3.10.2002

Nachdenken - über das Arbeitsprinzip von Person und Computer

So lange mir die Unterscheidung zwischen Person und Mensch nicht gelingt, ist es müssig, nach jenem, durch die Person sich selbst geschaffenen Arbeitsprinzip zu suchen oder zu fragen. Wer sich mit dem Menschen befasst, sollte sich erst mit einer Klarheit schaffenden Unterscheidung zwischen Mensch und Person, ausgehend von der erfahrungsfrei bleibenden Ursache alles Gewordenen und Geborenen befassen. Um ein solches Vorhaben zu erreichen und zu verwirklichen, braucht es jedoch erst die Begegnung mit dem Menschen, der aufgrund seiner Aussage - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück - sich um die erwähnte Unterscheidung von Mensch und Person anzunehmen, um das Arbeitsprinzip, das sich die Person über ihre ganze Geschichte hinweg angeeignet hat und jetzt den Versuch macht, durch die Auswertung der zur Verfügung stehenden Gesetzmässigkeiten, das Ergebnis künstlich, d.h. mechanisch und biologisch nachzuahmen. Ein solches Vorhaben erweckt die Vorstellung, den Menschen, d.h. sich selbst künstlich zu erschaffen. Eine solche Vorstellung kann sich jedoch nur solange halten, bis die Begegnung mit dem Menschen möglich ist, der nach seinen eigenen Worten die Ebene der Person nie betreten hat, weshalb nur er in der Lage ist, den Erkenntnis- und Erfahrungsbereich der Person und alles, was daraus möglich wird, zu definieren. Um sich den selbst geschaffenen Begrenzungen wieder entziehen zu können, muss die Rückkehr in das, was jede Person im Original als Mensch ist, ihr verstehbar gemacht werden, was Swami Omkarananda, anerkannt als dieser Mensch, durch ein einziges Wort erreicht. Es geht logischerweise um die - Entpersonifizierung.

Das Wirkliche der Person wird erst dann verstehbar, wenn die Aussage Swami Omkaranandas begriffen und davon ausgehend eine Verhaltens-Änderung angestrebt wird. Er sagt - wenn die Person erwacht, wenn sie den Schlaf verlässt, dann springt sie, ohne sich über das Gedanken zu machen, was sie im traumlosen Tiefschlaf ist und über alle Zeiten hinweg unverändert sein und bleiben wird, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war. Und der Mensch? Es ist Swami Omkarananda der eine solche Situation, durch folgende Gleichstellung verstehbar zu machen sucht. Er sagt - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit - von der aus er sein eigenes Verhalten durch die Worte formuliert - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht.

Aus was besteht die Geschichte der Menschheit, aufgrund des gelebten Personsein? Würde die Person als Mensch ihr Dasein gestalten, dann entfiele die Frage nach dem Menschen, weil dann das Verhalten menschlich, d.h. die Bestätigung von dem bliebe, was vom Menschen, als Ebenbild Gottes erwartet wird, um den Beweis von dem zu erbringen, was die Hl. Schrift in Verbindung mit Bild und Ebenbild auszusagen hat, bevor durch die gelebte Selbstbegrenzung, Religionen für sich in Anspruch nehmen konnten, durch die Beschreibung der Person über sie Macht und Einfluss zu gewinnen.

Die Hl. Schrift, die von Bild und Ebenbild redet, kennt weder Gewordenes noch Geborenes, um ausgehend davon, das Ebenbild beschreiben zu wollen und das Ergebnis, wie es unter dem Einfluss von Religionen geschah, auf Gott zu übertragen.

Allen Personen ist nur eines gemeinsam und zwar das, was sie Mensch sein lässt. Weil aber, durch die bereits erwähnte Aussage Swami Omkaranandas, die Person nur das auswertet, was im Wachsein, unter dem Einfluss der Bewusstmachung des Erfahr- und Wahrnehmbaren möglich ist, so bleibt das übersehen, was jede Person als der eine, die erfahrungsfrei bleibende göttliche Wirklichkeit bestätigende Mensch ist, was sie wohl täglich beweist und im weiteren nicht zu widerlegen vermag, ohne die täglich stattfindende, wenn auch noch unbewusst bleibende Rückführung in den traumlosen Tiefschlaf zu begreifen. Es geht darum, die Person aus der gelebten Unwissenheit zu befreien, indem ihr Existentsein auf die Geburt des Körpers zurückgeführt wird. Möglich wird ein solches Vorhaben nur dann, wenn die Urbedeutung des Wortes Schlaf, durch das Fehlen von Erfahrungen, erst jetzt durch Swami Omkarananda verstehbar wird. Es geht um die, durch ihn erwähnte Gleichstellung - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit.

Bevor die Klarheit schaffende Trennung von Mensch und Person und die daraus entstandene, unfassbare Selbstbegrenzung von der Person nicht begriffen wird, ist es müssig, nach dem Arbeitsprinzip der Person zu fragen, um die jetzt möglich gewordene, künstliche Nachahmung zu begreifen.

Wie erwähnt, gibt es für die Person, aufgrund ihres Vorgehens und Verhaltens, bewiesen durch die Geschichte nur das, was vom Moment der Bewusstmachung der Erfahrungen an, als das Wachsein anerkannt, sie ihre Aktivitäten unter Beweis stellt. Diese Handlungsweise hat zur Ursache das, was sie täglich, unbewusst aufsuchen muss, ohne durch das bewusste Verlassen des Schlafs die Rückkehr dorthin ebenso bewusst auf sich nehmen zu können, um Anfang und Ende so zu verbinden, dass das fehlende Verstehen daraus resultiert. Wie dieses unerkannt gebliebene Fehlverhalten, durch das Verbleiben im Gesetz zu einem Ende kommt, indem begriffen wird, dass die Unfehlbarkeit, die durch das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung verstehbar wird, damit auf Distanz das Ergebnis nicht nur überblickbar sondern verstehbar ist, braucht es die Begegnung mit Swami Omkarananda. Er sagt - erst wenn die Person bewusst den traumlosen Tiefschlaf betritt, ist sie göttliche Glückseligkeit, ohne das Verlangen, diese Glückseligkeit erleben zu wollen.

Wie soll es möglich werden, den Schlaf bewusst zu betreten, wenn doch erst dann geschlafen wird, wenn das Wachsein, wenn die Bewusstmachung des Erlebens ein Ende hat? Die Forderung die dahintersteckt ist erst dann verstehbar, wenn am Platz des Wortes Schlaf das, was Swami Omkarananda dazu zu sagen hat, die Wende verursacht. Ob der Schlaf ein unbewusster Zustand ist oder aber durch das Erwachen zur Bestätigung eines erfahrungsfrei bleibenden Existentsein führt, ist der Unterschied, von dem aus es möglich wird, das Verhalten, das Aktivsein der Person ausgehend von der Ursache, über die Wirkung als ein in sich geschlossen wirkendes Arbeitsprinzip verstehen zu lernen. Die Auswertung erbringt den Beweis, dass im Moment, wo die Person infolge der Bewusstmachung des Erfahr- und Wahrnehmbaren erwacht und das Wachsein betritt, sie mit dem, was ihr, aufgrund ihrer mentalen Individualität zur Verfügung steht, durch das Denken zu verarbeiten beginnt.

Was steht der Person in Form ihrer mentalen Individualität für das Denken zur Verfügung? Übertragen auf das Prinzip des Computers, um es verstehbar zu machen, geht es um die individuelle Software der Person. Und das, was sie durch das Denken zu einem Arbeitsprogramm zusammenfasst, wird durch den Gebrauch des Körpers, in der Funktion der perfektesten Hardware, wenn durchführbar, in eine sichtbare Leistung umgesetzt. Weil die Person sich darin eine solche Routine angeeignet ist, so ist sie davon überzeugt, das Ergebnis davon zu sein.

Wie erwähnt, kann die Person erst dann mit ihren Aktivitäten beginnen, wenn sie, ohne dies selbst verursachen zu können, infolge der Bewusstmachung des Erfahrbaren, das Wachsein betritt, was eine Gleichstellung mit dem Computer, wenn er eingeschalten wird, ermöglicht. Was dann geschieht ist erst das Laden eines Programmes, das bereits vorbereitet war, was durch die Aussage Swami Omkaranandas die Bestätigung findet, indem die Person, ohne sich auf das zu besinnen, was sie zwischen dem Einschlafen und Erwachen sein und bleiben muss, dort weiter zu machen, wo sie durch die unbewusst stattfindende Rückkehr in den traumlosen, in den erfahrungsfrei bleibenden Tiefschlaf mit ihren Handlungen aufhören muss.

Wie erwähnt, ist durch die Freilegung von dem, was die Person, aufgrund ihrer Geburt, durch die Übernahme eines Körpers, der ihr zur Hardware dient, weshalb er unter dem Einfluss von dem entstand, was sie von ihrem Erdendasein erwartet und so die natürliche Auslese der Eltern und alles, was durch das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung in Aktion versetzt wird, der Perfektionismus verstehbar, der durch Swami Omkarananda mit den Worten erwähnt ist - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - wenn keine Unterteilung, durch den Gebrauch eines physischen Körpers, diese Art des Erlebens auf das reduziert, was durch die körperlichen Sinne zur Verfügung steht. Und dies trifft auf die mentale Individualität ebenso zu, weshalb die Person nur dann, wenn sie auf alles bewusst verzichten lernt, was im Wachsein durch sie ausgeführt wird, das Verbleiben im Gottbewusstsein verstehbar wird um diese unteilbare Ganzheit im Verhalten zu offenbaren, weshalb erst dann göttlicher Friede, göttliche Liebe, göttliche Harmonie, göttliche Glückseligkeit ist. 

Der Versuch, den Computer so zu programmieren, dass er auftretende Defekte erkennt und sie zu beheben versucht, sollte die Person in bezug auf das, was ihr eigener Körper in einer unübertrefflichen Perfektion ausführt, fassbar werden, doch er darf, durch das bewusste Erleben solcher Defekte in Form von Krankheiten nicht mehr selbst entscheiden, was zu tun ist. Wer diese Einflussnahme auf den Körper versteht, der weiss, dass die Menschheit auf dem Planeten Erde erst dann einer natürlichen Gesundung entgegen geht, wenn dem Körper gegenüber das praktiziert wird, was beim Computer als Fernziel ins Auge gefasst ist.

Um den physischen Körper in der erwähnten Perfektion entstehen zu lassen, braucht es all das, was durch die Sinne des Körpers erlebt wird, weil ihre Aufgabe darin besteht, den Selbstschutz des Körpers sicher zu stellen. Daraus leitet sich ab, warum alles, was durch den Makrokosmos erlebt wird, bei Nacht als Sternenhimmel zu sehen, an seiner Erschaffung beteiligt ist. Wenn jetzt durch die Forschung von Sterngeburten, von sterbenden Sternen und Sternleichen die Rede ist, dann sollte es doch das Nächstliegende und das Natürlichste sein, dass es hier um den Stoffwechsel im Makrokosmos geht, der im eigenen Körper, im Mikrokosmos, entsprechend der bestehenden Grössenordnung ebenso stattfindet. Dies verdeutlicht, warum erst dann, wenn das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung, befreit von der Grössenordnung, befreit von dem, was die Person in Abhängigkeit ihrer Raum-Zeit-Ordnung daraus gemacht hat, durch die Hinwendung zum Gesetz, das Verbleiben im göttlichen Bewusstsein vorbereitet werden kann, was Swami Omkarananda in Verbindung mit der Entpersonifizierung verstehbar zu machen sucht. Er sagt - die geistige Aspiration beginnt erst dann, wenn die einzig erstrebenswerte Erfahrung, die Gotterfahrung erreicht ist, weil dann die Person begreift, dass jede Erfahrung, auch die Gotterfahrung Anfang und Ende hat.

Das Individuelle des geborenen Körpers macht verstehbar, warum bei der Herstellung der Hardware verschiedene Produzenten, unterschiedliche Produkte anbieten. Der Körper ist das Individuelle der Hardware und sie ist auf das abgestimmt, was durch die Software individuelle Bedingungen stellt, weshalb auch hier ein nicht zu übertreffender Perfektionismus am Werk ist, jedoch von der Person verlangt, die Umstände, wie sie ihr gegenüber zur Verfügung stehen, zu bejahen, denn nirgends gibt es den Zufall. Der göttliche Vollkommenheit bestätigt die Unfehlbarkeit von Ursache und Wirkung. Es darf jedoch nicht übersehen werden, dass Ursache und Wirkung dem Gesetz dazu dienen, die Unfehlbarkeit die in der Aussage Swami Omkarananda ihre Bestätigung findet, die lautet - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - und die nach der Entpersonifizierung verlangt, um das gelebte Fehlverhalten der Person, das sich im göttlichen Gesetz abspielt anzuerkennen um sich auf einen Reifeprozess vorzubereiten, weil es nicht mehr um die Übernahme von Wissen geht, sondern die Vorbereitung auf die bewusste Rückführung dorthin, wo geistige Einheit ist, in der Bedeutung des erfahrungsfrei bleibenden Existentsein erst verstehbar.

Was die Wissenschaft durch die Auswertung der bestehenden Gesetzmässigkeiten immer perfekter in bezug auf die Hardware anstrebt, stösst dann an die nicht zu überwindende Grenze, wenn die Vorstellung aufkommt, das Ergebnis, den Computer, über die Bewusstmachung in die bewusste Eigenverantwortung zu überführen, wie es bei der Person der Fall ist. Wenn alles Erfahrbare über die Nachahmung erreichbar ist, so bleibt doch jener, dem dies alles im Wachsein bewusst zur Verfügung steht, unerkannt. Dies verdeutlicht, warum jede Person das Wachsein wohl betritt, doch ihre Aktivitäten immer ausgehend von ihrem erfahrungsfrei bleibenden Existentsein ausführt, was besagt, dann in allen Personen, dieselbe Intelligenz, dasselbe Bewusstsein am Werk ist, doch das, was sich in Form von Aktivitäten durch das Denken vorbereiten lässt, unter dem Einfluss der, durch die Person geschaffenen Software verbleibt, weshalb das Zusammenwirken von Soft- und Hardware unbestechlich ist. 

Es ist die Person, die erst durch die Begegnung mit dem todlosen Menschen, aufgrund seines Verhaltens das Unberührtbleiben kennen lernt, was verstehbar macht, was im traumlosen, in diesem erfahrungsfrei bleibenden Existentsein geschieht, weshalb erst dann, wenn dem Säugling das Verbleiben in diesem göttlichen Bewusstsein vorgelebt wird, die Vorstellung ein Ende findet, durch den Körper geworden zu sein.