Stress und Krankheit (2)
Aus Mithras Gesundheits-Nachrichten Nr.2 © Dr. med. Götz Blome
In Kapitel 1 haben wir gesehen, daß Gesundheit nur bestehen kann, wenn man
- dem Körper für jede Anspannung und Leistung die entsprechende Entspannung und Erholung gönnt
- nicht seine persönliche Leistungsgrenze überschreitet, weil dann krank machender Stress entsteht, während dessen Entgiftung und Regeneration vermindert sind. Die Folge davon ist, daß der Körper in der Erholungsphase verstärkt entgiftet und regeneriert, was in Form von Entzündungen, Ausscheidungen usw. geschieht und üblicherweise als Krankheit bezeichnet wird. Natürlich gibt es auch in der Stressphase Krankheitssymptome; deren Sinn besteht aber nicht im “Aufarbeiten”, sondern im Abwehren und Kämpfen. (Bei extremem Stress als Folge einer existenziellen Bedrohung entstehen (nach Dr. R.G. Hamer) reagiert der Organismus mit Zellneubildungen, die man als Krebs bezeichnet.)
Hieraus ergibt sich, wenn man gesund bleiben möchte, die Forderung:
- krank machenden Stress vermeiden
- Stress sofort abbauen.
Unter Stress verstehen wir hier jenen Zustand, der eintritt, wenn wir überfordert sind, d.h. mehr leisten müssen, als uns gut tut. Somit stellen erhöhte Leistungen, während derer man sich wohlfühlt – z.B. maßvolles sportliches Training (s.u.) – keinen Stress dar, denn man überfordert sich nicht dabei und mobilisiert lediglich ungenützte Reserven. Entscheidend bei Beurteilung, ob Stress vorliegt, ist das subjektive Empfinden, daß es zu viel ist und daß man jetzt eigentlich aufhören müßte.
Tödlicher Stress
Wenn der Stress eine bestimmtes, extremes Ausmaß erreicht, wird er tödlich. Dabei wird durch eine ganz außergewöhnliche – meist plötzliche – Belastung die persönliche Leistungsgrenze überschritten, sodaß der Organismus entweder sogleich in der Anspannung versagt oder in der Entspannungsphase einer zu starken (daher tödlichen) Heilreaktion (“Krankheit”) erliegt.
Zum Beispiel kann extremer Hitzestress am Kopf (“Sonnenstich”) ein Hirnödem nach sich ziehen, starker, langdauernder Leistungs- und Macht-Stress in der Entspannungsphase mit einem Herzinfarkt enden oder ein extremer psychischer Konflikt eine Krebserkrankung erzeugen, die in der Heilungsphase (!) - nach Lösung des Konfliktes - durch ein Hirnödem zum Tode führt (nach Dr. R.H. Hamer, auf dessen Erkenntnissen diese Ausführungen aufbauen).Man kann also gewissermaßen an der Heilung sterben.
Diese Situation läßt sich mit jenen Problemen vergleichen, die aus unsolidem Umgang mit Geld entsteht: wer bei der Bank einen Kredit aufnimmt und, statt ihn so schnell wie möglich zurückzuzahlen, sich immer mehr verschuldet, steht eines Tages vor dem Ruin. Auf die Gesundheitssituation übertragen entspricht der Kredit dem Stress, während dessen man nur “auf Pump lebt” und ständig vom Körper Leistung fordert, ohne ihm dafür die entsprechende Ruhe und Erholung zu gönnen, d.h. seine geleerten Kassen wieder aufzufüllen. Das dadurch entstehende Defizit an Entgiftung und Regeneration entspricht dem ständig anwachsenden Schuldenberg bei der Bank, und eines Tages sind so viele Stoffwechselschlacken und Gifte angehäuft, daß eine Sanierung nur noch durch einen “heilsamen” Zusammenbruch also einen Konkurs möglich ist, weil alle Reserven verbrauchr sind.
Tödlicher Stress führt entweder direkt in der Anspannungsphase oder anschließend in der Entspannungsphase - als Heilreaktion - zum Tode. |
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Unter diesem Aspekt wird klar, daß man stets für ein ausgeglichenes “Gesundheitskonto” sorgen und krankmachenden Stress – sei er nun körperlich oder psychisch - möglichst schnell beenden sollte, denn, wie das Sprichwort sagt, “das dicke Ende kommt immer hinterher”.
Reduzierte Leistungsfähigkeit und Widerstandskraft
Wenn man “angeschlagen“ ist (also kränklich oder noch in der Rekonvaleszenzphase), sinkt die persönliche Leistungsgrenze, jenseits derer eine Belastung zum Streß wird, unter den normalen Pegel, so daß Belastungen, die sonst kein Problem waren, jetzt krank machen. Daher kommt es oft in der Rekonvaleszenzphase zu Rückfällen oder zusätzlichen Erkrankungen, wenn man sich nicht genügend schont oder neuen Belastungen ausgesetzt wird.
Übrigens ist auch bei ererbten Krankheitsbelastungen die Leistungsgrenze von vornherein herabgesetzt, sodaß diese Menschen a.) anfälliger für Krankheitsbelastungen und b.) in bestimmter Hinsicht weniger leistungsfähig sind als andere.
Auch im Alter sinkt die Leistungsgrenze (= geringere Leistungsfähigkeit), was dazu führt, daß man jetzt schon nach gewissen Belastungen krank wird, die einem früher nichts ausgemacht haben. Am Lebensende erliegt man schließlich einem normalen Alltagsstress, den man jetzt nicht mehr verkraften kann und der dadurch tödlich wird. Das kann ein klimatischer Stress (Wetterwechsel), körperliche Überanstrengung oder auch eine psychische Belastung sein (die übrigens nicht nur negativ sein müssen, sondern auch in übermäßiger Freude bestehen kann).
Normalerweise würde bei der abgebildeten Kurve kein Stress entstehen. Während einer Krankheit oder während der Genesungsphase aber liegt die Leistungsgrenze niedriger als normal (Y), so daß jetzt schon normale, kleinere Belastungen, die unter gesunden Umständen kein Problem wären, zum krankmachenden Stress werden. |
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Die meisten Menschen sterben am “gebrochenen Herzen”, das heißt daran, daß sie an ihrem wunden Punkt getroffen wurden (siehe hierzu auch: Psychische Schwachpunkte). Zum Beispiel kann ein alter Mensch, der ein sehr starkes Bedürfnis nach Anerkennung und Respekt dadurch tödlich krank werden, daß man ihn beleidigt oder respektlos behandelt hat (häufige Situation im Pflegeheim); einen sehr freiheitsbedürftigen bzw. unabhängigen Menschen kann es umbringen, wenn er von anderen abhängig oder in seiner Freizügigkeit beschnitten wird; ein autoritärer, befehlsgewohnter Mensch wird es nicht verkraften, wenn man ihn in eine Rolle drängt, in der er gehorchen muß; oder ein sehr empfindsamer und liebesbedürftiger Mensch wird eingehen, wenn er lieblos und rücksichtslos behandelt wird. Es lohnt sich also, sich rechtzeitig darüber klar zu werden, wo man seinen empfindlichen Punkt hat, um sich in dieser Beziehung etwas unabhängiger zu machen. Die Weisheit des Alters sollte es mit sich bringen, daß man die vergänglichen Äußerlichkeiten und sich selbst nicht mehr so ernst nimmt und nach etwas sucht, das einen über die “Schlaglöcher” des normalen Lebens hinwegträgt und das einem niemand nehmen kann. Der abgeklärte weise Mensch, der nachsichtig und tolerant, selbstlos und zufrieden lebt, erleidet keinen gewaltsamen Tod durch Stress, sondern schläft irgendwann einmal friedlich nach einer kleinen, normalen Belastung ein.
Chronische Krankheiten
In der Stressphase entsteht durch eingeschränkte Entgiftung und Regeneration ein bestimmtes Kranheitspotential, dessen Größe sich aus der Intensität der Belastung und ihrer Dauer ergibt und das in der Erholungsphase durch entsprechende Heilreaktionen abgearbeitet werden muß. Geschieht dies nicht, wird also zu wenig geheilt, weil die Erholungsphase zu kurz oder zu oberflächlich ist, so ist die Gesundheitsbilanz unausgeglichen und ein Teil des Krankheitspotentials besteht weiter. Dieses wird zur chronischen Belastung, die einen Teil der Leistungsfähigkeit und Widerstandskraft verbraucht, was wiederum zu einer Senkung der Leistungsgrenze führt. Dies wiederum äußert sich in vermehrter Krankheitsanfälligkeit, da der Organismus schon bei kleineren Belastungen in Stress (mit anschließender Heilreaktion = Krankheit) gerät. Die meisten chronisch rezidivierenden Krankheiten haben hierin ihren Grund, da die reduzierte Leistungsfähigkeit bzw. Widerstandskraft zu sich ständig wiederholenden Stresskrankheiten führt.
Phase 1: Der Stress (C) wird nur ungenügend (D) ausgeglichen, so daß eine Differenz in der Bilanz (E) bleibt. Darauf folgt Phase 2: Ungefähr um die Differenz E ist die Leistungsgrenze gesunken (Y), so daß man in Zukunft entsprechend schneller in Stress gerät (F), was die Krankheit immer wieder aufflackern läßt. Wenn keine grümdliche Ausheilung erfolgt, setzt sich diese Entwicklung fort, wobei Reserven und Leistungsfähigkeit immer weiter sinken und chronisches Siechtum eintritt. |
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Um eine chronische Krankheit zu überwinden, müßte man
- sich lamge Zeit peinlich genau auf seine eingeschränkten Leistungsfähigkeit einstellen und jede Art von Überlastung und meiden (übrigens können nicht nur psychische und körperliche Überforderung, sondern auch schädliche Umweltbedingungen und ungesunde Ernährung den Körper belasten) und
- gleichzeitig das Krankheitspotential aus der Vergangenheit mit Hilfe einer optimalen Entgiftungs- und Regenerationstherapie aufarbeiten, die dem Körper auf keinen Fall dadurch in den Rücken fällt, daß sie die Heilreaktionen (“Krankheitssymptome”) blockiert.
Jeder Stress, jede Überlastung – sei sie nun körperlich oder psychisch – führt zu einem Rückschlag, weil dabei neues Krankheitspotential entsteht, das jetzt erst einmal abgearbeitet werden muß, bevor man sich wieder der Heilung der Grunderkrankung widmen kann. Dennoch ist dies die einzige Möglichkeit, eine chronische Erkrankung zu heilen oder – bleiben wir realistich – wenigstens eine spürbare Besserung zu erzielen.
Für eine solche Therapie braucht man:
- viel Geduld!
- ein Bewußtsein für die eigenen Grenzen
- ein Bewußtsein für das eigene Wohlbefinden bzw. Unbehagen
- eine wohltuende Lebensweise (Arbeit, zwischenmenschliche Kontakte, Partnerschaft )
- eine medizinische Behandlung, die den Körper in seinem Heilbestreben durch Optimierung der Entgiftung und Regeneration unterstützt.
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