'Wie weit ist es denn noch bis Uyuni?', fragen wir, etwas unsicher, ob wir jetzt überhaupt noch genug Benzin haben, nachdem ich bei meinem Sturz soviel davon vergossen habe.
'Über die Autobahn etwa 240 km', bekommen wir zur Antwort.
Aha, das ist gut, dafür reicht es allemal, sofern wir uns nicht gross verfahren. Bloss, Moment mal, sagte er gerade 'Autobahn'?, fragen wir uns und schauen neugierig in die angegebene Richtung.
Soso, das sind also die bolivianischen Autobahnen, denken wir, als wir dann den im schneeweissen Salzsee nur schwach erkennbaren Reifenspuren der wenigen vor uns hier entlanggekommenen Fahrzeuge nachfahren. Aber stimmt, es fährt sich darauf tatsächlich fast wie auf einer Autobahn. Nur Schilder kennt man hier wohl überhaupt nicht. Als zusätzliche Orientierung zu den Autospuren dient die Bahnlinie, der wir folgen können. Bis wir nach wenigen km an einer einsamen Bahnstation auf einmal vor einer geschlossenen Schranke stehen. Nanu, und jetzt, wo geht's hier nun weiter?
Da, tatsächlich ein Schild mit einem Pfeil: obligatorische Zollkontrolle. Nachdem wir das Büro gefunden haben, gehen die Formalitäten sehr schnell und einfach. Der Beamte ist sehr freundlich, frägt uns sogar, wo wir seinen Stempel im Pass haben wollen, und ob ich lieber die Passnummer oder die Nummer vom chilenischen Ausweis im bolivianischen Einreisepapier vom Motorrad haben will, damit ich auf meiner weiteren Reise keinen Ärger bekäme.
Nun sind wir also auch offiziell in Bolivien. Und immer weiter geht es über den endlosen, schimmernden Salzsee. Ab und zu verzweigt sich die Piste, bzw., Entschuldigung, ich meine natürlich die Autobahn, wir halten uns aber immer an die Bahnlinie, die auf jeden Fall auch nach Uyuni führt.
Als nächstes kommen wir an ein Militärcamp, das aussieht wie eine Festung aus dem Bilderbuch, oder von Playmobil. Die dunkelhäutigen, unfreundlich wirkenden Soldaten bitten uns, nein, sie fordern uns in unwirschem und schwer verständlichen Ton auf, ihnen zur Kommandostube zu folgen. Gehorsam und brav tun wir das dann auch, nachdem wir endlich verstanden haben, was sie von uns wollen.
Innerhalb der ausgezackten Festungsmauern dienen Lehm-Iglus in allen Grössen und in hellen Tarnfarben liebevoll angemalt, als Unterkünfte und Büros. Fotografieren ist auf Militärgelände leider nicht erlaubt. Die Herrschaften wollen auch nur unseren Einreisestempel sehen, dann lassen sie uns wieder ziehen. Einen von ihnen frage ich noch, wie weit es denn bis in den nächsten Ort sei. Als Antwort bekomme ich:
'Überhaupt nicht weit, es ist ganz nah, nur noch 2 Stunden.'
Aha, ok, das nenne ich eine klare Aussage. Wie auch immer, es ist schon halb fünf, viel länger können wir eh nicht mehr fahren heute, wir können nur hoffen, dass die 2 Stunden auch für uns zutreffen werden.
Der Salzsee hört gar nicht mehr auf, obwohl wir laut Michis Altiplano-Karte schon längst durch sein müssten. Er ist nur zwischendurch etwas trockener, sprich sandig, dann wiederum nasser, also schwammig. Im Grossen und Ganzen aber ganz gut zu fahren. Nur seltsam, dass die Autospuren immer weniger werden. Wo das hier doch eine Hauptverbindung ist!
Die einzigen beiden Orte, durch die wir kommen, sind reine Geisterdörfer, nur noch Ruinen ohne Dächer, hier lebt keiner mehr. Aus dem letzten Ort raus führt dann aber ein deutlich erkennbarer Weg an den Felsen am Rand des Salzsees entlang. Michi jedoch scheint den direkten Weg geradeaus über den See zu bevorzugen. Meinetwegen, is mir egal, ich sag also nix. Bloss irgendwann werden die Spuren immer noch weniger, und verzweigen sich ständig. Als wir gerade etwas ratlos mitten im See stehen und überlegen, welcher der Spuren wir wohl am besten folgen, weise ich halt nochmal hin auf die Piste am Rand.
Michi will sich derer vergewissern, und fährt voraus, ich warte solange auf sein Ok. Aber, ups, der Rand ist in Wirklichkeit viel weiter weg als es ausgesehen hat, und gleich verschwindet Michi am Horizont. Ich muss mich konzentrieren, um den sich bewegenden Punkt nicht aus den Augen zu verlieren. Überhaupt, was macht der dahinten? Er scheint kreuz und quer umher zu irren, findet aber wohl nichts, weil jetzt fährt er wohl wieder seeeinwärts, zurück auf die Spur, auf der wir hergekommen sind. Also gut, dann fahr ich auch schon mal darauf weiter vor, um ihn einzuholen.
Doch, ich bin noch gar nicht weit gekommen, da ist Michi spurlos verschwunden, als ich aufschaue. Wo mag er bloss hingefahren sein, das gibt's doch gar nicht?! Am Ende ist er noch irgendwo ins Wasser eingebrochen?!! Am besten halte ich mal an, und entferne mich nicht zu weit von der Stelle, wo er vorausgefahren war. Ich halte weiter Ausschau, aber es ist weit und breit nichts zu sehen. Und auch kein Motorengeräusch ist zu hören, als ich meinen Motor ausmache. Es wird schon fast unheimlich, als ich ihn dann auf einmal viel weiter vorne wieder zurückkommen sehe. Allerdings wohl auf einer anderen Spur als der meinen. Hat er also doch den Weg gefunden, in den dann auch die Piste mündet, auf der wir bisher gefahren sind.
Auf dem weiteren Weg dient uns immer mehr überwiegend die Bahnlinie zur Orientierung. Und gerade als es zu dämmern beginnt, erreichen wir ein weiteres Dorf. Da kommt uns sogar auch ein Auto entgegen. Seine Insassen erklären mir, dass wir hier in Julaca sind. Und dass hier auch tatsächlich Leute leben. Wenn es auch nicht besonders belebt aussieht, da ist kaum ein Mensch zu sehen. Schliesslich erfahren wir, dass es hier im Ort keinerlei Herberge gibt. Wir werden zur Señora geschickt, die den Bahnhof betreibt, und sie bietet uns den Wartesaal an, um für die Nacht darin unterzukommen.
Das war in letzter Minute, weiter hätten wir nicht fahren können, denn inzwischen ist es schon wieder stockfinster, und auch bitterkalt. Wir richten uns drinnen ein beim Schein der Kerze und Michis Zusatzscheinwerfer und machen es uns mit heissem Tee gemütlich.
26.05.2001
Geweckt werden wir heute gegen 7.30 vom lauten Donnern des täglich hier vorbeirollenden Zuges. Da Julaca auf 3.700 m Höhe liegt, habe ich wieder die halbe Nacht wachgelegen. Inzwischen immerhin ohne Kopfschmerzen, und ich komme nicht mehr ganz so schnell aus der Puste. Auch sonst geht's mir gut, ich bin nur recht verspannt im Genick, wahrscheinlich vom gestrigen Sturz, der schon mein bisher heftigster war.
Bis nach Uyuni sind es nur noch 120 km, die sollten wir schnell geschafft haben, daher lassen wir uns am Morgen reichlich Zeit, bis die Sonne die Kälte vertrieben hat. Wir frühstücken in aller Ruhe in der Sonne am Bahnhof. Die Señora schaut vorbei, erkundigt sich, wo wir hin wollen, und erklärt uns, dass der Weg wegen starkem Regen sehr schlecht sei. Wir sollten uns immer an die Bahnlinie halten, aber auch das wäre nicht ganz einfach, es gäbe Brücken. So recht verstehen wir nicht, was sie damit meint, aber ganz einfach sind die Bolivianer wohl alle nicht zu verstehen. Wahrscheinlich können wir schon froh sein, dass sie überhaupt spanisch spricht, und nicht nur Quechua, eine Indio-Sprache.
Gespannt also, was uns da unterwegs erwarten wird, nehmen wir wieder die Verfolgung der Autospuren auf. Ich bin schon mal froh, dass wir den schwammigen Salzsee hinter uns gelassen haben. Doch bald schon muss ich erkennen, dass das keineswegs ein Vorteil ist. Denn statt aus Salz besteht nun die Piste immer mehr aus Sand, mein Spezialgebiet. Mist! Was soll's, da muss ich durch, und nur Übung macht schliesslich den Meister, aber vorsichtig diesmal. Ich streng mich wirklich an, und eine ganze Weile geht es auch gut, bis die Spur immer noch schmäler wird, und schliesslich liege ich doch wieder am Boden.
Michi hat mir etwas Vorsprung gegeben und ist noch weiter zurück. Ausgerechnet jetzt, denn bei dem Versuch, meinen unter der Ortlieb-Tasche eingeklemmten Fuss aus dem Sand freizuschaufeln, rinnt dieser immer gleich wieder nach. Es dauert, bis ich mich selber wieder befreit habe, und mich endlich daran machen kann, das Gepäck abzuladen. In der Zwischenzeit läuft natürlich ungehindert weiteres wichtiges Benzin oben aus dem Tankdeckel und versickert im Sand, auch der griffbereite Schwamm kann es nicht aufhalten. Es läuft und läuft, bis Violeta mit Michis Hilfe wieder hochgewuchtet ist.
Nach der Sandpassage, die zum Glück bald überstanden ist, geht es weiter durch tiefe, mittlerweile zum Glück getrocknete Schlammspuren. Noch vor kurzem dürfte das hier selbst für die Jeeps alles andere als lustig gewesen sein.
Bald danach geht die trockene Erde wieder über in hartes Salz. Der nächste Salzsee liegt vor uns, die Ausläufer des 12.000 qkm grossen Salar de Uyuni. Normalerweise ist der staubtrocken und der Traum eines (fast) jeden südamerikareisenden Motorradfahrers, bloss dieses Jahr stand er wegen der heftigen Regenfälle unter Wasser. Das wissen wir schon von Jo und Birgit, die ja schon vor ein paar Wochen hier waren. Und so langsam dämmert uns, was die Bahnhofsfrau in Julaca gemeint hat, als sie sagte, der Weg wäre wegen starkem Regen sehr schlecht. Nun fahren wir also durch den immer noch nassen Salzsee. Man sieht es ihm nur überhaupt nicht an, wie schlammig er unter der oberen dünnen Kruste ist, und immer wieder sacken wir mit dem Hinterrad ein. Das lässt sich zwar noch ohne Probleme fahren, ist aber für mich trotzdem schon ganz schön anstrengend. So erreichen wir irgendwie nach 40 km den nächsten Ort, Río Grande.
Immerhin, hier gibt's wieder Leute, die wir nach dem rechten Weg fragen können, und man rät uns, entweder ganz aussen herum oder direkt an der Zugtrasse entlang zu fahren, alles andere wär zu sumpfig. Wir entscheiden uns aufgrund der Benzinknappheit für letztere Variante, da es aussen herum doch ein weiter Umweg ist.
Weiter geht's also, wie gehabt, den Spuren neben dem Bahngleis folgend. Allzu weit kommen wir aber nicht, da sackt Michi vor mir auf einmal völlig weg, und nur mit äusserster Mühe bekommt er sein schwarzes Schaf wieder aus dieser Pampe herausgezerrt. Das ist nun ein eindeutiges Zeichen zur Umkehr, hier kommen wir nicht weiter. Ok, also wenden, zurück ins Dorf, und nochmal genauer nach dem Weg fragen, denn hier kann es ja wohl nicht lang gehen.
Beim Wendemanöver verkenne ich aber immer noch den Ernst der Lage, wähle den Bogen wohl etwas zu eng, und schwupp, schon rutscht wieder das Hinterrad auf dem jetzt wie Schmierseife glitschigen Boden weg, und ich finde mich mit Violeta im Dreck wieder.
Das ist nun auch schon nicht mehr weiter tragisch, bloss ist Violeta genauso wie das schwarze Schaf inzwischen so voll Schlamm beladen, dass selbst Michi sie nicht alleine hochkriegt, sondern dass es unser beider Kräfte bedarf, um sie wieder aufzustellen.
Jetzt aber nix wie raus hier!!
Zurück in Rio Grande bekommen wir wieder das Gleiche zu hören: direkt an den Schienen entlang. Es dauert noch eine Weile, bis wir endlich begreifen, was die meinen: nicht an den Schienen, sondern direkt auf den Schienen sollen wir fahren!! Oh mein Gott, das soll wirklich gehen?!! Wieso eigentlich nicht, Züge kommen jetzt angeblich keine mehr. Es gibt auch oben auf dem Bahndamm direkt am Gleis entlang schon eine schmale Spur, wohl von Fahrrädern gezogen. Der brauchen wir ja nur zu folgen.
Das geht auch soweit ganz gut, einige hundert Meter weit, bis die erste Brücke vor uns auftaucht. Ahhh, jetzt verstehen wir auch, was die Bahnhofsfrau gemeint hat, die Brücken für die Züge!! Der Fahrradspur zufolge müssen wir wieder runter vom Bahndamm, durch den Salzsee, hoffentlich ohne einzusacken, und auf der anderen Seite am Brückenende wieder hoch. Puhhh, nicht ganz ohne, aber das wär geschafft, also weiter.
Von wegen! Wieder kommen wir nur wenige hundert Meter weit, da wartet schon die nächste Brücke, und noch eine, und wieder eine... Manche sind ganz gut zu umfahren, andere weniger gut, und wir müssen einen weiten Bogen suchen, wo der Untergrund trocken genug ist, um nicht darin steckenzubleiben. Dabei geht es oft genug steile Furte hinab und wieder hinauf, an manchen von ihnen muss ich Violeta an Michi abgeben, weil ich schon vorher weiss, dass ich da nicht aufrecht durchkäme.
Noch andere Brücken wiederum lassen sich überhaupt nicht umfahren. Da gibt es dann keinen anderen Weg als über die Brücke drüber. Auch das ist der Moment, in dem Michi für mich einspringen muss, und der Arme fährt immer und immer wieder beide Moppeds über die Brücken.
An einer ist eine der eh schon weit auseinanderliegenden Schwellen in der Mitte gebrochen, beide Enden hängen nur noch an einem Nagel. Wenn der nachgibt, dann können wir die Moppeds einen Stock tiefer aus dem Schlamm buddeln. Zum Glück hält er aber noch aus, denn einen andern Weg gibt es nunmal nicht.
So geht das Spiel schier unendlich weiter, und wir kämpfen uns langsam voran, Kilometer um Kilometer, ich bin schon längst total erledigt, aber weit kann es ja nicht mehr sein. Mit jedem überstandenen Hindernis wächst die Hoffnung, dass es wohl das letzte war. Aber eine Erlösung ist uns noch lange nicht vergönnt. Immer wieder sacken wir weg, bleiben stecken, Michi kann sich immerhin jedes Mal wieder selbst befreien, ich hab da keine Chance, Michi muss mit anschieben.
Schliesslich sehen wir in der Ferne einen Jeep vorbeifahren, wenig später einen Laster. Da muss es also eine Piste geben. Vorsichtig machen wir uns querfeldein auf die Suche nach ihr, und werden auch fündig. Hier ist der See endlich wieder trocken, es fährt sich einwandfrei. In vergleichsweise kurzer Zeit machen wir etliche Kilometer gut. Bis die Piste auf einmal durch eine Wasserfurt führt. Hier haben wir wieder keine Chance, trockenen Fusses kommen wir durch den Schlamm nicht durch. Also lieber wieder zurück zu den Schienen.
Alleine wäre Michi natürlich schon vor Stunden angekommen, und er hat heute sicher auch schon unzählige Male verflucht, mich dabei zu haben, denn so brauchen wir für die 120 km den ganzen Tag, es ist wieder fast fünf Uhr, als wir endlich einen Ort vor uns sehen. Das muss es sein, das kann nur Uyuni sein. Wir haben es endlich geschafft!!
Oder doch noch nicht? Denn statt in den Ort kommen wir zu einem riesigen Eisenbahnfriedhof. Unzählige Lokomotiven, Wagen und ganze Züge liegen hier verrostet, als wären sie vom harten Leben in der Pampa geschwächt zum Sterben hierhergekommen.
Wir müssen hier nun noch aufpassen, dass wir uns inmitten dieses ganzen Schrotts nicht noch einen Plattfuss fahren, denn überall liegt spitzes, gefährliches Zeug herum. Auch hier kehren wir am besten wieder um, am richtigen Abzweig in den Ort waren wir ja schon vorbeigekommen.
Und tatsächlich führt nun die Piste direkt ins Zentrum. Fast hatten wir schon nicht mehr geglaubt, es überhaupt noch zu schaffen. Welch eine Wohltat, nach der Einöde und den Ruinendörfern wieder in einer richtigen, zivilisierten kleinen Stadt zu sein!
Während Michi die Moppeds bewacht, schaue ich mich nach einer passenden Herberge um. Und als ich zurückkomme, steht er da und unterhält sich mit Klaus, der begeistert von seiner Jeep-Tour und seinen Erlebnissen in Sucre und Potosí erzählt, bevor er gleich zurück nach San Pedro fährt, wo noch seine BMW steht.
An diesem Abend brauchen wir weiter nichts mehr als ein warmes Bett, das wir auch schnell gefunden haben. Nicht einmal die bolivianische Küche testen wir mehr, und verschieben alles weitere auf morgen.
27.-28.05.2001
Erstmal gemütlich lange ausschlafen, das haben wir uns redlich verdient. Die anschliessende Dusche muss wegen Mangel an heissem Wasser vorläufig ausfallen, denn über Nacht gefriert hier immer das Wasser. Am angenehmsten ist es sowieso, erst am Nachmittag zu duschen, wenn es auch draussen angenehm warm ist, denn man muss dazu, wie auch schon in Chile und Argentinien, meist vom Zimmer über den Innenhof ins Bad.
Dann schauen wir uns als erstes den Ort an, und lassen die ersten Eindrücke dieses fremden und so ganz anderen Landes auf uns wirken: die einfachen Häuser, die Frauen in ihren dicken Röcken, mit den lustig runden Hütchen und den langen schwarzen Zöpfen darunter, und mit den bunten Tüchern auf dem Rücken, in denen sie entweder ihre Babys oder kiloschwere Waren tragen. Der bunte Markt mitten auf der Strasse, mit dem vielen Obst und Gemüse, und sonstigen Allerlei des täglichen Gebrauchs.
Heute sind wir auch wieder aufnahmebereit und testen gleich von den angebotenen Köstlichkeiten. Da gibt es lecker aussehende, süsse Teilchen, die leider nicht halten, was sie versprechen. Dafür sind die frischen Fruchtsäfte umso köstlicher.
Das Zentrum ist sehr übersichtlich, schnell haben wir erkannt, wo wir bekommen, was wir suchen: die Eisenwarenläden, das Internet, die Tour-Anbieter. Wir müssen unseren Ausflug zum Salar organisieren, das klappt wohl erst für Dienstag. Nicht weiter schlimm, wir haben bis dahin eh noch genug zu tun.
Zum Uploaden eignet sich das Internet hier nicht besonders. Wir versuchen es bei 2 Anbietern, alle beide versprechen zwar schnelle Verbindungen, aber bis eine Seite geladen ist, könnte man leicht draussen ein Eis essen gehen. Ziemlich mühsame und zeitraubende Angelegenheit. Daher gebe ich es auch irgendwann auf, die Welt wird etwas länger auf die aktuellen Nachrichten von hier warten müssen.
Mit dem im Eisenwarenladen erstandenen Klebeband kann ich Violeta so verbinden, dass sie fast wieder normal ausschaut. Sie hat natürlich etwas von ihrer Originalfarbe verloren, und die Instrumente funktionieren weiterhin nicht, aber die Pinguine haben ihr Zuhause wieder.
Am Abend sollten wir wieder bei unserem Tour-Anbieter vorbeischauen, um zu erfahren, ob sich genug Leute für die 2-Tage-Tour, die wir gerne machen würden, gefunden haben. Dem ist leider nicht so. Im Büro sitzen ein Schweizer mit seiner bolivianischen Verwandten, die beiden entschliessen sich schnell für die Tour von 4 Tagen. Eine Deutsche will unbedingt ne Tour von 3 Tagen machen, findet aber dafür auch nicht genug weitere Mitfahrer. Zwei weitere deutsche Mädels würden eigentlich gerne 5 Tage machen, können sich aber nicht recht entscheiden.
Wir verlassen unverrichteter Dinge das Büro, und hoffen, morgen früh noch alles organisieren zu können.
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