Deutsche Version Geschrieben: Montag, 19 Nov 2001

Ashram schlug die Augen auf und war mit einem Schlag hellwach. Ein Geräusch hatte ihn geweckt. Er spürte wie sein Herz schneller schlug. Ein leises Kratzen und Scharren an der Tür zu seinem Schlafgemach. Das Zimmer war dunkel, durch die dichten Vorhänge war es unmöglich zu sehen, ob es bereits Morgen war oder noch Nacht.

Neben sich spürte er den warmen Körper von Pirotess. Ihre ruhigen und regelmäßigen Atemzüge verrieten ihm, dass sie tief und fest schlief. Sollte er sie wecken? Nein, besser nicht. Vielleicht war es ja auch nichts besonderes. Er war manchmal zu misstrauisch, aber als König konnte man andererseits auch nicht vorsichtig genug sein. Oft genug hatte man versucht ihn und seine geliebte Pirotess zu töten.

Vorsichtig drehte er sich auf die Seite um nach dem langen Messer zu greifen, dass er stets unter seinem Kissen versteckt hielt. Seine Finger tasteten nach dem Griff, konnten ihn aber nicht finden. Er suchte intensiver. Das Messer war nicht da. Ein leiser Fluch kam über seine Lippen. Das Geräusch an der Tür wiederholte sich und er erkannte das leise Quietschen der Klinke die langsam und vorsichtig heruntergedrückt wurde.

Sein Atem ging schneller. Das Messer war weg und sein Schwert lag am anderen Ende des Zimmers bei der Rüstung. Wo waren überhaupt die Wachen? Hätten die einen Eindringling nicht längst bemerken müssen? Er wollte sich gerade umdrehen um Pirotess zu warnen, da wurde die Tür mit einem lauten Knall aufgestoßen und mehrere Gestalten stürmten mit wildem Gebrüll in den Raum. Sie warfen sich auf das Bett und begruben ihn unter ihren Körpern. Ashram versuchte sich nach Kräften zu wehren, aber es waren zu viele. Einer saß auf seinen Beinen, ein anderer auf seiner Brust und noch zwei andere hielten seine Arme fest. Er konnte Pirotess erschrocken aufschreien hören und verstärkte seine Bemühungen freizukommen.

Dann spürte er neben sich eine wilde Bewegung und aus den Augenwinkeln sah er wie sie auf die Vorhänge zustürmte und sie zur Seite riss. Das frühe Licht des Morgens erhellte den Raum und endlich konnte er seine Angreifer sehen. Er erstarrte. Damit hatte er nicht gerechnet.

"Also wirklich," Pirotess Stimme war sehr ärgerlich. "Kinder, ihr könntet uns wenigstens am Sonntag ausschlafen lassen."