noch Mystiker, weder den Seher noch Weisen hervorbringen? Warum ist dem so? Die Antwort lautet - der Lernprozess der überall geboten und durch strengste Disziplinen untermauert wurde, kann den notwendigen Reifeprozess nicht ersetzen.
Was ist zu tun, um das angestrebte Ziel zu erreichen, die Rückkehr in die absolute Freiheit, die Rückkehr in ein totales Unberührtbleiben, was zum Beweis für das gelebte Gottbewusstsein wird um sich dem Einfluss des gelebten Körperbewusstsein zu entziehen? Es geht nach den Worten Swami Omkaranandas um das eine, Klarheit schaffende Wort. Es geht um die Entpersonifizierung? Und warum Entpersonifizierung?
Das Ziel der Personifizierung, das Ziel der Persönlichkeitsbildung, das in Richtung der höchsten Wahrheit geht und nichts mit dem zu tun hat, was jetzt unter einer Persönlichkeit verstanden wird, die Aussergewöhnliches innerhalb der anerkannten Gesellschaftsordnung leistet, die göttlichen Persönlichkeiten, die das vorlebten, was hin zur Gotterfahrung führt, sie bewiesen, warum es nicht ausreicht, die geforderten Disziplinen zu erfüllen. Selbst der Einfluss der erlebten Gotterfahrungen genügt nicht, als Mensch sein Dasein zu gestalten, was jetzt durch Aufklärungen Swami Omkaranandas und zwar bezogen auf die geistige und nicht die religiöse Aspiration erwähnt ist.
In was und durch was unterscheidet sich das religiöse Streben vom Geistigen, wenn doch dem Menschen zuerkannt ist, aus Leib, Seele und Geist geworden zu sein? Welche Auskunft erteilt die im Alltag beachtete Gesetzmässigkeit von Ursache und Wirkung, wenn ich das in mein Verstehen integriere, was durch das Zugeständnis, aus Leib, Seele und Geist oder aber durch die Forschung abgeändert - aus Körper, Psyche und einer Mentalität geworden zu sein zu bieten hat oder aber ein entsprechendes Verhalten von mir verlangt?
Was fordert die erwähnte Gesetzmässigkeit? Sie gibt zu verstehen, dass nur eine Ursache zu einem Verstehen von dem verhilft, was der Mensch, was das menschliche Verhalten zu bestätigen hat. Bereits die Frage - was ist der Mensch - verlangt nach einer Korrektur die lautet - was ist Mensch - um sich von allem frei zu halten, was mit dem Menschen in Verbindung gebracht wird und von wo aus eine solche Frage zu formulieren ist.
Das totale Freisein, das mir bestätigt, dass das, was als Mensch auf mich Einfluss genommen hat, um aufgrund der noch nicht verstandenen Einflussnahme, unter dem Druck eines solches Geschehens zur Ursache der erwähnten Frage führt, auferlegt mir die Pflicht, diese Frage solange offen zu lassen, bis ich die Einflussnahme, bis ich ein solches Geschehen, ausgehend von der Ursache, ausgehend von dem, was allein als Ursache, als Mensch in Frage kommt, bestätigen kann. Bestätigen und nicht Erleben oder Erfahren deshalb, weil die Begegnung mit dem Menschen, der lebt, was es heisst, Mensch zu sein und die Unterscheidung zu dem erzwingt, was auf dem Planeten Erde, in Abhängigkeit des Gewordenen und Geborenen zur Person bestimmt werden musste und nun die Skala an Möglichkeiten, die der Person zur Verfügung stehen, erklärbar sind, begonnen bei einer rein körperbezogenen Selbstdarstellung, bis hin zu einer Gestaltung des Alltags, die aus der Gotterfahrung entstand, darin die gelebte Selbstbegrenzung, über das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung als Hilfe der Überprüfung des vorhandenen Wissens, das daraus resultiert in Anspruch zu nehmen, ist durch Swami Omkarananda möglich geworden.
Die Unterscheidung zwischen der religiösen und der geistigen Aspiration hat Swami Omkarananda durch folgende Aussage verstehbar macht - erst wenn die einzig erstrebenswerte Erfahrung, die Gotterfahrung erreicht ist, begreift die Person, dass jede Erfahrung, auch die Gotterfahrung Anfang und Ende hat, weshalb sie noch nicht ausreicht, sich auf die Entpersonifizierung vorzubereiten. Daraus leitet sich ab, warum er sagen kann - die geistige Aspiration wird erst verstehbar, wenn sich folgende Aussage in ihrem Einfluss beweist, die lautet - der Gedanke, d.h. das Erleben kann überschritten und das Denken verlassen werden, ohne auf die Bestätigung, dass man ist, verzichten zu müssen.
Wer kann diese, darin wirksam werdende Gesetzmässigkeit erreichen? Wer kann seine Anwesenheit, unter Verzicht von allem, was im Wachsein geschieht, unter Beweis stellen oder gar bestätigen? Die Antwort lautet - jede Person durchlauft innerhalb eines Tages, der bei Null Uhr beginnt und bei Null Uhr endet, all die Forderungen, die gestellt werden, um als Mensch das todlose Leben zu offenbaren, statt als Person zu vegetieren, vorausgesetzt, die Aussage Swami Omkaranandas erfüllt sich, die hier Bedingung ist. Er sagt - erst wenn die Person bewusst den traumlosen Tiefschlaf betritt, ist sie göttliche Glückseligkeit, ohne das Verlangen, diese Glückseligkeit erleben zu wollen.
Warum redet Swami Omkarananda von göttlicher Glückseligkeit und nicht von Schlaf, wenn es um das Bedeutungsvollste geht? Der Grund ist folgender - die Person verlässt dieses erfahrungsfrei bleibende Existentsein, mit dem Auftrag, erst das zu bestätigen, was infolge der Bewusstmachung des Erfahrbaren, in der Wirkung das Wachsein verursachend, das erfahrungsfrei bleibende Existentsein. Doch statt als erste Reaktion, das zu bestätigen, was ist, bevor etwas wird, um durch die erwähnte Gesetzmässigkeit anzuerkennen, dass man ist, bevor man zu etwas wird, erst jetzt durch die Begegnung mit dem Menschen verstehbar, weil er bestätigt, dass er in dieser göttlichen Glückseligkeit, in diesem göttlichen Bewusstsein verbleibt, und vom Wachsein nur dann Gebrauch macht, wenn die Begegnung mit der Person dies erfordert, weshalb er sagen kann - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück. Und die Ebene der Person, die durch sie erlebt und für die Gestaltung des Alltags ausgewertet wird, begrenzt sich auf das Wachsein, ohne die Bedeutung des Wachseins ausgehend von der Ursache verstehen zu lernen, um zu begreifen, warum es nur gegenüber der Person die Bewusstmachung des Erfahrbaren gibt, ohne bereits Ansätze bei den physischen Vorfahren, bei den Primaten bestimmen zu können, damit die Bewusstmachung über einen Entwicklungsprozess in das eingegliedert werden kann, was infolge des Gesetzmässigen der Materie sich durch die Anwesenheit der Person voll entfaltet, vorab dort, wo von göttlichen Persönlichkeiten die Rede ist.
Was also ist Bedingung, um als Mensch das Verbleiben im Gottbewusstsein zu bestätigen, ohne von einer gewordenen und deshalb endlichen Gotterfahrung aus, die Gestaltung des Alltags auf sich zu nehmen?
Der todlose Mensch verbleibt im Gottbewusstsein, im Gegensatz zur Person, die folgenden Verhaltensfehler über die ganze Geschichte hinweg als ihren Normalzustand täglich von neuem durchläuft. Es ist Swami Omkarananda der auch hier die notwendige Information, verstehbar zur Verfügung stellt. Er sagt - wenn die Person erwacht, wenn sie den Schlaf verlässt, dann springt sie, ohne sich über das Gedanken zu machen, was sie im traumlosen Tiefschlaf ist und über alle Zeiten hinweg unverändert sein und bleiben wird, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war.
Lässt sich das Verhalten des Menschen an diesem Punkt dem Vorgehen der Person gegenüberstellen? Die Antwort höre ich den Worten Swami Omkaranandas, wenn er von sich sagt - ich nehme keinen Raum ein. Die Ursache davon ist, dass er folgende Gleichstellung vornimmt. Er sagt - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit - weshalb er sein Verhalten durch die Worte verstehbar zu machen sucht - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht.
Es geht um das Verbleiben im erfahrungsfreien Existentsein, weshalb jetzt nicht mehr von einem Schlafzustand der Person die Rede ist. Dies verdeutlicht, warum erst dann, wenn solch elementare Aussagen geprüft werden, um ihre Wirkung verstehen zu lernen, was dann begriffen wird, warum Swami Omkarananda zu diesem Thema folgendes zu sagen hat - solange die Person die Urbedeutung ihrer Worte nicht kennt, weiss sie nicht, von was sie spricht.
Besteht für die Person je die Möglichkeit, das, was sie unter Schlaf versteht, bewusst zu betreten? Wenn sie schlafen will, wenn der Wunsch zum Schlafen bewusst aufrecht erhalten wird, bleibt der Schlaf aus. Erst wenn alles, unbewusst verlassen wird, im Gegensatz zur Wirkung des Erwachens, bleibt das, was die Person als das Nichterfahrbare des todlosen Menschen ist. Nur der Mensch, der im Gottbewusstsein verbleibt, kennt die Wechselwirkungen von Erwachen und Einschlafen nicht so, wie die Person. Sie ist es, die ihr Dasein nur ausgehend von den Folgen des Wachseins kennt und lebt ohne sich um die Ursache des Wachseins zu bemühen. Und solange diese Situation keine Veränderung erlebt, verbleibt die Person innerhalb ihrer Werteskala und begreift nicht, was der todlose Menschen über sich, in der Sprache der Wahrheit auszusagen hat.
Besteht nun die Möglichkeit, die bewusste Rückkehr oder aber das bewusste Verbleiben im Gottbewusstsein zu erreichen? Es geht, wie durch das Verlassen des Erlebens und Denkens, um das, was dann für die Selbstbestätigung noch bleibt. Es geht um keine bewusste Rückkehr in das göttliche Bewusstsein, und warum? Das zeitlos Allgegenwärtige, das sich durch alle göttlichen Eigenschaften offenbart, einbezogen das todlose Leben kann nicht verlassen werden, was der Person tagtäglich, über ihre ganze Geschichte hinweg mit aller Deutlichkeit vor Augen geführt wird. Doch sie, die Person, sieht ihr Dasein ausgehend von der Geburt, von der Entstehung des physischen Körpers, dessen Ende durch das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung immer und unter allen Bedingungen durch das Sterben besiegelt wird. Statt sich um die Unsterblichkeit zu bemühen, sollte die Person das begreifen, was durch sie täglich bewiesen wird nämlich - die Wechselwirkungen von Erwachen und Einschlafen und vorab jetzt durch das Verstehen des Einschlafens und Erwachens, infolge der Begegnung mit dem todlosen Menschen, um das Ergebnis zum Sinn des Daseins zu bestimmen.
Warum bleibt der Person die Rückkehr in die bewusste Ursache des Wachseins versagt? Solange sie sich nicht um ein Verstehen der Ursache des Wachseins bemüht, solange sie das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung ausgerechnet dort meidet, wo es um sie selbst geht, wo sie doch bei allen Handlungen an diese Gesetzmässigkeit gebunden ist, soll alles planmässig, soll alles unfallfrei durchlaufen werden, schliesst sich der Kreis durch das Verbinden von Anfang und Ende erst dann, wenn das Verbleiben im Gottbewusstsein den Sinn des Daseins bestimmt.
Diese zeitlose Allgegenwart, unabhängig ob sie durch Swami Omkarananda durch die Worte verstehbar ist - alles ist Bewusstsein alles ist Gott - oder durch Religionen eine andere Formulierung erhält, diese Wirklichkeit kann weder verlassen noch betreten werden, was besagt, dass Geburt und Tod nichts zum Verbleiben in diesem göttlichen Bewusstsein, in diesem göttliche Frieden verändern können. Solange die Person jedoch nur das über die Bewusstmachung auswerten kann, was durch die gelebte Körperbezugnahme oder durch die Ausrichtung auf all das, was sich unter dem Einfluss der mentalen Wahrnehmung ergibt, ihr Dasein gestaltet, bleibt alles wie es immer war und sein wird, bis die Aussage Swami Omkaranandas, die er gegenüber dem geistig Strebenden durch die Worte erwähnt - erwache hier und jetzt in das göttliche Bewusstsein und die Welt bestätigt sich als das, was sie immer war und sein wird, eine blosse Traumerfahrung - sie für eine bis anhin unerkannt gebliebene Sichtweise zu entscheiden hat.
Wie ist ein solches Ziel zu erreichen, wenn alles, was über die Auswertung der Aussagen all jener Gesegneten nicht erreichbar sein soll, das Verbleiben im Gottbewusstsein bestätigen zu können? Es wird etwas gesucht, was über die Gotterfahrung, ausgehend von der Gegenüberstellung heraus, wirksam ist und bleibt. Statt nun das Nächstliegende, das Swami Omkarananda durch die Worte anspricht - Arbeit ist Meditation und Meditation ist Arbeit - zum Sinn des Daseins zu bestimmen, indem alles, was durch die Person, zwischen dem Erwachen und Einschlafen ausgeführt wird, mit der richtigen, der gottbezogenen Einstellung zu verwirklichen ist, um zu begreifen, dass jeder Person dieselbe Gelegenheit geboten wird, im Gottbewusstsein zu verbleiben, ist alles ausgehend von der Geburt des Körpers, auf das abgestimmt, was durch diesen Organismus, durch den Gebrauch des Individuellen der Person verwirklicht wird, ohne ausgehend vom erfahrungsfrei bleibenden Existentsein das im Verhalten zu offenbaren, was die Trennung von Mensch und Person, vom Lern- und Reifeprozess erzwingt.