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Jetzt
mußte aber was Kernigeres her. Dies ließ in Form der
"Viper"-Achterbahn nicht lange auf sich warten. Im Prinzip war diese nichts
weiter als ein langer Anlauf mit einem Looping hinten dran, an den sich eine
überhöhte Kurve anschloß. Der Haken an der Sache war, daß
die Kurve verkehrt herum überhöht (untertieft?) war. Man wurde
also nicht in die Polster gepreßt, sondern förmlich aus dem Wagen
gesaugt. Zum Glück waren da diese Sicherheitsbügel, Junge, Junge.
Um dem Faß den Boden in's Gesicht zu schlagen, hatten die Ingenieure
an der Kurve eine Kamera postiert, deren Bilder man sich nach überlebter
Fahrt anschauen und ausdrucken lassen konnte.
Gegen Abend schauten wir uns das "Lethal Weapon Waterstunt Spectacular" an,
das nicht so sehr lethal, sondern mehr belustigend wirkte. Da hopsten ein
paar Stuntmen mit Jetskies auf dem Wasser rum und zum Schluß fuhr sogar
ein kleiner kabelgesteuerter Panzer am Strand lang. Vielleicht hatten wir
es auch aus der falschen Perspektive gesehen, um mörderlich beeindruckt
gewesen zu sein.
Zum Abschluß des Tages hatten wir uns die feuchten Rides aufgehoben,
"Saw Mill Flume" (Rutschbahn mit abschließendem Einweichen) und "Congo
Rapids" (runde Boote im Wildwasserkanal, in denen man erst weiß, wer
naß wird, wenn es zu spät ist). Nach gelungenem Einweichen eilten
wir zum Auto, wechselten unsere Sachen, bestaunten das Abschlußfeuerwerk
und gaben schleunigst Fersengeld, um dem Heimfahrtstau zu entgehen. Nach
90 schnellen Meilen ereichten wir unser Motel in East Brunswick, NJ.
Den nächsten
Tag ließen wir ziemlich geruhsam beginnen. Erst gegen 12 Uhr mittags
sattelten wir die Hühner und donnerten los auf dem New Jersey Turnpike.
Turnpike heißt Schlagbaum, und das war auch das erste, was wir von
ihm zu sehen bekamen, die Toll-Station. Nach Erhalt einer kodierten Karte,
die man am Ende der Fahrt gegen Entrichtung eines entsprechenden Obolusses
wieder loswurde, wurde die Schranke geöffnet und schon gings los, mit
der phantastischen Geschwindigkeit von 55 Meilen pro Stunde in bis zu 12
Spuren. Große Leuchtschilder mit reklameartigen Leuchtschriftbuchstaben
an Brücken verkündeten im Bedarfsfalle Staumeldungen, die zum
Glück ausblieben. So konnte der Verkehr frei rollen und erstaunlich
wenige hielten sich an oben genannte Geschwindigkeitsbegrenzung. Aus 55 wurde
ziemlich schnell 70. Um nicht einigen Cops aufzufallen, kam uns unsere neueste
Errungenschaft gut zustatten, ein CB-Funkgerät. Eigentlich dafür
gedacht, im Notfall aus der Wildnis Hilfe herbeizurufen, konnte man mit ihm
prima die Trucker belauschen, die sich gegenseitig vor Radarfallen und zivilen
Polizeiautos warnten. Die Codenamen, die sie benutzen, sind wirklich niedlich.
Die Patrouille der State Trooper ist "Smokey Bear" oder einfach "Bear", aufgrund
ihrer Tellerhüte, die sehr an das bekannte Waldbrand-Maskottchen erinnern.
"A bear in an plain blue wrapper" ist ein ziviler blauer Streifenwagen, der
Schnellfahrern auflauert.
  
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