Kognition - der Prozeß des Lebens

Nach Humberto Maturana ist der Prozeß des Lebens - die ständige Verkörperung eines autopoietischen Organisationsmusters in einer dissipativen Struktur - gleichzusetzen mit der Kognition, dem Prozeß des Erkennens. Dies erfordert einen radikal neuen Begriff des Geistes: der Geist ist kein Ding, sondern ein Prozeß - der eigentliche Prozeß des Lebens. D.h. die organisierende Aktivität lebender Systeme ist auf allen Ebenen des Lebens eine geistige Aktivität. Die Wechselwirkungen eines lebenden Organismus mit seiner Umwelt sind kognitive oder geistige Wechselwirkungen.

Leben und Geist sind untrennbar miteinander verbunden.

Humberto Maturanas Arbeit auf dem Gebiet der Neurophysiologie und der Wahrnehmung führte ihn in den 60er Jahren zur Frage: "Was ist Kognition?" Zusammen mit seinem Kollegen Francisco Varela verfaßte er Theorien über Kognition und / oder Wahrnehmung, die nicht nur auf diesen Begriffen beruhten, sondern auch Epistemologie, Kommunikation und soziale Systeme mit einschlossen.

In der Theorie über Autopoiese wird die Kognition als ein biologisches Phänomen beschrieben, welches die Organismen respektiert, die in ihrem Zusammenwirken wiederum das Phänomen realisieren.

Maturana und Varela entwickelten dann eine systemische Erklärung des Basismechanismus der Kognition. Ihre Arbeit handelt von lebenden Systemen selbst und der Kognition als eine Funktion ihres systemischen Charakters.

1991 schrieben Maturana, Varela, Thompson und Rosch das Buch "Der verkörperte Geist", in dem sie einen Ausblick über kognitive Wissenschaft geben, basierend auf systemischer Kognition in Zusammenspiel lebender Systeme mit der Umwelt.


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