in der Antike Antiochia, Hauptstadt der Provinz Hatay, im Südosten der Türkei, am Orontes, der dort ins Mittelmeer
fließt. Antakya ist Handels- und Verarbeitungszentrum für die landwirtschaftlichen
Produkte der Umgebung. Zitrusfrüchte und Trauben sind neben Oliven, Melonen, Weizen und
Baumwolle die Hauptanbauprodukte. Industrieerzeugnisse sind u. a. Seide und
Lederwaren.
Antiochia war Hauptstadt der Seleukiden in Syrien. Die Stadt wurde 301
v. Chr. von Seleukos I., einem General und Nachfolger von Alexander dem Großen,
gegründet. Sie war Knotenpunkt wichtiger Karawanenstraßen und entwickelte sich dadurch
zu einem Handelszentrum und zu einer der wichtigsten Städte der Welt. Ihre prachtvollen
Bauwerke wurden nur von denen Roms und Alexandrias übertroffen. Nachdem die Römer Syrien
64 v. Chr. eroberten, wurde sie Sitz eines römischen Statthalters. Die Römer trugen
zur architektonischen Pracht der Stadt bei. Sie ließen zahlreiche Tempel, Paläste und
Theater bauen, Aquädukte erweitern und die Hauptstraßen mit Marmor pflastern.
Antiochia war ein Zentrum frühchristlicher Theologie. Hier entstand die
erste christliche Gemeinde. Bevor die Apostel auf ihre Missionsreisen gingen, predigten
sie dort. Im Jahr 260 n. Chr. wurde Antakya von Persien besiegt. Während der
folgenden 13 Jahrhunderte stand die Stadt nacheinander unter der Herrschaft der
Araber, Byzantiner, Seldschuken, Kreuzfahrer und Ägypter. Die Verwüstungen durch Kriege
und Erdbeben führten dazu, dass die einst so prächtige Stadt an Bedeutung verlor.
1516 fiel Antiochia dem Osmanischen Reich zu. Kurz nach dem
1. Weltkrieg kam die Stadt als französisches Mandatsgebiet zu Syrien. Die Provinz
Hatay wurde 1938 selbständig und im darauf folgenden Jahr an die Türkei abgetreten.
Es gibt zwar nur wenige Überreste des antiken Antiochias, aber Teile der
hohen Stadtmauern, der Katakomben und der Aquädukte sind erhalten. Das archäologische
Museum beherbergt eine außerordentlich gut erhaltene Mosaiksammlung aus dem 2. und
3. Jahrhundert. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 125 000.